Besaitung Keltische Harfe

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cloud

Besaitung Keltische Harfe

Beitrag von cloud »

Guten Tag,

als neuer Teilnehmer in diesen Forum möchte ich mich kurz vorstellen:
Ich bin nicht mehr jung, und u.a. Musiker (Gitarrist) und Liebhaber Irische Musik und Irische Tänze.
Seit kurzem bin ich auch der überaus glücklicher Besitzer eine schöne 32-saitige keltische Harfe :_smile_:

Das Durchforsten des Forums hat mir bereits ermöglicht einige Antwort zu finden.
Z.B. über das Vorhandensein von Risse in die Decke, was mich als Gitarrist zunächst beängstigt hatte.
Nun jetzt weiss ich, dass es häufig vorkommen kann.

Dagegen bin ich bei der Besaitung etwas verunsichert.
Der Tonumfang der Harfe ist D (grosses D) bis g3.
Ich habe die Harfe mit einem gemischten Besaitung erhalten.
Es befinden sich sowohl Darmsaiten als auch nylon-Saiten und Metal umsponnenen Saiten.
Die Harfe lag viele Jahren unbenutzt.
Bei der Versuch die Harfe zu stimmen brachen 2 Saiten.
Auch habe ich den Verdacht, dass die Besaitung an manche Stellen falsch ist.

Ich habe zu Kenntnis genommen, dass die "richtige" Besaitung einer Harfe vor allem vom Hersteller und von der Bauweise abhängig ist.
Leider habe ich keine näheren Informationen darüber.
Ich habe eine Anfrage bei der Herkunfts Ort der Harfe gemacht (Waltons in Dublin).
Da aber die Harfe 1978 gebaut worden ist, und Waltons anscheinend keine keltische Harfen mehr vertreibt, bin ich mir nicht sicher ob ich eine Antwort erhalten werde.
Deshalb stelle ich meine Fragen hier:

1. Ab welcher Note/Saite beginnt normalerweise die metalumsponnenen Besaitung?
Auf eine Website konnte ich eine genaue Bezeichnungen von lieferbaren Pyramid Saiten finden.
Dabei ist mir aufgefallen, dass die Metal umsponnenen Saite erst ab dem kleinem c beginnen.
d und e sind dann aus Nylon.
Ich habe aber die Harfe bekommen mit eine Nylon/Darm Besaitung das erst ab dem f der kleine Oktave beginnt.
Das heißt also, dass das e und das d metalumsponnene Saiten sind.
Das c und das e sind mir beim Stimmen gerissen, die Spannung kam mir bei beiden Saiten ziemlich hoch vor, aber da ich zum allerersten Mal eine Harfe in der Hand habe, bin ich mir unsicher ob ich es richtig einschätze.
Das d konnte ich zwar stimmen aber die Spannung kommt mir auch ziemlich hoch vor.

Die frühere Besitzerin gab mir auch einige Ersatzsaiten mit.
Allerdings bin ich mir unsicher darüber wie und ob ich einige Saiten verwenden soll/kann.
Z.B. stehen Bezeichnungen auf die Verpackung eine Pyramid Saite wie:
Celtic Harp 4 F
Das 4 F ist aber durchgestrichen und durch ein 4 e (oder 4 c) per Hand ersetzt worden (die Saite hat übrigens eine kupferrote Farbe)
Auf eine andere (silberfarbe)ist das 4 G durch 4 d ersetzt worden.
Diese Saite scheint übrigens dünner zu sein als die Saite die zur Zeit auf die Harfe ist.

Könnte es also sein, dass das vorhandenen metal-umsponnene d falsch ist? (ich habe die Saite vorsichtshalber entspannt)

Gibt es verschieden Pyramid Zusammensetzung von Saiten bei dem also das d und e nicht aus Nylon sind?

Ist die gemischte Besaitung Darm und Nylon eventuel schädlich für die Harfe?

Bei der Verwendung von Darmsaiten, sind die tieferen Saiten auch metalumsponnen?

Wenn ja, ab welche Saite?

Wo kann man Darmsaiten bekommen?


Mit freundlichen Grüßen
Zuletzt geändert von cloud am So 13. Mai 2007, 17:07, insgesamt 1-mal geändert.
Christian

Beitrag von Christian »

Die kufperrote Saite ist wahrscheinlich ein c, wie es im europäischen Raum üblich ist, dass C rot und F-Saiten blau/grün sind.

Ferndiagnose ist unmöglich. Bei der Saitenstärke muss man nicht nur den Ton beachten, sondern auch die Spannung die gebraucht wird.
Es wird am besten sein, sie mal von einem Harfenbauer besaiten zu lassen und sich die Mensuren mitgeben zu lassen. Ein guter Harfenbauer kann das ausmessen und berechnen.

Schädlich sollte es nicht unbedingt sein, dass Nylon & Darm o.ä. gemischtsein, außer vieleicht eine ungleichmäßige Spannung der Klangdecke, doch der Klang ist halt dann eigenartig, da jede Saitenart, selbst gleiche zwischen den Herstellern einen anderen Klang hat.

Saiten bekommst du z.B. da: www.kuerschner-saiten.de

Viel Glück mit deiner Harfe,
Grüßle
Christian
cloud

Beitrag von cloud »

Vielen Dank Christian für deine Antwort.

Dein Rat ein Harfenbauer zu besuchen werde ich folgen sobald ich hier im Umfeld (Krefeld) einen finden kann.

Ich hatte gerade die Länge alle Saiten gemessen (die Länge der freischwingende Teil) und dachte das wäre die Mensur.
So kenne ich das von der Gitarre her.
Ist etwa die Mensur bei eine Harfe etwas anders als bei eine Gitarre?

Auf der Website von Bernd Kürschner werden bei Saitenbestellung u.a. folgende Angaben gewünscht:
. Mensur
. Länge Saitenhalter-Steg
. Spannung

Ist nicht eben die Länge zwischen Saitenhalter und Steg die Mensur?
Wie berechnet man die Spannung?
Ich habe zwar im Forum eine Formel gefunden, die verstehe ich allerdings nicht und bin nicht in der Lage sie anzuwenden.

Auf der Website von Matthias Wagner habe ich Nylgut Saiten gefunden.
Hast du vielleicht Erfahrung mit solche Saiten?

Grüße aus dem Niederrhein
cloud

Beitrag von cloud »

Bernhard hat geschrieben:Für Deine Harfe müßte man erstmal herausbekommen, ob der von Dir vorgefundene Tonumfang der ursprüngliche ist.
Ja! Da sagst du was.
Genau dieser Befürchtung ist mir in dem Sinn gekommen.
Bernhard hat geschrieben:Cloud, ich denke, dass dies Saitenthema ein schwieriges Tema für einen Harfenneuling :_wink_: ist. Bis Du da durch bist...suche lieber einen kompetenten Harfenbauer in Deiner Gegend der Dir behilflich ist.
Mache ich auf jedem Fall.
Bernhard hat geschrieben:Es könnte übrigens sein, dass ich einen Saitenplan habe von den Waltons. Da muß ich mal nachschauen.
Das wäre natürlich ein guter Anfang :_smile_:

Mit freundliche Grüße
Zuletzt geändert von cloud am So 13. Mai 2007, 23:48, insgesamt 1-mal geändert.
cloud

Beitrag von cloud »

Bernhard hat geschrieben:Da kann ich ja gleich weiter schreiben..
Die Mensur ist immer die freischwingende Saitenlänge.
Von einer eigenen Saitenberechnung würde ich sehr abraten.
Da muß man erstmal von der gesamt möglichen Spannung (die das Instrument aushält) ausgehen und sich dann hinarbeiten.
Nylgutsaiten sind hervorragen meiner Meinung nach...es gibt aber auch ein Minus...Frisch aufgezogene Saiten brauchen länger bis sie die Stimmung halten.

Grüße
Danke für die weitere Informationen :_smile_:
Manja
ganz frisch
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Re: Besaitung Keltische Harfe

Beitrag von Manja »

Hallo liebe Harfenfreunde,

ich bin neu hier im Forum und auch neu was das Harfenspielen angeht.
Ich habe vor einiger Zeit eine keltische Harfe geschenkt bekommen, die - ganz klassisch - bei Bekannten auf dem Dachboden lag.
Die Harfe ist - wie die von cloud - von Waltons in Dublin und ebenfalls aus 1978 mit 31 Saiten.
Da ich beruflich viel mit Musik mache und Harfenklänge unglaublich gerne mag, habe ich mich entschlossen, Harfe spielen zu lernen und freue mich schon sehr darauf (eine Stunde hatte ich auch schon :_smile_: ).
Allerdings gibt es noch einige Hürden, bevor ich richtig loslegen kann:
Die Harfe ist leider ziemlich mitgenommen (oder nicht gut gebaut?): Die Saiten laufen mal links und mal rechts vom Stegstift lang (und mal einfach daran vorbei) und die Klappen funktionieren z.T. nicht richtig oder bringen die Saiten zum Schnarren, weil die Abstände nicht richtig eingestellt scheinen. Ich war mit ihr auch schon beim Harfenbauer, aber die Kosten für eine Reparatur (Erneuerung und Abstimmen der Stifte und Klappen etc.) liegen leider weit über meinem Budget. Da ich sie in erster Linie für die Arbeit mit Kindern benutzen will, habe ich mich jetzt entschieden, sie erstmal selbst zu besaiten (so gut es eben geht) und in C zu stimmen.
Leider habe ich von der Besaitung nicht wirklich Ahnung und es sind nur noch einzelne Saiten vorhanden (metallumsponnen, Darm und Nylon), deswegen wollte ich mal hier nachfragen:

Hat jemand von euch eine ähnlich Harfe und weiß, welche Besaitung passen könnte?
Wo kann ich einen günstigen Satz Saiten zum Ausprobieren herkriegen?

Da ich auf dem Gebiet leider noch absolut keine Ahnung habe, wäre ich euch für alle Tipps und Hinweise wirklich sehr dankbar!! :_smile_:
Viele liebe Grüße,

Manja
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