Meditationsmusik.

Ragna
schon länger da
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Meditationsmusik.

Beitrag von Ragna »

Tach

Die Kirchengemeinde hier veranstaltet einmal die Woche "Offene Kirche mit Meditationsmusik". Normalerweise spielt da der Organist, er hat aber Sommerpause. Der Pfarrer wohnt in der Nachbarschaft, und hat heute angefragt ob ich nächsten Mittwoch mit der Harfe einspringen könnte.
Gerne!
Bloß; was ist nun eigentlich Meditationsmusik? Ich bin nun wirklich kein Kirchengänger, weiß also nicht was da "üblich" ist. Zu improvisieren traue ich mich noch nicht. Spontan dachte ich and die ruhigeren Circle Songs aus "Blaue Diamanten" (meine Mutter meint jedenfalls, sie wird gaaanz ruhig wenn ich die in Endlosschleife spiele :_wink_: ).
Mit meinen gut zwei Jahren Spielerfahrung sind die Möglichkeiten, über das Wochenende mal eben was zu lernen natürlich etwas begrenzt, trotzdem frage ich einfach mal nach was ihr vielleicht an Ideen habt.

Danke!
Astralis
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Re: Meditationsmusik.

Beitrag von Astralis »

Ich höre zwar ab und zu Meditationsmusik und sonst wie meditative Musik, aber wenn du mich nach einer klaren Definition fragst, wird's schwierig. Ich kann dir vielleicht ein paar Inspirationstipps geben zum reinhören.

Da es in diesem Falle ja um die Verwendung der Harfe geht, würde ich mal in dieses Sound-Sample des Albums "Klanggewebe" von Maja Taube reinhören. Angeblich sei das ganze Album sehr meditativ. Leider hab ich selbst aber bisher noch nicht vollständig anhören können.

Hier in Zürich finden ab und zu Klangmeditationskonzerte von Diuinitus statt. Als Instrumente kommen Gitarre, Cello, Gesang, Klangschalen und ein paar weitere zum Einsatz. Sie sind zu zweit und arbeiten unter anderem auch mit Loopern. Die find ich sehr nützlich, weil du damit mehrere (ruhige) Tonspuren stappeln kannst. Aber selbstverständlich geht's auch ohne Looper.
Anspieltipp: Live-Performance in Zurich

Deva Premal fällt mir da noch ein. Das geht dann aber in den Mantra-Bereich rein.
Anspieltipp: Love is Space

Auch elektronische Musik wie die von Stellardrone kann man als meditativ bezeichnen, auch wenn sie wahrscheinlich eher nicht primär dafür komponiert wurde.
Anspieltipp: Between the Rings

Dann kann man noch erwähnen, dass auch reines Trommeln als Meditationstechnik verwendet werden kann. Womit man dann in einer ganz anderen Richtung unterwegs wäre als die elektronische Musik von Stellardrone.

Vielleicht hilft dir im Wikipedia-Artikel zu Medidation der Abschnitt "Musik und Rezitation" noch weiter.

Ansonsten mal den Pfarrer fragen, ob der weiss, was der Organist denn so für ein Repertoire gespielt hat. Meine Anspieltipps werden dir vielleicht nicht alle direkt weiterhelfen. Aber sie zeigen zumindest auf, dass es sich (zumindest meinem Verständnis nach) eher um ein musikalisches Spektrum handelt, in das man aus ganz unterschiedlichen Richtungen mit unterschiedlichen Ansätzen und Methoden eintauchen kann.
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Der Juergen
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Re: Meditationsmusik.

Beitrag von Der Juergen »

Hi Ragna,

ich würde mich auch erst einmal beim Pfarrer erkundigen, was da so passiert, wenn du das noch nicht kennen solltest.

Vor knapp drei Jahren habe ich hier mal Betty Pettersson aus Freiburg vorgestellt.
Sie spielt seit vielen Jahren zur »Mittagsmeditation« (jeden Dienstag um 12:00 bis etwa 12:15 Uhr) im Freiburger Münster.

Dabei werden von einem Pult im Altarraum besinnliche Texte verlesen, und zwei oder drei Mal spielt Betty kurz auf ihrer Paraguay-Harfe. Das kann durchaus auch etwas von Turlough O’Carolan sein, wie ich es selbst hören konnte.

In der nächsten Woche ist es dann wieder etwas anderes, jeweils auf die Texte abgestimmt.

Hier habe ich noch eine noch ältere Aufnahme von Betty im Münster gefunden, mit einer Improvisation.

Hier erscheint normalerweise ein Video von YouTube. Bitte wende dich an einen Administrator.


Liebe Grüße
Jürgen
Zuletzt geändert von Der Juergen am Sa 13. Jul 2019, 22:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Meditationsmusik.

Beitrag von Azurit »

Was meint ihr, gehört Freie Improvisation zu Meditationsmusik?
...ich weiß nicht, meiner Ansicht nach irgendwie schon. Also, vielleicht kann man sich da ja etwas reinarbeiten-auch wenn du dir Improvisation nicht zutraust-bei so freien und experimentellen Sachen ist die Angst- und "Das Gefühl ich bin unkreativ und es klingt alles blöd"-Schwelle erfahrungsgemäß leicht überschritten....und dann gehts los. :_wink_: :_cheesy_:
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Re: Meditationsmusik.

Beitrag von Astralis »

Azurit hat geschrieben: Sa 13. Jul 2019, 11:14Was meint ihr, gehört Freie Improvisation zu Meditationsmusik?
Ganz klar Jein ;-) Das hängt doch schlichtweg davon ab, was du spielst und vor allem auch, mit welcher Einstellung und Absicht du musizierst. Ob diese Musik dann auswendig gespielt oder improvisiert wird, ist doch für diese Frage nicht entscheidend.
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Der Juergen
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Re: Meditationsmusik.

Beitrag von Der Juergen »

Ich denke, wir haben es hier schon mit dem sehr »unscharfen« Begriff der Meditation zu tun.
Da es in einer christlichen Kirche stattfinden soll, würde ich zunächst einmal einen christlich geprägten Meditationsbegriff zugrundelegen, der sich von (fern)östlichen oder modern interpretierten »esoterischen« unterscheidet.

Inwieweit das der Pfarrer aus der obigen Anfrage ausdehnt, wissen wir nicht.
Auch diesbezüglich würde ich dringend empfehlen, ihn zunächst zu fragen, was er sich vorstellt.

@»Azurit«: Freie Improvisation kann ganz sicher für den Musiker eine meditative Wirkung entfalten, ob die sich aber auch auf die Hörerschaft auswirkt, hängt von weiteren Komponenten außerhalb des Selbst des Improvisierenden ab.
Aber, es ist ein sehr spannendes Thema über das ich mich gern mit dir mal unterhalten (mündlich) möchte, wenn du es auch magst.
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Re: Meditationsmusik.

Beitrag von Maira »

Spiele Stücke, die Du sicher kannst.
Nichts ist verwirrender als wenn Du den Schleudergang nimmst und neu einsetzten musst.
Meditation emfinde ich immer als ruhig/ beruhigend.
Ein gut gewusstes Stück und das auch noch im einem langsamen Tempo,
das sollte gut sein.
Sogar ein schottischer Reel wird meditativ
spielt man ihn nur langsam genug ( 1/4 oder weniger Tempo).
Anouk Platenkamp hat das mal sehr eindrucksvoll demonstriert.
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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Re: Meditationsmusik.

Beitrag von mygga »

Der Juergen hat geschrieben: Sa 13. Jul 2019, 13:56 Freie Improvisation kann ganz sicher für den Musiker eine meditative Wirkung entfalten, ob die sich aber auch auf die Hörerschaft auswirkt, hängt von weiteren Komponenten außerhalb des Selbst des Improvisierenden ab.
Es gibt ein paar Grundregeln, was eigentlich immer geht. Akkorde auf- oder absteigend, und dann ein paar Töne (ein bis drei) oben in der rechten Hand.
Über die Klappeneinstellungen und Tonart die Intensität der Schwingung steuern,
über moll- und Dur-Akkorde die Stimmung.

Ist nicht schwer zu lernen, flexibel und funktioniert auch für die Zuhörer.

Kann man super mit Stücken kombinieren - erst das STück spielen, dann Akkorde mit dessen Akkordfolgen, braucht man sich nicht mal was auszudenken - und dann wieder zurück zum alten Stück oder weiter zum nächsten. Wenn es dieselbe Tonart hat, braucht man nicht mal unbedingt ne Überleitung.
Wo Sprache keine Worte hat, fängt die Musik erst an. (M.W.)
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Re: Meditationsmusik.

Beitrag von jens »

und wenn ich mal mein fundiertes unwissen als nichtharfenist dazugeben darf: du spielst harfe

1. muss man sich schon anstrengen damit man nicht meditativ wirkende musik spielt-also bist du schonmal klar im vorteil und brauchst perse keine angst haben.

2. bei der harfe brauchst du (vor nichtharfennerinnen) eine saite spielen und die zuhörer sind begeistert...

ich will eigentlich nur damit sagen: mach dir keine sorgen, Ragna und spiel einfach nur das wo du dich wohl fühlst.

ich würde sagen das improvisation dann meditativ wirkt wenns 1. ruhig und 2. nicht in dissonanzen abgleitet
"master your instrument, master your music and then forget that bullshit and just play" charlie parker
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corvinius
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Re: Meditationsmusik.

Beitrag von corvinius »

weils mal erwähnung fand: ich übe gerade aus maja taubes 'klanggeweben' das stück "leuko z.".

noch machts mich schier wahnsinnig! aber ich glaube, wenn die finger mal umprogrammiert sind, wird das mein lieblingsstück zum meditieren....

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