Hallo,
momentan versuche ich mich an "En Avant Blonde" von Pampuch. Gleich im zweiten Takt kommt ein dreier Akkord als Arpeggio.
Nun habe ich schon hier im Forum herumgelesen und habe es so verstanden: Ich spiele die drei Töne gleichmässig, gleich laut, sehr schnell hintereinander ab und gehe nicht mit der Hand mit. Nachdem ich mit der linken Hand das zweite da von Dum, da,da gespielt habe fange ich gleich mit dem untersten Ton der Akkorde an, damit ich den Letzten genau dann spiele, wenn ich links das Dum spiele.
Stimmt das so? Dafür übe ich jetzt mit Metronom und bin momentan bei 140.
Zählen kann ich das ja wohl nicht? Mein Problem ist, dass ich mir nicht vorstellen kann wie es klingen soll. Bei den Arpeggio Videos spielt die linke Hand immer eine Teil des Arpeggio. Gibt es irgendwo ein Video auf dem das Arpeggio nur rechts gespielt wird und links eine normale Begleitung?
Nun nutze ich auch die Harfenschule von Laurie Riley. Sie hat dort rolled cords erklärt und auch auf die Wellenlinie in den Noten hingewiesen. Ich dachte, dass sei das Gleiche wie ein Arpeggio und habe mir Videos zu rolled cords angesehen. Josh Layne sprach aber in seinem Video davon, dass er den rolled cord auch als Arpeggio spielen könnte. Was ist denn da der Unterschied .?
Ich hoffe sehr, dass mir jemand die Knoten im Hirn wieder entwirren kann .
Einen schönen Abend euch allen.
Liebe Grüße Elea
En avant blonde Pampuch Arpeggio rolled cords
Re: En avant blonde Pampuch Arpeggio rolled cords
Liest sich für mich genau richtig.Elea hat geschrieben: ↑Mi 12. Aug 2020, 20:04 Ich spiele die drei Töne gleichmässig, gleich laut, sehr schnell hintereinander ab und gehe nicht mit der Hand mit. Nachdem ich mit der linken Hand das zweite da von Dum, da,da gespielt habe fange ich gleich mit dem untersten Ton der Akkorde an, damit ich den Letzten genau dann spiele, wenn ich links das Dum spiele.
Stimmt das so?
Auf Christophs Seite gibt's ein kurzes Klangbeispiel, hier: http://www.harpamundi.de/noten_1/hm1.htm
Mit einem Video kann ich nicht dienen, aber ich nenn das Phänomen jetzt einfach mal "kleines Arpeggio". Damit meine ich, dass es hierbei der Begleithand quasi egal ist, ob die Melodiehand die entsprechende Melodienote pur spielt oder irgendwie verziert, z.B. mit einem Triller, ein oder zwei Vorschlägen oder eben diesem kleinen Arpeggio, was ja letztendlich auch nicht viel anders ist als zwei Vorschläge. Auf jeden Fall ist die linke Hand an diesen Sperenzchen nicht beteiligt und spielt im notierten Rhythmus.
Ja, dass die Begrifflichkeiten da durcheinander gehen, ist mir auch schon mal aufgefallen. Kann sein, dass für Leute, die viel Klassik spielen (Josh Layne ist ja so einer), der Begriff Arpeggio etwas anders besetzt ist und weniger dieses Rolled-Chord-Drrrrring meint, mit dem wir es hier bei En Avant zu tun haben, sondern mehr so ein barockes Piddeldiddeldiddeldiddeldum. Aber da müssten jetzt die Expert/innen ran.Elea hat geschrieben: ↑Mi 12. Aug 2020, 20:04 Sie hat dort rolled cords erklärt und auch auf die Wellenlinie in den Noten hingewiesen. Ich dachte, dass sei das Gleiche wie ein Arpeggio und habe mir Videos zu rolled cords angesehen. Josh Layne sprach aber in seinem Video davon, dass er den rolled cord auch als Arpeggio spielen könnte. Was ist denn da der Unterschied .?
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Re: En avant blonde Pampuch Arpeggio rolled cords
Ich bin kein Experte, aber hatte zumindest mal 2 Jahre Pedalharfenunterricht. Daher kenne ich den Begriff "gebrochener Akkord" - ich kann mir vorstellen, das ist das Gegenstück des englischen "rolled chord".
Den Unterschied zum Arpeggion macht meines Erachtens die Geschwindigkeit. Die Töne bei gebrochenen Akkorden sind noch deutlich voneinander zu unterscheiden, wenn auch schnell hintereinander. Arpeggio ist quasi ein legato - klingt komisch, ist aber so. Danach kommt nur noch das Glissando, das ist allerdings ja durch Tonleitern und nicht durch Akkorde.
Liebe Susanne, danke für die großartige onomatopoetische Umschreibung einer Barockverzierung :-) (Piddeldiddeldiddeldiddeldum). Das ist definitiv kein Arpeggio und auch kein gebrochener Akkord und hat sicherlich in der Notenschrift ein kryptisch aussehendes Zeichen und jeder Barockmusiker wüßte dazu einen schönen italienisierenden Namen.
Herzliche Grüße, Merit Zloch
Den Unterschied zum Arpeggion macht meines Erachtens die Geschwindigkeit. Die Töne bei gebrochenen Akkorden sind noch deutlich voneinander zu unterscheiden, wenn auch schnell hintereinander. Arpeggio ist quasi ein legato - klingt komisch, ist aber so. Danach kommt nur noch das Glissando, das ist allerdings ja durch Tonleitern und nicht durch Akkorde.
Liebe Susanne, danke für die großartige onomatopoetische Umschreibung einer Barockverzierung :-) (Piddeldiddeldiddeldiddeldum). Das ist definitiv kein Arpeggio und auch kein gebrochener Akkord und hat sicherlich in der Notenschrift ein kryptisch aussehendes Zeichen und jeder Barockmusiker wüßte dazu einen schönen italienisierenden Namen.
Herzliche Grüße, Merit Zloch
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Re: En avant blonde Pampuch Arpeggio rolled cords
Liebe Susanne, liebe Merit,
vielen Dank für eure Antworten.
Zunächst einmal fühle ich mich recht dämlich, , dass ich das ganze Internet nach" En avant blonde" durchsucht habe, aber nicht auf die Idee mit den Hörbeispielen auf der Pampuch Seite gekommen bin.
Danke! Das löst mein akutes Problem.
Und Merits Erklärung hilft mir auch, denn Josh Layne hat das Arpeggio etwas deutlicher gespielt. Im Englischen werden die Ausdrücke broken cord, rolled cord und Arpeggio benutzt. Vielleicht existieren diese Feinheiten nur im englischsprachigen Raum .
Für mich ist es allerdings kein Problem mehr, denn es ist unmöglich, dass ich jemals so schnell werde, dass man die einzelnen Töne nicht mehr hören kann .
Nochmals danke! Jetzt muss ich üben .Liebe Grüße Elea
vielen Dank für eure Antworten.
Zunächst einmal fühle ich mich recht dämlich, , dass ich das ganze Internet nach" En avant blonde" durchsucht habe, aber nicht auf die Idee mit den Hörbeispielen auf der Pampuch Seite gekommen bin.
Danke! Das löst mein akutes Problem.
Und Merits Erklärung hilft mir auch, denn Josh Layne hat das Arpeggio etwas deutlicher gespielt. Im Englischen werden die Ausdrücke broken cord, rolled cord und Arpeggio benutzt. Vielleicht existieren diese Feinheiten nur im englischsprachigen Raum .
Für mich ist es allerdings kein Problem mehr, denn es ist unmöglich, dass ich jemals so schnell werde, dass man die einzelnen Töne nicht mehr hören kann .
Nochmals danke! Jetzt muss ich üben .Liebe Grüße Elea
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Re: En avant blonde Pampuch Arpeggio rolled cords
Man muss da aber auch anmerken, dass die erwähnte Webpage hier entscheidende technische Mängel aufweist, die dazu führen, dass sie über Suchmaschinen nicht unter den Liedernamen als Suchbegriffe gefunden werden kann. Sonst wäre die Webpage sicherlich schon früh in der Trefferliste zu finden gewesen.
Die Namen der Lieder liegen nur als Bilddatei vor. Weder sind sie im Alt-Attribut des Img-Tags vermerkt, noch liegen sie sonstwie als Textform auf der Webpage vor. Dies führt dazu, dass eine Suchmaschine nicht feststellen kann, zu welchen Liedern hier Audio-Ausschnitte vorhanden sind. Auch Screen-Reader, wie sie zB von Leuten mit Sehschwächen verwendet werden, können so keine Informationen zu den Audio-Ausschnitten angeben.
Das sind Fehler, die leider häufig anzutreffen sind, wenn die semantische Struktur und Bedeutung einer Website vergessen wird (oder man sich beim Erstellen allein am visuellen Erscheinungsbild orientiert).
- Maira
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Re: En avant blonde Pampuch Arpeggio rolled cords
Piddel-diddel- piddeldidum = Triller.
Je nach Bezeichnung sogar festgelegt mit b oder #.
Das ist eine Verzierung deren es ne ganze Menge gibt.
Einfach : 1-2 Vorschlagnoten, werden VOR der Hauptnote gespielt.
Nicht sooo einfach : Praller, schnell und kurz
Geschmackssache = Triller. besonders wenn er 3 Schläge lang ist ( Barock und Co.)
Gebrochener Akkord : Denke Dir einen 3/4 Takt. wenn ich nicht Plaqué spielen will ( alle Töne auf einmal und dann bis zum nächsten Takt nix)
dann kann ich die Töne nacheinander spielen, als 4tel, 8tel usw. D.h. : der Akkord wird gebrochen, muss nicht schnell sein.
Arpeggio : das ist schnell, zuweilen richtig schnell. Beispiel? der Anfang von Tschaikovskis Blumenwalzer ( Nussknackersuite)
Das kann auch über die ganze Harfe gehen, mit über- und später untergreifen der Hände.
Ein kurzes Arpeggio kann bis 2 Hände hintereinander sein. Es gilt : der letzte Ton des Ganzen landet auf der 1 im nächsten Takt.
Meistens jedenfalls.
Je nach Bezeichnung sogar festgelegt mit b oder #.
Das ist eine Verzierung deren es ne ganze Menge gibt.
Einfach : 1-2 Vorschlagnoten, werden VOR der Hauptnote gespielt.
Nicht sooo einfach : Praller, schnell und kurz
Geschmackssache = Triller. besonders wenn er 3 Schläge lang ist ( Barock und Co.)
Gebrochener Akkord : Denke Dir einen 3/4 Takt. wenn ich nicht Plaqué spielen will ( alle Töne auf einmal und dann bis zum nächsten Takt nix)
dann kann ich die Töne nacheinander spielen, als 4tel, 8tel usw. D.h. : der Akkord wird gebrochen, muss nicht schnell sein.
Arpeggio : das ist schnell, zuweilen richtig schnell. Beispiel? der Anfang von Tschaikovskis Blumenwalzer ( Nussknackersuite)
Das kann auch über die ganze Harfe gehen, mit über- und später untergreifen der Hände.
Ein kurzes Arpeggio kann bis 2 Hände hintereinander sein. Es gilt : der letzte Ton des Ganzen landet auf der 1 im nächsten Takt.
Meistens jedenfalls.
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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Re: En avant blonde Pampuch Arpeggio rolled cords
Wenn mir jetzt noch jemand (ich habe schon kurz recherchiert) eine belastbare Quelle :-) für die Melodie, die auf allen Bal-Folk-Sessions gern rauf und runter gespielt wird, nennen könnte....es werden ja oft Neukompositionen aus der Bordunszene der 80er und 90er als "trad" verkauft....
Weiß jemand mehr?
Herzliche Grüße, Merit Zloch
Weiß jemand mehr?
Herzliche Grüße, Merit Zloch
Re: En avant blonde Pampuch Arpeggio rolled cords
Merit, da hast du mich jetzt echt angespitzt. Mir waren auch schon allerhand unterschiedliche Aussagen dazu begegnet (bretonisch, französisch, Cajun, bis hin zur Behauptung, Omnia hätte es komponiert ).
Jedenfalls, eureka, ich hab was: Hiermit solltest du direkt auf Seite 161 des Buchs Chants et Chansons Populaires des Provinces de l'Ouest kommen, welches 1866 erschienen ist. Dabei habe ich übrigens entdeckt, dass das Ding sogar einen Text hat!
Jedenfalls, eureka, ich hab was: Hiermit solltest du direkt auf Seite 161 des Buchs Chants et Chansons Populaires des Provinces de l'Ouest kommen, welches 1866 erschienen ist. Dabei habe ich übrigens entdeckt, dass das Ding sogar einen Text hat!
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Re: En avant blonde Pampuch Arpeggio rolled cords
Krass, Susanne, danke! Tatsächlicht Trad, ggf. aus Frankreich mitgebracht. Danke!