Spezialeffekte und Absurditäten auf der Chromatischen

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Socke
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Spezialeffekte und Absurditäten auf der Chromatischen

Beitrag von Socke »

Hallo ihr Chromatiker,

Ich mache mir nun tatsächlich einen Spaß daraus, Glissando Waltz zu lernen. Es klingt noch extrem holprig, aber es stellt sich dennoch als weniger akrobatisch heraus als ich gedacht hätte. Diese Glissandi in C-Dur sind ja eigentlich nur so Sinusbewegungen, bei denen man halt rechtzeitig die Kurve kratzen und dann noch den richtigen Steigungsgrad erwischen muss. Nur bei dem Abwärtsglissando stelle ich mich noch ziemlich ungeschickt an. Mit dem Daumen und von mir weg zu spielen finde ich deutlich unergonomischer.

Für "Chanson dans la nuit" von Salzedo fehlt mir nun wirklich der nötige Größenwahn :_grin_:

Erzählt mal, was fallen euch sonst noch für Absurditäten ein, die man auf der chromatischen Harfe testen könnte?

Wie spielt ihr Flageolettes? Ich übe momentan folgende Technik:
C-Seite, rechte Hand: Mit dem Zeigefinder durchgreifen und mit der Fingerspitze die Saite abklemmen. Mit dem rechten Daumen gleichzeitig zupfen.
C-Seite, linke Hand: mit dem Daumengelenk abklemmen, mit dem Zeigefinger zupfen.
Cis-Saite: Gleiche Technik, nur jeweils mit der anderen Hand.

Kennt ihr andere Techniken dafür?

Gibt's sonst noch irgendwelche fingerbrecherischen Spezialeffekte, die euch für die Chromatische einfallen?

Viele Grüße,
Socke
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kragi
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Re: Spezialeffekte und Absurditäten auf der Chromatischen

Beitrag von kragi »

Hallo Socke,

bisher ist mir in meinen Stücken nur ein einziges Flageolett begegnet. Es war mit der rechten Hand auf der oberen Saitenebene zu spielen. Ich weiß gar nicht mehr, ob eine Oktave oder ein anderes Intervall zu spielen war. Ich habe es mit der Seite des Daumens gehalten und mit dem Ringfinger gezupft. Das ging sehr gut und sauber.

Glissandi hab ich noch nicht gebraucht, außer in einem Stück. Da mache ich ein einfaches chromatisches.
Wenn ausdrücklich ein anderes als ein chromatisches oder ein ganztöniges gefordert ist, dann lasse ich es weg oder ich verzichte auf das ganze Stück.

Als "fingerbrecherisch" empfinde ich bisher nur diatonische Stücke mit viel Melodie bzw. Tonleiter-Läufen, weswegen ich mich noch nicht aufraffen konnte Frangosyriani fertig zu lernen. Wenn ich eine diatonische Harfe hätte, und sie auch spielen könnte (mit den Dingern komme ich einfach nicht zurecht), dann würde ich Frangosyriani nur auf der diatonischen spielen. Manche Stücke gehören einfach nicht zur chromatischen Harfe, wie manche nicht zur diatonischen gehören (und andere zu ganz anderen Instrumenten).

Liebe Grüße
kragi

Korrektur: das Flageolett muss auf der unteren Saitenebene gewesen sein. Ich glaube, es war eine Oktave. Der Kreuzungspunkt ist höher als der Mittelpunkt der Saiten, daher war es ganz leicht zu spielen.
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Socke
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Re: Spezialeffekte und Absurditäten auf der Chromatischen

Beitrag von Socke »

Oh, dieses Frangosyriani ist ja schön! Ich muss mal zusehen, dass ich mir die Noten dafür zulege. Die von Christoph Pampuch sind wahrscheinlich am geeignetsten für die chromatische Harfe, oder?

Ich habe noch ein weiteres tolles Stück für die Kategorie "Stücke, die ich schon immer mal auf der chromatischen Harfe spielen wollte".
"Fraîcheur" von Carlos Salzedo. Hach :_grin_:
*flücht*.

Gibt es denn eigentlich Stücke, in denen ganz ausdrücklich chromatische Glissandi gefordert werden?
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Re: Spezialeffekte und Absurditäten auf der Chromatischen

Beitrag von Windgespiel »

Hallo Socke,

ich glaube, Chromatische Glissandi über mehr als 3 Halbtöne kann man höchstens auf Geigen und anderen Saiteninstrumenten spielen. Die Pedale möchte ich scheppern hören auf einer Konzertharfe... :_grin_:
Auf dem Klavier gibts da auch "nur" Läufe, die aber in so halsbrechereischer Geschwindigkeit gespielt werden, dass sie fast wie ein Glissando klingen.
Überhaupt lässt sich in der Klavier-, Gitarren- und Lautenliteratur viel interessantes für die Chromatische finden.

Liebe Grüße
windgespiel
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kragi
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Re: Spezialeffekte und Absurditäten auf der Chromatischen

Beitrag von kragi »

Hallo Socke,

wie ich oben schon geschrieben habe, ist Frangosyriani für mich auf der chromatischen Harfe eher schwer (schneller Wechsel zwischen großen und kleinen Sexten bei gleichzeitigen Oktavparallelen). Viel leichter ist dagegen eine Mazurka von Chopin oder etwas von Debussy.

Also, was schwer klingt, ist oft eher leicht und umgekehrt.

Liebe Grüße
kragi
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