Clearsach, keltisch, irisch, schottisch...

Gast

Clearsach, keltisch, irisch, schottisch...

Beitrag von Gast »

... so allmählich steige ich nicht mehr durch... :_huh_:

jetzt war ich auf vielen verschiedenen Harfen(bau)-Saiten, und mir scheint, überall ist die Namensgebung anders.

Beispielsweise Deine Seite, lieber Bernhard - ich habe mir gerade auch Deine HP angeschaut und bin verwirrt - dachte ich doch bislang, der Begriff "Clearsach" sei Harfen mit Metallsaiten vorbehalten? Meist noch in bestimmter Bauart (Trinity, Queen Mary, Brian Boru usw.) - wie nun?
Bei manchen HarfenbauerInnen heißt "irisch" = Metallsaiten, bei anderen wieder "schottisch".... Verwirrung!

Wer klärt mich bitte auf?? :_shocked_:

herzlich grüßt
cantanova
Gast

Beitrag von Gast »

tschuldigung, hab vergessen, mich einzuloggen ---

cantanova
Josef

Beitrag von Josef »

sprachwissenschaftliche Analyse:
clarsach = schottisches Gälisch,
clairseach = irisches Gälisch,
beiderseits bezogen auf die fingernagelgespielte Metallsaitenharfe welcher Form auch immer.

Soweit ich informiert bin, ist bei andersweitiger Besaitung mit Darm, Nylon oder FC bei kleinen Harfen vom irischen Bautypus (geschwungene Stange, breiter Resonanzraum) die Bezeichnung "neoirisch" Usus, um sie von der Metallsaitenharfe zu differenzieren.

Da man aber alles, was "irisch" oder "keltisch" im Titel trägt, in Deutschland besonders gut verkaufen kann, werden die Teile häufig ohne "neo" vornedran geführt.

Einige Schotten selber nehmen's da selber nicht so genau. Einer bezeichnete meine neoirische Harfe hartnäckig als clarsach, weil er das Wort einfach synonym mit Harfe allgemein verwendet.

Andere Schotten (Alison Kinnaird zum Beispiel) sind da allerdings sehr differenziert und bevorzugen die Bezeichnung "small harp" für alles, was nicht Konzertharfe ist und keine Metallsaiten hat.

In Frankreich wiederum gilt alles, was nicht Konzertharfe ist, im allgemeinen Sprachgebrauch als "harpe celtique", egal ob neoirische Industrieharfe oder Metallsaiten.

korrigiert mich, wenn ich falsch liege...
Josef
Zuletzt geändert von Josef am Di 7. Feb 2006, 14:01, insgesamt 1-mal geändert.
Josef

Beitrag von Josef »

ach genau, und dann gibt es natürlich noch die Paki-Harfen, die je nach Bildungsgrad des ebay-Verkäufers mal schottisch, irisch, keltisch, mystisch, esoterisch, mittelalterlich oder sonstwas genannt werden.

Josef
Zuletzt geändert von Josef am Mi 8. Feb 2006, 01:45, insgesamt 1-mal geändert.
Christian

Beitrag von Christian »

Apropos Metalsaiten, wie findet ihr die eigentlich?

Für die Finger wahrscheinlich Gift... Ich weiß das nur von der Zitter, und da macht man sich ja die Finger blutig... an den dünnen Metallsaiten
Gast

Beitrag von Gast »

deswegen ja auch _Fingernägel_
WerekOrden

Beitrag von WerekOrden »

:_grin_:

Nö eigentlich finde ich die nicht mördersich für die Finger.

Wenn man sich daran gewöhnt hat ist das kein Ding.

Tja Fingernagel oder Fingerkuppe? Die Gretchenfrage. Es gab wohl beides aber eigentlich sollte angeblich die Fingernageltechnik überwiegen. Inwiefern man diese Differenzierung tätigen kann ist denke ich unklar denn wer weiss schon ob man früher für die Vielfältigkeit im Klang nicht auch während eines Stückes mischte, also mal Fingernagel dann wieder nicht.

Der Andreas
Josef

Beitrag von Josef »

WerekOrden hat geschrieben:Es gab wohl beides aber eigentlich sollte angeblich die Fingernageltechnik überwiegen.
Wer schreibt einem denn vor, welche Technik "überwiegen sollte"?
Müssen wir einen Plan-Soll erfüllen?

Wenn ich mich nicht täusche, überwiegen seit über dreihundert Jahren die Fingerkuppen. Determiniert durch die relativ höhere Zahl an Nichtmetallsaitenharfen.

Nichtsdestotrotz gibt es immer noch beides :-)
Josef
WerekOrden

Beitrag von WerekOrden »

Ja Josef das war im Grunde das was ich sagen wollte.

Auch schon im MA hat denke ich jeder gemacht was er gut fand ob Fingerkuppe oder Fingernagel.

Ich betone sowas manchmal gerne da die Leute häufig zu absolut Denken/Leben.

Da fällt mir ein wer könnte mir denn die Fingernageltechnik ein wenig zeigen und wohnt noch in meiner Umgebung (Tübingen).

Die netten lessons im Netz sind zwar ein kleiner Anfang aber ich finde es doch ein wenig schwer.

Bis dann
Andreas
Josef

Beitrag von Josef »

Komm einfach zum Harfentreffen und schau Jochen Vogel aufmerksam zu...

der spielt allerdings auch Sachen auf der Metallsaitenharfe, die in Deiner "Mittelalter"-Szene definitiv nicht durchgehen würden.

Josef
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