Ich nicht.
Ich wehre mich gegen die sehr starke professionalisierung der Musik. Ich habe manchmal den Eindruck, das ist ein typisch deutsches Phänomen. Man muss nicht Komposition studiert haben, um gut zu komponieren. Man muss auch nicht Musik studiert haben, um schöne Musik zu machen. Ich finde diesen Trend sogar gefährlich. "Du hast das nicht studiert, deshalb ist das nix wert, was du machst." Was für ein Unfug! Ich höre mir sehr gerne kleine Konzerte an, von Musikern, die das nicht hauptberuflich machen. Die auch eigene, interessante Stücke schreiben ohne das studiert zu haben. Da gibt es natürlich viel schalen Brei, aber auch einige beeindruckende Stücke. Aber mir ist es viel lieber, wenn Musik aus der Breite der Bevölkerung kommt als wenn man das Feld einigen wenigen Spezialisten überlässt. Dadurch entsteht eine qualitative Erwartungshaltung, die m.E. mehr hindert als nützt.
Klar, ein Studium hilft sehr, eine gute Basis zu legen und Techniken und Werkzeuge zu kennen. Das kann man als geübter Hörer natürlich hören. Aber wenn ich andererseits höre, was da im Moment so an moderner E-Musik komponiert wird, da habe ich schon manchmal eher den Eindruck, da geht es mehr darum aufzufallen, als um Musik. "Hurz" kam nicht grundlos.
Sebastian