Harfe ist fertig :-) [Sollte ein Resonanzkörper zwingend oben schmaler sein als unten?]
- Dani S.
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Harfe ist fertig :-) [Sollte ein Resonanzkörper zwingend oben schmaler sein als unten?]
Hallo zusammen,
mir schwirrt schon länger durch den Kopf, auszuprobieren, ob ich eine ganz, ganz einfache kleine Harfe selber bauen kann.
An die Optik habe ich keine Ansprüche, sie sollte nur einigermaßen vernünftig klingen.
Ich habe im Internet die Bausatz-Sets für Kartonharfen (waringharps) mit geraden Leisten gefunden, aber diese kann man wohl nur im Ausland kaufen. Die Kartonharfen haben Zitherwirbel und wohl normale Gitarrensaiten. Diese würde ich dann auch nehmen, ebenso würde ich Hals und "Säule" so gestalten.
Nun aber zu meiner eigentlichen, evtl. "blöden" Frage: Müssen Resonanzkörper eigentlich unbedingt "trapezförmig", also oben schmaler als unten, sein? Oder kann er auch einfach "quaderförmig" sein? (Ist das für den Klang schlecht oder nur eine optische Frage?)
(Quaderförmig wäre natürlich viel einfacher zu bauen, da könnte ich die Teile einfach im Baumarkt "rechteckig" sägen lassen und muss nicht noch selber sägen.)
Liebe Grüße und bleibt gesund!
Dani
mir schwirrt schon länger durch den Kopf, auszuprobieren, ob ich eine ganz, ganz einfache kleine Harfe selber bauen kann.
An die Optik habe ich keine Ansprüche, sie sollte nur einigermaßen vernünftig klingen.
Ich habe im Internet die Bausatz-Sets für Kartonharfen (waringharps) mit geraden Leisten gefunden, aber diese kann man wohl nur im Ausland kaufen. Die Kartonharfen haben Zitherwirbel und wohl normale Gitarrensaiten. Diese würde ich dann auch nehmen, ebenso würde ich Hals und "Säule" so gestalten.
Nun aber zu meiner eigentlichen, evtl. "blöden" Frage: Müssen Resonanzkörper eigentlich unbedingt "trapezförmig", also oben schmaler als unten, sein? Oder kann er auch einfach "quaderförmig" sein? (Ist das für den Klang schlecht oder nur eine optische Frage?)
(Quaderförmig wäre natürlich viel einfacher zu bauen, da könnte ich die Teile einfach im Baumarkt "rechteckig" sägen lassen und muss nicht noch selber sägen.)
Liebe Grüße und bleibt gesund!
Dani
Zuletzt geändert von Dani S. am Mo 11. Mai 2020, 20:42, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Sollte ein Resonanzkörper zwingend oben schmaler sein als unten?
Rein fachlich kann ich mich da nicht professionell dazu äussern. Aber ich kann dich mal darauf hinweisen, dass Harpsicle Harfen im Angebot hat, welche einen quaderförmigen Resonanzkörper haben.
Soweit ich mich erinnern kann, gibt es sehr unterschiedliche Gitarrensaiten - zum Beispiel hinsichtlich Material und Härtegrad. Ich frag mich, was da wohl mit "normal" gemeint sein könnte ;-)
- Dani S.
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Re: Sollte ein Resonanzkörper zwingend oben schmaler sein als unten?
Hallo Astralis,
danke für den Tipp! Du hast recht, es gibt dort Harfen mit quaderförmigen Resonanzkörpern. Dann ist das wohl kein Problem .
Gitarrensaiten: Ich habe beim Kauf meiner Gosewinkel-Harfe u. a. eine Liste bekommen, auf der Herr Gosewinkel aufgeführt hat, welche Gitarrensaite (Stärke etc.) für welchen Ton auf der Harfe geeignet ist. Diese Liste werde ich benutzen.
danke für den Tipp! Du hast recht, es gibt dort Harfen mit quaderförmigen Resonanzkörpern. Dann ist das wohl kein Problem .
Gitarrensaiten: Ich habe beim Kauf meiner Gosewinkel-Harfe u. a. eine Liste bekommen, auf der Herr Gosewinkel aufgeführt hat, welche Gitarrensaite (Stärke etc.) für welchen Ton auf der Harfe geeignet ist. Diese Liste werde ich benutzen.
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- nicht mehr wegzudenken
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Re: Sollte ein Resonanzkörper zwingend oben schmaler sein als unten?
Hallo Dani,
weiß nicht, ob das Thema noch aktuell ist für dich: aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass Hr. Waring auch nach Deutschland verschickt (oder es zumindest in der Vergangenheit getan hat). Als ich in Hamburg bei einem Kurs meine Waring-Harfe gebaut habe, hatte die Kursleiterin die Kits bei Hr. Waring gekauft. Später habe ich selbst dort eine hübsche Harfentasche und paar Ersatzseiten bestellt (die ich bisher noch nicht gebraucht habe).
Natürlich kommt dann noch Geld für den Versand (und bei Einfuhr noch Mehrwertsteuer und Zoll) auf den Preis drauf.
Viele Grüße,
Deirdre
weiß nicht, ob das Thema noch aktuell ist für dich: aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass Hr. Waring auch nach Deutschland verschickt (oder es zumindest in der Vergangenheit getan hat). Als ich in Hamburg bei einem Kurs meine Waring-Harfe gebaut habe, hatte die Kursleiterin die Kits bei Hr. Waring gekauft. Später habe ich selbst dort eine hübsche Harfentasche und paar Ersatzseiten bestellt (die ich bisher noch nicht gebraucht habe).
Natürlich kommt dann noch Geld für den Versand (und bei Einfuhr noch Mehrwertsteuer und Zoll) auf den Preis drauf.
Viele Grüße,
Deirdre
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- Dani S.
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Re: Sollte ein Resonanzkörper zwingend oben schmaler sein als unten?
Hallo Deirdre,
ich hatte damals Kontakt mit Herrn Waring aufgenommen. Er sagte mir auch, dass er sie schicken kann. Aber das hätte alleine für den Versand 95 US Dollar gekostet, deshalb habe ich davon Abstand genommen.
Trotzdem Dankeschön für die Info!
ich hatte damals Kontakt mit Herrn Waring aufgenommen. Er sagte mir auch, dass er sie schicken kann. Aber das hätte alleine für den Versand 95 US Dollar gekostet, deshalb habe ich davon Abstand genommen.
Trotzdem Dankeschön für die Info!
- ClarSach
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klassisch: L&H Prelude
vielseitig: Camac Excalibur
Re: Sollte ein Resonanzkörper zwingend oben schmaler sein als unten?
Vielleicht ist dies interessant für dich: http://sligoharps.com/ und dann speziell: http://www.sligoharps.com/plans.html Die Bauzeichnung für die Waldorf Harfe von 22 Saiten ist kostenlos.
Ich habe keine Idee weshalb man die Bilder nicht sieht (edit: wenn man Ghostery pausiert, seht man die Bilder wohl).
Und dies ist wirklich toll: https://www.backyardmusic.com/Harps.html Schöner und billiger als die Waring Harfen und auch als preiswerter Kit zu kaufen (dann werden die Versandkosten usw auch viel billiger sein).
Und vielleicht noch interessanter Le Popharpe aus Frankreich: https://popharpe.com/en/
Ich habe keine Idee weshalb man die Bilder nicht sieht (edit: wenn man Ghostery pausiert, seht man die Bilder wohl).
Und dies ist wirklich toll: https://www.backyardmusic.com/Harps.html Schöner und billiger als die Waring Harfen und auch als preiswerter Kit zu kaufen (dann werden die Versandkosten usw auch viel billiger sein).
Und vielleicht noch interessanter Le Popharpe aus Frankreich: https://popharpe.com/en/
- Dani S.
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Re: Sollte ein Resonanzkörper zwingend oben schmaler sein als unten?
Hallo ClarSach,
super, Dankeschön!
Ich habe mir mittlerweile eine ganz einfache Harfe selbstgebaut und bin gerade dabei, sozusagen parallel zu dir, einen Text hierüber zu schreiben .
(Ich veröffentliche ihn auch gleich.)
Aber da ich evtl. nochmal eine kleine Harfe bauen möchte mit Verbesserungen zur ersten, bin ich für jeden Tipp dankbar.
super, Dankeschön!
Ich habe mir mittlerweile eine ganz einfache Harfe selbstgebaut und bin gerade dabei, sozusagen parallel zu dir, einen Text hierüber zu schreiben .
(Ich veröffentliche ihn auch gleich.)
Aber da ich evtl. nochmal eine kleine Harfe bauen möchte mit Verbesserungen zur ersten, bin ich für jeden Tipp dankbar.
- Dani S.
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Harfe ist fertig :-) / Sollte ein Resonanzkörper zwingend oben schmaler sein als unten?
Ich hatte ja geschrieben, dass ich versuchen möchte, eine kleine, optisch ganz einfache Harfe selber zu bauen.
Leider ist es nicht einfach, einen "Bauplan" zu finden. Auch nach intensiver Recherche im Internet wurde ich nicht fündig, so dass ich mir diverse Bilder von Waringharfen (wegen der "einfachen" Dreiecksform) und Harpsicles (wegen des rechteckigen Resonanzkörpers) ausgedruckt habe. Diese habe ich mir dann angeguckt, um die "Proportionen" und Maße herauszufinden. Zusätzlich habe ich eine englische Beschreibung gefunden, welche Holzarten für den Bau geeignet sind. Dann bin ich leicht blauäugig und naiv zum Baumarkt gefahren und habe mir entsprechendes Holz gekauft und das für den Resonanzkörper auch zurechtschneiden lassen. Ich habe dann beim Sägen und Bohren ein wenig Erfahrung gesammelt und etwas Holzmüll produziert
Für den zweiten Versuch habe ich dann meinen Mann einbezogen. Er fragte, ob ich die Proportionen und Maße denn genau berechnet hätte, worauf ich ein "Ja, ein bisschen...." geantwortet habe (ich bin halt eher der kreative Typ). Zum Glück ist mein Mann Mathematiker, er hat dann die Fotos analysiert, verschiedene Berechnungen (für den Rahmen, für den Saitenplan) durchgeführt und mir genaue Maße mitgeteilt, damit das Ganze funktionieren kann.
Der zweite Besuch beim Baumarkt war deutlich routinierter.
Ich habe anschließend diverse Nachmittage in unserem Garten zugebracht und gesägt, gebohrt, geschmirgelt und geleimt. (Da wir in einem Reihenmittelhaus wohnen, taten mir unsere Nachbarn ein bisschen leid. Sie waren aber glücklicherweise sehr geduldig und verständnisvoll.)
Jaaa, und dann war es vorletzte Woche endlich soweit, der letzte Leim getrocknet und die letzte Schraube verschraubt (die Zitherwirbel hatte ich schon ein paar Tage vorher eingebaut). Nun konnte ich die Gitarrensaiten aufziehen und vorsichtig anfangen, die Harfe zu stimmen. Dies dauert natürlich seine Zeit, aber meine "Ela" hält die Stimmung schon für kurze Zeit. Der Klang ist natürlich nicht so toll wie bei einer professionellen Harfe (ich habe u. a. zu dickes Holz für den Resonanzkörper genommen), aber ich bin schon ganz schön stolz auf mich, dass ich es geschafft habe, ein doch funktionierendes Instrument zu bauen.
Hier ist ein kurzes Klangbeispiel meiner "Ela":
https://c.web.de/@337207985556160746/ot ... V7IREBkwRA
Warum die Fotos jetzt auf der Seite liegen, weiß ich nicht, bei mir werden sie normal angezeigt.
Leider ist es nicht einfach, einen "Bauplan" zu finden. Auch nach intensiver Recherche im Internet wurde ich nicht fündig, so dass ich mir diverse Bilder von Waringharfen (wegen der "einfachen" Dreiecksform) und Harpsicles (wegen des rechteckigen Resonanzkörpers) ausgedruckt habe. Diese habe ich mir dann angeguckt, um die "Proportionen" und Maße herauszufinden. Zusätzlich habe ich eine englische Beschreibung gefunden, welche Holzarten für den Bau geeignet sind. Dann bin ich leicht blauäugig und naiv zum Baumarkt gefahren und habe mir entsprechendes Holz gekauft und das für den Resonanzkörper auch zurechtschneiden lassen. Ich habe dann beim Sägen und Bohren ein wenig Erfahrung gesammelt und etwas Holzmüll produziert
Für den zweiten Versuch habe ich dann meinen Mann einbezogen. Er fragte, ob ich die Proportionen und Maße denn genau berechnet hätte, worauf ich ein "Ja, ein bisschen...." geantwortet habe (ich bin halt eher der kreative Typ). Zum Glück ist mein Mann Mathematiker, er hat dann die Fotos analysiert, verschiedene Berechnungen (für den Rahmen, für den Saitenplan) durchgeführt und mir genaue Maße mitgeteilt, damit das Ganze funktionieren kann.
Der zweite Besuch beim Baumarkt war deutlich routinierter.
Ich habe anschließend diverse Nachmittage in unserem Garten zugebracht und gesägt, gebohrt, geschmirgelt und geleimt. (Da wir in einem Reihenmittelhaus wohnen, taten mir unsere Nachbarn ein bisschen leid. Sie waren aber glücklicherweise sehr geduldig und verständnisvoll.)
Jaaa, und dann war es vorletzte Woche endlich soweit, der letzte Leim getrocknet und die letzte Schraube verschraubt (die Zitherwirbel hatte ich schon ein paar Tage vorher eingebaut). Nun konnte ich die Gitarrensaiten aufziehen und vorsichtig anfangen, die Harfe zu stimmen. Dies dauert natürlich seine Zeit, aber meine "Ela" hält die Stimmung schon für kurze Zeit. Der Klang ist natürlich nicht so toll wie bei einer professionellen Harfe (ich habe u. a. zu dickes Holz für den Resonanzkörper genommen), aber ich bin schon ganz schön stolz auf mich, dass ich es geschafft habe, ein doch funktionierendes Instrument zu bauen.
Hier ist ein kurzes Klangbeispiel meiner "Ela":
https://c.web.de/@337207985556160746/ot ... V7IREBkwRA
Warum die Fotos jetzt auf der Seite liegen, weiß ich nicht, bei mir werden sie normal angezeigt.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
- ClarSach
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- Registriert: So 14. Feb 2010, 10:37
- Meine Harfe(n): jetzt:
klassisch: L&H Prelude
vielseitig: Camac Excalibur
Re: Sollte ein Resonanzkörper zwingend oben schmaler sein als unten?
Ich kongratuliere dir. Die Harfe seht süß aus und klingt auch so.
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- nicht mehr wegzudenken
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- Registriert: Di 7. Apr 2015, 20:52
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- Meine Harfe(n): 'Rose' eine restaurierte Harfe - genaues Alter unbekannt
'Wölkchen' - eine 'Waring-Harfe, Hamburger Edition'
Re: Harfe ist fertig :-) [Sollte ein Resonanzkörper zwingend oben schmaler sein als unten?]
Herzliche Glückwünsche auch von mir zum Harfenzuwachs!
'Ela' klingt wirklich gut
Liebe Grüße,
Deirdre
'Ela' klingt wirklich gut
Liebe Grüße,
Deirdre
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