Haken und Stimmung und Unstimmigkeiten

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OrangeCocoon
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Re: Haken und Stimmung und Unstimmigkeiten

Beitrag von OrangeCocoon »

Hallo Jürgen,
der Alten Musik haben ein ziemlich gutes Gehör
da gebe ich Dir Vollkommen recht. Wer schafft es heute schon ohne ein elektronisches Stimmgerät sein Instrument zu stimmen. Ich habe immerhin früher meine Gitarre anhand einer Stimmgabel gestimmt und wenn ich die Verlegt habe, hat es auch schonmal der Freiton am Telefon getan *lach*.
über 20 oder gar 25 Cent ist es definitiv nicht mehr normal und auch deutlich zu hören
ich habe es ja auch gehört und bin deshalb überhaupt auf die Idee gekommen mal das Stimmgerät dranzuhalten, wenn bei den entsprechenden Tönen die Klappen oben waren ;-)

Ich gebe der guten jetzt noch etwas Eingewöhnungszeit und freue mich, dass es heute aber deutlich besser klingt als gestern mit den paar kleinen Tricks...
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Tinka Bell
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Re: Haken und Stimmung und Unstimmigkeiten

Beitrag von Tinka Bell »

Offtopic:
Was hast du denn da tolles unterlegt? Sieht aus wie Abalone. Wirklich sehr schön zu dem hellen Holz!
Direkt aus dem Kopf auf die Saiten, ganz ohne Kopfnuss :_grin_: - Entspannung pur!
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mygga
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Re: Haken und Stimmung und Unstimmigkeiten

Beitrag von mygga »

@ Jürgen: Ich habe die gleiche Anzahl an Jahren Harfenerfahrung wie du. Harfen ohne Klappen, in C als Grundstimmung, Klappen- und Chromatische Harfen, und eine fundierte Ausbildung in Improvisation und Wirkung von Harfenklang.

Vor dem Hinderung noch mal in aller Deutlichkeit: Harfe mit Klappen klingt natürlich anders. aber NICHT SCHLECHTER. Hätte ich auf einem Inprovisationskurs beim Harfensommer gerne vermittelt- aber du warst ja schon auf Jahre hinaus belegt und hattest kein Interesse.
Wo Sprache keine Worte hat, fängt die Musik erst an. (M.W.)
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Der Juergen
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Re: Haken und Stimmung und Unstimmigkeiten

Beitrag von Der Juergen »

mygga hat geschrieben:Vor dem Hinderung noch mal in aller Deutlichkeit: Harfe mit Klappen klingt natürlich anders. aber NICHT SCHLECHTER. Hätte ich auf einem Inprovisationskurs beim Harfensommer gerne vermittelt- aber du warst ja schon auf Jahre hinaus belegt und hattest kein Interesse.

Können wir uns darauf einigen, dass die Klappe die Saite dämpft (je nach Bauart der Klappe unterschiedlich) und dadurch ein hörbares Missverhältnis zwischen ungedämpfter Saite und solcher mit eingelegter Klappe besteht?
Für mich und viele, mit denen ich gesprochen habe, hierunter auch einige Harfenbauer, ist das unschöner.
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Jürgen Steiner
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OrangeCocoon
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Re: Haken und Stimmung und Unstimmigkeiten

Beitrag von OrangeCocoon »

@TinkaBell

Offtopic:
Offtopic:
Was hast du denn da tolles unterlegt? Sieht aus wie Abalone. Wirklich sehr schön zu dem hellen Holz!


Ich finde es auch wunderschön - es ist ein keltischer Knoten aus Holz auf Perlmutt ;-)
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Sonnenschein19
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Re: Haken und Stimmung und Unstimmigkeiten

Beitrag von Sonnenschein19 »

Ich habe hier mal ein bisschen mitgelesen und ich bin ja auch noch neu.
Trotz alledem: Wirklich jeder hat mir erklärt, dass die Harfe in Es - Dur gestimmt werden muss !!!
Und dann hat mir meine Lehrerin erklärt, dass man beim Stimmen der Harfe in der Mitte anfängt, also beim eingestrichen C.
Wieso, weshalb, warum habe ich verstanden, das hat mit dem Zug der Saiten zu tun. Ich kann es nur nicht so gut erklären
Der Jürgen kann das bestimmt erklären, das ist nämlich Physik.
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Maira
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Re: Haken und Stimmung und Unstimmigkeiten

Beitrag von Maira »

Die Harfe sollte so gestimmt sein wie sie gebaut ist.
Für gewöhnlich in Es weil man von da aus recht gut per Klappe an die anderen Tonarten rankommt.
Es gibt auch auf C oder As oder wie auch immer gebaute Klappenharfen.
Stimmt man nun auf Dauer eine in Es gebaute Harfe nach C dann fügt sich das Holz auch nach C.
Stimmt man das später zurück nach Es dann dauert das ne ganze Weile bis die Harfe sich da einschwingt.
Dies ist meine Erfahrung, andere mögen das anders sehen.
Von der Mitte nach unten und dann erst nach oben stimmen macht Sinn.
Die dicken Saiten ,, schwätzen" immer mit.
Stimmen die nicht dann ist es ein mühseliges Unterfangen die kleinen Saiten passend zu stimmen.
Stimmen die Großen, dann hört man schon wie die Kleinen in Stimmung kommen.
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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Sonnenschein19
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Re: Haken und Stimmung und Unstimmigkeiten

Beitrag von Sonnenschein19 »

An Maria: Das hast Du sehr gut erklärt.
Die meisten Harfen haben als Grundstimmung ES-Dur .
Das man in der Mitte der Saiten zu stimmen anfängt, hat mir meine Lehrerin und mein Mann mit dem Zug der auf den Saiten hängt / lastet, erklärt.
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Der Juergen
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Re: Haken und Stimmung und Unstimmigkeiten

Beitrag von Der Juergen »

Es ist einfach eine Art Übereinkunft, dass man Harfen mit einfacher Umstimmvorrichtung, also Manualharfen mit Hebelmechaniken oder Einfachpedalharfen in Es-Dur stimmt (Grundstimmung).

Wie »Maira« schon andeutete, ist diese Stimmung für die am häufigsten mit diesen Typen der Harfen gespielte Musik am vorteilhaftesten, weil man mithilfe der 7 Umstimmmöglichkeiten das dabei benötigte Spektrum von 3b bis 4# abdeckt.

Es ist also definitiv nicht so, dass die Grundstimmung auf jeden Fall Es-Dur sein muss!
Bevor Harfen (beispielsweise aus Baukursen) »Klappen« bekommen, werden sie häufig erst einmal in C-Dur gestimmt.
Das spätere Umstimmen auf Es reduziert die Gesamtspannung auf die Klangdecke (und die ganze Harfe), dann dauert es ein bisschen Einspielzeit, bis die Harfe wieder optimal klingt, das hat ja »Maira« geschrieben.

Und Doppelpedalharfen (die sogenannten Konzertharfen) haben als Grundstimmung Ces-Dur, mit einer Erhöhungsstufe aller Pedale dann C-Dur und mit der zweiten Cis-Dur.
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Das Ziel ist das Ziel.
Jürgen Steiner
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mygga
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Re: Haken und Stimmung und Unstimmigkeiten

Beitrag von mygga »

Sonnenschein19 hat geschrieben: Sa 18. Mai 2019, 21:14 An Maria: Das hast Du sehr gut erklärt.
Die meisten Harfen haben als Grundstimmung ES-Dur .
Das man in der Mitte der Saiten zu stimmen anfängt, hat mir meine Lehrerin und mein Mann mit dem Zug der auf den Saiten hängt / lastet, erklärt.
Ich habe Andre und Martin Gust dazu befragt. Beide haben gesagt, es ist prinzipiell egal. Ausgehen vom c habe ich irgendwo im Internet gefunden, für wenn man nach Gehör stimmt.

Also alles easy...
Wo Sprache keine Worte hat, fängt die Musik erst an. (M.W.)
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