Harfenbau-Kurs als Geschenk: Gute Idee?

lestat1780
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Harfenbau-Kurs als Geschenk: Gute Idee?

Beitrag von lestat1780 »

Hallo liebes Harfen-Forum,

Zunächst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich mich nicht angemessen im entsprechenden Themenbereich vorgestellt habe. Das liegt daran, dass ich nicht selbst Harfe spiele (oder spielen will), sondern vielmehr meiner Partnerin, die schon immer eine Faszination für Harfen und deren Klang hatte, den Einstieg in diese Welt ermöglichen möchte.
Dabei ergeben sich mir natürlich ähnliche Hürden wie jedem Anfänger, aber darüber hinaus eben auch die Problematik, das Passende für jemand Anderen zu finden.
Manch einer - mich selbst eingeschlossen - würde das unter normalen Umständen für eine schlechte Idee halten, da es bei Musik-Instrumenten sehr darauf ankommt das Richtige für sich zu finden, allerdings bin ich selbst in der Hinsicht penibler als meine Freundin - verrenne mich in Recherche, Erfahrungsberichten, Fachlichem, bis ich endlich eine Entscheidung treffe, während sie einfach wegen der Freude an sich Neues probiert und weniger Augenmerk auf Details legt. Von dem her hatte ich bisher immer ein gutes Händchen bei der Auswahl meiner Geschenke bewiesen, und sie wird sich auch hier sehr freuen...
Trotzdem dürft ihr mir naturlich gerne sagen, wenn ihr das Ganze für eine blöde Idee haltet. ;)

Ich stehe nun vor dem Problem, dass ich erstens halbwegs wirtschaftlich vorgehen muss, aber gleichzeitig eine "zukunftsichere" Investition von Qualität tatigen will. Diese beiden Aspekte vertragen sich meist nur sehr schlecht. :D

Meine konkrete Idee ist, meiner Liebsten an einen Harfenbau-Kurs zu schenken wie sie z.B. auf http://www.klangwerkstatt.de/ (euch sicherlich bekannt) angeboten werden - inklusive eines Spielkurses.
Grundgedanke dessen ist, sie durch den aktiven schöpferischen Prozess eine tiefere Bindung zu ihrem Instrument aufbauen zu lassen, während sie einen Einblick in die Welt des Harfenspiels und den verschiedenen Variationen erhält.
Nun werden gute Instrumente natürlich nicht umsonst von Fachmännern/Meistern gefertigt und auch Anfängern wird (egal bei welchem Instrument) nahegelegt eines von guter Qualität zu wählen... mir ist wohl klar, dass in diesen Kursen genug Anleitung und Hilfestellung vorhanden ist, dass hinterher ein brauchbares Instrument heraus kommt, aber ist es wirklich empfehlenswert?
Wenn man sich die Bilder auf der Seite anschaut, wird das Endergebnis dann doch eher sehr schlicht aussehen, und auch wenn der Klang vorgeht, ist es doch gerade bei solch einem Instrument wünschenswert, auch optisch eine gewisse Eleganz und Schönheit zu versprühen...

Keine Sorge, ich werde nicht dem Impuls verfallen, auf Ebay eine der (zumindest auf den Bildern toll aussehenden) Harfen für unter 300 Euro zu kaufen und mir ist bewußt, dass man unter 1000 Euro wahrscheinlich kaum ein vernünftiges Instrument bekommen wird, aber es stellt sich natürlich die Frage: wo sind diese "Selbstbau"-Harfen einzuordnen?
Meine Freundin wird mit ziemlicher Sicherheit eine Harfe in keltischer Bauweise favorisieren (Brian Boru). Bei der günstigsten Variante käme ich mit Material-, Kurs-, und Übernachtungskosten schon auf mindestens 1000 Euro, was auch so ziemlich mein Budget ausfüllt...
Lange Rede, kurzer Sinn: Haltet ihr das für eine gute Investition, oder sollte ich das Geld lieber in eine fertige Harfe stecken?
Ich nehme mal an, der ein oder andere hier hat schon Erfahrung mit solchen Kursen; benutzt ihr euer gebautes Instrument noch, oder seid ihr umgestiegen? Reichen 27 Saiten, was hat es mit den Klappen auf sich, die erst nach ein paar Monaten Spiel eingebaut werden sollten?

Fragen über Fragen... ich hoffe mein Roman war nun nicht zuviel. ;)
Selbstverständlich werde ich mich parallel auch weiter informieren, trotzdem freue ich mich natürlich über ein paar Tipps und Anregungen.

Gruß und Dank
Tobias
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Phoenixia
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Re: Harfenbau-Kurs als Geschenk: Gute Idee?

Beitrag von Phoenixia »

Lieber Tobias,
die Klangwerkstatt Harfen sind vom Preis-Leistungs-Verhältnis sicher ganz weit vorn. Ich würde deiner Freundin - für den Baukurs - allerdings eher die große Böhmische empfehlen, die kommt einer eierlegenden Wollmilchsau schon recht nahe (Stichwort: zukunftssicher und Anzahl der Saiten) :_wink_:
Der Klang und die Qualität der Instrumente sind (für den Preis) gut, die engen Saitenabstände Geschmacksache und es gibt ziemlich viele Leute, auch hier im Forum, die eine böhmische Harfe der Klangwerkstatt besitzen und dazu mehr sagen können.

Ich habe die gotische Harfe da gebaut (sicher kein Anfänger-Instrument) und habe auch die böhmischen im Bau gesehen und kann daher sagen, dass auch wenn man vorher gar keine Erfahrung mit Holzverarbeitung gemacht hat, kommt ein schönes Instrument dabei heraus. Was mich etwas verblüfft hat, war die Tatsache, dass außer mir und noch einem Teilnehmer keiner bisher Harfe spielen konnte, also alles komplette Neuanfänger. Da braucht man sich also ohne Harfenerfahrung nicht zu schämen, die meisten anderen wissen auch nicht wie man Saiten aufzieht, stimmt o.Ä.
Soviel zum Baukurs :_smile_:

Meine persönliche Harfenhistorie hat übrigens damit angefangen, dass ich mir von meinem Freund 3 Schnupperstunden in der Musikschule fürs Harfespielen habe schenken lassen. War deutlich günstiger als direkt eine Harfe zu bekommen :_wink_: und ich wußte da ja auch noch selbst nicht, ob das wirklich was für mich ist. Nach den drei Stunden habe ich mir dann eine Harfe für 6 Monate geliehen und danach eine andere gekauft, die mir wirklich gefiel. Danach habe ich dann noch eine gekauft, und dann noch eine gebaut... Sind halt Rudeltiere :_wink_:

Schöne Grüße
Phoenixia
lestat1780
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Re: Harfenbau-Kurs als Geschenk: Gute Idee?

Beitrag von lestat1780 »

Lieben Dank für deine Antwort, Phoenixia, :_smile_:

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass ein Schnupperkurs erstmal die "sicherere" Alternative wäre, allerdings tendiert meine Liebste dazu, sich durch viele andere "Verpflichtungen" immer ein wenig selbst zu überlasten, worunter dann ihre Hobbies ein wenig leiden. Sie malt (Öl) z.B. auch sehr gerne, unter anderem dadurch, dass wir aber kaum geeignete Räumlichkeiten für alle Hobbies haben, und sie dafür jedesmal zu ihrer Mutter fahren muss, geht das leider oft unter im Alltag.
Ein Kurs würde ihr sicherlich viel Spaß machen, sie würde es gerne weiter verfolgen, aber irgendwie könnte es sich dann doch wieder im Sande verlaufen. Ich möchte sie also eher dahingehend "austricksen", dass sie das Ergebnis des Kurses dann eben gleich daheim stehen hat, und dann auch eher nutzen wird. Vollendete Tatsachen! :_grin_:

Ich muss mal schauen, wo ich ein paar Klangbilder dieser Harfen finde. Habt ihr solche Aufnahmen im Forum.
Die Böhmische sieht gut aus (leider auch teurer), hauptsachlich ist es aber dieser gewisse Klang, der sie zur Harfe zieht. Den habe ich bisher eher bei den Keltischen vernommen, aber bin natürlich für Altwrnativen offen. :)
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Re: Harfenbau-Kurs als Geschenk: Gute Idee?

Beitrag von Meeresbrise »

Du könntest doch auch eine Leihharfe für 6 Monate schenken. Wenn sie in der Zeit nicht vom Harfenfieber gepackt wird, dann war es wohl nix.

Mehr Infos zu Leihharfen im Wiki.
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bastian
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Re: Harfenbau-Kurs als Geschenk: Gute Idee?

Beitrag von bastian »

Hallo,

ich halte das mit dem Baukurs für eine exzellente Idee. Genau so bin ich zur Harfe gekommen. Meine Frau hat mir den Baukurs geschenkt, fast schon gegen meinen Willen :_grin_: . Wie gut, dass ich mich habe breit schlagen lassen. Ohne das würde ich heute ganz sicher nicht Harfe spielen und hätte dieses Forum und ganz viele nette Menschen nie kennengelernt. Also: Mach das. Sie wird es Dir danken. Mit einer Mietharfe (die ich sonst auch gerne empfehle) hätte ich den Sprung in die Harfenmusik nicht geschafft.

Es gibt ein Video von Andre Schubert, dem Leiter der Klangwerkstatt, in dem er sagt: "Auf einem selbst gebauten instrument gibt man auch nicht so schnell auf." Recht hat er.

Bezüglich des Harfenmodells: Die Brian Boru ist mit Ihren Metallsaiten nicht das typische, heutzutage "Keltisch" genannte Harfenmodell. Klanglich ist die Böhmische Hakenharfe mit ihren Nylonsaiten sowohl vom Klang als auch von der Spieltechnik viel näher an dem, was landläufig "Keltische Harfe" genannt wird, als die Brian Boru. Siehe z.B. hier: http://www.harfenforum.de/wiki/index.ph ... sche_Harfe

Spielkurs und Baukurs gleichzeitig geht nicht. Wenn man den ganzen Tag und den halben Abend gesägt und geschliffen hat, hat man kein Feingefühl mehr. :_wink_: Ist aber auch zeitlich ein Problem. Man baut wirklich von morgens bis Abends.

Zu Deinen Fragen:
Ich benutze meine selbst gebaute Brian Boru fast gar nicht mehr, eben wegen dieser Metallsaiten-Thematik. Man verändert sich eben auch, wenn man sich intensiv mit einem Instrument auseinandersetzt. Manche fangen mit Darm- oder Kunststoffsaiten an und wechseln später zu Metallsaiten, bei mir war es anders herum. Habe mit Metallsaiten angefangen und bin jetzt bei Darm- bzw. Kunststoffsaiten gelandet. Das war eine bewusste Entscheidung, die ich gefällt habe, als ich gut genug spielen konnte, um die Unterschiede beurteilen zu können. So könnte es bei Deiner Frau auch sein. Die Klangwerkstattharfen sind gute Einsteigerinstrumente, aber manch einer möchte später aus nachvollziehbaren Gründen evtl. eine andere Harfe. Höhere Saitenspannung, andere Saitenabstände, Tonumfang, Klang. Da gibt es viele individuelle Entscheidungen, die man aber erst treffen kann, wenn man ein gewisses Spielniveau erreicht hat. Manch einer spielt die Böhmische auch Jahrzehntelang, weil sie passt.

27 Saiten reichen...knapp. Aber wie sagt man? Es gibt nur eines, was besser ist als mehr Saiten.... noch mehr Saiten. :_grin_: Ich habe an meine Wunschharfe dann mal formuliert, sie muss unten eine Oktave mehr haben als die Brian Boru. Noch mehr brauche ich für meine Musik nicht. Ich kenne auch eine Metallsaitenspielerin, die mit 19 Saiten auskommt uns sagt, mehr braucht sie nicht. Ok, das hilft jetzt alles nicht. Die 27 der Brian Boru sind oft ausreichend. Man kann alles darauf spielen, manches muss man aber darauf zuschneiden, unten etwas kurz zu sein. Mehr Bass und mehr Wumms untenrum ist manchmal auch schön. Die Böhmische geht etwas tiefer runter bis zum C. Damit hat man schon ziemlich viel Freiraum. Wenn ich sage, ich brauche unten noch zwei Saiten mehr als die Böhmische hat, dann liegt das daran, dass ich das für mich mal so entschieden habe.

Klappen: Eine Harfe hat 7 Saiten pro Oktave. Vulgo: "nur weiße Klaviertasten". Wenn man andere Tonleitern oder tonartfremde Halbtöne spielen will, kann man mit der Klappe den Ton der Saite um einen Halbton erhöhen. Vulgo:"man lackiert sich eine weiße Klaviertaste zu einer schwarzen um". Für den Anfang reicht es, keine Klappen zu haben. Da hat man andere Baustellen, die einem dicke Knoten ins Hirn machen. Die Unabhängigkeit der Hände z.B., also dass die Linke etwas anderes macht als die Rechte. Da muss man richtig dran knabbern, wenn man vorher nicht schon Klavier gespielt hat. Die Einsteigerbücher und -hefte berücksichtigen das idR. und die ersten Stücke sind alle in C-Dur/A-Moll, was ohne Klappen spielbar ist.

Bei der Klangwerkstatt kann man die Klappen nach ein paar Monaten nachrüsten. Nicht zu früh, weil sich das Holz der Harfe unter der Saitenspannung etwas verformt und sich erst mal setzen muss. Da die Klappe auf Bruchteile von Milimetern genau sitzen muss, muss man den Setzungsvorgang abwarten, bis man die montieren kann.

Wenn es Dir um eine zukunftssichere Investition geht: Für den Preis gibt es wenig qualitativ Vergleichbares. Harfen sind recht werthaltig, auch die selbst gebauten Klangwerkstattharfen. Die erzielen gebraucht noch sehr gute Preise.

Wenn Du noch Fragen hast, frag. Dafür ist dieses Forum da.

Grüße,
Sebastian
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Re: Harfenbau-Kurs als Geschenk: Gute Idee?

Beitrag von bastian »

Böhmische:
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Brian Boru:
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Re: Harfenbau-Kurs als Geschenk: Gute Idee?

Beitrag von bastian »

Ach so, und noch ein "Geheimtipp": Andre besaitet die Brian Boru auf explizite Anfrage manchmal auch mit Nylonsaiten. Das macht er nicht gerne. Aber in eurem Fall wäre das evtl. ein Weg, Anschaffungspreis, Klang und zukunftssichere Spieltechnik in einen Kompromiss zu zwängen.

Nochmal ganz deutlich zu Metallsaiten: Das sind sehr spezielle Harfen, die eigentlich nach einer eigenen Spieltechnik verlangen. Dafür gibt es nur sehr wenige Lehrer. Wenn man das nicht ganz bewusst will (und genau weiß, warum man das will), rate ich auf jeden Fall von Metallsaiten ab. Ich weiß genau, warum ich die Brian Boru nur noch ganz, ganz selten in die Hand nehme.
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Re: Harfenbau-Kurs als Geschenk: Gute Idee?

Beitrag von Der Juergen »

Oh, das trifft sich gut. :_cheesy_: :_cheesy_:

Ich habe heute gerade mit André (und Annette) von der Klangwerkstatt telefoniert, um den Lauterbacher Baukurstermin für 2018 (!) abzuklären.
(Er wird vom 23. bis zum 26. März sein.)

2017 ist der Termin vom 7. bis zum 10. April.

Für 2017 bleiben die Preise übrigens die gleichen, wie für 2016, somit kann man das schon mal einsehen, auch wenn die Anmeldung für diesen Kurs, wie jedes Jahr erst am 15. Januar offiziell beginnt.

Bei Interesse kann man mir als Organisator in Lauterbach auch schon eine Mail schicken, dann merke ich das vor (dies ist aber noch nicht die rechtsgültige Anmeldung).
Alle Informationen zum Lauterbacher Kurs findest du unter http://www.harfenbaukurs.de

Die Brian Boru kann, wie Sebastian schrieb, auch mit Nylonsaiten bestückt werden, das ist aber um einiges teurer (genau weiß ich es nicht mehr, aber gut über 100 Euro), weil die Saiten eben wesentlich teurer sind, als die Standardsaiten aus Stahl.

Herzlich
Jürgen

PS: Schön, Marion (in den Videos) zu sehen, sie hat ihre Brian Boru auch in Lauterbach gebaut. :_smile_:
#HarpistsForFuturewww.harfenzeit.dewww.harfenwinter.de • harfensommer.de • harfenmai.de
Das Ziel ist das Ziel.
Jürgen Steiner
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Re: Harfenbau-Kurs als Geschenk: Gute Idee?

Beitrag von lestat1780 »

Wow! Erstmal vielen Dank an alle für das vorzügliche und nette Feedback! Ich würde ja gerne den "Like"-Button hämmern, aber ich finde keinen... :_wink_:

Ich hatte an diese mehrtägigen Veranstaltungen gedacht mit Bauen und Spielkurs, aber wenn ihr sagt, dass empfiehlt sich nicht wegen Erschöpfung der Handmuskulatur, überlege ich mir das natürlich noch mal. Wird den z.B. bei der Dreitages-Veranstaltung an allen Tagen gebaut? Ehrlich gesagt, habe ich garkeine rechte Vorstellung davon, wieviel Zeit so etwas mit vorbereiteten Einzelteilen in Anspruch nimmt.

Ich glaube, jetzt tendiere ich doch eher zur Böhmischen... die Brian Boru klingt etwas metallisch (wer hätt's gedacht bei Metall-Saiten... :_grin_: ). Die im Video scheint mir zudem leicht verstimmt, aber das hat vermutlich nichts mit der Bauweise zu tun, oder? Meine Western-Gitarre mit Stahlsaiten bekomme ich auch nur sehr schwer so Klang-rein, dass es mich nicht mehr stört.

Bezogen sich die Zusatzkosten für die Saiten nur auf den Fall "Nylon-Saiten auf Brian Boru spannen"? Ich hoffe, die sind generell im Preis für's Baumaterial inbegriffen!? Muss halt leider schon etwas kalkulieren...

Alle Links und Hinweise schaue ich mir mal durch, ihr wart jetzt schon eine große Hilfe; Daumen hoch! :_smile_:
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Re: Harfenbau-Kurs als Geschenk: Gute Idee?

Beitrag von bastian »

Das "verstimmt" liegt in der Tat an den Metallsaiten. Metallsaiten produzieren deutlich mehr Obertöne als andere Saiten. Da Obertöne aber nicht genau in unser verbreitetes Zwölfte-Wurzel-Aus-Zwei-Stimmsystem passen, sind die Obertöne einer Saite immer verstimmt. (Genau genommen ist es andersherum, das Stimmsystem stimmt nicht genau).

Da Metallsaiten mehr Obertöne als z.B. Darmsaiten produzieren, fällt das sehr viel mehr auf. Deshalb experimentieren Metallsaitenharfner gerne mit historischen Stimmsystemen. Das wiederum geht nur sinnvoll, wenn man mehr oder weniger einer Tonart treu bleibt. Das heute moderne mal in C, mal in G, mal in E spielen geht dann nicht mehr.

Dazu kommt, dass Metall ein höheres E-Modul hat. Das ist die physikalische Eigenschaft, wie sehr sich die Spannung innerhalb eines Materials bei einer definierten Streckung verändert. Egal. Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass man bei Metallsaiten nur wenig am Stimmwirbel drehen muss, um eine starke Tonhöhenveränderung zu bewirken. Feintuning ist dann auch schon mal eine feinmotorische Herausforderung.

Ich habe an der Brian Boru drei Tage von morgens bis Abends gebaut (und vor allem geschliffen). Trotz hoher Vorfertigung. So sind die Kurse auch angelegt. Das ist in der Tat auch körperlich anstrengend. Der parallel stattfindende Spielkurs hat... nunja... parallel stattgefunden. Also zeitlich parallel, mit unterschiedlichem Teilnehmerkreis. In dem Kurs den Jürgen bewirbt, ist es anders. Da finden die Kurse zeitlich versetzt statt. Aber dafür geht der ganze Event viel länger, wenn man spielt und baut.

Normalerweise sind die Saiten im Preis fürs Baumaterial enthalten. Nur bei Sonderwünschen eben nicht. Die Klappen übrigens sind nicht im Preis enthalten, die muss man später separat erwerben.
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