Pedalharfe von Lyon & Healy

ada73
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Pedalharfe von Lyon & Healy

Beitrag von ada73 »

guten Tag zusammen!
Ich suche schon länger eine Pedalharfe mit breitem Resonanzkörper. Nächste Woche werde ich eine Lyon&Healy Chicago Concertino EX versuchen. Da in der Schweiz fast nur Salve verkauft werden ist es schwierig andere Marken zu vergleichen und zu testen. Kennt jemand lyon&Healy? Wie ist die Qualität? Kennt sich jemand aus? Bin sehr froh um Erfahrungen!
Danke!
Harleylady
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Re: Pedalharfe von Lyon & Healy

Beitrag von Harleylady »

Instrumente dieser Marke stehen auf allen Bühnen dieser Welt, in Opern,-und Konzerthäusern, überall ! Meiner Meinung nach neben Horngacher die besten Harfen , aber das ist letztendlich auch Geschmackssache ( wie in der Klavierwelt bei Steinway oder Bösendorfer). Du mußt dich dran setzten und ausprobieren, Saitenabstand, Gewicht, Höhe, Pedale und dann natürlich der Klang (auf alle Fälle auch jemand anderen spielen lassen, denn aus der Entfernung klingt es anderes, als direkt neben dem Ohr ). Viel Erfolg-ciao Ute :_cool_:
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Hans
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Re: Pedalharfe von Lyon & Healy

Beitrag von Hans »

Fragen zur Qualität von Lyon & Healy Harfen erübrigen sich - wie Ute/Harleylady schon zwischen den Zeilen sagt, sind diese Harfen über allen Zweifel erhaben. Manchmal hilft es zu wissen, dass Lyon & Healy und Salvi die gleiche Firma sind und eine Menge Know-How ausgetauscht wird. Lyon & Healy sind "made in America" und dort mit grossem Abstand Marktführer für Konzertharfen, Salvi ist "made in Italy" und die Referenz diesseits Atlantiks.
In Remagen ist die Europa-Vertretung von L&H, dort kann man nach Terminvereinbarung alles mögliche ausprobieren, ein Ausflug dorthin lohnt sich. Salvi sollte im Showroom in Mailand auch einige L&Hs zum Anspielen haben.
Viel Erfolg,
Hans
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Re: Pedalharfe von Lyon & Healy

Beitrag von Harleylady »

Hallo Hans- meines Wissens nach ist L&H seit Jahren wieder autark, d.h. wieder unter dem eigenen Namen selbstständig ! Und : es sind die Besten :_wink_: ( finde ich)... :_smile_:
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Der Juergen
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Re: Pedalharfe von Lyon & Healy

Beitrag von Der Juergen »

Harleylady hat geschrieben:Hallo Hans- meines Wissens nach ist L&H seit Jahren wieder autark, d.h. wieder unter dem eigenen Namen selbstständig
Dem Dickicht der Verflechtungen werden wir hier wahrscheinlich nicht mehr Herr …

»Seit Jahren« kannte ich noch nicht, hatte mich ja auch mal in Bezug auf die Marke Bow Brand dazu eingelassen …

Aber: vor ca. zwei oder drei Wochen habe ich die Information vernommen, dass L&H »seit dem Tod von Victor Salvi« nicht mehr zu Salvi gehöre.

Die Person, die mir das gesagt hat, halte ich hierbei für vertrauenswürdig.
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Hans
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Re: Pedalharfe von Lyon & Healy

Beitrag von Hans »

Spekulationen machen hier wenig Sinn, denn dieses ist nur eine Frage von öffentlichen Pressemitteilungen und Handelstregistereinträgen. Und da ist mir über Änderungen bisher wenig bekannt. Firmenanteile werden gekauft und verkauft und dieses geschieht meistens nicht heimlich, denn dafür gibt es ja Gründe. Wenn es aber in diesem Thread vermutlich um eine gebrauchte (?) L&H geht, ist dieses hier auch nicht wesentlich.
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ralf
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Re: Pedalharfe von Lyon & Healy

Beitrag von ralf »

Also, abgesehen davon, wem warum welche Firma gehört, versuche ich mal die Ausgangsfrage zu beantworten. :_wink_:

Vorweg gesagt kann man bei Herstellern wie Lyon & Healy, Salvi, Aoyama oder Camac eigentlich relativ wenig falsch machen - bei allen ist das Design ausgereift und man hat dadurch, dass man die Harfe ja nicht blind kaufen muss, sondern vorher vergleichen kann, die Kontrolle darüber, womit man nach Hause fährt. Das ist schon mal die erste Grundregel beim Kauf eines Musikinstrumentes im Wert eines (plus/minus) Jahresgehalts: Man nimmt sich Zeit, geht auf Reisen, macht Termine, spielt so viele Instrumente wie möglich, spricht tête-à-tête mit Harfenisten.

Man kann in den meisten Fällen zwei Harfen desselben Modells desselben Herstellers nebeneinander stellen, und sie klingen unterschiedlich. Wie diese Streuung zustande kommt, kann ich nicht sagen, vermute aber, dass es am verwendeten Holz liegt und dass die Hersteller den resultierenden Klang allenfalls erahnen, aber nicht vorausberechnen können. Egal, mit wie viel Mühe und Fachwissen man das Holz auswählt, weiss man mitunter erst Jahre später, wie sich die Wahl auf den Klang des Instruments ausgewirkt hat – auch in Abhängigkeit davon, wer darauf spielt. Versuche, das Holz als Variable zu eliminieren und mit Verbundfaserwerkstoffen zu ersetzen, haben sich dabei als wenig sinnvoll erwiesen.

Was die Pedalmechaniken angeht, so haben alle Hersteller ihre Hausaufgaben gemacht – die Mechaniken weichen in Detaillösungen voneinander ab, sind aber in der Haltbarkeit grob vergleichbar bzw. verschleissen einfach an unterschiedlichen Stellen. Um eine fabrikneue Pedalmechanik auszuleiern, muss man sich in jeden Fall schon anstrengen.

Durch meine Arbeit als Tontechniker mit Dutzenden von Einspielungen für Harfen-CDs und Live-Mischungen glaube ich, einen guten Eindruck von den verschiedenen Harfenherstellern mit ihren klanglichen und mechanischen Eigenarten zu haben. Ich würde sehr gerne einfach antworten, das "X&Y"-Harfen die besten sind und man dann eben ein bisschen länger sparen muss. Die Realität ist aber viel komplexer, da bei allen o. g. Herstellern eine signifikante Streuung existiert, was den Klang der Instrumente angeht. Das kann zum einen am Firmensitz liegen - ein US-basierter Hersteller wird seine besten Instrumente vermutlich dort verkaufen, wo er am meisten Renomée dafür ernten kann –, oder auch einfach daran, dass unterschiedliche Musiker unterschiedliche Klangvorstellungen haben. Ein Soloinstrument darf dabei vielleicht etwas feiner klingen als eine Orchesterharfe, die sich ganz allein mit Streicher- und Bläsersektionen messen muss.

Du siehst also: Es hilft alles nichts, man muss hinaus in die Welt und vergleichen... :_smile_:

Ich selbst bin, aus technisch nicht quantifizierbaren Gründen, bei Aoyama gelandet, und obwohl mir der Hersteller aus verschiedenen Gründen sympatisch ist (klein, viel traditionelles Handwerk, gute Hölzer, keine Welteroberungsabsichten), bin ich nicht auf ihn festgelegt. Es war vor allem der Klang einer einzelnen Harfe der, etwas esoterisch formuliert, quasi zu mir gesprochen hat. Welcher Hersteller das – vermutlich unbewusste – Glück hatte, dieses Instrument zu bauen, war dabei vollkommen egal.

Ich wünsche Dir, dass Deine Suche erfolgreich ist - vielleicht braucht man auch ein, zwei Harfen, bevor man die Richtige gefunden hat. Aber mach Dich frei davon, was auf den Typenschildern steht, wer am meisten Werbung schaltet, oder was gerade ganz dringend verkauft werden muss.

Beste Grüsse,
Ralf
ada73
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Re: Pedalharfe von Lyon & Healy

Beitrag von ada73 »

Danke für eure Antworten! Ich interessiere mich für das kleinere Modell von L&H die Chicago Concertino mit breitem Resonanzkörper... Sie ist auch vom Preis her sehr OKAY!
Ich habe bisher Salvi Diana und andere Salvi Harfen getestet, aber es passt irgendwie nicht, die höhen sind schrill und der Bass ein Brei...Vielleicht habe ich nicht die richtige gefunden....nun werde ich Camac und Lyon&Healy testen, aber in der Schweiz ist das eher schwierig...es gibt fast nur Salvi....In Deutschland gibt es Anbieter, aber auch eher im Norden... In Frankreich ist es Paris...Ist halt doch etwas weit :_rolleyes_:
Aber wer weiss, vielleicht muss eine grössere Reise machen....Im Moment habe ich eine sehr alte Salvi Diana, die ziemlich voll klingt, aber eben in der Höhen macht es fast Ohrenschmerzen und sie gehört nicht mir....
ada73
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Re: Pedalharfe von Lyon & Healy

Beitrag von ada73 »

@Ralf: Hallo Ralf. habe erst jetzt bemerkt, dass du DER Ralf bist, den ich auf youtube angehört habe, um les comptimes d'été zu lernen....Schön und leicht wie du es spielst! Danke!
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Hans
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Re: Pedalharfe von Lyon & Healy

Beitrag von Hans »

ada73 hat geschrieben:...Im Moment habe ich eine sehr alte Salvi Diana, die ziemlich voll klingt, aber eben in der Höhen macht es fast Ohrenschmerzen und sie gehört nicht mir....
Meiner Meinung nach ist eine Salvi Diana mit das Beste was Du an Konzertharfen bekommen kannst, klanglich, handwerlich und von den verarbeiteten Materialien her. Wenn es Deine wäre würde ich zunächst gar nicht nach etwas Neuem schauen sondern eher durch Wechsel der Saiten (wie alt sind denn die schon?) alles herausholen was geht. Hast Du Nylon in den oberen Tonlagen - Darm wird Deinen Ohrenschmerzen lösen. Der Brei im Bass lässt sich durch Einsatz von metalumsponnenen Saiten statt fingerdicker Darmsaiten wunderbar beeinflussen in Richtung Transparenz. Dies nur so am Rande, ich spiele selber Diana.


Viele Grüsse,
Hans
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