Camac DHC 32 vs Lyon & Healy Silhouette / (Gitarren-)Effektgeräte

Astralis
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Camac DHC 32 vs Lyon & Healy Silhouette / (Gitarren-)Effektgeräte

Beitrag von Astralis »

Hallo Harfenforum

Ich bin mir am überlegen, eine elektrische Harfe zu kaufen. Es gibt da aber für mich noch ein paar Unklarheiten, bei denen mir hier vielleicht wer weiterhelfen kann.

Mein momentaner Favorit ist die Camac DHC 32. Aber auch die Lyon & Healy Silhouette könnte eine Option sein. Gibt es da irgendwo einen Vergleich dieser beiden Modelle oder hat war Erfahrungen damit ?
Für mich spricht vor allem für die DCH 32, dass sie etwa 1.5 kg leichter ist. Zudem ist sie noch 5 cm kleiner, was aber ein eher geringer Unterschied ist und darum nur von geringer Relevanz. Hingegen ist der Preisunterschied dann wieder ein Kriterium, die DHC 32 ist ein gutes Stück günstiger (laut meinen Recherchen).
Leider finde ich kaum Informationen zur Elektronik. Bei der Silhouette steht auf der Website, sie habe vier Regler (Gesamtlautstärke und je einen für Höhen, Mitten und Tiefen), was ein zusätzlicher Pluspunkt sein kann, falls die DHC 32 das nicht hat. Auf der Website von Camac finde ich nämlich gar nichts zu diesem Thema. Auch sonst bin ich im Internet auf kaum Infos dazu gestossen, auch kein Bildmaterial, das Aufschluss darüber geben könnte. Es geht unter anderem auch um die Frage, wo allfällig vorhandene Regler angebracht sind und ob diese beim spielen gut erreichbar sein.

Eine schlussendlich entscheidende Frage wird sein, wie gut eine E-Harfe mit meinen Effektgeräten für die E-Gitarre harmoniert. Das wäre dann der Hintergrund der Geschichte. Ich bin grob gesagt eher im Ambient-Bereich unterwegs mit der E-Gitarre und setze da halt stark auf Effekte wie Reverb (Hall) und Delay, und ebenfalls auf Modulationseffekte (Chorus, Tremolo und weitere). Verzerrungseffekte wie Overdrive oder Fuzz sind zweitrangig.
Ich empfinde die Gitarre von der Konzeptionierung her allerdings als nicht so ideal. Das Konzept einer Harfe spricht mich mehr an. Zudem hat mich der Klang der Harfe sowieso schon immer sehr angesprochen und fasziniert. (Wobei ich mir da durchaus bewusst bin, dass der bei einer E-Harfe wahrscheinlich weniger markant sein wird.)
Daher bin ich auf die Idee gekommen, zu probieren, meine Klangwelten mit einer Harfe anstatt einer Gitarre zu gestalten.

Ein Musikgeschäft in einer Nachbarstadt hat aktuell eine Delta im Sortiment. Das ist zwar nicht das Modell, das ich vorgesehen habe, aber ich könnte dieses zumindest mal mit meinen Effektgeräten zusammen anspielen, um einen grundlegenden ersten Eindruck zu erhalten, wie nah oder fern das bei meinen Vorstellungen liegt.
Dennoch wäre es natürlich vorteilhafter, wenn ich schon im Vorfeld etwas mehr wüsste - vor allem über die beiden von mir favorisierten Modelle, welche ich dort leider nicht antesten kann. (Das Fehlen eines Lautstärkereglers könnte zum Beispiel ein Grund sein, einen kombinierten (Ent-)Booster / Equalizer vor die restlichen Effektgeräte zu setzen.)

Danke schon mal für die Aufmerksamkeit :-)
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Saitenwickler
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Re: Camac DHC 32 vs Lyon & Healy Silhouette / (Gitarren-)Effektgeräte

Beitrag von Saitenwickler »

Kommt sicher auf deine Spielweise an. Bei der Harfe liegst du je nach Saitenzahl bei ca. 70-1100 hz, das müssten deine Effektgeräte mitmachen. Da du aber beidhändiges Begleitungs- und Melodiespiel bei der Harfe hast, könnten nachgeschaltete Effekte wie Hall oder Delay evtl. zu einem Klangmatsch führen.

Ich gehe mal davon aus, dass du die typischen Tretminen von Boss usw. nutzt? Je nach Modell könntest du da ja bestimmte Frequenzbereiche bevorzugen oder sperren.

Am wichtigsten dürfte bezüglch der Lauststärke ein Gain sein, Harfen haben einen ziemlichen Output. Aber da du ja sowieso einen Verstärker nutzen musst, sollte das ja kein Thema sein. Denk nur dran, die E-Harfen haben Piezo-Abnehmer.

Echte Erfahrungswerte und Details über die E-Harfen sind aber (hier) wahrscheinlich nur schwer zu bekommen, dafür ist sowas viel zu selten, Probierereien auf Messen mal ausgenommen.
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ClarSach
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Re: Camac DHC 32 vs Lyon & Healy Silhouette / (Gitarren-)Effektgeräte

Beitrag von ClarSach »

Ich kenne diese Harfen nicht, aber fand für dich:
https://harpcolumn.com/forums/topic/electric-harp/ und https://harpcolumn.com/forums/topic/any ... ric-harps/


Vielleicht ist diese Gebrauchtharfe vom Harfenladen Twente in Holland, in der nähe von Deutschland, interessant? Die meisten Leute sprichen Englisch und/oder Deutsch oder verstehen es und können sich begreiflich machen. Sehe:
http://www.harpwinkel.nl/Harpwinkel/Tweedehands.html

Bild
Camac DHC electrische harp 4850 Euro
True Fire

Nieuwprijs: 6000 Euro nu 4850 Euro

Transporthoes van 390 voor 195 Euro

Hoogte: 117 cm

Gewicht: 5,5 kg

32 snaren carbon

Je kunt deze harp bespelen met pootjes, in een standaard of dragen in een harnas.
Astralis
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Re: Camac DHC 32 vs Lyon & Healy Silhouette / (Gitarren-)Effektgeräte

Beitrag von Astralis »

Saitenwickler hat geschrieben: Mi 9. Jan 2019, 09:11Bei der Harfe liegst du je nach Saitenzahl bei ca. 70-1100 hz, das müssten deine Effektgeräte mitmachen.
Das ist schon mal eine nützliche Info, danke. Da ich das bei der Gitarre nicht auswendig wusste, hab ich kurz recherchiert.
"(...) die Grundtöne einer 6 saitigen Gitarre liegen zwischen knapp 80 Hz und 1,2 kHz." (Quelle)
Demnach sind da Harfe und Gitarre in einem vergleichbaren Spektrum unterwegs und dieser Punkt sollte kein Problem darstellen - zumindest meine Einschätzung als Laie :-)
Saitenwickler hat geschrieben: Mi 9. Jan 2019, 09:11Da du aber beidhändiges Begleitungs- und Melodiespiel bei der Harfe hast, könnten nachgeschaltete Effekte wie Hall oder Delay evtl. zu einem Klangmatsch führen.
Das ist richtig. Bei der Gitarre besteht aber genau das gleiche Problem. Wenn ich Hall stark aufdrehe und dann auf der Gitarre schnell spiele, hab ich auch nur noch Matsch.
Saitenwickler hat geschrieben: Mi 9. Jan 2019, 09:11Ich gehe mal davon aus, dass du die typischen Tretminen von Boss usw. nutzt? Je nach Modell könntest du da ja bestimmte Frequenzbereiche bevorzugen oder sperren.
Ich hab gegenwärtig fast nur Geräte von Earthquaker Devices im Einsatz, fast nichts von Boss. Die von Boss sind mir zu konventionell, EQD hat da viel speziellere, ausgefallenere und originellere Sachen. Aber das ist halt immer Geschmackssache. Wer lediglich Standardvarianten der Effekte haben möchte, ist mit Boss wahrscheinlich besser bedient.
Das mit dem Sperren oder Bevorzugen von Frequenzbereichen wäre dann aber eine normale Equalizer-Funktion. Oder meinst du damit was anderes ? Das gibt es auch bei EQD manchmal, dass da ein Pedal (zum Beispiel ein Overdrive) noch zusätzlich Regler für Treble und Bass hat. Scheint aber eher bei den Verzerrungspedalen der Fall zu sein. Bei Reverb/Hall und Delay hab ich sowas noch nie gesehen.
Aber wie ich schon im Eröffnungsbeitrag geschrieben habe, einen separaten Equalizer kann man immer noch vorschalten.
Saitenwickler hat geschrieben: Mi 9. Jan 2019, 09:11Am wichtigsten dürfte bezüglch der Lauststärke ein Gain sein, Harfen haben einen ziemlichen Output. Aber da du ja sowieso einen Verstärker nutzen musst, sollte das ja kein Thema sein.
Doch, das ist ein Thema. Weil die Effektgeräte andere Ergebnisse erzeugen je nach Lautstärke, mit der man reingeht. Reverb/Hall kann grauenhaft klingen, wenn du da mit zu viel Lautstärke reingehst. Da müsste man dann vorher reduzieren und dann dafür am Ende beim Verstärker wieder erhöhen. Aber meiner Einschätzung nach wäre dieser Punkt auf jeden Fall ein gut lösbares Problem. Falls die E-Harfe selbst keinen Lautstärkeregler besitzen würde, könnte man hier mit einem Volume-Pedal oder eben einem Equalizer arbeiten. Oder falls man mehrere Instrumente einsetzt, gleich einen kleinen Mixer.
Saitenwickler hat geschrieben: Mi 9. Jan 2019, 09:11Denk nur dran, die E-Harfen haben Piezo-Abnehmer.
Ich hab noch eine Westerngitarre. Wenn ich das jetzt nicht durcheinander bringe, hat die auch einen Piezo-Abnehmer. Und diese Gitarre klingt ganz in Ordnung in Kombination mit den Effektgeräten. Wenn das bei der E-Harfe in vergleichbarer Qualität wäre, wäre ich schon mehr als zufrieden :-)
Saitenwickler hat geschrieben: Mi 9. Jan 2019, 09:11Echte Erfahrungswerte und Details über die E-Harfen sind aber (hier) wahrscheinlich nur schwer zu bekommen, dafür ist sowas viel zu selten, Probierereien auf Messen mal ausgenommen.
Warum eigentlich ? Hatte hier im Forum vor meiner Anmeldung auch etwas rumgestöbert und hatte ebenfalls den Eindruck, E-Harfen seien wenig populär.
ClarSach hat geschrieben: Mi 9. Jan 2019, 10:58Ich kenne diese Harfen nicht, aber fand für dich:
https://harpcolumn.com/forums/topic/electric-harp/ und https://harpcolumn.com/forums/topic/any ... ric-harps/
Danke für die Links. Auch wenn sie wenig konkrete Informationen beinhalten, ist es schon mal interessant zu lesen, dass die wenigen, die beide Harfen ausprobiert haben, alle die DHC als besser wahrgenommen haben.

Das mit der Gebrauchtharfe in Holland macht wenig Sinn. Zusammen mit dem Versand kann ich mir für den Preis schon fast eine neue kaufen. Und selbst abholen von der Schweiz aus... da fallen auch noch gut Reisekosten an. Danke trotzdem für den Hinweis.
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Saitenwickler
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Re: Camac DHC 32 vs Lyon & Healy Silhouette / (Gitarren-)Effektgeräte

Beitrag von Saitenwickler »

Bei Salvi gibt es sogar eine Vergleichsgrafik zu den Frequenzen: https://www.delta-harp.com

BossGeräte sind eben oft Standard, deshalb. Das Sperren von Frequenzen ist in der Tat halt eine Sache des Equalizers, zumindest wenn man das über eine Effektschleife macht. Es gibt aber auch Hallgeräte wie das „Hall of Fame“, welches per Computerprogramm feinstmöglich eingestellt werden kann.

Ich vermute mal, dass Harfen ohne Volumeregler nur einen passiven Ausgang haben ohne Vorverstärker. Beschäftigt habe ich mich damit aber noch nicht.

Piezo Abnehmer kommen ja besonders dann zum Einsatz, wenn Saiten ohne magnetische Metallbestandteile genutzt werden. Eigentlich egal bei dem was rauskommt, aber bezüglich Brummschleifen usw. eben etwas zickiger.

Was die Verbreitung angeht, E-Harfen sind eben ziemlich hochpreisig und ich vermute mal, die meisten Harfenspieler stehen eher auf die akustische Harfe mit der entsprechenden Optik usw. Elektroharfen sind mehr was für Spezialanwendungen wie bei Dir.
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Re: Camac DHC 32 vs Lyon & Healy Silhouette / (Gitarren-)Effektgeräte

Beitrag von ralf »

Kompatibilität: "E"-Harfen sind meistens mit keramischen (Piezo) Tonabnehmern unterwegs. Man sollte unbedingt darauf achten, einen entsprechend hochohmigen Eingang zu verwenden, oft wird dieser mit "Hi-Z" beschriftet. Dasselbe besorgt eine aktive DI-Box. Danach kann das Signal in alle Effektgeräte dieser Welt weitergeschickt werden.

Frequenzgang: Die Frequenzen der Grundtöne sind nicht besonders aussagekräftig, da ein reiner Sinuston ja nicht den Klang eines Instrumentes definiert, sondern die Zahl und Struktur der Obertöne. Dort sind Harfen gut mit der klassischen Gitarre vergleichbar: Sehr viele Obertöne in der Anschlagphase, danach ein eher zahmes Obertonspektrum. Näheres dazu gibt es in dieser Harfenforums-Diskussion: viewtopic.php?f=13&t=672

Abschirmung: Bei den derzeit auf dem Mark befindlichen "E"-Harfen würde ich dem elektrischen Design in etwa so weit trauen, wie ich ein Klavier werfen kann, und sie in jedem Fall zu einem kompetenten Elektrotechniker bringen, der sich mit HF-Technik und Abschirmungen auskennt. Meiner Erfahrung nach sind E-Harfen der großen Anbieter wenig bis überhaupt nicht bühnenfest, was elektromagnetische Interferenz (EMI) betrifft. Für Rock-Musikstile ist das vermutlich egal, aber für höhere Ansprüche m. E. nicht tolerabel. Meistens kann man aber mit recht einfachen Mitteln schon viel beheben, ausser, wenn extrem grobe Fehler im Design begangen wurden (so selbst gesehen bei einem französischen Modell der 1. Generation).

Klang: Grundsätzlich klingen "E"-Harfen, bei denen der Ton direkt an der Mittelleiste gewandelt wird, sehr trocken und die Töne interagieren viel weniger miteinander, als es bei akustischen Harfen der Fall ist. Je weniger Korpus/Klangkörper, desto weniger sympathische Resonanzen. Das muss man mögen und sollte es vor einer Kaufentscheidung auf jeden Fall selbst ausprobiert haben.

Gruß,
Ralf
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Re: Camac DHC 32 vs Lyon & Healy Silhouette / (Gitarren-)Effektgeräte

Beitrag von Astralis »

Saitenwickler hat geschrieben: Mi 9. Jan 2019, 14:43Bei Salvi gibt es sogar eine Vergleichsgrafik zu den Frequenzen: https://www.delta-harp.com
Die Delta von Salvi wird online wirklich gut präsentiert - nicht nur hübsche Fotos, sondern auch viele Informationen zum Instrument selbst. Das kenne ich auch von vielen Gitarrenherstellern. Schade, dass Camac da so spärlich ist.
Und leider spricht mich die Delta nicht so an. Irgendwie haben alle Leute, dich ich auf Videos damit spielen sehe, eine etwas ungesund aussehende Körperhaltung (sofern die Harfe nicht auf einem Instrumentenständer montiert ist).
Saitenwickler hat geschrieben: Mi 9. Jan 2019, 14:43Ich vermute mal, dass Harfen ohne Volumeregler nur einen passiven Ausgang haben ohne Vorverstärker. Beschäftigt habe ich mich damit aber noch nicht.
Also Delta und Silhouette haben Lautstärkeregler und eingebauten Vorverstärker. Aber eben... finde keine Infos dazu, wie es bei den Camac DHC ist.
Saitenwickler hat geschrieben: Mi 9. Jan 2019, 14:43Elektroharfen sind mehr was für Spezialanwendungen wie bei Dir.
Story of my life :-D Egal, was ich mache, irgendwie mach ich's nie "normal", sondern immer auf meine eigene Art :-)
(Beim Gitarrenspiel ist der Ambient-Bereich mit Effektgeräten ja auch eher ein Sub-Genre.)
ralf hat geschrieben: Mi 9. Jan 2019, 17:32Kompatibilität: "E"-Harfen sind meistens mit keramischen (Piezo) Tonabnehmern unterwegs. Man sollte unbedingt darauf achten, einen entsprechend hochohmigen Eingang zu verwenden, oft wird dieser mit "Hi-Z" beschriftet. Dasselbe besorgt eine aktive DI-Box. Danach kann das Signal in alle Effektgeräte dieser Welt weitergeschickt werden.
Danke für diesen Tipp. Mit DI-Boxen hatte ich bisher nie zu tun. Hab mich da aber etwas eingelesen und könnte tatsächlich eine Möglichkeit sein, den Klang zu optimieren, falls er ohne DI-Box (noch) nicht meinen Vorstellungen entspricht.
Was mir noch nicht ganz klar ist... der Ausgang einer DI-Box ist ja angeblich XLR. Aber meine Effektgeräte bräuchten ja einen Klinkenstecker.
ralf hat geschrieben: Mi 9. Jan 2019, 17:32Abschirmung: Bei den derzeit auf dem Mark befindlichen "E"-Harfen würde ich dem elektrischen Design in etwa so weit trauen, wie ich ein Klavier werfen kann, und sie in jedem Fall zu einem kompetenten Elektrotechniker bringen, der sich mit HF-Technik und Abschirmungen auskennt. Meiner Erfahrung nach sind E-Harfen der großen Anbieter wenig bis überhaupt nicht bühnenfest, was elektromagnetische Interferenz (EMI) betrifft. Für Rock-Musikstile ist das vermutlich egal, aber für höhere Ansprüche m. E. nicht tolerabel. Meistens kann man aber mit recht einfachen Mitteln schon viel beheben, ausser, wenn extrem grobe Fehler im Design begangen wurden (so selbst gesehen bei einem französischen Modell der 1. Generation).
Woher kommt diese Einschätzung ? Hast du dafür konkrete Anhaltspunkte oder bist du einfach grundsätzlich eher skeptisch ? ;-)
(Dass Geräte/Instrumente/Werkzeuge einer 1. Generation manchmal noch nicht in allen Punkten ideal sind, liegt ein bisschen in der Natur der Sache. Aber zumindest bei Camac hat man die 1. Generation schon hinter sich gelassen.)

Die restlichen Themen wie Klang und Frequenzen kann ich dann wohl erst wirklich beurteilen, wenn ich im Laden mal die eine Delta anspielen konnte. Kann aber sein, dass das erst gegen Ende Monat möglich sein wird.
Werde dann über meine Erfahrungen berichten :-)
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Re: Camac DHC 32 vs Lyon & Healy Silhouette / (Gitarren-)Effektgeräte

Beitrag von ralf »

Hallo Astralis,
Astralis hat geschrieben: Fr 11. Jan 2019, 12:37
ralf hat geschrieben: Mi 9. Jan 2019, 17:32Kompatibilität: "E"-Harfen sind meistens mit keramischen (Piezo) Tonabnehmern unterwegs. Man sollte unbedingt darauf achten, einen entsprechend hochohmigen Eingang zu verwenden, oft wird dieser mit "Hi-Z" beschriftet. Dasselbe besorgt eine aktive DI-Box.
Danke für diesen Tipp. Mit DI-Boxen hatte ich bisher nie zu tun. Hab mich da aber etwas eingelesen und könnte tatsächlich eine Möglichkeit sein, den Klang zu optimieren, falls er ohne DI-Box (noch) nicht meinen Vorstellungen entspricht.
Was mir noch nicht ganz klar ist... der Ausgang einer DI-Box ist ja angeblich XLR. Aber meine Effektgeräte bräuchten ja einen Klinkenstecker.
In diesem Fall wäre ein kleiner Vorverstärker sinnvoll, wie z. B. dieser hier (untere Preisklasse, Skala nach oben offen...). Damit ist das Signal dann schon so stark, dass die dahinter liegenden Effektgeräte im Optimalbereich arbeiten können. So ein Vorverstärker erlaubt auch eine konventionelle Klinkenstecker-Verbindung.
Astralis hat geschrieben: Fr 11. Jan 2019, 12:37
ralf hat geschrieben: Mi 9. Jan 2019, 17:32Abschirmung: Bei den derzeit auf dem Mark befindlichen "E"-Harfen würde ich dem elektrischen Design in etwa so weit trauen, wie ich ein Klavier werfen kann, und sie in jedem Fall zu einem kompetenten Elektrotechniker bringen, der sich mit HF-Technik und Abschirmungen auskennt. Meiner Erfahrung nach sind E-Harfen der großen Anbieter wenig bis überhaupt nicht bühnenfest, was elektromagnetische Interferenz (EMI) betrifft. Für Rock-Musikstile ist das vermutlich egal, aber für höhere Ansprüche m. E. nicht tolerabel. Meistens kann man aber mit recht einfachen Mitteln schon viel beheben, ausser, wenn extrem grobe Fehler im Design begangen wurden (so selbst gesehen bei einem französischen Modell der 1. Generation).
Woher kommt diese Einschätzung ? Hast du dafür konkrete Anhaltspunkte oder bist du einfach grundsätzlich eher skeptisch ? ;-)
Bisschen von beidem. :_wink_:
Astralis hat geschrieben: Fr 11. Jan 2019, 12:37 (Dass Geräte/Instrumente/Werkzeuge einer 1. Generation manchmal noch nicht in allen Punkten ideal sind, liegt ein bisschen in der Natur der Sache. Aber zumindest bei Camac hat man die 1. Generation schon hinter sich gelassen.)
Ich habe nicht alle Modelle aller Hersteller auf ihr Design überprüft, aber schon einige Modelle begutachten und bei Konzerten verstärken dürfen. Namen will ich hier nicht nennen, weil sich die Hersteller - allerneueste Geräte eventuell ausgenommen - meiner Erfahrung nach nicht viel nehmen. Dass man bei E-Instrumenten die Metallsaiten vom Signalweg trennen sollte — geschenkt. Bei anderen Harfen, auch späterer Generationen, sind/waren die Einzel-Pickups einseitig mit einem Stück Metallfolie "abgeschirmt", was vermutlich einfach die Signalmasse war.
In der Praxis hatten wir beim Harfentreffen/Harfensommer in den letzten 10 Jahren fast immer Störsignale und Einstreuungen bei dieser Art von Tonabnehmersystemen, obwohl wir dort, wo es geht, galvanisch isolierte Eingänge verwenden und alles korrekt geerdet ist.

Sorry, wenn das sehr ins Detail und schon etwas am Thema vorbei geht, Deine Fragen wollte ich aber nicht unbeantwortet lassen.

Ich kann den Herstellern nur raten, hier ihre Hausaufgaben zu machen und nicht an trivialer Elektrotechnik zu sparen. Die Harfen(spieler) hätten's jedenfalls verdient.

Gruß,
Ralf
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Re: Camac DHC 32 vs Lyon & Healy Silhouette / (Gitarren-)Effektgeräte

Beitrag von Astralis »

ralf hat geschrieben: Sa 12. Jan 2019, 21:35In diesem Fall wäre ein kleiner Vorverstärker sinnvoll, wie z. B. dieser hier (untere Preisklasse, Skala nach oben offen...). Damit ist das Signal dann schon so stark, dass die dahinter liegenden Effektgeräte im Optimalbereich arbeiten können. So ein Vorverstärker erlaubt auch eine konventionelle Klinkenstecker-Verbindung.
Danke. Kommt ebenfalls auf die Liste der Lösungsansätze, um allfällig auftretende Probleme zu beheben :-)
ralf hat geschrieben: Sa 12. Jan 2019, 21:35Ich habe nicht alle Modelle aller Hersteller auf ihr Design überprüft, aber schon einige Modelle begutachten und bei Konzerten verstärken dürfen. Namen will ich hier nicht nennen, weil sich die Hersteller - allerneueste Geräte eventuell ausgenommen - meiner Erfahrung nach nicht viel nehmen. Dass man bei E-Instrumenten die Metallsaiten vom Signalweg trennen sollte — geschenkt. Bei anderen Harfen, auch späterer Generationen, sind/waren die Einzel-Pickups einseitig mit einem Stück Metallfolie "abgeschirmt", was vermutlich einfach die Signalmasse war.
In der Praxis hatten wir beim Harfentreffen/Harfensommer in den letzten 10 Jahren fast immer Störsignale und Einstreuungen bei dieser Art von Tonabnehmersystemen, obwohl wir dort, wo es geht, galvanisch isolierte Eingänge verwenden und alles korrekt geerdet ist.

Sorry, wenn das sehr ins Detail und schon etwas am Thema vorbei geht, Deine Fragen wollte ich aber nicht unbeantwortet lassen.
Das ist schon in Ordnung. Auch wenn das eher stark ins Technische reingeht und mir manches auf Anhieb nur halbwegs verständlich ist, bin ich doch froh um solche Informationen. Ist schlussendlich auch ein bisschen mitentscheidend. Wenn ich dann mit einer E-Harfe nur Probleme habe, weil sie doch noch nicht ausreichend ausgereift sind, führt dies naheliegenderweise zur Frage, ob ich mit meiner E-Gitarre nicht zufriedenstellender Musik machen kann - auch wenn mich die Harfe vom Konzept her mehr ansprechen würde.
ralf hat geschrieben: Sa 12. Jan 2019, 21:35Ich kann den Herstellern nur raten, hier ihre Hausaufgaben zu machen und nicht an trivialer Elektrotechnik zu sparen. Die Harfen(spieler) hätten's jedenfalls verdient.
In der englischsprachigen Version von Wikipedia gibt es dazu einen interessanten Absatz über die Entwicklung eines speziellen Pre-Amps für die elektro-akustischen Harfen von Lyon & Healy. Und der endet mit "This pre-amp has not been brought to market due to costs of development and concern for end-user pricing.". (Quelle)
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Re: Camac DHC 32 vs Lyon & Healy Silhouette / (Gitarren-)Effektgeräte

Beitrag von ralf »

Astralis hat geschrieben: Mo 14. Jan 2019, 15:50Wenn ich dann mit einer E-Harfe nur Probleme habe, weil sie doch noch nicht ausreichend ausgereift sind, führt dies naheliegenderweise zur Frage, ob ich mit meiner E-Gitarre nicht zufriedenstellender Musik machen kann - auch wenn mich die Harfe vom Konzept her mehr ansprechen würde.
Also entmutigen oder "abtörnen" wollte ich natürlich niemanden. Es gibt in der (Bühnen-)Praxis einige Herausforderungen, aber die lassen sich alle mit überschaubarem Aufwand lösen. Die Frage bleibt zwar, ob man bei den aufgerufenen Preisen für E-Harfen nicht schon einen gewissen (elektronischen) Standard verlangen kann, aber es muss jede/r selbst entscheiden, was er/sie braucht.

Gruss,
Ralf
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