traditionelle italienische Musik auf der Harfe

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Josef

traditionelle italienische Musik auf der Harfe

Beitrag von Josef »

Grüße an die Harfenspielerwelt,

Gibt es jemanden unter euch, der italienische Musik auf der Harfe spielt? Ich meine jetzt nicht barocke Komponisten, sondern traditionelle Musik, also italienische Volkslieder, Tänze und derartiges?

harflichste Grüße
Josef
ollibo

Beitrag von ollibo »

Hallo Josef,

ich selbst leider nicht. Hast du mal was Andrea Piazza gehört?

Gruß Oliver
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merit
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Beitrag von merit »

Hallo Josef, Du weißt es sicher schon, aber falls nicht: Es gibt von der mittelitalienischen Harfentradition Feldaufnahmen aus den 80er Jahren (sic!), darunter witzigerweise auch in einer Quadrille ein 6/8, den ich notengleich aus Innsbruck unter dem Titel "Movrin aus Hötting" kenne und spiele.
Die CD mit den Feldaufnahmen ist mit einem opulenten und sehr informativen booklet ausgestattet. Viele der Viaggino (? Schreibweise bin ich jetzt zu faul nachzuschauen) - Harfenspieler sind in die USA ausgewandert und haben dort die italienischen communities bespielt.
Herzliche Grüße, Merit
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Josef,
ich spiele eine traditionelle sizilianische Ballade, "Amuri ca di notti", deren Melodie ich von einer Etta Scollo CD habe, und derzeit übe ich zähnefletschend ein schnelleres neapolitanisches Stück, gefunden auf einer Spaccanapoli-CD. Tückischerweise bleibt ja (süd)italienische Musik oft nicht in einer Tonart, was die Umsetzung auf der "keltischen" Harfe natürlich erschwert :_tongue_:
Hat jemand im Forum vielleicht weitere Tipps, was CDs oder auch Noten anbelangt? Merit, das mit den Feldaufnahmen klingt spannend, weißt Du, wie die CD heißt?
Viele Grüße
Nerissa
Josef

Beitrag von Josef »

servus Oliver,

nein, Andrea Piazza kenne ich nicht. Ich hatte bisher nur Kontakt zu Enzo Vacca, der die trad.Musik seiner Heimat, dem Piemont, auf der Harfe spielt.

Selber spiele ich bisher nur eine langsame venezianische Weise, die ich mal am pfadfinderischen Lagerfeuer (szenentypisch mit Gitarrenbegleitung) gelernt habe: "O pescator dell'onda" (vom Text her das unter Seefahrernationen übliche Motiv des im Wasser verlorenen Rings, der als Belohnung gegen einen Kuß getauscht werden soll). Inwieweit die Melodie noch original ist, habe ich keine Ahnung, klingt aber schön...

servus Merit,
die besagten Feldaufnahmen kenne ich nicht - wo gibt es die?

harfliche Grüße
Josef
Zuletzt geändert von Josef am Mo 26. Jun 2006, 17:40, insgesamt 1-mal geändert.
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merit
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Beitrag von merit »

Hallo, liebe Interessenten, ich sitze gerade biertrinkend vor dem Rechner in der Projektwerkstatt und freue mich über Eure Neugier. Leider bin ich fern von meinen Quellen, die schlummern zehn Straßen weiter. Morgen früh gibt´s hoffentlich den Namen der CD und einiges zur mittelitalienischen Harfentradition. Bis denne, Merit
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merit
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Beitrag von merit »

Soo, hier nun endlich die Quelle zur SÜDitalienischen traditionellen Harfenmusik:

L´Arpa di Viggiano (a cura die Giuseppe Michele Gala). In: Ethnica 3. Le tradizioni musicali in Lucania Vol. 3. Taranta SN CD 0029 TA 03

Für die Wiener unter Euch: Die CD ist in der Wiener Stadtbibliothek zu haben :_smile_:

Die Feldaufnahmen stammen aus dem Anfang der 80 er Jahre des vorigen Jahrhunderts.
Außer der Harfe sind noch chitarra battente und gelegentlich Stimme zu hören.

Ein ausführliches booklet informiert über die Geschichte dieser Harfen und ihrer Musik.
Leider musste ich feststellen, daß man mir das Cover der CD, die ich leider nicht mehr im Original bekommen konnte, nicht komplett kopiert hat.
Ich kann mich nur dunkel erinnern, daß die süditalienischen Harfenspieler im 19. und frühen 20. Jahrhundert auch weit gewandert sind, z.T. bis in die USA, um dort die italienischen communities zu erfreuen.

Die Harfen sind diatonisch, teilweise wurden in jüngerer Zeit aber auch Pedalharfen verwandt.

Die musikalische Ausführung der Stücke – fast alles Tanzmusik: Tarantellen, Walzer, Mazurken, Polkas und Tanzsätze - ist ziemlich wild. Die Saitenspannung ist hörbar gering.

Solltet Ihr die CD nirgens bekommen, gehe ich bei nächster Gelegenheit gern noch einmal in Wien in die Bibliothek – ich brauche ohnehin noch den spannenderen Teil des booklets.

Herzliche Grüße, Merit
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