Mein kleiner bescheidener Beitrag zum Thema "gestreckter kleiner Finger" wäre dieser hier:
Ich stimme mit Susanne weites gehend überein, würde aber gerne darüber hinaus noch das Thema
"Nutzung der Schwerkraft" mit einbeziehen.
Ich kann beim Einlegen der Finger in die Saiten mein Armgewicht mehr oder weniger von der Saite tragen lassen. Auf diese Weise erledigt die Erdanziehungskraft eine Menge Arbeit für mich. Das Abspielen oder Abgleiten des Fingers benötigt dann nur noch eine minimale Impulskraft, die je nach Atemtyp (
www.terlusollogie.de) mehr oder weniger aktiv oder passiv wahrgenommen wird.
Wenn der kleine Finger (oder ein anderer Finger, der nicht eingelegt ist) noch hochsteht, ist das ein Indiz dafür, dass ich meinen Ringfinger (oder andere eingelegte Finger) an der Saite festhalte, anstatt die Saite meinen Finger halten zu lassen.
@ Merit: Ich glaube, dass das Ein-Ton-Tremolo ähnlich wie das Trillern auf der Querflöte zum einen von der Klangvorstellung, zum anderen von der Fähigkeit abhängt, nichts zu wollen, sondern "es spielen zu lassen". Sobald ich was sehr stark will, kommt es nicht mehr so gut. Wenn ich es eher erwartungslos kommen lasse, geht es meistens besser. Ist also irgendwie fast ein Fall für den Psychologen oder den ZEN-Meister
Ich kann es jedenfalls nicht besonders gut, was aber auch daran liegt, dass ich es quasi nie benötige und deshalb nicht übe.
Das Gefühl, dass man nicht vollständig entspannt, kommt mitunter daher, dass die Entspannungsphase extrem kurz sein kann.
Und ich würde auch noch einen Unterschied machen zwischen einer überflüssigen Anspannung und einer energetisch notwendigen, dabei aber elastischen Spannung.
Und wie weit die Finger dann einklappen hängt m.E. letztlich vom vorher aufgebauten Druck ab. Wenn die Muskulatur wirklich locker lässt, ist vor allem das wichtig, was NACH dem Einklappen passiert, nämlich dass die Finger dann in ihre leicht gekrümmte Ruheposition zurückkehren, die eben NICHT mit den Fingerkuppen am Handteller ist, sondern eher in der Position einer leicht geöffneten Faust.
Ich habe schon so viele eingeklappte Finger gesehen, die alles andere als locker waren....
Letztlich zählt aber vor allem: was klingt gut und was fühlt sich gut an?! Erstaunlich, wie gut hier das Urteilsvermögen jedes Einzelnen funktioniert, wenn man zur Selbstwahrnehmung ermutigt
Viele Grüße
Stefanie