Lehrerzimmer

Hat gar nix mit Harfen zu tun, aber du willst es trotzdem unbedingt loswerden? Dann mal los.
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Mainzelwölfchen
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Re: Lehrerzimmer

Beitrag von Mainzelwölfchen »

Bei uns ist generell Musik ein Luxusgut, wenn man bedenkt, dass wir öfter Polizei und Sanitäter im Haus haben als Eltern zum Elterngespräch...
Zu Beginn des Schuljahres wollten sie uns beide Musiksäle streichen, um daraus Unterrichtsräume für eine andere Schule zu machen, nach zähen Verhandlungen haben sie uns vorerst einen gelassen, aber das ist noch nicht das Ende vom (Trauer-) Lied.

Naja, bei günstiger Gelegenheit spiele ich denen die Tränen in die Augen, wer weiß, vielleicht hilfts ja, man muss ja schließelich Ziele haben. Und wenn nicht, bin ich vielleicht irgendwann mal an einer anderen Schule...

LG Mainzelwölfchen
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Anne
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Re: Lehrerzimmer

Beitrag von Anne »

Hut ab vor allen, die an der "Hauptschulfront" Dienst schieben!
Ich weiß, dass ich es da auf dem Gymnasium in mancher Hinsicht einfacher habe.... Allerdings hab ich auch aufm Dorfgymi so ziemlich alles durch, inklusive Polizei und Jugendamt. Die heile Welt gibt es auch dort nicht.
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Maira
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Re: Lehrerzimmer

Beitrag von Maira »

Das ist so unglaublich schade . :_cry_:

Wir wissen eigentlich alle , daß das anders gehen kann. :_undecided_:
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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meinelehrerin
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Re: Lehrerzimmer

Beitrag von meinelehrerin »

mal nen "ketzerischen" Gedanken :_rolleyes_: So lange Kollegen aus den "höheren" Schulen ihre Schüler "nach unten durchreichen", wird´s auf der Hauptschule weiterhin knackig zugehen :_lipsrsealed_: - mit EIN Grund....
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Maira
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Re: Lehrerzimmer

Beitrag von Maira »

Das ist sowieso das Blöde .
Wir wissen alle , daß es grundsätzlich zu viele Schüler auf einen Lehrer sind.
Wann ist da was schief gelaufen?
Ganz früher ( bis in die 40ger ) waren das ja teilweise 60 Schüler / Lehrkraft.
Man hatte Respekt ( Angst ) weil das Prügeln und andere Dinge möglich waren.
Das hat man glücklicherweise abgeschafft.
Leider hat man in der 70gern den Lehrern ALLE Möglichkeiten zur vernünftigen Disziplinierung genommen.
Dabei hat man übersehen , die Schülerzahl auf ein beherrschbares Maß zu reduzieren.
Und Lehrer gelten nicht mehr so viel als früher, sie sind ja zahnlose Tiger.
Die Heutigen dürfen das ausbaden.
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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Anne
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Re: Lehrerzimmer

Beitrag von Anne »

Wer die Disziplin durch Angst und Druck aufrecht erhält, sollte sich überlegen, ob er/ sie den richtigen Job hat.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich meinen Schülern den gleichen Respekt entgegen bringe wie zb meinen Kollegen, dann respektieren sie mich auch. Respekt ist keine Einbahnstraße, wer sich aufführt wie ein Klassenzimmerkönig der ja über den einfachen Schülern steht, der darf sich nicht wundern, wenn die Kinder ihn genauso wenig respektieren wie er sie. Abgesehen davon, es gibt schon noch disziplinarische Möglichkeiten, zb jemandem der seinen Dreck auf den Boden schmeißt, wiederholt, ein halbtägiges Praktikum bei den Reinigungskräften zu verschaffen (Vergehen gegen den Schulträger). So ein Nachmittag kann Wunder wirken.....
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Anne
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Re: Lehrerzimmer

Beitrag von Anne »

meinelehrerin hat geschrieben: Di 28. Mär 2017, 15:03 mal nen "ketzerischen" Gedanken :_rolleyes_: So lange Kollegen aus den "höheren" Schulen ihre Schüler "nach unten durchreichen", wird´s auf der Hauptschule weiterhin knackig zugehen :_lipsrsealed_: - mit EIN Grund....
Eine Abschulung sollte nie leichtfertig geschehen, und erst recht nicht aus disziplinarischen Gründen, um nervige Schüler los zu werden, dafür gibt es den Schulverweis, der ja auch den Hauptschulen offen steht.
Aber so lange wir nunmal im dreigliedrigen Schulsystem sind (egal ob man das gut findet oder nicht) wird es Schüler geben, die an einem Gymnasium oder einer Realschule überfordert sind, und denen man keinen Gefallen tut, wenn man Misserfolg an Misserfolg reiht.
Und auch wenn ich mich damit in die Nesseln setze, ich denke auch, dass ein geistig behindertes Kind mehr davon hat, wenn es in einer Förderschule mit speziell ausgebildeten Lehrkräften lernt, ein soweit wie möglich eigenständiges Leben führen zu können, als im Lateinunterricht zieldifferente Bildchen auszumalen. Gemeinsame AGs sind eine super Sache, aber in den meisten Fächern hat da besonders in der Sekundarstufe keine Seite was von, nicht zuletzt weil Ärger und Frustration wegen Störungen, wenn man als Schüler vielleicht selber mit dem Stoff zu kämpfen hat nicht unbedingt zu mehr Akzeptanz bei den Mitschülern führt, sondern zum Gegenteil.
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Maira
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Re: Lehrerzimmer

Beitrag von Maira »

Wie gesagt , es liegt einiges im Argen....
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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mygga
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Re: Lehrerzimmer

Beitrag von mygga »

Okay, zum Thema Abschulung:

Wie viele Schüler habt ihr, die erst mal aufs Gymnasium geschickt werden nach dem Motto "Weiter runter kann mein Kind immer noch"? Die eigentlich von der Ausrichtung her gar nicht unbedingt glücklich werden damit.

Auch hier das Henne-und-Ei-Problem. Weil inzwischen genügend Gymnasiasten für Jobs zur Verfügung stehen, für die ein Gesamtschul- oder Realschulabschluss auch reichen würde. Für eher praktische Berufe muss man nicht unbedingt das Versmaß von Schillers Balladen kennen....
Wo Sprache keine Worte hat, fängt die Musik erst an. (M.W.)
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Maira
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Re: Lehrerzimmer

Beitrag von Maira »

Na , es ist doch wohl so , daß die ,, niederen Schulabschlüsse " so wenig gelten .
Warum ? Wer fing denn mit diesem dämlichen Hype an ?
Hat wohl mit dem überkommenen Blödsinn von früher zu tun.
Es gab eine Zeit , ( 8 Schuljahre ) , das galt ein Gesellenbrief wie ein Hauptschulabschluss
und ein Meisterbrief wie ein Realschulabschluss.
Die Schuljahre wurden mehr , aber an der Geltung der Handwerksabschlüsse hat sich nix geändert.
So kommt es , daß ich einen doppelten Realschulabschluss habe ohne je eine Realschule von innen
gesehen zu haben.
Das ist so richtig von der Politik an der Realität vorbeiregiert.
Heute gilt ein Meisterabschluss wie ein Fachabitur , und das ist richtig so.
Nur kommt das für meine Generation um schlappe 40 Jahre zu spät.
Und seit eben jenen rund 40 Jahren gibt es den Hype mit der Anforderung Abitur
auf Ausbildungsberufe , für die ein vernünftiger Hauptschulabschluss reichen sollte.
Dafür hat man aber die Hauptschule zur ,, Restschule " verkommen lassen.
Und da gibt es so sehr viele Brennpunkte, es hapert wohl zuallererst an den Sprachkenntnissen.
Aber auch die ganzen handwerklich ausgerichteten Unterrichtsstunden sind weitestgehend abgeschafft worden.
Wir hatten in der 3. Klasse noch Handarbeit / Handwerken im Unterrichtsplan.
Man hat schon früh Stricknadeln und Laubsägen in die Finger gekriegt und deshalb können wir uns noch oft
selber weiterhelfen.
Das geht seit einiger Zeit ( absichtlich ? ) total verschütt. Warum ? Weil es teuer ist. Weil man Fachleute braucht.
Weil man Unterrichtsmaterialien braucht , wohl nicht zu wenige. ( Weil man sich mit den Kindern internsiv beschäftigen muß )
(( Manch ein Lehrer möchte das nur zu gerne tun , hat man nicht eine Berufung ?))
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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