Erfahrungen mit Gosewinkel-Harfen

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Maira
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Re: 7. Harfensommer: 30.07.–03.08.2016 in Lauterbach – wo sonst?

Beitrag von Maira »

Liebe Vera , das machst Du genau richtig .
Und da Harfen eben doch Rudeltiere sind , zieht vielleicht
irgendwann noch eine Harfe bei Dir ein.
In der Zwischenzeit kannst Du fleißig üben .
Wer weiß , wie das alles einmal wird ? .....
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
Shalia Santana
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Re: 7. Harfensommer: 30.07.–03.08.2016 in Lauterbach – wo sonst?

Beitrag von Shalia Santana »

Ja,er hat eine Harfe an eine Harfenlehrin verkauft,die sie als Leihharfe nehmen will und mir meine große nach der Ausstellung gebracht. Eigentlich hat er vier verschiedene Größen,aber er hat grade einige vorher verkauft.
Bei mir stehen nun zwei seiner Harfen und da ich sie mir selbst bemale,werden sie dann auch optisch zu Schmuckstücken.
Er selber hat sich bei Euch wohl euch sehr wohl gefühlt. Jedenfalls kam er sehr zufrieden bei mir an....mit der Harfe im Schlafsack :_wink_:

Die Halbtonklappen stimmt und justiert er übrigens mit einem Stimmgerät und ich bin damit sehr zufrieden. An meiner kleinen Harfe hat er hier auf der Durchreise noch gis-Klappen angebracht,was sehr interessant zu beobachten war:)
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bastian
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Re: Erfahrungen mit Gosewinkel-Harfen

Beitrag von bastian »

Beiträge bzl. Gosewinkel-Harfen abgetrennt aus diesem Thread: viewtopic.php?f=19&t=6678

bastian
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bastian
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Re: Erfahrungen mit Gosewinkel-Harfen

Beitrag von bastian »

Ich teile dann auch mal miene Beobachtungen zu dieser Harfe. Ich durfte sie nämlich auch probespielen:

- Herr Gosewinkel war sehr nett. Er sieht sich eher als Musikschullehrer denn als Harfenbauer und hat aus der Erkenntnis des Mangels an bezahlbaren Harfen angefangen für seine Schüler Harfen zu bauen. Seine Bestellpraxis ist m.E. sehr kundenorientiert. Man bestellt, bekommt die Harfe und kann bei nichtgefallen zurückgeben. Man kauft also nicht die Katze im Sack.

- Verarbeitung/Optik: Uh. Wie soll ich sagen: Mäßig. Definitiv nicht besser als mäßig. Hals und Säule aus Buche, Korpus und Klangdecke aus Sperrholz. Sichtbare Leimspuren, nicht feinst geschliffen. Offen verdübelt. Zitherwirbel. Keine Stegstifte. Haken aus gebogenen Nägeln. Aber: Irgendwoher muss der Preis ja kommen. Hier wurde gespart zugunsten des Preises. Sonst wäre die Harfe eben wieder viel teurer und der unschlagbare Preis ist ja Teil des Konzepts. Also finde ich, sollte man hier nicht zu sehr meckern.

- Klang: Den Klang fand ich alles in allem gut. Er schafft es auch, den Klang zu reproduzieren, seine Harfen klingen alle ähnlich und nach dem selben Erbauer. Ich denke, man kann anhand der aktuellen Harfen auf den Klang seiner zukünftigen Harfen schließen. Intonierung... meines Erachtens so lala. Die Harfe war gut stimmbar. Die Haken haben einen Anschlag, so dass man sie immer gleich weit dreht. Hier müssen allerdings für mein Ohr deutliche Abstriche im Klang und der Intonierung gemacht werden. Aber ich bin da inzwischen auch etwas kritisch. Ich glaube nicht, dass ein Anfänger das hört. Durch die geringe Spannung schneller Anschlag, der aber harmonisch in einen ausgewogenen Sustain übergeht.

- Spielbarkeit: Gut. Seitenabstände eher weit (für Hakenharfen), fast schon an Konzertharfen orientiert. Seitenspannung eher gering. Finde ich als Anfängerinstrument genau richtig. Man trifft die Saiten gut, braucht keinen speziellen Muskelaufbau und macht sich mit fehlender Technik aber auch nicht die Sehnenscheiden kaputt. Das Standardmodell hat drei Haken pro Oktave: B,F,C. Also sind vier Tonarten schnell spielbar (parallele nicht mitgezählt) ohne umzustimmen. Sehr gut schnell zu spielen, Klangfarbe und Dynamik kann aber nur mäßig moduliert werden.

Würde ich die Harfe einem Anfänger empfehlen? Mit Einschränkungen (s.o.) ja. Vor allem aber möchte ich einen Tipp mitgeben. Auf Nachfrage baut Herr Gosewinkel seine Harfe mit Stegstiften und Robinson-Klappen. Das kostet nach seiner Aussage in Zukunft ca. 150€ extra, aber ich denke, das ist es auf jeden Faall wert. Damit kann man bestimmt den Intonationsschwierigkeiten begegnen und bleibt trotzdem unter 1000€ für das große(!) Modell.

bastian
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Maira
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Re: Erfahrungen mit Gosewinkel-Harfen

Beitrag von Maira »

Wer eine Günstige Alternative zu den hochpreisigen Instrumenten sucht ,
kann hier fündig werden.
Gegen Buche und Sperrholz ist absolut nix einzuwenden , das kann einen sehr schönen Klang entwickeln.
Stimmstabiler und besser zu intonieren als manch weit gereistes Gerät aus Raubbau
und Sklavenarbeit allemal.
( Her mit den Prügeln :_rolleyes_: )
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Aber ich mach das wirklich.
harfling
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Re: Erfahrungen mit Gosewinkel-Harfen

Beitrag von harfling »

Hallo,

wäre vielleicht jemand so lieb und könnte ein Foto hochladen mit einer Detailansicht der Gosewinkel-Haken?
Mich würde das sehr interessieren, wie die im Detail aussehen.

Sind das wirklich nur "gebogene Nägel"? Können die anfangen zu rosten? *grusel*

Liebe Grüße
Maria
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Re: Erfahrungen mit Gosewinkel-Harfen

Beitrag von Harfenjule81 »

Da hänge ich mich gleich mal mit dran: Kann mir noch mal jemand erklären, wie das mit den Halbtönen verstellen funktionieren soll? :_huh_:

Liebe Grüße und frohe Ostern! :_smile_:
Egal, wie alt Du bist, ein Eierschneider ist immer eine Harfe. :_grin_:
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bastian
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Re: Erfahrungen mit Gosewinkel-Harfen

Beitrag von bastian »

Wie es funktioniert, kannst du z.B. in unserem Wiki sehen:
https://www.harfenforum.de/wiki/index.p ... onmechanik

Gosewinkel-Harfen haben außerdem noch eine Schraube als Anschlag, so dass man recht einfach genau den richtigen Punkt trifft.

Gruß,
Sebastian
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Vera
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eine Gosewinkel Harfe
Dann ist da noch Fröschlein, eine kleine, recht alte Harfe, hab ich mit Unterstützung von Karsten "renoviert" und nochmal zum Klingen gebracht
Ein weiteres Schätzchen wartet noch auf seine Aufarbeitung
Aber wie ich mich kenne ist das noch nicht das Ende der
(Harfen) Geschichte
Oder doch?

.
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Re: Erfahrungen mit Gosewinkel-Harfen

Beitrag von Vera »

Hallo
Ich habe mal zwei Fotos von den Haken hochgeladen.
Ein F ist durch das "quer stellen " der Klappe zum Fis umgestellt (als Beispiel) hoffe man kann es erkennen
Eine kleine Schraube fixiert sozusagen die Stellung, wie Bastian schon schreibt.
Ich würde die "Haken" von der Form eher mit einem "Krampen" vergleichen, wie man sie aus dem Zaunbau kennt.
Gerostet ist da noch nichts und ich habe meine Harfe schon mehr als 3 Jahre. (Und bin nach wie vor sehr zufrieden damit.)
Wenn man in verschiedenen Ton Arten unterwegs ist, oder auch mal während eines Stückes einen Halbton braucht, sind eher richtige Klappen zu empfehlen.
Mit der Gosewinkel kann man f dur, c dur, g Dur und d Dur spielen.

Mir reicht das (meistens), bin eh kein Fan von Klappen.

Viele Grüsse
Vera
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harfling
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Re: Erfahrungen mit Gosewinkel-Harfen

Beitrag von harfling »

Liebe Vera,

vielen Dank für die Fotos!
Ich glaub, ich hab’s endlich kapiert, wie das funktioniert – der Haken wird quergestellt und dadurch wird die Saite quasi „weggedrückt“, wodurch sie kürzer und der Ton höher wird. Also die Saite wird nicht durch den Haken gefädelt oder so, wie ich zuerst dachte.

Wie viel Kraft in den Fingern braucht es, um die Haken zu drehen bzw. wie leicht- oder schwergängig sind die?

Und warum würdest du die Haken nicht empfehlen, wenn man verschiedene Tonarten spielen möchte?

Liebe Grüße
Maria
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