4 Fragen für ein - Hallelujah?

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mygga
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Re: 4 Fragen für ein - Hallelujah?

Beitrag von mygga »

Dann auch mal von mir meine "2 cent", weil ich mich auf Improvisation und Ausdrucksspielen spezialisiert habe und mal in Richtung von einer Kombination aus Coaching und Musik gehen wollte.

Du kannst auch mit einfachen Mitteln schon damit anfangen, Stimmung und Ausdruck zu steuern, dafür brauchst du im Prinzip keine Noten. Was die Sache vereinfacht, aber nicht zwingend notwendig ist: Kenntnisse in Musiktheorie.

Es ist ok, dir die Harfen vorspielen zu lassen. Wenn du sie zum Ausdruck haben willst, ist es aber wichtig, dass dir der Klang und die Resonanz gefällt, wenn du dahinter sitzt. Das klingt komplett anders. HarfenEla hat auf meiner Harfe gespielt, ich saß davor - und hab sie nicht wiedererkannt. Und deine Hände müssen sich darauf wohl fühlen. Gut, das kommt dann später, wenn es um den Kauf geht.

Lieder als "kurzlebig" oder Eintagsfliegen zu bezeichnen, ist keine Kategorie für dich, wenn du über Musik ausdrücken willst. Dann wählst du die Musik aus, und wenn dir in 20 Jahren Clocks noch was sagt, kannst du damit auch ausdrücken, was du willst. Aber vertu dich nicht - auch Clocks spielt sich nicht so einfach runter. Je nach Übungszeit und Aufwand schließe ich mich bastian mindestens an.

Ansonsten: viel Spaß mit deiner Harfe!
Wo Sprache keine Worte hat, fängt die Musik erst an. (M.W.)
optimieren
ganz frisch
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Re: 4 Fragen für ein - Hallelujah?

Beitrag von optimieren »

Hey nochmals vielen Dank für das Feedback!

@bastian
Bezüglich deiner Notenempfehlung hat sich hier eine ganz lustige Geschichte ereignet - undzwar habe ich nach den Hörproben das Heft direkt bestellt. Im Gespräch mit der Familie stellte sich heraus, das exakt dieses Heft für mich schon als Geschenk gekauft worden ist! Also Kommando zurück und per Mail um Stornierung gebeten, Herr Pampuch meldete sich dann auch zügig Samstagabend und wünschte mir noch viel Freude beim Harfe spielen - freundlich.

Meine 11-jährige Nichte war zu Besuch, diese spielt seit 2-3Jahren Klavier, sie war sehr schnell im Stande Himmel und Erde aus diesem Heft zu spielen ,war ganz begeistert von der Harfe, zeigte mir mein Unvermögen ; ) und wie Kinder nunmal sind wünscht sie sich nun auch gerne Harfe zu spielen. Den nächsten Monat hat sie ja noch viel Zeit sich das Instrument anzuschauen und wer weiß vielleicht entwickelt sich ja tatsächlich ein ernsteres Bestreben. Wie man sieht - die Harfe sorgt hier für viel Furore :_cheesy_:

@Andrea
Ist ergänzt! Ich melde mich nochmal kurz per PN bei dir.

@mygga
Schön das sich auch noch jemand dieser Fragestellung angenommen hat und ein Praxisbeispiel gibt. Als absoluter Neuling bin ich noch mit richtigem Noten lesen beschäftigt und möchte natürlich schon eine gewisses Grundkönnen haben. Das Beispiel mit HarfenEla ist eindrucksvoll. Ich finde gerade bei Harfe kann man viel Dynamik ins Spiel bringen. Teilweise unterscheiden sich die auf Harfe gespielten Youtubeversionen von dem "Fabelhafte Welt der Amelie - Theme" sehr stark. Die Melodie klingt auf den Pianoversionen von dem Titel nicht so krass unterschiedlich, wenn man es mal vergleicht. Ich finde das super!
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bastian
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Re: 4 Fragen für ein - Hallelujah?

Beitrag von bastian »

Zum Thema Ausdruck:
Ist jetzt nichts für die ersten Schritte, aber grundsätzlich: Ich lerne Stücke gerne auswendig. Hat auch praktische Gründe, weil ich Noten nicht soo schnell lesen kann.

Aber: man kommt dann irgendwann an den Punkt, bei dem man sich selber einfach beim Spielen zuhört. Und nicht mit dem Multitasking "Lesen, Fingersatz bilden, Zupfen" das Hirn schon überfordert. Da finde ich ganz oft, dass in dem Moment dann die Musik anfängt.
Ein Leben ohne Harfe ist möglich, aber sinnlos.
HarfenEla
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Re: 4 Fragen für ein - Hallelujah?

Beitrag von HarfenEla »

Hallo Optimieren,

dann wünsche ich Dir einen guten Start in die spannende und entspannende Harfen-Welt - eine wirklich gute Idee, vor dem Lockdown noch ein Instrument zu besorgen!

Ich muss mygga zustimmen (und hoffe, dass das Erlebnis mit Deiner Harfe in meinen Händen nicht allzu schlimm für Dich war, mygga): das Harfenspiel trägt die Handschrift desjenigen, der sie spielt. Und das macht für mich auch den Ausdruck aus und ich höre auch anderen sehr gerne zu.

In der letzten Zeit ist mir zunehmend aufgefallen, dass sich ein Lied, welches ich auf unterschiedlichen Harfen spiele, immer etwas ähnlich anhört, auch wenn die Harfen unterschiedliche Klang-, Holz- oder Saiten-Eigenschaften haben. Dir wünsche ich viel Freude beim Start und dass Du Deine eigene Handschrift für Deinen Ausdruck findest, trotz aller technischen Übungen, die zunächst notwendig sind.

Viele Grüße,
HarfenEla
Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist. 🎶
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Ollerhaken
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Re: 4 Fragen für ein - Hallelujah?

Beitrag von Ollerhaken »

Es freut mich für Dich, daß Du nun schon so einen großen Schritt weiter bist und bald loslegen kannst! Wie schon gesagt wurde, ist auch bei der Harfe aller Anfang etwas schwer, aber der große Vorteil dieses Instruments ist, daß die schnödeste Übung zu einem Hörgenuß werden kann, weil einfach jeder Ton so einschmeichelnd ist.

Eine kleine Einwendung muß ich machen bei der Lautstärke: Ja, man kann die Harfe sehr leise spielen. Das Problem ist, daß sich das Gehirn Bewegungen nur einprägt, wenn man sie langsam und sehr betont ausführt. Der korrekte Harfenton ensteht ja, indem Du die Saite andehnst und dann wie bei einem Klappmesser den Finger wegschnappen läßt. Wenn Du das nur sehr zart machst, wird dieser Prozeß nicht richtig "verankert", und Du gewinnst dann auch keine Griffsicherheit, weil in den Hirnzellen nur "Wischiwaschi" ankommt. Ich kenne den Unterschied, denn ich habe die ersten sieben Monate autodidaktisch gewurstelt, bis schließlich meine Lehrerin meine "Technik" in die Tonne getreten hat :_grin_: .

Vielleicht gibt es ja irgendwo einen Raum, in den Du mal zwischenzeitlich auswandern und richtig loslegen kannst. Die Harfe ist ja gut transportierbar.

Laß Dich nicht entmutigen, das wird! Schon deswegen, weil Harfen einen nicht mehr aus ihren Klauen - ähm Saiten - lassen :_grin_:

Liebe Grüße
Iris
fiddle&harp
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Re: 4 Fragen für ein - Hallelujah?

Beitrag von fiddle&harp »

Grüß dich, optimieren,

du hast schon viele gute Antworten gekriegt, aber vielleicht ist bei meinen Erfahrungen noch eine Anregung dabei. Ich spiele jetzt ca. seit 8 Monaten Harfe und habe Online-Unterricht bei einer ganz tollen Lehrerin aus Wales, die sehr inspirierend und einfühlsam unterrichtet. Das ergänze ich mit 20 Minuten Unterricht pro Woche in der Musikschule in Lüneburg bei einer Lehrerin, die sehr erfahren ist und meine Technik und Haltung einfach im realen Leben noch einmal überprüft. Da reichen mir die 20 Minuten aus. Zusammen fühle ich mich damit trotz Corona-Einschränkungen gut betreut.

Zum Harfenkauf: Ich wollte zunächst auch nicht viel Geld ausgeben, weil ich gar nicht wusste, ob ich mit meinen 60 Jahren überhaupt noch ein neues Instrument lernen kann. Also über Ebay eine kleine Pakistan-Harfe (Ard Ri aus Walnussholz, 27 Saiten) gekauft. Klingt wie eine Zigarrenkiste mit Saiten, die Saitenspannung ist wabbelig und die Saitenabstände sind enger als Standard. Nach sechs Wochen wusste ich, das Instrument ist richtig, aber DIESES Instrument ist es nicht. Dann habe ich viel gehört, Klangbeispiele aller namhafter Marken auf youtube rauf- und runtergehört. Und dann kristallisierte sich ein Klang heraus, den ich mochte und den ich immer wieder besonders bei einer Marke fand (in meinem Fall Dusty Strings). Dann hab ich alle Dusty Strings Harfen durchgehört (die großen Marken haben oft Harfenvergleiche auf ihren Webseiten und/oder youtube, wo man das gleiche Stück auf vielen verschiedenen Harfen hören kann). So habe ich dann "meine" Harfe gefunden, die ein guter Kompromiss zwischen Anspruch und Geldbeutel ist. Gekauft - und wirklich Liebe auf den ersten Blick!

Naja, mittlerweile liebäugle ich mit dem nächsten Instrument, mit einem anderen Klang für bestimmte Stücke. Ich werde vermutlich mit ca. 4 Harfen enden.

Liebe Grüße und viel Erfolg!
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