Dann sind z.B. die Silhouette von L&H oder Camacs DHC auch keine Harfen?!
Zu Zeiten von Hornbostel&Sachs gab es noch keine E-Harfen... etwas, das es nicht gab, konnte schlecht klassifiziert werden.
"wissenschaftlich korrekt" wäre, zu sagen "gemäß der Klassifizierung von H&S handelt es sich nicht um eine Harfe", ja. Wissenschaftlich korrekt wäre es aber auch, diesen Satz zu negieren und mit einer Begründung weiterzuführen, z.B. "meiner Meinung nach kann man das Instrument dennoch als Harfe bezeichnen, da es auf die gleiche Art (Spieltechnik) und in der gleichen Haltung (je kürzer die Saitenlänge, desto näher am Körper des Spielenden) gespielt wird, wie eine Harfe, die der Hornbostel-Sachs'schen Klassifizierung entspricht und die äußere Form eine deutliche Verwandtschaft erkennen lässt" ;)
@Tinka Bell, ich hatte in meinem Beitrag doch einen Link angegeben?!
„Pop Harp“ von Michele Sangineto
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Re: „Pop Harp“ von Michele Sangineto
Sorry, @Harfenjule, über den Beitrag bin ich heute Morgen irgendwie hinweggesprungen......Harfenjule hat geschrieben: ↑Mo 18. Jun 2018, 22:19 Die Noten hätte ich aber nur von der Melodie. Ich könnte dir aber mein Basisarrangement aufschreiben, wenn du magst - aber wahrscheinlich nicht vor dem Wochenende. Bis dahin habe ich auch hoffentlich die Saite, die sich kürzlich verabschiedet hat, von der das vorhandene Ersatzstück 2 cm zu kurz war....
edit: oder du guckst hier, der liebe Jochen Vogel hat es mitsamt Noten veröffentlicht
Prima! Aber ist das "nur" die eine Seite? Gut, damit könnte ich ja schon was anfangen, WENN es dann so ist. Dass ich zur Zeit nichts ausdrucken kann, weil mein Drucker streikt, spielt dabei ja nur eine Nebenrolle. Das muss dann also noch warten. Aber schön, jetzt weiß ich, wo ich´s dann kaufen kann.
Direkt aus dem Kopf auf die Saiten, ganz ohne Kopfnuss - Entspannung pur!
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Re: „Pop Harp“ von Michele Sangineto
@Barbara, über "Die Saiten werden durch Fußtritte umgestimmt" musste ich auch so lachen!
Die Harfe dient also zum Stressabbau! Sollen doch andere gegen den Boxsack hauen oder Urschreie im Wald loslassen - wir haben Harfen.
Die Harfe dient also zum Stressabbau! Sollen doch andere gegen den Boxsack hauen oder Urschreie im Wald loslassen - wir haben Harfen.
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Re: „Pop Harp“ von Michele Sangineto
Fein, dass die »Pop Harp« des Michele Sangineto hier so eine lebhafte Diskussion auslöst.
@ »Harfenjule«:
Dir wird nicht entgangen sein, dass die Klassifizierung bei H. und S. nicht die Haltung der Instrumente zugrunde legt, sondern die Organologie.
Insofern ist es irrelevant, ob das Instrument »wie eine Harfe« gespielt wird oder nicht.
Dass es zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der »Systematik« keine E-Harfen gab, tut auch nichts zur Sache, denn die Konstruktion der E-Harfen von L&H oder Camac entspricht denen akustischer Harfen, nur dass an die Stelle des »oberen Saitensteges« (»Stegleiste«, »Saitenanhängeleiste«, »Saitenaufhängeleiste«) eben Tonabnehmer als »Stege« eingebaut sind, und nicht wenige akustische Harfen haben an der Stelle auch kleine Metallkrampen als »Stege«.
Das oben besprochene Instrument hat dieses aber komplett nicht, die Schwingung wird frei ohne Kontakt zur Saite in der Mitte dieser abgenommen, wenn ich das auf den Bildern richtig sehe. Das entspräche der Abnahme bei einer E-Gitarre, (die im Übrigen auch nicht zur Harfe wird, wenn man sie aufrecht spielt )
@ Barbara:
Richtig, das Instrument namens »Luna« von Herrn Tremer ist auch keine Harfe, sondern ein Zitherinstrument. (Es gibt in der Geschichte auch »Harfenzithern«, dahin könnte man es verorten.)
Ich hatte mit Herrn Tremer vor einem dreiviertel Jahr diese Diskussion, er nannte das Instrument damals »Harfe«, sie sei völlig neu entwickelt.
Neu erfunden hatte er es natürlich nicht, sondern als moderne(!) Konghou gibt es dieses Prinzip in China schon viele Jahre.
Und auch der uns vor Jahren bekannt gewordene kanadische Harfenbauer Don Peddle (Harfenmodell »Novice 26«) hatte solche Instrumente gebaut – er wusste übrigens auch nicht, dass es das in China schon vorher gab.
Herr Tremer meinte mir gegenüber nun auf dem Harfentreffen, dass er sein Instrument als »wie eine Harfe«, nicht »als eine Harfe« bezeichne.
Dabei war auch noch Martin Gust, mit dem wir uns unterhielten.
Natürlich steht es jedem frei, fern von bestehenden und musikwissenschaftlich anerkannten Kategorien eine ureigene Definition von Instrumentenarten zu erfinden, gemäß Sebastian Virdung im Jahr 1511:
Es haben auch die poeten
noch vil mer instrument
von seltzamen namen
dar von sye schreiben
von den kan ich nit anders erfaren
dann das es instrumenta Musicalia synd gewesen
[…]
welches einer ein harpfen hat genennet
das heißt der ander eyn leyr
und herwiderumb
und der gleichen vil
@ »Harfenjule«:
Dir wird nicht entgangen sein, dass die Klassifizierung bei H. und S. nicht die Haltung der Instrumente zugrunde legt, sondern die Organologie.
Insofern ist es irrelevant, ob das Instrument »wie eine Harfe« gespielt wird oder nicht.
Dass es zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der »Systematik« keine E-Harfen gab, tut auch nichts zur Sache, denn die Konstruktion der E-Harfen von L&H oder Camac entspricht denen akustischer Harfen, nur dass an die Stelle des »oberen Saitensteges« (»Stegleiste«, »Saitenanhängeleiste«, »Saitenaufhängeleiste«) eben Tonabnehmer als »Stege« eingebaut sind, und nicht wenige akustische Harfen haben an der Stelle auch kleine Metallkrampen als »Stege«.
Das oben besprochene Instrument hat dieses aber komplett nicht, die Schwingung wird frei ohne Kontakt zur Saite in der Mitte dieser abgenommen, wenn ich das auf den Bildern richtig sehe. Das entspräche der Abnahme bei einer E-Gitarre, (die im Übrigen auch nicht zur Harfe wird, wenn man sie aufrecht spielt )
@ Barbara:
Richtig, das Instrument namens »Luna« von Herrn Tremer ist auch keine Harfe, sondern ein Zitherinstrument. (Es gibt in der Geschichte auch »Harfenzithern«, dahin könnte man es verorten.)
Ich hatte mit Herrn Tremer vor einem dreiviertel Jahr diese Diskussion, er nannte das Instrument damals »Harfe«, sie sei völlig neu entwickelt.
Neu erfunden hatte er es natürlich nicht, sondern als moderne(!) Konghou gibt es dieses Prinzip in China schon viele Jahre.
Und auch der uns vor Jahren bekannt gewordene kanadische Harfenbauer Don Peddle (Harfenmodell »Novice 26«) hatte solche Instrumente gebaut – er wusste übrigens auch nicht, dass es das in China schon vorher gab.
Herr Tremer meinte mir gegenüber nun auf dem Harfentreffen, dass er sein Instrument als »wie eine Harfe«, nicht »als eine Harfe« bezeichne.
Dabei war auch noch Martin Gust, mit dem wir uns unterhielten.
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Das Ziel ist das Ziel.
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- schon länger da
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Re: „Pop Harp“ von Michele Sangineto
Ich hatte am letzten Harfentreffentag ganz kurz Gelegenheit, mit ihm zu sprechen, als er das Instrument aufbaute - er nannte es "e-harp" und dass sein Vater schon länger an einer solchen Variante arbeitet. Es hat einen Verstärker und war an ein Ipad oder Tablet angeschlossen, mit dem der Sound verändert werden konnte.