Umbesaiten

Alles rund um Saiten, Verstärker, Mikrophone, Tonabnehmer, Stimmgeräte usw.
Meeresbrise
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 802
Registriert: Do 21. Feb 2013, 15:36
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): Meine Harfe hat 8 Löcher und ist eine Blockflöte.
Wohnort: Rhein-Main

Re: Umbesaiten

Beitrag von Meeresbrise »

Zwar eine lange, aber vielleicht nicht so durchdachte Antwort? Fehlende oder total ungleichmäßig gespannte Saiten hätte ich jetzt nicht als "Lösung" gesehen.

Mit neuen Saiten geht wahrscheinlich alles, Quarten, Quinten oder sogar ein Monochord. Wenn du nichts investieren willst, hast du mit Pentatonik wohl bessere Chancen.

Bei Pentatonik hast du - wie der Name sagt - 5 statt 7 Töne pro Oktave. Statt 1.5 Oktaven bei 12 Saiten also 2 Oktaven plus. Wenn du die gewünschten Töne und die vorhandenen Saiten mal aufschreibst, dann könnte vielleicht mal jemand nachrechnen, ob das passt. Kommt ja auch darauf an, wie du die verteilen willst, d.h. soll alles höher werden oder willst du unten und oben anbauen?
Benutzeravatar
Max
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 1204
Registriert: Do 31. Mär 2016, 14:46
Postleitzahl: 72393
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): haben 23 bis 47 Saiten.

Re: Umbesaiten

Beitrag von Max »

Ich schreibe die Frage mal hier rein, um nicht extra ein neues Thema aufzumachen.

Ich habe mir für meine Manjula einen Satz Darmsaiten bestellt, da ich am Sonntag evtl. vorspielen werde.
3. Oktave D war nicht lieferbar und jetzt kreist das Szenario in meinem Kopf, dass genau diese Saite, die ich nicht habe, reißen wird.

Sollte dieser GAU eintreffen: Kann ich als Notlösung mit einer daneben liegenden E-Saite (Unterschied im Durchmesser 0,05mm) besaiten?

Wahrscheinlich passiert ja gar nix...

LG Max
Ebenen sind der Gipfel geographischer Niveaulosigkeit.

Arvo Pärt: „Ich habe entdeckt, dass es genügt, wenn ein einziger Ton schön gespielt wird."
Benutzeravatar
bastian
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 2834
Registriert: Fr 29. Aug 2008, 09:53
Postleitzahl: 55246
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): "Die Kleine": Brian Boru von der Klangwerkstatt (Ahorn/Fichte/Stahl)
Cadiz von Henrik Schupp (Eiche/Fichte/Nylgut)
Chromatische Harfe 6x6 von Martin Gust
Wohnort: Mainz-Kostheim
Kontaktdaten:

Re: Umbesaiten

Beitrag von bastian »

Kannst Du. Immer eine dünnere Saite als die Originale verwenden, dann sollte es kein Problem geben. Meistens merkt man es selber beim Spielen kaum.
Ein Leben ohne Harfe ist möglich, aber sinnlos.
Benutzeravatar
Maira
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 4975
Registriert: So 6. Jan 2013, 17:59
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): Maira Bausatz von Klaus Regelsberger, Schwabach
Hobbit von Klaus & Annika Regelsberger, Schwabach
Fischer 80 von Thomas Fischer, Traunstein

Re: Umbesaiten

Beitrag von Maira »

Nimmst Du umgekehrt die nächst dickere , kann es durchaus passieren ,
daß Du die gar nicht auf den Ton gestimmt kriegst , weil sie spätestens
bei erreichen des drunter liegenden Halbtons reißt , bevorzugt am Knoten.

Hatte wohl mal die falsche Saite im richtigen Tütchen ( oder sie war gar fehlerhaft weil richtig dick )
stand g drauf , war aber 3x hintereinander gerissen.
Eine dünnere Saiten macht das mit ( e an die Stelle von d )
Gruselig wird das , wenn eine farbige neben eine farbige kommt oder noch grausliger ,
wenn eine weiße an die Stelle einer farbigen kommt.
Ist dann etwas verwirrend.
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
Benutzeravatar
Max
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 1204
Registriert: Do 31. Mär 2016, 14:46
Postleitzahl: 72393
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): haben 23 bis 47 Saiten.

Re: Umbesaiten

Beitrag von Max »

Maira hat geschrieben: Eine dünnere Saiten macht das mit ( e an die Stelle von d )
Gruselig wird das , wenn eine farbige neben eine farbige kommt oder noch grausliger ,
wenn eine weiße an die Stelle einer farbigen kommt.
Ist dann etwas verwirrend.
Danke bastian und Maira für die Rückmeldungen.
Beim D habe ich dann ja Glück, dass es nicht zu farblichen Irrungen kommen kann. Ich hatte schon befürchtet, dass ich die tiefere Saite nehmen müsste und dann rot doppelt sehe :_shocked_: .

Aber wie gesagt, wird ja wahrscheinlich eh nix passieren.

LG Max
Ebenen sind der Gipfel geographischer Niveaulosigkeit.

Arvo Pärt: „Ich habe entdeckt, dass es genügt, wenn ein einziger Ton schön gespielt wird."
Benutzeravatar
Katty
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 203
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 14:27
Postleitzahl: 72649
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): Bluebell aus Erle, Saiten aus Nylon und Carbon (Juni 2016)
Kontaktdaten:

Re: Umbesaiten

Beitrag von Katty »

Dann würde ich mich gern mit einer ähnlichen Frage anschließen:

Ich möchte für den bevorstehenden Urlaub ein paar Ersatzsaiten besorgen (Bluebell: Nylon, Carbon). Klaus Regelsberger sendete mir einen Saitenplan zu, welcher zu jeder Saite den Durchmesser angibt. Nun informierte ich mich bei der Fa. Kürschner, wollte meine Bestellung zusammen stellen und war dann doch etwas hilflos. Für die meisten Saiten fand ich nicht exakt den Durchmesser des Saitenplans, sondern mindestens 1/ 100-el mm daneben. Nun weiß ich ja aus obiger Antwort, dass ich die jeweils dünnere Saite nehmen sollte. Welcher Wert ist denn da tolerierbar?

Z.B. verlangt mein Saitenplan für die d1 (Nylon) einen Durchmesser von 1,1 mm, Fa. Kürschner bietet 1,08 mm an oder 1,12 mm.
Kann ich die 1,08 mm nehmen?

Für G (Carbon) bräuchte ich 1,1 mm. Bei Kürschner gibt es nur 1,11 mm. Das nächst dünnere Saite wäre 1,07 mm.
Kann ich hier auch die dünnere nehmen?

Oder kann ich auch 0,01 - 0,02 mm dicker verwenden?
Und ist das auch abhängig vom Material?
Bewahre mich vor der Angst,
ich könnte das Leben versäumen.
Gib mir nichts, was ich mir wünsche,
sondern was ich brauche.
Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte.

Antoine de Saint-Exupéry
Markus Schönfelder
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 257
Registriert: Di 22. Nov 2011, 16:14
Skype-ID: DaMarkiM
Postleitzahl: 08248
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): jeden Tag eine Auswahl aus hundert Haken- und Pedalharfen ;)

Re: Umbesaiten

Beitrag von Markus Schönfelder »

Zwar eine lange, aber vielleicht nicht so durchdachte Antwort? Fehlende oder total ungleichmäßig gespannte Saiten hätte ich jetzt nicht als "Lösung" gesehen.

Mit neuen Saiten geht wahrscheinlich alles, Quarten, Quinten oder sogar ein Monochord. Wenn du nichts investieren willst, hast du mit Pentatonik wohl bessere Chancen.
Nicht umsonst habe ich drei Optionen aufgezählt - die Frage ist eben grundsätzlich was sie denn erreichen möchte. Das Umstimmen auf eine Pentatonik ist ziemlich trivial, aber eine reine Grundton/Oktav-Bespannung, daher bei 12 Saiten über 6,5 Oktaven hinweg ist unrealistisch. Und zudem würde ich mich auch Fragen in welcher musikalischen Aufführungspraxis so ein Instrument eingesetzt werden sollte. Wünscht man sich lediglich ein rein gestimmtes Grundton/Quint Instrument für Ostinate Bassbegleitung Antiker Musik oder z.b. bestimmter Meditationen, dann wäre das Entfernen der Zwischensaiten die einfachste und vollkommen adäquate Vorgehensweise. Man hätte in diesem Fall vier Töne über zwei Oktaven.

Möglichkeit zwei Bezog sich vor allem auf die Nutzung einen solchen Instrumentes für Musikrichtungen die Drones nutzen. In diesem Falle würde man die Saiten größtenteils nicht Zupfen sondern anstreichen. Die leicht wechselnden Saitenspannungen wären in dem Zusammenhang ein vernachlässigbares Problem

Z.B. verlangt mein Saitenplan für die d1 (Nylon) einen Durchmesser von 1,1 mm, Fa. Kürschner bietet 1,08 mm an oder 1,12 mm.
Kann ich die 1,08 mm nehmen?
2-3 % Abweichung des Saitendurchmesser ist durchaus Akzeptabel. I.d.R. tendiert man dazu eine etwas dünnere Saite zu verwenden, aber in der Realität liegen die dickeren Saiten oft näher an den berechneten Werten, da der Saitendurchmesser unter Zugbelastung schrumpft. Die Frage ist wie nahe an der Streckgrenze der Saitenplan berechnet ist.
Wenn du auf der sicheren Seite sein möchtest nimm einfach die nächstdünnere des selben Materials, die du bekommen kannst.

Liebe Grüße
Markus
Benutzeravatar
Katty
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 203
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 14:27
Postleitzahl: 72649
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): Bluebell aus Erle, Saiten aus Nylon und Carbon (Juni 2016)
Kontaktdaten:

Re: Umbesaiten

Beitrag von Katty »

Vielen Dank für die Antwort!
Bewahre mich vor der Angst,
ich könnte das Leben versäumen.
Gib mir nichts, was ich mir wünsche,
sondern was ich brauche.
Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte.

Antoine de Saint-Exupéry
Benutzeravatar
ysa
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 1273
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 11:47
Postleitzahl: 70197
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): Arnica von Martin Gust, 34 Saiten
Iona von Bernhard Schmidt
Die Häussler-Harfe von Pepe Weissgerber ist wieder zurück beim Erbauer...
Wohnort: Stuttgart

Re: Umbesaiten

Beitrag von ysa »

they took three locks of her yellow hair
(lay the bent to the bonny broom)
and with them strung the harp so rare
(falallala falala lallalaaaaa)

;-)

sehr konstruktiv, ich weiß ;-)
Jonny Robels
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 950
Registriert: So 20. Mär 2005, 00:03
Postleitzahl: 35440
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Umbesaiten

Beitrag von Jonny Robels »

Dafür musst Du aber auch jemanden ertränken... :_shocked_: :_grin_:
Antworten