Pedalharfenbefremdung - wird es besser?

Christian_Hofmann
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Re: Pedalharfenbefremdung - wird es besser?

Beitrag von Christian_Hofmann »

aquatinte5 hat geschrieben: Mo 5. Jul 2021, 14:07 aber für mich persönlich ist die chromatische Harfe wie ein gruseliges Tiefseetier, das ich mich nicht anzufassen traue
Angetestet hatte ich mal eine, so schlimm ist es nicht. Zugegeben als jemand der von Tasteninstrumenten kommt ist das Konzept sogar gewohnter. Da es ähnlich einer Klaviatur ist. Für jemanden der nicht von einem Tasteninstrument kommt ist es wohl genau so verwirrend wie für den der das erste mal am Klavier sitzt.
aquatinte5 hat geschrieben: Mo 5. Jul 2021, 14:07 das Repertoire das mich anspricht und auch auf Hakenharfe spielbar ist, reicht locker noch für die nächsten Jahre und solange stehe ich einfach zu dem, was ich empfinde
Und wenn du alles durch hast, dann wäre die logische Konsequenz einfach eigene Stücke zu gestalten welche du mit deinem Instrument spielen kannst. Erschaffe doch so einfach neue Klänge die vorher noch keiner gespielt hat. Ein besseres Instrument macht keinen besseren Musiker aus dir. Leider denken viele das ihre Musik besser wird wenn sie ein besseres Instrument haben. Aber in Wahrheit ändert das Instrument nur wenig. Echte Musiker machen sogar auf Haushaltsgegenständen noch gute Musik die jeder Zuhause stehen hat.
Maira hat geschrieben: So 4. Jul 2021, 20:54 Du spielst noch nicht lange ?
Ich bin gespannt was Du in 1, 2, oder x Jahren über die Sache denkst.
Nein noch nicht lange. Aber ich komme aus der Kirchenmusik, da habe ich gelernt mich an mein Instrument anzupassen und immer neues damit zu realisieren. Wenn mir die Orgel in einer Gemeinde nicht gefällt kann ich ja auch nicht sagen "Hey reißt die Orgel ab und stellt für 5 Mio Euro eine neue hin die mehr Möglichkeiten bietet!". Da muss man das Instrument kennenlernen und immer neue Wege finden noch etwas mehr daraus zu machen.
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Der Juergen
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Re: Pedalharfenbefremdung - wird es besser?

Beitrag von Der Juergen »

Christian_Hofmann hat geschrieben: Mo 5. Jul 2021, 14:20Angetestet hatte ich mal eine, so schlimm ist es nicht. Zugegeben als jemand der von Tasteninstrumenten kommt ist das Konzept sogar gewohnter. Da es ähnlich einer Klaviatur ist.
An dieser Stelle möchte ich einmal einwerfen, dass dieser Effekt nur bei chromatischen Harfen in 7/5er Saitenanordnung zum Tragen kommt.

Mirjam Rietberg beispielsweise spielt aber im Video eine Harfe in 6/6er Anordnung, in der man pro Saitenebene alle Saiten im Ganztonabstand vorfindet.
Dieses Prinzip ist in Deutschland recht weit verbreitet, nachdem Christoph Pampuch (zusammen mit André Schubert von der Klangwerkstatt) diesen kreuzsaitigen Harfentyp ins Leben gerufen hat (genauer gesagt, wiederbelebt, denn Henry Pape hatte das schon einmal 1845 probiert, damals erfolglos).
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Re: Pedalharfenbefremdung - wird es besser?

Beitrag von Christian_Hofmann »

Der Juergen hat geschrieben: Mo 5. Jul 2021, 15:41 Mirjam Rietberg beispielsweise spielt aber im Video eine Harfe in 6/6er Anordnung, in der man pro Saitenebene alle Saiten im Ganztonabstand vorfindet.
Okay, das bedeutet also C-E auf der einen Seite und F-H auf der anderen Seite? Verstehe ich es richtig? So was wäre zugegeben nicht meins.
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Re: Pedalharfenbefremdung - wird es besser?

Beitrag von Maira »

Nein, das solltest Du Dir wirklich erst ansehen.
Die Saiten kommen oktavweise einmal aus der linken und dann aus der rechten Leiste.
C li, c# re D li d# re bis zum h, die folgende Oktave andersrum
cli c# re d li d# re , in der nächsten Oktave wieder anders rum.
Stell Dir vor deine Tasten am Klavier haben keine unterschiedlichen Abstände sondern
alle die Gleichen, dann hast Du C weiß C# schwarz, D weiß D# schwarz usw.
Daraus folgert: die folgende Oktave hat c schwarz und c# weiß.
Weil : wir haben 12 Halbtöne in unserem Notensystem somit wären alle graden Töne ( Zahlen)schwarz und alle Ungraden weiß.
C ist dann 1x weiß, 1x schwarz und dann wieder weiß.
Außer Du heißt Hoella dann hast Du auch 1/4 Töne auf der Harfe.
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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Re: Pedalharfenbefremdung - wird es besser?

Beitrag von Christian_Hofmann »

Danke für deine Erklärung. Für mich hört sich das ziemlich ungewöhnlich an. Hat diese Art einen besonderen Hintergrund? Wir haben ein Harmonium bei uns in der Kirchengemeinde das hat auf dem d# und g# zwei schwarze Tasten. Auch sehr ungewöhnlich aber scheinbar gibt es öfter mal die Bestrebung etwas anders zu machen.

Wo liegt der Vorteil bei diesem 6/6 System im Vergleich zu dem anderen?
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Re: Pedalharfenbefremdung - wird es besser?

Beitrag von Der Juergen »

Christian_Hofmann hat geschrieben: Mo 5. Jul 2021, 18:08Wo liegt der Vorteil bei diesem 6/6 System im Vergleich zu dem anderen?
Du hast beim Transponieren in andere Tonarten insgesamt nur zwei Fingersätze.

1. für: c • d • e • fis • gis • ais,
2. für: cis • dis • f • g • a • h

Musiker mögen mich korrigieren, falls ich einen Fehler gemacht habe.
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Re: Pedalharfenbefremdung - wird es besser?

Beitrag von Der Juergen »

Christian_Hofmann hat geschrieben: Mo 5. Jul 2021, 18:08Wir haben ein Harmonium bei uns in der Kirchengemeinde das hat auf dem d# und g# zwei schwarze Tasten.
Das dient dem Spielen in Stimmsystemen die nicht gieichstufig sind. Es hat nichts mit der ganztönigen Saitenanreihung zu tun, aber das meintest du wohl auch nicht.
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Re: Pedalharfenbefremdung - wird es besser?

Beitrag von Karlchen »

Entschuldigung, aber auf einer 6x6-Harfe sind alle Cs in derselben Ebene, hier irrt Maira (oder ich hab was falsch verstanden). Ebenso: wenn man eine gerade Anzahl von verschiedenen Tönen (z.B. 12) abwechselnd schwarz und weiß macht/nennt/be-Tastet, dann sind alle Cs in der gleichen Farbe!

Sinnvoll ist, die beiden Ebenen "die rote" und "die blaue" zu nennen, da C (rot gefärbt) und F (blau gefärbt) ja in verschiedenen Ebenen sind, denn CDE in einer Ebene, FGAH in der anderen ist so richtig beschrieben, Christian.

Ebenenwechsel bei Halbtonschritt ist das Motto, deshalb sehen alle "normalen" (diatonischen) aufsteigenden Tonleitern genau so aus, 3 Töne in der einen Ebene, dann 4 in der anderen. Bleibt nur die Frage, ob man rechts-oben anfängt (rote Ebene:CDEF#G#B) oder rechts-unten (blaue Ebene:C#D#FGAH), also nur zwei verschieden Fingersätze - da gibt es bei Jürgen nix zu korrigieren, völlig richtig!

Aber eigentlich ging es ja um Pedalharfen, da kann ich nichts aus der Praxis zu sagen, ich hab keine, die sind mir zu groß, zu schwer und zu teuer... :_cool_:
Zuletzt geändert von Karlchen am Di 6. Jul 2021, 11:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Pedalharfenbefremdung - wird es besser?

Beitrag von Karlchen »

Christian_Hofmann hat geschrieben: So 4. Jul 2021, 18:33 Ich habe noch keine Chromatische gesehen, aber ich vermute einmal das diese sehr viel schwerer sein werden als eine Harkenharfe und sich vermutlich nicht so einfach in einer Tasche mal transportieren lässt.
Sorry, aber Deine Vermutung ist im Wesentlichen falsch!

Es gibt sie in den verschiedensten Größen, von passt-ins-Handgepäck-und-kann-mit-einer-Hand-getragen-werden (3.5 Oktaven Tonumfang, von StoneyEnd in USA) über die von der Klangwerkstatt (kann man auch mit einer Hand tragen, aber nicht lange! :_grin_: ) bis zu den Dingern die so groß wie Konzertharfen sind (z.B. von Zangerle), aber viel leichter, weil keine super-präzise Mechanik aus Metall drin versteckt ist!
"Das Schöne an der Harfe ist, dass sie so vielsaitig ist..." :_grin_:
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Re: Pedalharfenbefremdung - wird es besser?

Beitrag von Maira »

Bis auf die seltenen Pleyel-riesen- Harfen, die sind dann auch schwer vom Gewicht her.
Aber die gibt es wenn dann nur sehr sehr selten zu Kaufen.
Ich kenne jemand der so ein Monstrum beherbergt.
Aber klasse sind die dann schon.
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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