Camac Doppelpedalharfe

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Silvia
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Camac Doppelpedalharfe

Beitrag von Silvia »

Hallo Ihr Lieben,

ich spiele eine Hackenharfe von Camac und bin bisher sehr zufrieden mit ihr. Daher hat es mich überrascht, als mich Viele von dem Kauf einer Doppelpedalharfe von Camac abgeraten haben. :_huh_:
Könntet Ihr mir vielleicht einen Grund nennen, woran das liegen könnte?

LG

Silvia
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ralf
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Re: Camac Doppelpedalharfe

Beitrag von ralf »

Silvia hat geschrieben:Hallo Ihr Lieben,

ich spiele eine Hackenharfe von Camac und bin bisher sehr zufrieden mit ihr. Daher hat es mich überrascht, als mich Viele von dem Kauf einer Doppelpedalharfe von Camac abgeraten haben. :_huh_:
Könntet Ihr mir vielleicht einen Grund nennen, woran das liegen könnte?
Hallo Silvia,
bei solchen Entscheidungen gibt es m. E. keine allgemeingültigen Regeln – ich würde immer dazu raten, verschiedene Harfen von verschiedenen Herstellern auszuprobieren, bevor ich mich auf eine festlege. Erst dadurch habe ich einen direkten, persönlichen Vergleich.
Man kann mit allen Instrumenten Glück oder Pech mit dem individuellen Klang haben. Es gibt gewaltige Unterschiede selbst innerhalb derselben Modellreihe desselben Herstellers. Überraschenderweise gibt es sogar bei solchen Instrumenten Klangunterschiede, die mit Verbundfaserwerkstoffen (wie etwa Carbonfasern/CFK) hergestellt wurden.
Also hilft nur Ausprobieren und genaues Hinhören, egal, was Dir andere Leute über Instrument X oder Harfe Y erzählen... ;)

Gruß,
Ralf
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Silvia
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Re: Camac Doppelpedalharfe

Beitrag von Silvia »

Hallo Ralf,

ich habe schon mehrere Hersteller angeschaut und vom Klang hat es mir am meisten die Camac Athena angetan. Ich wollte mich bloß vor dem Kauf vergewissern, dass es keine negativen Berichte über Camac Doppelpedalharfen gibt.

LG

Silvia
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ralf
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Re: Camac Doppelpedalharfe

Beitrag von ralf »

Hallo Silvia,

die Pedalharfen von Camac sind mir persönlich nicht negativ aufgefallen. Die Mechanik ist ein Stück leichter als bei anderen Herstellern und kann etwas einfacher eingestellt werden, unterm Strich nimmt sich das aber nicht so viel. Ich war jetzt mehr vom Klang ausgegangen, und da zählt am Ende nur der persönliche Eindruck und vielleicht noch der von unabhängigen, aber bekannten Mithörern.
"Nebenbei" wäre da als Faktor schließlich auch noch die Größe des Geldbeutels... ;)

Gruß,
Ralf
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Yoshi
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Re: Camac Doppelpedalharfe

Beitrag von Yoshi »

Hallo,

Ich habe seit über 10 Jahren (meine Güte, so lang ist das jetzt her...) eine Camac Big Blue.

Ich bin nach wie vor überglücklich mit diesem Instrument, und ich bereue überhaupt nicht meinen Umstieg. Viele haben mir sprichwörtlich einen Vogel gezeigt, ich habe damals nämlich meine Lyon & Healy Style 23 natur hell verkauft, um diese Harfe kaufen zu können.

Meine Gründe dafür:
Die Mechanik. Ralf schrieb zwar, daß die Unterschiede nicht so wahnwitzig groß sind - aber es sind die kleinen Details, die überzeugen. Sie ist unglaublich schnell und so präzise, wie die in klassischer Bauweise konzipierten nie sein können (zumindest habe ich noch keinen Gegenbeweis erleben/-spielen können).

Moderne Werkstoffe wo sie sinnvoll sind. Die Säule ist aus Carbon, das macht die Harfe deutlich leichter als Instrumente, bei denen dieser Teil aus fast massivem Holz gefertigt ist. Außerdem verzieht sich Carbon nicht.
Es gab früher mal (da lebte Joël Garnier noch) Experimente mit einem Carbon Resonanzboden, wurde in dieser Form aber wieder verworfen. Ich fand es sehr interessant, vor allem begrüßenswert, daß mal jemand sich traut, soetwas auszuprobieren. Übrig geblieben ist ein Streifen im inneren, der den Baßbereich verstärkt.

Die Verstärkungsmöglichkeit. Das ist der Bereich, in dem ich nach wie vor noch unglaublich viel von meinem Instrument lerne. Es ist - natürlich je nach Art/Konfiguration der Verstärkung sehr gewöhnungsbedürftig, wie fein auf minimal veränderte Fingerstellung reagiert wird. Segen und Fluch zugleich...

Der akustische Klang. Ich habe selten so ausgewogene Instrumente spielen dürfen, der typische "Bauch" in der 4./5. Oktave reduziert sich auf eine, vielleicht zwei Saiten, die man viel einfacher per Equalizer ausgleichen kann bzw. dabei deutlich weniger destruktive Korrekturen im Gesamtklang vornehmen muß.

Das Gewicht. Im Schnitt sind Modelle ohne große Schnörkel (die ich sowieso nicht mag) wie z.B. Atlantide 5 bis 10 Kg leichter als traditionell gebaute Harfen von Lyon & Healy, Salvi usw.

Die Halsform. Hier standen die alten Erard Harfen Pate, die Form liegt einfach wunderbar für die rechte Hand. Ich habe andere Harfen gespielt, bei denen ich nach sehr langer Eingewöhnung immer noch in den ersten beiden Oktaven meine liebe Mühe und Not hatte, nicht zu klein oder zu groß zu greifen.

Der Preis. Viel Harfe für vergleichsweise wenig Geld.

Die persönliche Sympathie. Ich habe die Leute von Camac persönlich kennenlernen dürfen, durchweg überaus sympathische, freundliche Menschen, mit denen ich gerne bis in die frühen Morgenstunden gesessen habe :_grin_:
Dieser Punkt ist für mich extrem wichtig, denn ich habe nichts davon, ein tolles Instrument zu haben dessen Produzent aber sozial untragbar ist. Schon allein bei der Servicefrage können hier viele Probleme entstehen...

Hoppla... jetzt ist's ein Werbeposting geworden... sorry... :_wink_:

LG

Yoshi
...und dann bat mich der Dirigent, etwas höher zu spielen...
Azalee
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Re: Camac Doppelpedalharfe

Beitrag von Azalee »

Ich mag an der Athena, dass sie mehr Platz für die rechte Hand in der oberen Oktave bietet (als z.B. die Daphne von Salvi damals).
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shaya
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Re: Camac Doppelpedalharfe

Beitrag von shaya »

Seit September habe ich eine Camac Clio 44 mit verbreitertem Resonanzboden. Es stimmt alles. Klang, Gewicht, Grösse, und Preis. Ich bin überglücklich und übe seither doppelt so viel.

http://youtu.be/llE1CIkMcZE
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