Welche Harfe bloß?

Gast

Welche Harfe bloß?

Beitrag von Gast »

Hallo,

ich habe im vergangenen November einen Wochenendharfenspielkurs bei Thomas Breckheimer gemacht und habe seitdem eine geliehene John Egan Harfe von Frank Sievert hier.

Nun überlege ich, mir eine Harfe zu kaufen. Ich habe im direkten vergleich im Kurs auch böhmische Harfen gehört und gespielt, die mag ich persönlich nicht so, zu engelsgleich für mich :-)

Da gefällt mir der Klang der John Egan besser. Optisch schön (kenne ich nur vom Foto) und interessant sauch, weil sie etwas größer ist, finde ich die Silmaril II von Frank Sievert.

Beim Suchen habe ich noch "Teresa" von Riedel gefunden.

Und die Seamew34 von harfenklang.de.

Und dann gibt es noch Magus-harps.de, da gefällt mir aber optisch erst mal nur die Reihe Arnica, die da als irische Harfe bezeichnet wird.

Nun bin ich ausreichend verwirrt :-)

Wer von Euch also anmerkungen / Erfahrungen / Tipps für mich hat, denm wäre ich wirklich dankbar.

Herzliche Grüße

Tina Flauger
(tina.flauger@gmx.de)

Ich kenne aber keine keltischen Harfen von anderen Harfenbauern und

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Capella
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Beitrag von Capella »

Hallo Tina,

welche Harfe einem persönlich am meisten liegt, kann man nur ausprobieren. Die Seamew kenne ich nicht, glaube ich, die anderen von dir genannten Harfen habe ich alles schonmal "in echt" gehört und teilweise angespielt, die sind mit Sicherheit alle gut.

Wenn du mit der John Egan jetzt gut klarkommst, ist eine Harfe von Frank sicher eine gute Idee. Die haben eigentlich alle einen tollen Klang, sind super verarbeitet und haben ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Mir persönlich ist die Saitenspannung etwas zu stark, deshalb habe ich mich letztes Jahr für ein Model von Anne-Marie Bekkaye (auch hier im Forum) entschieden, mit dem ich sehr zufrieden bin. Frank bietet übrigens auch Baukurse, dann wird es nochmal günstiger, aber das weißt du ja sicher.

Es kommt auch darauf an, was du mit der Harfe so vorhast. So eine Silmaril ist schon ein ziemlicher Klotz, wenn man sie mit auf Reisen nehmen will (aber dafür wunderschön!). Wenn du also z.B. vorhast, mit der Harfe auf Mittelaltermärkte zu fahren oder so etwas, bist du vielleicht mit einem etwas kleineren Modell glücklicher. (auf 33 oder 34 Saiten lässt sich ja nun auch schon fast alles spielen, im Notfall oktaviert man einen Basston oder so, ich habe "nur" 30 Saiten und bin nicht sicher, ob ich jede davon schonmal in einem Lied verwendet habe :_wink_: )

Wie gesagt, alles Geschmacksache. Du hast ja den Vorteil, schon ein bisschen spielen zu können. Wenn du Zeit und Lust hast, dann fahre am besten zum Harfentreffen oder einem ähnlichen Event, wo du möglichst viele der von dir anvisierten Harfen mal live und nebeneinander hören und anspielen kannst. Nimm dir Zeit, dich zu entscheiden. Nichts ist ärgerlicher, als viel Geld für ein Instrument auszugeben, mit dem man dann nicht glücklich wird.

gruß,
Capella
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merit
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Beitrag von merit »

Ach, hallo Tina, hier sehe ich Dein eigentliches Posting mit der Frage....Da kommt wohl die Böhmische doch nicht in Frage. Aber engelsgleich....hast Du Andre Schubert von der Klangwerkstatt schon einmal spielen gehört? Das würde ich nicht als engelsgleich bezeichnen! Der Trick bei diesen Harfen ist, die Bässe möglichst weit oben zu spielen. Diese Möglichkeit haben viele Harfen wegen zu hoher Saitenspannung nicht. Der Sound wird sehr punchy und gleicht je nach Anschlag einem Doublebass oder sogar Funk-E-Bass (wenn man die Saite mit dem Daumen so stark anschlägt, daß sie gegen den Sattel des Umstimmers knallt. Geiler Effekt!!)
Na gut, ich will nicht missionieren. Ich war gerade bei Claus Hüttel in Düren. Der baut alle möglichen historischen Hakenharfen von Dänemark bis Italien und hat eine schier unglaubliche Auswahl an Bauplänen. Sehr schicke Instrumente mit gewaltigen Bässen, außerdem durchaus bezahlbar. Wenn Du seinen Kontakt möchtest, schreibe mir mal offlist
Viele Grüsse, merit

edit von Capella: Merits email-Adresse findest Du als Graphik (damit sie nicht für Spam shanghait werden kann) auf ihrer Homepage: http://www.greiftrad.de
Zuletzt geändert von Capella am So 13. Mär 2005, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
Tina

Beitrag von Tina »

Hallo Merit,

in dem Kurs bei Thomas waren auch Teilnehmerinnen, die die böhmischen Harfen viel, viel schöner fanden.

Ich denke, da ist einfach auch ganz viel eine Geschmacksfrage. Mir kommt der Klang der keltischen Sievert-Harfen, die wir da hatten, ehrlicher und natürlicher vor, irgendwie urwüchsiger und robuster, paßt mir einfach. Ich kann das nicht musikalisch-technisch erklären, aber muß ich ja auch nicht :-)

Dir viel Spaß weiterhin mit böhmischen Harfen, da gönnen wir ja jedem das seine, nicht wahr?

Auf Dein Kontaktangebot komme ich ggfs. zurück, danke schon mal.

Viele Grüße

Tina
Tina

Beitrag von Tina »

Hallo Capella,

danke für Deine Infos.

Du hast natürlich recht, das mit dem Transport muß man sich gut überlegen. Ich würde die arfe schon gelegentlich (3 - 4 mal im jahr) irgendwo mit hinnehmen. Aber dann würde ich sicher Auto fahren und da paßt dann auch eine Silmaril locker in einen Kombi, zumal ich wohl höchstens zu zweit fahren würde.

Das mit der Saitenspannung wurde in dem Kurs auch von einigen als sehr problematisch empfunden. Von mir nicht, jedenfalls bisher in meinem stümperhaften Anfängergespiele nicht :-) Ob mich das später mal stören würde, weiß ich nicht, aber das würde ich dann ja jetzt bei einem Ausprobieren auch nicht feststellen.

Viele Grüße

Tina
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Capella
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Beitrag von Capella »

Hi Tina,

wenn du jetzt mit der starken Saitenspannung klarkommst, wird das auch später wahrscheinlich nicht zum Problem werden. Das ist eher umgekehrt. Ich kann mir durchaus vorstellen, in Zukunft auch eine von Franks Harfen (oder ein ähnlich stark bespanntes Modell) zu spielen, wenn ich erstmal sicherer bin und mich traue, so richtig an den Saiten zu rupfen. Ich bin ein eher zögerlicher Typ bei sowas und brauch ein Instrument, was sozusagen schon spielt, wenn ich die Saite nur angucken.

Und wenn du so richtig Blut leckst, wird das sowieso nicht deine einzige Harfe bleiben :_cheesy_: Haben mir letztes Jahr auch alle gesagt und inzwischen überlege ich schon, dass so eine kleine Schoßharfe ja auch was tolles wäre...oder eben doch eine Silmaril, so für zu Hause...oder so eine vollchromatische Harfe, wie Christoph sie spielt (sehr spannendes Instrument). Aber frühestens nächstes Jahr. Mein fester Vorsatz ist, dieses Jahr keine weitere Harfe zu kaufen, sondern erstmal vernünftig spielen zu lernen, also das Geld eher für Kurse und Workshops auszugeben.

In einem Kombi wirst du die allermeisten Hakenharfen problemlos transportiert kriegen. Ich fahre halt Bahn oder Fahrrad, da ist sowas schon eine Überlegung wert.

gruß,
Capella
Tina

Beitrag von Tina »

So,

nach mehreren Stunden Online-Recherche an mehreren Tagen und nach Euren Hinweisen habe ich jetzt erst mal einen termin mit Frank Sievert Anfang April ausgemacht.

Da guck ich dann mal und spreche mit ihm und probiere mal, was da ist und dann sehen wir weiter. Mal gucken,ob er mich von einer Silmaril überzeugen kann :-)

Viele Grüße

Tina
Eleonore

Beitrag von Eleonore »

Hallö,

also das mit der Saitenspannung ist auch so 'ne Sache. Mir persönlich sind bei vielen Harfen die Bass-Saiten viel zu flabbrig und weich. Man kann dann nur ausweichen in dem man weit oben oder unten spielt (wie Merit beschrieben) aber dann ist der Ton auch ziemlich eng bzw. funkig. Für einen vollen starken Bass spiele ich nunmal gern relativ in der Mitte - und da brauche ich dann schon eine gewisse Spannung um auch weitere Akkorde sicher spielen zu können. (Keine Konzertharfenspannung natürlich) - Ich gebe zu: ich bin ein Bassfanatikerin :_wink_:

Gschichterl am Rande:
Also ich für mein Härflein eine neue Bassbesaitung (höhere Spannung) überlegte rief ich auch bei Frank an. Seine Frau erklärte mir dann voller Stolz, dass sie jetzt eine ganz neue Saitenart verwenden, bei den Saiten hat man viel weniger Spannung...! Ach herrje,...

...nur meine Meinung zum Thema Spannung...
Eleonore
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ralf
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Beitrag von ralf »

(...) Seine Frau erklärte mir dann voller Stolz, dass sie jetzt eine ganz neue Saitenart verwenden, bei den Saiten hat man viel weniger Spannung...! Ach herrje,...
Was sie meinte, war glaube ich, dass diese Saiten weniger Spannung als solche mit Stahlkern haben. Das hat verschiedene Vorteile. Die Saiten ohne Stahlkern fühlen sich immer noch solide an, bleiben aber trotzdem auf demselben Ton, egal, ob man sie laut oder leise anschlägt. Bei Saiten mit Stahlkern ist das leider nicht immer so.
Gruß, Ralf
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Tina,
hast Du nicht Lust eine Arnica auszuprobieren?
Gruß, Martin Gust
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