Erfahrung mit Fischer-Harfen?

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Urmeli
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Erfahrung mit Fischer-Harfen?

Beitrag von Urmeli »

Hab jetzt einen Infomarathon hinter mir und mich dabei entschlossen, doch gleich eine richtige Harfe zu kaufen. Hat jemand Erfahrung mit Fischer- Harfen?
Und kann mir jemand sagen wo ich Notenmaterial herbekomme? In allen Musikläden unserer Stadt war Harfe ein großes Fragezeichen!
Kann man sich Harfe selber beibringen und wenn ja, auf was muss ich achten, damit ich mir nichts falsches einübe (z.B. falsche Fingersätze oder falsche Handhaltung ect.)
kann man mit 22 Saiten schon ausreichend slpielen oder wird diese Harfe bald zu klein, wenn man anspruchsvollere Stücke spielen möchte?
Ich liebäugle mit der AOYAMA von Fischer Harfen, bin mir aber nicht sicher, ob man die als Leihharfe bekommt. Die sofort bezahlbare Kelty hat halt nur 22 Saiten.
Für Anfängertipps bin ich jedem dankbar.

Grüßle Urmeli
"Ein Traum ist unerläßlich, wenn man die Zukunft gestalten will" :_cheesy_:
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Kamelino
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Re: Erfahrung mit Fischer-Harfen?

Beitrag von Kamelino »

Hallo Urmeli,

es freut mich, dass sich noch eine Harfenanfängerin "im besten Alter" hier einfindet. Ich bin selber auch noch Anfängerin, spiele seit Mai 08 und werde in drei Wochen 47. Und ich habe vorher noch kein Instrument richtig spielen können (außer Blockflöte). Aber ich komme trotztdem wirklich gut voran.

Aus eigener kurzer Erfahrung und den Ratschlägen meines Lehrers kann ich nur davon abraten, gleich ein Instrument zu kaufen. Wenn irgend möglich, miete zuerst. Denn, du findest im Laufe der Zeit mit zunehmender Erfahrung erst heraus, was für ein Instrument zu dir passt: die Saitenspannung ist oft sehr unterschiedlich, du wirst mit der Zeit erst merken, was dir liegt; die Größe der Harfe, die dir angenehm ist (ich spiele z. B. bequemer auf einem kleineren Instrument) und nicht zuletzt der Klang - auch hier kann sich der Geschmack durchaus mit der Zeit weiterentwickeln und ändern.

Noten bekommst du übrigens gut per Internet, z.B. bei Glissando. Aber es gibt noch andere Firmen, wenn du ein wenig googlest.

Viel Spaß bei Lernen - Harfe spielen macht glücklich.
Kamelino

Etwas habe ich noch vergessen. 22 Saiten sind definitiv zu wenig, wenn du mich fragst. Das würdest du schon schnell bereuen.
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Urmeli
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Re: Erfahrung mit Fischer-Harfen?

Beitrag von Urmeli »

Hallo Kamelino,

ich war auch ganz entzückt, dass ich mich diesmal als Anfängerin nicht nur unter "Kleingemüse" befinde, die dann ihre Witze reißen über die Oma die da auch noch mitüben will. Dass Harfe spielen glücklich macht, ist genau der Grund, warum ich jetzt unbedingt endlich mit dem Harfe spielen beginnen möchte. Diese Woche fahre ich mal durch die Lande und sehe mir verschiedene Harfen an, in der Hoffnung zunächst mal eine Leihharfe zu bekommen. Außerdem möchte ich unbedingt zu dem Harfentreffen nach Lauterbach. Kommst Du da auch? Jürgen schickt mir den Flyer zu sobald er fertig ist. Ich freue mich sehr darauf. Als Jugendliche war ich ein paar mal auf so riesige Chortreffen, das war jedesmal ein wahnsinns Erlebnis, davon zehre ich heute noch. Solange man mit Kindererziehung beschäftigt ist steckt man ständig zurück. Das Gefühl, dass ich jetzt mal drann bin ist wunderbar.
Welche Harfe spielst Du denn? Und wie hast Du Deinen Harfenlehrer/In gefunden? Bin total neugierig auf Harfengeschichten!

Liebes Grüßle vom Urmeli :_smile_:
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Victor Marie Hugo
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Der Juergen
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Re: Erfahrung mit Fischer-Harfen?

Beitrag von Der Juergen »

Urmeli hat geschrieben:Außerdem möchte ich unbedingt zu dem Harfentreffen nach Lauterbach. [...] Jürgen schickt mir den Flyer zu sobald er fertig ist.
Naja, hier will ich denn mal klarstellen, dass du den Flyer bekommst, aber nicht notwendigerweise von mir, das Orgateam besteht schon aus ein paar mehr Leutchen :_smile_:

... auch wenn ich mich hier vielleicht überproportional oft zu Wort melde :_rolleyes_:
Liebe Grüße und ne gute Überfahrt ins neue Jahr.
Jürgen
#HarpistsForFuturewww.harfenzeit.dewww.harfenwinter.de • harfensommer.de • harfenmai.de
Das Ziel ist das Ziel.
Jürgen Steiner
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Urmeli
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Re: Erfahrung mit Fischer-Harfen?

Beitrag von Urmeli »

Hallo Jürgen,

egal wer den Flyer schickt, ich freue mich einfach, dass Du Dich überhaupt so schnell gemeldet hast. Solange man so alleine im Forum rumsurft ist das doch ein wenig anonym. Aber sobald man eine Antwort bekommt ist das plötzlich persönlich. Ist doch nett, wenn man als Neuling von den "alten Hasen" wahrgenommen und mit guten Ratschlägen versorgt wird.
Fahre am Freitag nach Traunstein und schau mir eine Fischer-Pedalharfe an und bin am Samstag bei Bernhard, um "meine" ISLA auszuprobieren.
Es tut sich was, das ist gut!

Ich wünsche allen einen "guten Rutsch",
liebes Grüßle vom Urmeli :_kiss_:
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Victor Marie Hugo
hormia

Re: Erfahrung mit Fischer-Harfen?

Beitrag von hormia »

Hallo Urmeli,

ich habe lange auf einer Fischer-Harfe gespielt (eine Einfachpedalharfe) und danach habe ich (bzw. haben damals meine Eltern) bei Fischer eine Aoyama gekauft. Mit der bin ich sehr glücklich, die Beratung und der Service von Fischer waren super, ich habe alle - von der kleinsten bis zur größten - Harfen in dem Laden gespielt, obwohl ich genau wusste, dass ich eine Doppelpedalharfe will... und ich hatte alle Zeit der Welt und immer jemanden da, der meine Fragen beantwortete. Noten und Saiten werden quer durch Deutschland verschickt, zum Nachregulieren reist immer wieder jemand durch Deutschland und kommt ins Haus... Ach ja, vermieten tut Fischer auch.

Ansonsten ist glissando gut für Noten, und Bartels in Bremen verschickt Noten und hat riiiesen Auswahl.

Für den Anfang finde ich zumindest ein paar Stunden Unterricht ganz sinnig, von wegen Handhaltung und so... aber grundsätzlich ist Harfe echt ein Instrument, was "anfängerfreundlich" ist.

Ganz viel Freude an der Harfe und ihrer Musik,
liebe Grüße,
hormia (die durch Zufall und durch Deinen Beitrag hier auf dieses Forum kam und sich grade eben genau deswegen angemeldet hat. ;-) )
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Urmeli
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Re: Erfahrung mit Fischer-Harfen?

Beitrag von Urmeli »

Liebe Hormia,

wie Du in einem anderen Beitrag von mir vielleicht schon gelesen hast, war ich inzwischen bei Fischer und bin sehr glücklich, nach langer und ausführlicher Beratung und super Service mit einer Einfachpedalharfe(38-saitig) wieder heimgekehrt.
Tags darauf war ich bei Bernhard in Kissleg und habe mir die Schwester der kleinen IONA (ISLA) bestellt. Ein Erlebnis der ganz besonderen Art - Freude pur, eingetaucht in Glückseeligkeit.

Seit dem übe ich täglich mehrere Stunden auf meiner Fischerharfe (hab grad noch Urlaub) und freue mich riesig auf meine "Kleine" um sie mitnehmen zu können und um den Unterschied der beiden Harfen genießen zu können.
Um mir nichts falsches einzuüben, habe ich zuvor stundenlang online - videos mit Harfenschulungen angeschaut, mich durch Harfenschulhefte gelesen, im Internet durch alles Harfige gelesen was ich gefunden habe.

Jetzt übe ich für den Anfang nach einer Schule von Uschi Laar und Christoph Pampuch in Verbindung mit Fions online-Clarsachharfenschule. Da ich ja auch noch andere Instrumente spiele ist Notenlesen und eine schematischer Übungsaufbau kein Problem für mich. Schmerzende Fingerkuppen, die mich an der richtigen Handhaltung hindern dagegen momentan schon. Hatte schon lange keine Gitarre mehr in der Hand, daher ist die ganze Hornhaut weg.
Zu dem habe ich das Glück, dass ich in unserer Stadt über das Forum noch eine Harfenspielerin gefunden habe, die schon ganz gut spielen kann und mich jetzt mit Noten und guten Ratschlägen versorgt. Gestern hat sie Noten für zwei Harfen ausgegraben, die üben wir jetzt, damit wir zusammen spielen können. Miteinander musizieren macht sehr glücklich - bei meinem, gerade emotional sehr anstrengenden Beruf eine ungeheuere Bereicherung.

Vielen Dank für deine nette Antwort. Wo kommst du denn her? schreib mir doch mal eine email, dann können wir uns auch so unterhalten.

Ganz liebe Grüße von Urmeli :_kiss_:
aus dem verscheiten und saukalten Schwarzwald.
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sim-sim
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Re: Erfahrung mit Fischer-Harfen?

Beitrag von sim-sim »

Auch wenn sich das konkrete Anliegen wahrscheinlich erledigt hat, dachte ich mir, dass ich mal was zur "Kelty" schreiben könnte, da ich eine besitze:

Als ich mir die Kelty gekauft hab, suchte ich nach einer kleinen, transportablen Harfe für unterwegs. Mir war es wichtig, dass sie mir natürlich klanglich zusagt, sie Klappen hat und genug Saiten, damit ich meinen Gesang auch unterwegs begleiten kann. Außerdem sollte sie nicht wesentlich mehr als 700 Euro kosten. Mir wurde nur gutes über Fischer Harfen erzählt, drum schaute ich dort mal vorbei.

All dies hat sich in der Kelty erfüllt. Ich bin mit der Harfe sehr zufrieden, wobei man gegenüber größeren Harfen natürlich Einschränkungen machen muss. Sie hat nur 22 Saiten, was für mein Vorhaben mit dem Instrument aber völlig ausreicht. Sie ist meine Harfe für alle Lebenslagen und häufiger Begleiter: Ich nehme sie oft mit auf Wochenendtour, in den Urlaub und sogar mit in die Uni, da ich eine praktische Rucksacktasche dafür habe. Ich kann damit gut Begleitungen für meinen Gesang spielen und auch viele einfache Harfenstücke sind möglich. Mit etwas Kreativität kann man aus den 22 Saiten doch noch viel rausholen, aber irgendwo ist halt Ende.
Aus klanglicher Perspektive sind die Leute immer wieder erstaunt, wieviel Ton aus diesem kleinen Instrument heraus kommt. Der Klang ist voll (für die Größe), sehr klar, hell, lieblich, angenehm, aber durchdringend, was mir gefällt. Eine Freundin von mir vergleicht sie oft mit einer Spieluhr.
Was ich etwas vermisse, sind eher dunklere Lagen- sie ist halt ein kleiner, niedlicher "Schreihals" (ist liebevoll gemeint). Die Reiseharfen aus der Klangwerkstatt klingen da vergleichweise dunkler - gut, haben auch mehr Saiten- und kommen von der Tonintensität gut daran.
Die Klappen der Kelty lassen sich gut umlegen und scheinen qualitativ angemessen (hab jetzt nicht so hammerviel Ahnung davon). Vom Zupfgefühl der Saiten würd ich sagen ziemlich mittig- also nicht ganz weich, aber auch nicht hart. Platz genug hab ich zwischen den Saiten bei sehr großen Händen für eine Frau. Optisch finde ich die Kelty schick: helles Holz und hat ein sehr hübsch geschnitztes Ornament am Kopf. In dem Punkt hat sie mir sehr zugesagt.
Außerdem scheint mir die Harfe für eine Harfe sehr robust. Abmessungen hab ich gerade nicht parat, müssten aber auf der hp stehen.

Ein Negativpunkt: Ich hab länger dafür gebraucht um die richtige Spielposition zu finden. Wenn ich sie auf meinem Schoß gespielt hab,hatte ich das Gefühl, dass sie mir wegrutschen oder -kippen könnte. Sie ist durch die Klappen ein kleines bisschen linkslastig und für ihre Größe nicht leicht (tragen kann man sie natürlich ohne Probleme und im normalen Stand kippt sie nicht um). Ich hatte das Gefühl sie beim Spielen festklammern zu müssen und das hat mich massiv gerade beim Singen gestört, weil ich mich nicht mehr frei gefühlt hab. Also hab ich sie immer auf einen Stuhl vor mich gestellt, aber da brauchte ich dann ein Fell, damit sie darauf nicht wegrutscht. Das ging zwar gut, war aber deswegen nervig, weil ich immer nen extra Stuhl und nen Fell brauchte. Die Lösung des Problems: Ein selbstgebauter Gurt. Damit kann ich sie wunderbar im Sitzen auf dem Schoß spielen und im Stehen rocken wir zwei die Bude. Da ich keine großen Vergleichsmöglichkeiten habe, könnte ich das obige Problem allgemein bei Schoßharfen haben. Die einzige Harfe, die ich sonst auf dem Schoß gespielt habe, ist die Brian Boru aus der Klangwerkstatt. Bei der hatte ich keine Probleme, aber die ist unterhalb auch ganz anders gebaut. Die Kelty ist am Fuß halt flach.

Fazit: Die Ansprüche, die ich gestellt habe, haben sich erfüllt. Ich hab meine kleine Harfe sehr lieb gwonnen und hab viel Freude mit ihr. Ich denke, dass man für den Preis ein qualitativ sehr gutes und optisch sowie klanglich hübsches Instrument bekommt. Man sollte vor dem Kauf aber auf jeden Fall ausprobieren, ob man bequem darauf spielen kann. Naja, und der Klang sollte einem zusagen und man muss sich im Klaren sein, dass sie nur 22 Saiten hat - is ja klar. Aber als Zweitharfe für unterwegs oder als Bardenharfe gut geeignet.

Bitte beachtet, dass meine Auskunft recht einseitig ist, da ich bisher nur auf zwei anderen Harfentypen in dem Format gespielt habe. Ich denke, eine gute Alternative, wenn natürlich optisch ganz anders, dafür aber mit mehr Saiten, ist -wie an anderer Stelle schon gesagt- die Reiseharfe aus der Klangwerkstatt. Klanglich kommen sie sich nahe und man hat in der letzteren noch tiefere Lagen dabei. Diese Harfe stand für mich nur damals nicht zur Debatte, weil ich nicht bauen wollte und sonst wäre sie glaub ich wesentlich teurer gewesen.

Liebe Grüße
Sim
Sängerin - Harfenistin - Bardin

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