richtige Harfengröße für Vierjährigen?

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Tinka Bell
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Re: richtige Harfengröße für Vierjährigen?

Beitrag von Tinka Bell »

BrianBoruXX hat geschrieben: Fr 28. Dez 2018, 08:45 Ich würde raten noch zu warten.

Ich denke, dass gerade Harfe für Kinder dieses Alters ungeeignet ist. Ich halte sehr viel davon in diesem Alter in eine Elementare Musikerziehung einzusteigen...
Ab welchem Alter würdest du denn Harfe für Kinder empfehlen? Meine Prelude wurde für eine 5jährige gekauft, die wirklich schon passabel spielen konnte. Ich war erstaunt, da die Prelude ja nun auch eine hohe Saitenspannung hat. Das Mädchen war aber relativ groß für ihr Alter. Das wird aber eher insgesamt die Ausnahme sein.
Ich finde die Elementare Musikerziehung auch sinnvoll! Ich kann dazu nur sagen, dass man unbedingt umsteigen sollte, sobald sich ein Kind damit langweilt. Ich konnte es damals nicht abwarten, endlich Klavier spielen zu dürfen. Aber für die erste Zeit war es durchaus okay. Ich denke, dass Eltern sich da nach dem Tempo der Kinder richten sollten. Und wenn es unbedingt Harfe will - warum nicht? Ich glaube auch, dass Kinder selbst gut einschätzen können, ob sie dazu schon in der Lage sind oder nicht.
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Re: richtige Harfengröße für Vierjährigen?

Beitrag von BrianBoruXX »

Ich glaube nicht dass Kinder in dieselbe alter einschätzen können was sie können. Was sie wollen sicher, aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Hätten meine Schüler immer die Harfe bekommen die sie wollten hätte ich heute sechsjährige mit L&HStyle 26 dasitzen, weil sie so schön golden ist.

Ich halte Harfe für Kinder unter der Einschulungsreife für ungeeignet, da das Instrument anatomisch nicht ungefährlich ist. Da gibt es geeignetere Instrumente.

Mein Kind würde erst was anderes lernen.
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mygga
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Re: richtige Harfengröße für Vierjährigen?

Beitrag von mygga »

Worauf du auch achten solltest: Willst du Klappen oder nicht?

Die Konradin-Harfen z.B. haben bewusst keine.
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Tinka Bell
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Re: richtige Harfengröße für Vierjährigen?

Beitrag von Tinka Bell »

BrianBoruXX hat geschrieben: Fr 28. Dez 2018, 10:14 Ich glaube nicht dass Kinder in dieselbe alter einschätzen können was sie können. Was sie wollen sicher, aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Hätten meine Schüler immer die Harfe bekommen die sie wollten hätte ich heute sechsjährige mit L&HStyle 26 dasitzen, weil sie so schön golden ist.

Ich halte Harfe für Kinder unter der Einschulungsreife für ungeeignet, da das Instrument anatomisch nicht ungefährlich ist. Da gibt es geeignetere Instrumente.

Mein Kind würde erst was anderes lernen.
Das obigen hatte ich auch eher in Bezug darauf gemeint, was ein Kind sich künftig wünscht zu spielen. Dem sollten sicher andere Dinge vorausgehen und das Ausprobieren von Instrumenten allgemein. Dann kann man gemeinsam sehen, wohin die Reise gehen könnte. Verbieten würde ich es nicht! Denn umgekehrt gibt es so viele Kinder, die zu bestimmten Instrumenten gezwungen wurden und nie wirklich Spaß daran hatten. Auch hier liest man einige Beispiele dafür im Forum.
Ich habe eine Doko von Joshua Messick gesehen, der dort sagte, er hätte sich schon mit 4 Jahren gewünscht "Hackbrett" zu spielen, da er so fasziniert vom Klang war, wusste aber nicht, was für ein Instrument es war. Dazu kam es aber erst viel später, weil er es dann irgendwo wieder hörte.....Und der ist richtig Klasse und liebt, was er tut! Ich glaube auch, dass er schon viel früher damit hätte anfangen können. Gut, das Hackbrett ist sicher einfacher zu lernen.
Ich meine also weniger den Wunsch, weil etwas optisch toll aussieht, sondern den tiefen Wunsch etwas zu spielen, was man vom Klang her liebt. Ich glaub auch, dass dieser Wille Berge versetzen kann und man ihn nur dosiert bremsen sollte....um das mal so zu sagen. Aber ich gebe dir Recht, dass man im Fall der Harfe nicht zu früh anfangen sollte, weil ich das schon für insgesamt sehr schwierig halte. Man könnte sich in die Richtung herantasten.
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Re: richtige Harfengröße für Vierjährigen?

Beitrag von BrianBoruXX »

Teils reden wir von völlig unterschiedlichen Dingen, teils geben wir einander Recht...

Ich würde niemals ein Kind zu Musik oder einem Musikinstrument ZWINGEN. Ich würde ihm Anreize schaffen.

Ich selbst habe vor Harfe Blockflöte gelernt und habe da einen guten Grund geschaffen (bekommen) um zu wissen wie man übt, habe Noten und Notenwerte gelernt und effektiven, sehr guten Unterricht bei einer wirklich tollen Pädagogin gehabt.
Meine Eltern haben gesagt, bevor wir eine Harfe anschaffen wird Blockflöte gelernt.
Ich will die Blockflöte nicht in die Angängerecke stellen und ich glaube man kann dem Instrument und den Kindern nichts schlimmeres antun als es als Einstiegsinstrument zu degradieren.

Fakt ist, dass es für mich ein guter Einstieg war und ich mich nachher auf der Harfe enorm leicht getan habe.

Ich halte nichts davon Kindern alles reinzupacken was geht: Noten, Haltung, zwei Schlüssel, zwei unabhängige Hände, großes, immer unhandliches und auch empfindliches Instrument...
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mygga
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Re: richtige Harfengröße für Vierjährigen?

Beitrag von mygga »

Ich lade euch alle, die ihr die Harfe als Einsteiger-Instrument so vehement ablehnt, mal in das Vorstellungs-Forum ein.

Die Beiträge sind voll von Mitteilungen wie "Harfe war schon immer mein Lieblingsinstrument, aber meine Eltern fanden das unvernünftig und haben mir ein anderes Instrument verordnet. Jetzt habe ich mir endlich meinen Traum erfüllt."

Der Kleine wird nie wissen, ob das sein Traum war, wenn er es nicht ausprobieren kann. Oder er muss 40 Jahre warten - wenn ihm dann nicht von wohlmeinenden Zeitgenossen abgeraten wird, weil das nichts für Späteinsteiger sei, und mit bestimmten Alterswehwehchen schon mal gar nicht...

Die Frage lautete nicht, OB er eine Harfe bekommt, sondern WELCHE idealerweise.

Also seid so solidarisch und unterstützt das, statt seine Möglichkeiten von vornherein zu sabotieren.

Just my 2 cents...
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Re: richtige Harfengröße für Vierjährigen?

Beitrag von Anne »

@mygga
Kannn ich so nur unterstreichen, habe auch zuerst einmal gezwungenermaßen Blockflöte gelernt. Hab das Teil gehasst, und sobald die zwei Jahre, die ich musste um waren sofort aufgehört. Für mich musikalisch zwei verlorene Jahre. Manches Kind verliert vielleicht das Interesse an der Musik insgesamt, wenn es mit Musikunterricht ein Instrument verbindet, dass es nicht mag, da macht auch üben keinen Spaß. Insofern, lasst die Kinder auswählen, was sie machen möchten. Klar geht nicht immer alles, zb weil die Finanzen klemmen oder es vor Ort im Trauminstrument keinen Unterricht gibt. Aber dann sollte man gemeinsam eine Alternative finden, diese Zwangsflöterei zu Beginn ist doch furchtbar.....
Das einzige was noch schlimmer ist, Ist flöten im Klassenverband....... Die meisten haben keinen Bock auf Flöte, und selbst die die es hätten schüttelt es doch bei der Klassenbox mit Plastikflöten, Spülmaschinengeeignet :_rolleyes_:
Von der akustische Wirkung mal ganz abgesehen....
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Ume
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Re: richtige Harfengröße für Vierjährigen?

Beitrag von Ume »

Hallo Clemens,

Ich selbst habe als Mädchen mit 5 Jahren angefangen, Harfe zu spielen. Es war kein anatomisches Problem und ich bin dankbar dafür, dass ich es dürfte.
Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, was schon Clarsach geschrieben hat: Die Harfe muss in einer guten Balance stehen, wenn Dein Kind sie gegen seine Schulter lehnt. Das bedeutet, dass die Harfe in der Spielhaltung (also leicht zurückgeklappt gegen die rechte Schulter Deines Sohnes) beinahe gewichtfrei auf seiner Schulter anliegen sollte, also keinen weiteren Rückwärts-Druck auf die Schulter bringt, während sie aber auch nicht die Tendenz haben sollte, nach vorne zu kippen.
Das kannst Du nur ausprobieren und ich stütze daher die hier bereits genannten Empfehlungen für die Deutschen Harfenbauer oder auch die, die Du hierzulande leicht ausprobieren kannst (zb im Glissando).
Wenn die Balance passt, geht auch eine mittelgroße, mit Klappen bestückte Harfe gut. Perfekt wäre natürlich, das Wunschmodell eine Weile leihen und ausprobieren zu können.

Viel Erfolg und Spaß beim Suchen und probieren.
Ume
Bildung Ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen.
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