Lieder für Sterbebegleitung
Lieder für Sterbebegleitung
Hallo ihr Lieben,
ich fange gerade an, Stücke für Sterbebegleitung zusammen zu stellen. Welche würdet ihr nehmen?
Liebe Grüße
Eike
ich fange gerade an, Stücke für Sterbebegleitung zusammen zu stellen. Welche würdet ihr nehmen?
Liebe Grüße
Eike
Da ich hin und wieder bei Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen spielen muss, da habe ich folgendes im Programm:
Für Hochzeiten - the Winner takes it all
Für Kindtaufen - The water is wild
Für Beerdigungen - Who wants to live for ever
Gruss Peter
Für Sterbebegleitung glaube ich sollte der Betroffene selbst die Musik auswählen. Ich würde mir persönlich was fröhliches raussuchen.
Für Hochzeiten - the Winner takes it all
Für Kindtaufen - The water is wild
Für Beerdigungen - Who wants to live for ever
Gruss Peter
Für Sterbebegleitung glaube ich sollte der Betroffene selbst die Musik auswählen. Ich würde mir persönlich was fröhliches raussuchen.
Also ganz ehrlich... warum sollte man einem Sterbenden was auf der Harfe vorspielen? Hast du denn schon mal jemanden begleitet? Bei aller Liebe zur Musik, aber manchmal ist Stille doch angebrachter, finde ich. Es sei denn, derjenige wünscht sich selbst etwas - da stimme ich Peter zu.
Ich finde auch, wenn man jemanden beim Sterben begleitet, steht doch dieser Mensch im Mittelpunkt und nicht unser Bedürfnis, alle Welt mit unserem Spiel zu beglücken.
Ist bestimmt gut gemeint, aber doch sehr naiv.
Ich finde auch, wenn man jemanden beim Sterben begleitet, steht doch dieser Mensch im Mittelpunkt und nicht unser Bedürfnis, alle Welt mit unserem Spiel zu beglücken.
Ist bestimmt gut gemeint, aber doch sehr naiv.
Hallo, Sally,Sally hat geschrieben:Hallo ihr Lieben,
ich fange gerade an, Stücke für Sterbebegleitung zusammen zu stellen. Welche würdet ihr nehmen?
ich bins nochmal - geht es um Sterbende oder eine Trauerfeier? Bei sterbenden Menschen spielen m. E. Alter sowie Umgebung (auch andere Menschen, z.B. Familie dabei?) und auch die noch vorhandene Wahrnehmungsfähgkeit eine Rolle.
herzlichst
cantanova
Hallo, Anonymus,Anonymer User hat geschrieben:Also ganz ehrlich... warum sollte man einem Sterbenden was auf der Harfe vorspielen? Hast du denn schon mal jemanden begleitet? Bei aller Liebe zur Musik, aber manchmal ist Stille doch angebrachter, finde ich. Es sei denn, derjenige wünscht sich selbst etwas - da stimme ich Peter zu.
Ich finde auch, wenn man jemanden beim Sterben begleitet, steht doch dieser Mensch im Mittelpunkt und nicht unser Bedürfnis, alle Welt mit unserem Spiel zu beglücken.
Ist bestimmt gut gemeint, aber doch sehr naiv.
es geht bei Musik in der Sterbebegleitung NICHT um Selbstprofilierung, sondern um Erleichterung u.a. von Emotionen (bes. Angst), besonders, wenn der Sterbende bei vollem Bewusstsein ist. Natürlich sollte keine Musik aufgedrängt werden, hier ist große Sensibilität vonnöten.
Sallys Anliegen ist keineswegs "naiv". Ich habe bereits mehrmals Sterbende (auf ihren eigenen Wunsch sowie auf Anraten von Ärzten) begleitet. Die Musik kann den Sterbeprozess für alle Beteiligten wesentlich friedlicher gestalten.
Allerdings käme ich nicht auf "who wants to live forever", Filmmusik finde ich bei solchen Gelegenheiten ziemlich unpassend.
herzlich
cantanova
Hallo Peter,
solange das noch möglich ist, finde ich auch, das der Sterbende sich die Stücke selber aussuchen sollte und natürlich selber entscheiden sollte, ob er überhaupt Musik möchte.
Allerdings kann ich Cantanova nur zustimmen, "who want's to live forever" paßt für mich auch nicht so ganz. Auf der anderen Seite ist es ein schönes Stück und der Text macht Sinn. Aber ob man das in dem Moment hören möchte?
Liebe Grüße,
Sally
solange das noch möglich ist, finde ich auch, das der Sterbende sich die Stücke selber aussuchen sollte und natürlich selber entscheiden sollte, ob er überhaupt Musik möchte.
Allerdings kann ich Cantanova nur zustimmen, "who want's to live forever" paßt für mich auch nicht so ganz. Auf der anderen Seite ist es ein schönes Stück und der Text macht Sinn. Aber ob man das in dem Moment hören möchte?
Liebe Grüße,
Sally
Hallo, Peter,
Was Du über "ehrliche Traurigkeit" bei Todesfällen schreibst, finde ich unangemessen und geschmacklos, und da ich just heute auf der Beerdigung eines lieben und nahestehenden Menschen war, möchte ich Deine Aussage auch nicht weiter kommentieren.
Wenn Du persönlich dem Jazz als Begräbnis - oder Trauermusik den Vorzug gibst - okay, das ist Deine ganz persönliche Vorliebe - andere Menschen ziehen andere Musik vor.
cantanova
Natürlich sollten Hinterbliebene nichts auf sterbende Menschen projezieren, da sind wir uns bestimmt alle einig. Es gibt aber auch Menschen, die im Sterben Wünsche äussern, und nicht selten beziehen sich solche auf Musik.Peter Seitz hat geschrieben:Dabei die Harfe schlagen ist sicherlich nich so das richtige.
Wer bei Todesfällen ehrlich traurig ist, der ist nur sauer, weil er allein gelassen wurde oder nichts geerbt hat.
Tod ist nur eine Trennung für eine ganz kurze Zeit, bis man selbst über die Rainbowbridge geht. Eigentlich ist der New Orleans Jazz da die besser Musik.
Was Du über "ehrliche Traurigkeit" bei Todesfällen schreibst, finde ich unangemessen und geschmacklos, und da ich just heute auf der Beerdigung eines lieben und nahestehenden Menschen war, möchte ich Deine Aussage auch nicht weiter kommentieren.
Wenn Du persönlich dem Jazz als Begräbnis - oder Trauermusik den Vorzug gibst - okay, das ist Deine ganz persönliche Vorliebe - andere Menschen ziehen andere Musik vor.
cantanova
Zuletzt geändert von Gast am Di 13. Sep 2005, 01:15, insgesamt 1-mal geändert.
- Andreas
- nicht mehr wegzudenken
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- Registriert: Di 12. Apr 2005, 17:41
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- Wohnort: Hamburg
- Kontaktdaten:
Hallo,
ich es ist wichtig bei diesem Thema noch einmal ganz deutlich und ultimativ auf ein paar Punkte aufmerksam zu machen:
1. Sterbebegleitung ist KEINE Selbstdarstellung. Es darf KEINE Rolle spielen, welche Musik man selbst mag, gerne spielt oder selbst meint in einer solchen Situation hören zu wollen. Der Sterbende ist der Mittelpunkt! PUNKT.
2. Die Musikauswahl ist kritisch, wenn der Sterbende in der Lage ist, kann er Wünsche äussern - ansonsten sollte man die Angehörigen (wenn möglich) zu Rate ziehen. Noch einmal - der Sterbende ist im Mittelpunkt und man sollte die Musik spielen, die der Sterbende mag / gemocht hat - egal wie schlimm man selbst die Musik findet und wie ungern man das spielt. Wer das nicht kann MUSS die Finger davon lassen.
Ein paar Hinweise zur Musikauswahl:
- die Musik sollte eher einfach und ruhig gespielt sein, Virtuosität ist vollkommen fehl am Platz
- Gesang / Text ist eher kritisch und störend. Ein Sterbender mit "weggleitendem" Bewusstsein kann da nicht mehr zuhören. Die menschliche Stimme kann unangenehm sein.
- Schmerzmedikamente verändern die Hörfähigkeit. Patienten unter medikamentöser Behandlung empfinden hohe Töne als Schmerz. Obertonreiche Harfen oder Musik in den oberen Oktaven müssen dann gemieden werden.
- Achtung böse Falle: manche Menschen verbinden bestimmte Musikstücke mit positiven oder negativen Erlebnissen in ihrem Leben. Man sollte versuchen, das vorher herauszufinden. Das Stück zu spielen, das im Radio lief während die Nachricht vom tötlichen Unfall der Tochter überbracht wurde, ist sicherlich keine gute Idee. Auch wenn 99,99% aller Menschen das Stück toll finden. Solche Überraschungen gibt es häufiger als man denkt.
Also - wer immer Sterbebegleitung macht - die eigene Persönlichkeit tritt in den Hintergrund. Und wenn der Sterbende die positive Erinnerung mit dem "Schwarzwaldmädel" verbindet, dann spiel ich das - einfach, schlicht und ohne kunstvolle Improvisationen. So wie er es in Erinnerung hat.
Gruss,
Andreas.
ich es ist wichtig bei diesem Thema noch einmal ganz deutlich und ultimativ auf ein paar Punkte aufmerksam zu machen:
1. Sterbebegleitung ist KEINE Selbstdarstellung. Es darf KEINE Rolle spielen, welche Musik man selbst mag, gerne spielt oder selbst meint in einer solchen Situation hören zu wollen. Der Sterbende ist der Mittelpunkt! PUNKT.
2. Die Musikauswahl ist kritisch, wenn der Sterbende in der Lage ist, kann er Wünsche äussern - ansonsten sollte man die Angehörigen (wenn möglich) zu Rate ziehen. Noch einmal - der Sterbende ist im Mittelpunkt und man sollte die Musik spielen, die der Sterbende mag / gemocht hat - egal wie schlimm man selbst die Musik findet und wie ungern man das spielt. Wer das nicht kann MUSS die Finger davon lassen.
Ein paar Hinweise zur Musikauswahl:
- die Musik sollte eher einfach und ruhig gespielt sein, Virtuosität ist vollkommen fehl am Platz
- Gesang / Text ist eher kritisch und störend. Ein Sterbender mit "weggleitendem" Bewusstsein kann da nicht mehr zuhören. Die menschliche Stimme kann unangenehm sein.
- Schmerzmedikamente verändern die Hörfähigkeit. Patienten unter medikamentöser Behandlung empfinden hohe Töne als Schmerz. Obertonreiche Harfen oder Musik in den oberen Oktaven müssen dann gemieden werden.
- Achtung böse Falle: manche Menschen verbinden bestimmte Musikstücke mit positiven oder negativen Erlebnissen in ihrem Leben. Man sollte versuchen, das vorher herauszufinden. Das Stück zu spielen, das im Radio lief während die Nachricht vom tötlichen Unfall der Tochter überbracht wurde, ist sicherlich keine gute Idee. Auch wenn 99,99% aller Menschen das Stück toll finden. Solche Überraschungen gibt es häufiger als man denkt.
Also - wer immer Sterbebegleitung macht - die eigene Persönlichkeit tritt in den Hintergrund. Und wenn der Sterbende die positive Erinnerung mit dem "Schwarzwaldmädel" verbindet, dann spiel ich das - einfach, schlicht und ohne kunstvolle Improvisationen. So wie er es in Erinnerung hat.
Gruss,
Andreas.
Andreas (aus Hamburg)
Hallo, Andreas,
Du hast es wirklich sehr gut und passend auf den Punkt gebracht. Ich stimme Dir in allen Aussagen 100%ig zu.
Sterbebegleitung ist eine sehr sensible Sache - neben den akkustischen Punkten, die Du anführtest, muß immer wieder bewußt gemacht werden, daß der persönliche Geschmack des/der Spielers/der Spielerin aussen vor bleiben MUSS.
Für musikalische Selbstverwirklichung oder das Ausleben folkloristischer Pseudo-Symbolik sehe ich da keinen Bedarf.
herzlichen Dank für Deine Ausführungen
liebe Grüße
cantanova
Du hast es wirklich sehr gut und passend auf den Punkt gebracht. Ich stimme Dir in allen Aussagen 100%ig zu.
Sterbebegleitung ist eine sehr sensible Sache - neben den akkustischen Punkten, die Du anführtest, muß immer wieder bewußt gemacht werden, daß der persönliche Geschmack des/der Spielers/der Spielerin aussen vor bleiben MUSS.
Für musikalische Selbstverwirklichung oder das Ausleben folkloristischer Pseudo-Symbolik sehe ich da keinen Bedarf.
herzlichen Dank für Deine Ausführungen
liebe Grüße
cantanova