Grenzen der Hakenharfe

[Jonny Robels]

@Harleylady: Leider ist es so, daß tatsächlich einige klassisch ausgebildete Menschen "Standesdünkel" pflegen. Allerdings lässt das in den letzten Jahren auch nach. Vermutlich auch durch Schnittstellen wie Harfentreffen. Mir ist es noch vor zwei Jahren passiert, daß auf einem MA-markt ein junger Mann vor mir stand und meine Harfe lobte. Wir kamen in's Gespräch, er erzählte, daß er Harfe studiere. Soweit, so schön;
Leider begann er dann, etwas herablassend, einen Satz mit:"Bei uns im professionellen Bereich..." Ich war dann etwas gezündet und machte ihn darauf aufmerksam, daß ich seit Oktober 1985 Profimusiker sei, die Harfe seit 1995 mein Hauptinstrument. Er solle doch auf seine Wortwahl achten, wenn schon, dann meine er den klassischen Bereich. "Dann kommt das nicht so arrogant rüber, Söhnchen!" (Zitat Ende)
Er war dann auch angemessen pikiert...
Du magst diese Erfahrungen nicht haben, das ist schön, aber leider machen andere sie. Und dazu möchte ich aus dem Film"Comedian Harmonists" zitieren: "Wir sind alle gute Musiker. Aber keiner ist so gut, daß er das Recht hat, andere zu beleidigen!"

übrigens habe ich feststellen dürfen, daß die Klappenharfe gegenüber der Pedalharfe auch Vorteile haben kann, wenn man mal eben schnell nur ein"A" braucht, und gleich wieder ein"As". Da halt ich mal die Füße still...

[Harleylady]

Naja, es wäre auch einfacher (Meeresbrise) sich zurück zu halten und du hast mich noch nicht "wildumsichschlagend" erlebt, weil ich mich bis jetzt hier immer raus gehalten habe. Übrigens habe ich auch Blockflöte & Klavier studiert und weiß ,in der Regel ,von was ich rede ! Lieber Jonny, das mag alles sein, Dünkel gibt es überall, aber ich mag die Verallgemeinerung nicht , ich weiß auch nicht, wo hier das Problem liegt ? Jedes Instrument hat seine Vor,-und Nachteile,ist das wertend? Es gibt einen Profibereich( besonders in der Hakenszene) und es gibt tausende Menschen, die aus Freude spielen, ist das wertend? Außerdem ,wenn wir schon mal dabei sind, gibt es in der sogenannten "Hakenszene" viele Leute, die sich selbst masslos überschätzen ( darüber wird sich nicht geäußert).......na und, jeder macht es so, wie es ihm gefällt, ist für mich kein Grund, alle über einen Kamm zu scheren ( es gibt viele sensationell spielende Hakenharfner, mit denen ich mich nicht messen kann, ich bewundere sie dafür ). -ciao Ute

[Zaahra]

Liebe Branwen,

unabhängig von möglicherweise herrschenden Standesdünkel oder Vorurteilen, würde ich sagen, so wie du deine Situation beschreibst (was du gerne magst, was du vorhast, wo es dich hinzieht, welche Rahmenbedingungen - Wohnung, Lautstärke, Preis, es etc. gibt) hast du deine Antwort eh schon, oder?
Ich finde, es ist auch ein ganz durchschlagendes Argument, wenn jemand sagt, die Hakenharfe spricht mich vom Gefühl her einfach mehr an...
Letztendlich ist es deine Entscheidung, deinE LehrerIn wird diese akzeptieren (müssen).

Wünsche dir viel Freude in dieser Harfen-Lebensphase: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...

Liebe Grüße,
Zaahra

P.S. es gibt noch einen wichtigen Faktor: Die Größe und das Gewicht. Eine Hakenharfe kannst du leichter mal wohin mitnehmen, u.U. verreisen (mit Öffis), mit in den Garten nehmen, etc...

P.P.S. ich muss zugeben: Vom Klang her finde ich Pedalharfen schon echt auch Hammer - würde ich nicht von meiner Türschwelle stoßen, wenn eine bei mir anklingelt ;) aber mein kleiner Powerzwerg ist halt einfach trotzdem in vielerlei Hinsicht praktischer, zierlicher, schöner, besserer für mich ;)

[Maira]

Das ist wohl der Pferdefuß an einem solchen Forum.
Jeder darf mitreden. So weit so gut.
Aber 1) sollte man sich bedeckt halten wenn man das hier im Vordergrund stehende Instrument NICHT selber spielt.
2) sollte man sich gewärtig sein , daß hier nicht nur ,, Fachidioten " am Werk sind, viele Harfenspieler haben Erfahrungen mit anderen Instrumenten,
haben diese zuweilen studiert ( wenn ich nur so Flöte spielen könnte wie Harleylady )
3) daß Pedalharfenisten ALLE arrogant sind stimmt so nicht
4) selbst die , die es doch sein sollten , haben inzwischen erkannt , daß Hakenharfen zum Einstieg in die Materie sehr gut geeignet sind
5) vor gut 40 Jahren waren Hakenharfen noch sehr selten was sich in den letzten Jahren rasant geändert hat
6) daraus erschließt sich daß es immer mehr fähige und professionelle Hakenharfner gibt.

Wie gesagt , ich versuche , immer auf der Spur zu bleiben.
Vieles , was ich hier von mir gebe habe ich selber ausprobiert oder durch zusehen gelernt.
Ich habe mich damals nicht getraut , Flöte zu studieren , hätte aber die Berechtigung dazu gehabt.
Daher finde ich es ausgesprochen ätzend , hier immer wieder von Flötenspielern angemacht zu werden.

[Meeresbrise]

Ja, manche klassisch ausgebildeten Harfenisten scheinen ...

@Harleylady, hast du das Wörtchen "manche" überlesen, oder warum bist du so gereizt?

Im übrigen beruht meine Aussage sehr wohl auf persönlicher Erfahrung, auch wenn ich selbst nicht Harfe spiele.

PS Gilt auch für Maira (3.)

[Meeresbrise]

Daher finde ich es ausgesprochen ätzend , hier immer wieder von Flötenspielern angemacht zu werden.

Ohne Worte

[Jonny Robels]

Wenn der Professionalitätsbegriff als wertendes Seriositätsmerkmal (falsch)benutzt wird, wie geschehen, dann wird das für mich zum Thema. Es war auch nur ein Beispiel aus der freien Wildbahn, wie sich unterschwellig diese alten Standesdünkel der "Studierten" zeigen.
Wie gesagt: ES WIRD BESSER!

@Maira/brise: Psst, sonst hole ich meine Bombarde!

[Maira]

OK , regt euch nicht auf, alles ist gut.
Solange man selber weiß , was man von sich und anderen zu halten hat ,
sollte man dieser Weisheit folgen :

Bevor ich mich jetzt aufrege isses mir lieber egal

( Und neee , laß das blöde Ding an der Wand , sonst komm ich mit dem 5 Saiter und 600 Watt und blase Dir die Scheiben ausm Rahmen !!! )

[Jonny Robels]

Das ist gutes, hessisches Brauchtum!

[Maira]

Hessisch ? nääh , bretonisch !