Hallo zusammen.
Kennt sich hier jemand gut mit Erard-Harfen aus?
Ich müsste ungefähr das Alter von einer Doppelpedalharfe bestimmen. Sie hat 43 Saiten, den typischen "Style grec", Schwellmechanismus, ein englischsprachiges Firmenlogo "Sebastian Erard Harp & Piano Forte Maker in Ordinary to her Majesty and the Royal Family", was auf ihre Entstehung in S. Erards britischer Zeit oder aus der Produktion der Londoner Firma von Pierre Erard spricht. Die Seriennummer hab ich nicht gefunden.
Interessant wäre, wie lange die Erards den Schwellmechanismus gebaut haben, ob die Bezeichnung "Sebastian Erard" direkt auf Sébastien schließen lässt, oder ob sie auch von Pierre oder den Nachkommen stammen kann (obwohl dann ja meines Wissens nur "Erard" oder "Frères Erard" drauf steht).
Ferner interessiert mich, ob die Patent Nr. identisch ist mit der Seriennummer oder ob das was ganz anderes ist, und ob die englischen Erard-Harfen in derselben Zählung gezählt wurden wie die französischen, d.h. ob man von der Nummer direkt auf das Baujahr schließen kann.
Danke an alle Spezialisten...
und viele Grüße von
Zupfel
Frage zu Erard Harfe
- Zupfel
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Frage zu Erard Harfe
Spaß by Saite
- bastian
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Re: Frage zu Erard Harfe
Hallo Zupfel,
das Archiv der Firma ist inzwischen komplett online. Man muss allerdings uralte Schreibschrift lesen können: http://www.sebastienerard.org/en/?m=registres
Da kannst Du mit der Seriennummer (die wir evtl. noch herausbekommen) das Baujahr, den Käufer und den Preis ermitteln. Die Seriennummer befindet sich bei den späteren Instrumenten vor (im Sinne von: Richtung Säule) der ersten, oberen Gabelscheibe. Bei den Älteren auf der Rückseite des Halses: Du guckst unter dem ersten Stimmwirbel nach unten, darunter sind ein paar Schrauben für die Mechanik, darunter eingeätzt ist die Nummer. Eingerahmt von einem sehr künstlerischen "No."
Hast Du Fotos? Magst Du mir fürs erste mal ein Foto von dem Messing-Firmenschild schicken? Oder am Besten von beiden Seiten des vorderen Halses? bastian (ätt) harfenforum.de
Grüße,
Sebastian
das Archiv der Firma ist inzwischen komplett online. Man muss allerdings uralte Schreibschrift lesen können: http://www.sebastienerard.org/en/?m=registres
Da kannst Du mit der Seriennummer (die wir evtl. noch herausbekommen) das Baujahr, den Käufer und den Preis ermitteln. Die Seriennummer befindet sich bei den späteren Instrumenten vor (im Sinne von: Richtung Säule) der ersten, oberen Gabelscheibe. Bei den Älteren auf der Rückseite des Halses: Du guckst unter dem ersten Stimmwirbel nach unten, darunter sind ein paar Schrauben für die Mechanik, darunter eingeätzt ist die Nummer. Eingerahmt von einem sehr künstlerischen "No."
Hast Du Fotos? Magst Du mir fürs erste mal ein Foto von dem Messing-Firmenschild schicken? Oder am Besten von beiden Seiten des vorderen Halses? bastian (ätt) harfenforum.de
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- bastian
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Re: Frage zu Erard Harfe
Nachtrag: Man kann auch über die Patentnummer Rückschlüsse auf Baujahr und -Ort ziehen:
Unter https://www.piano-tuners.org/history/erard.html findet man alle Erard-Patente mit Jahreszahl und Land.
Ich bin immer interessiert an den alten Schätzchen. Es würde mich freuen, mehr über diese Harfe zu erfahren.
Grüße nochmal,
Sebastian
Unter https://www.piano-tuners.org/history/erard.html findet man alle Erard-Patente mit Jahreszahl und Land.
Ich bin immer interessiert an den alten Schätzchen. Es würde mich freuen, mehr über diese Harfe zu erfahren.
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- Der Juergen
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Re: Frage zu Erard Harfe
Wie lautet denn die Patent-Nummer?
Bzw. was ist denn damit als patentiert belegt?
Bzw. was ist denn damit als patentiert belegt?
#HarpistsForFuture • www.harfenzeit.de • www.harfenwinter.de • harfensommer.de • harfenmai.de
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Jürgen Steiner
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- nicht mehr wegzudenken
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Re: Frage zu Erard Harfe
Hallo Jürgen.
Die Patente beziehen sich auf den kompletten Mechanismus.
Soweit ich weiß hat er mehrere Patente für Einfach- und Doppelpedalmechanismen gehalten, sowie für Pianofortes.
Eine schnelle Internetsuche ergibt dazu: Patent No. 2016 - 1794 (Einfachpedalmechanismus), Patent No. 3332 - 1810 (Doppelpedalmechanismus).
Aber auf dem Links von bastian finden sich dazu auch noch mehr Infos. Übrigens ziemlich spannende Websites - danke fürs teilen!
Liebe Grüße
Markus
Die Patente beziehen sich auf den kompletten Mechanismus.
Soweit ich weiß hat er mehrere Patente für Einfach- und Doppelpedalmechanismen gehalten, sowie für Pianofortes.
Eine schnelle Internetsuche ergibt dazu: Patent No. 2016 - 1794 (Einfachpedalmechanismus), Patent No. 3332 - 1810 (Doppelpedalmechanismus).
Aber auf dem Links von bastian finden sich dazu auch noch mehr Infos. Übrigens ziemlich spannende Websites - danke fürs teilen!
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- bastian
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Re: Frage zu Erard Harfe
Bevor die Bücher veröffentlicht waren, konnte man schon eine E-Mail mit der Seriennummer nach London schicken und hat dann von einem netten, hilfsbereiten Herren, dessen Name mir gerade nicht einfällt, eine individuell gescannte Seite zurück bekommen.
So ist es natürlich einfacher.
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- Der Juergen
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Re: Frage zu Erard Harfe
Offtopic:
Bin übrigens seit heute im Besitz der beiden Bände
The History of the Erard Piano and Harp in Letters and Documents 1785–1959
Erster Eindruck: Super recherchiert.
Zum Beispiel findet sich dort auch die Stelle, als Erard an der Cousineau-Entwicklung der »chevilles tournantes« interessiert war
Einblick in die Halsmechanik (2. Version) der Cousineau-Harfe bei Karl Fischer (Musikhaus Fackler), Traunstein.
Foto: Jürgen Steiner (Verwendung mit freundlicher Genehmigung von Karl Fischer jun.)
Erard’s first experiment in building a double-action harp dates from 1801 and was also inspired by Cousineau; this time by his system of rotating tuning pins (chevilles tournantes).
und ein paar Absätze später auch die Geschichte um die 14-pedalige Cousineau-Harfe, die bei Erard landete
[…] had been acquired by Sébastien Erard for his personal collection
Bin übrigens seit heute im Besitz der beiden Bände
The History of the Erard Piano and Harp in Letters and Documents 1785–1959
Erster Eindruck: Super recherchiert.
Zum Beispiel findet sich dort auch die Stelle, als Erard an der Cousineau-Entwicklung der »chevilles tournantes« interessiert war
Einblick in die Halsmechanik (2. Version) der Cousineau-Harfe bei Karl Fischer (Musikhaus Fackler), Traunstein.
Foto: Jürgen Steiner (Verwendung mit freundlicher Genehmigung von Karl Fischer jun.)
Erard’s first experiment in building a double-action harp dates from 1801 and was also inspired by Cousineau; this time by his system of rotating tuning pins (chevilles tournantes).
und ein paar Absätze später auch die Geschichte um die 14-pedalige Cousineau-Harfe, die bei Erard landete
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