Noch mehr OffTopic - vielleicht ziehen wir bei Gelegenheit mal in einen neuen Thread um. Könnte ja evtl ein Moderator in die Wege leiten?
Wenn es so einfach messbare und objektive Kriterien für das Holz eines Instrumentes gäbe, dann könnte man die Stradivaris schon in Serie bauen
Was du sagst ist tatsächlich Gegenstand von Spekulation und Forschung. Da sind schon die wildesten Theorie kursiert - über Regelblut von Jungfrauen im Lack bis hin zum Einfluss vom Flößen auf das Holz und Einfluss unterschiedlicher Atmosphärenzusammensetzungen auf das Wachstum von Holz.
Das Problem mit dieser ganzen Debatte ist dass Stradivaris nachgewiesenermaßen (!) einfach nicht qualitativ besser klingen als gute moderne Meistergeigen. Gab es unzählige Versuche zu. Wenn man den Zuhörern sagt dass es sich um eine Stradivari handelt (das funktioniert vom Laien bis hin zum Profi) wird das Instrument in den Himmel gelobt. Im Blindvergleich hinterm Vorhang schneiden diese Geigen durchschnittlich ab. Stellenweise wurden Stradivaris und Amatis mit Geigen verwechselt die Karbondecken haben.
Daher ist die Frage danach "was Stradivaris so besonders und unerreichbar macht" eine Trickfrage. Wir wissen auf jeden Fall schon eine Menge über die akustische Alterung von Holz (und vor allem Lack - an der Hochschule in Chemnitz wurden dazu über 30 Jahre Langzeitstudien durchgeführt) und über die historischen Methoden im Harfenbau. Gerade über Stradivari gibt es viele erhaltene Dokumente. Wir wissen zum Beispiel dass unter dem Namen Stradivari eine ganze Manufaktur betrieben wurde (im übrigen eine der ersten Ihrer Art) und nur ein Teil der erhaltenen Instrumente wahrscheinlich wirklich vom Herrn Meister selbst gebaut sind.
Meine Harfe(n): Maira Bausatz von Klaus Regelsberger, Schwabach Hobbit von Klaus & Annika Regelsberger, Schwabach Fischer 80 von Thomas Fischer, Traunstein
Diese Diskussion kommt mir ähnlich der von 440 vs. 432 Hertz vor.
Fakt dürfte sein : wenn man dermaßen hochwertiges Holz für
Harfen verwendete , dann wäre das wohl für Otto Normalo wahrscheinlich
jenseits der monetären Möglichkeiten.
Wir haben es hier mit Harfen zu tun die möglichst gut für das monetär
Mögliche sein sollen.
Hierbei hat sich des Öfteren herausgestellt , daß selbst sehr einfach gehaltene Modelle
aus billigem Holz durchaus ihr Geld wert sein können.
Und ich glaube kaum , daß man Holz , welches für den Geigenbau vorzüglich geeignet ist ,
in so große Instrumente wie Harfen verbaut.
Rein ökonomisch wäre so etwas Unsinn.
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
Gibt es Erfahrungen mit Klangdecken, die vollständig aus Carbonfasern hergestellt sind, außer denen, bei denen die ganze Harfe aus Carbonfasern besteht (Heartland Harps)?
I don't play like Miles and Louis. Daher sind meine Noten kein Jazz und können auch nicht weg!
Der Link oben ist nicht ganz die Antwort auf den vorigen Post, aber gibt schon einmal einen Hinweis. Zumindest werden hier Carbonfaserverstärkungen in der Resonanzdecke genutzt. "Carbon Fibre reinforcement makes it [Western Red Cedar] much stronger than Spruce, with a brighter, cleaner, louder sound. " (Andrew Thom, siehe Link oben).
Zuletzt geändert von Nea am Mi 21. Dez 2016, 22:07, insgesamt 1-mal geändert.
Meine Harfe(n): "Die Kleine": Brian Boru von der Klangwerkstatt (Ahorn/Fichte/Stahl) Cadiz von Henrik Schupp (Eiche/Fichte/Nylgut) Chromatische Harfe 6x6 von Martin Gust
Meines Wissens nach war Camac mit den wenigen Versuchen die Sie zu den reinen Kohlefaserdecken angestellt hatten klanglich zufrieden, aber der Markt dafür ist einfach nicht da. Die Meisten Kunden haben die Kohlefaser gesehen und waren optisch und/oder ideologisch so abgeschreckt, dass die Dinger ziemliche Ladenhüter waren.
Karbonverstärkte Decken sind schon häufiger, aber auch hier sind Harfen eher der Ausnahmefall. Zum einen entspricht es einfach nicht der Ästhetik die momentan in der Harfenszene am stärksten vertreten ist, zum anderen sind die Vorteile - beim Bau von Hakenharfen zumindest - nicht so groß wie bei anderen Musikinstrumenten. Und es ist natürlich ein großer Kostenfaktor. Die Verarbeitung von Kohlefaser kostet Zeit und erfordert Erfahrung und spezielle Werkzeuge.
Ein sinnvollerer Anwendungsbereich für Kohlefaser sind die Säulen und Hälse von Pedalharfen.
@Maira: definitiv. Aber wenn Harfenbauer von den hochwertigsten Hölzern sprechen wäre das ja die Implikation die damit - zumindest bei Ahorn und Fichte - im Raum steht. Dass das ganze ökonomisch und klanglich unsinnig ist würde ich an der Stelle genauso unterschreiben. Aber da der ganze Tonholz-Mythos eben so weit verbreitet ist legen viele Kunden noch Wert darauf.
Mit den Materialien ist es wie bei fast allem: solange das ganze bei gleichbleibender Qualität gebaut hat unterliegt es dem Gesetz des abnehmenden Ertrages. Die Kosten steigen exponentiell der Mehrgewinn an Klang und Gewichtsersparnis nur linear zunimmt.
Völlig offtopic, aber: der hat meine nächste Harfe! Egal, wie sie klingt - sie ist PINK!!!!
*duckundweg*
Hahaha, ja. Das ist in unserem Laden auch der Schrecken aller Eltern:
Die Neonpinke Bardic. Manchmal kommt das Kind rein und ist vom ersten Blick an niht mehr davon zu überzeugen dass die nächstgrößere Harfe doch zukunftssicherer wäre und die andere in Naturfarbe doch viel besser ins Wohnzimmer passt ;)
Meine Harfe(n): Maira Bausatz von Klaus Regelsberger, Schwabach Hobbit von Klaus & Annika Regelsberger, Schwabach Fischer 80 von Thomas Fischer, Traunstein