Konzertharfen Camac / Lyon&Healy

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Max
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Re: Konzertharfen Camac / Lyon&Healy

Beitrag von Max »

Es gab früher mal eine Clio Einfachpedalharfe, die wohl zur Doppelpedalharfe umgebaut werden konnte. Darüber ob dieser Umbau auch heute noch vorgenommen werden könnte, was das kosten würde, und ob es preislich lohnend wäre, habe ich noch nirgends etwas gefunden.
Die aktuellen Clio Modelle sind Doppelpedalharfen.

Wenn die Budgetgrenze bei 20.000 € liegt hast Du ja, auch bei Neuinstrumenten, eine große Auswahl bei fast allen Herstellern (außer Horngacher und Thurau). Alle Salvi Daphne Modelle, Salvi Arion, alle L&H Chicago Modelle, einige Aoyama Harfen, einige Venus Instrumente, einige Resonance harps und die von Dir genannten Camac Harfen.
Da würde ich in Geschäfte mit großer Auswahl fahren und mich ein paar Stunden durchs Sortiment spielen.

LG Max
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Arwen
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Re: Konzertharfen Camac / Lyon&Healy

Beitrag von Arwen »

Es gibt nichts Besseres als Lyon und Healy! Einfach nichts!!!! Das sind die besten Harfen aller Zeiten.
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Max
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Re: Konzertharfen Camac / Lyon&Healy

Beitrag von Max »

Arwen hat geschrieben: Sa 12. Mai 2018, 19:47 Es gibt nichts Besseres als Lyon und Healy! Einfach nichts!!!! Das sind die besten Harfen aller Zeiten.

Dein Enthusiasmus angesichts Deiner neuen, eigenen Pedalharfe freut mich, das habe ich in Deinem Thread ja auch bereits geschrieben. Und für Dich persönlich ist das sicher auch so.

Aber ich finde das kann man nicht so pauschal stehen lassen, da es immer wieder Pedalharfenneulinge gibt, die sich einen neutralen und objektiven Überblick in diesem Forum verschaffen wollen.

L&H, Salvi, Aoyama, Camac, Venus, Horngacher, Thurau und Co. bauen alle qualitativ hochwertige Pedalharfen.
In welche Richtung es jemanden klanglich, optisch, haptisch etc. dann eher zieht ist wohl von persönlichen Vorlieben und vom Volumen des Geldbeutels abhängig.

LG Max
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Anne
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Re: Konzertharfen Camac / Lyon&Healy

Beitrag von Anne »

Da kann ich Max nur beipflichten, inwiefern Musiker und Instrument zusammenpassen ist eine höchst individuelle Sache. Dass einem ein bestimmter Typ persönlich besser liegt macht die anderen nicht per se minderwertig. Es gibt eine ganze Reihe qualitativ hochwertiger Hersteller bei denen man grundsätzlich nichts falsch macht, trotzdem kann es sein, dass einem ein Instrument super, ein anderes gar nicht liegt, weshalb man auch immer probespielen sollte.
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Maira
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Re: Konzertharfen Camac / Lyon&Healy

Beitrag von Maira »

Ihr habt ja so recht.
Des einen Uhl ist des anderen Nachtigall.
Schaut euch nur mal die E-Gitarrenszene an.
Da diskutiert man schon ewig : Les Paul oder Fender Stratocaster ?
Man wird sich auch dort nicht einig.

Was das Ganze so richtig schwierig macht :
Anfangs weiß man nicht viel und kann noch nicht viel spielen.
Je nach Fleiß ändert sich das im Lauf der Zeit.
Was heute meine optimale Harfe ist kann in ein paar Jahren
durchaus anders sein.

Ich bin daher der Ansicht : Meine Harfe wird mich schon finden
( ist mir schon 2x passiert)
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
Rainer M. Thurau
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Re: Konzertharfen Camac / Lyon&Healy

Beitrag von Rainer M. Thurau »

Wenn ich mir einen Hinweis erlauben darf bezüglich der Qualität einer konzertharfe - dazu gehört nicht nur der klang sondern auch die langfristige Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der Baustatik, der Qualität der verwendeten Metalle und andere Materialien und vieles andere - ein schöner Klang, eine tolle Vergoldung und hübsche Schitzereien sind bei weitem nicht alles um von Qualität zu sprechen:

1. Will man eine Konzertharfe über Jahrzehnte mit Freude spielen, daß sollte der Hals aus 50-60 Schichten gebaut sein um auch einem in einem Orchester 445 hz über Jahre spielen zu können ohne Halsverdrehungen und - bruch. Die Menge der Schichten ist leicht sichtbar im Innenbogen von der Schulter. 5- 10 Schichten sind minderwertig da nicht zuverlässig.

2. Die Säule mag zwar hübsch sein, aber sie muß auch jahrzehntelang zuverlässig auf der gleichen Stelle stehen ohne das 1200 kg Saitenspannung die Säulenplatte, auf welcher sie ruht, um einige mm runterpresst und die Decke vom Korpus durch einen Bruch trennt. Darum beim Kauf die Harfe auch mal umdrehen und schauen wie diese Platte mit dem Korpusboden verankert ist: Mit zwei Metallwinkeln ? Bruch vorprogrammiert ! Es müssen ein starker Winkel in der Mitte sein und je ein weiterer links und rechts davon. Top Harfen haben 5 solcher Metallwinkel.

3. Mechaniken mit Zügen aus gestanztem Baustahl gibt es zu Hauf im Konzertharfenbau, Dies führt mittelfristig zu ausgeleierten Nietlöchern in den Zügen und damit zunehmend zu Geräuschen beim Pedaltreten (Klicken etc.). Qualitätsmechaniken sind aus Silberstahl und Top-Instrumente haben Züge aus feuergehärtetem Federstahl - diese halten ewig. Aber die Bearbeitung dauert 5x so lange wie bei Fabrikharfen. (PS. Gestanzte Züge billigster Art rkennt man an der Unterseite jedes Zuges: Hat dieser in der Mitte einen Grat...dann ist alles billig gestanzt)

Allein diese sehr wenigen 3 Beispiele verdeutlichen vielleicht , daß höchste Qualität auch höchste Preise fordert - und diese Qualität entsteht nicht in Fabriken welche 200 Harfen im Jahr bauen sondern in Werkstätten welche 5 - 20 Harfen im Jahren handfertigen. Allerdings werden Harfen von der höchstenb Qualtiät auch nicht nach 20 Jahren weiterverkauft sondern bleiben bezeichnenderweise in der Regel bis zur Rente des professionellen Harfenisten in dessen Besitz. Harfen mit geringerere Qualität werden nach 10 - 20 Jahren wieder verkauft - darum ist der Markt auch voll mit diesen Harfenangeboten.

Es war mir ein Anliegen dies doch auch mal zu erwähnen - denn viele Harfenisten kaufen mit den Ohren und mit den Augen...aber nicht mit technischem und baustatischem Kenntnissen. Verständlich leider - aber schade, denn den zusätzlichen Preis für die weniger qualitätsvollen Harfen - wenn auch überwältigend hübsch im ersten Moment - zahlt man dann 5-10 Jahre spärer !
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Maira
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Re: Konzertharfen Camac / Lyon&Healy

Beitrag von Maira »

Daher bin ich der Auffassung daß man die Harfenbauer zu den Treffen einladen und
diese dann referieren lassen sollte.
Die Harfenspieler interessiert das schon ( wenn auch nicht alle ).
Ich habe einmal eine Kurzunterweisung gehabt : was kann ich machen wenn was mit den Gabelscheiben/
Zügen scheppert und wo laß ich besser die Finger weg ?
Das war sehr interessant.
Man kommt ja von alleine eher weniger auf die Idee, die Harfe mal von unten zu betrachten.
Und oft traut man sich nicht, mal Hand anzulegen, auch wenn das möglich sein sollte.
Aber mal vorsichtig einen Wirbel einzudrehen oder mal ein Röllchen abnehmen/ einfügen, mal der Gabelscheibe
einen kleinen Schubs in die richtige Richtung geben, das ist machbar.
Daß man da keine brachiale Gewalt anwendet versteht sich von selbst.
Ich wünschte mir mehr an grundlegenden Informationen, die vorstehende ist so ein Beispiel, vielen Dank.
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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Max
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Re: Konzertharfen Camac / Lyon&Healy

Beitrag von Max »

Rainer M. Thurau hat geschrieben: Mi 23. Mai 2018, 23:19 Wenn ich mir einen Hinweis erlauben darf bezüglich der Qualität einer konzertharfe - dazu gehört nicht nur der klang sondern auch die langfristige Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der Baustatik, der Qualität der verwendeten Metalle und andere Materialien und vieles andere - ein schöner Klang, eine tolle Vergoldung und hübsche Schitzereien sind bei weitem nicht alles um von Qualität zu sprechen: .......

Sehr geehrter Herr Thurau,

ich gebe Ihnen in Ihren Ausführungen in allen Punkten recht. Und ich bin sicher, dass so manch einer gerne in eine Thurau oder Horngacher Harfe investieren würde.

Wer allerdings gegebenenfalls lange gespart hat, um die, sagen wir einmal, 15000 bis 20000 Euro für eine "Einstiegs-Fabrik-Konzertharfe" aufzubringen, der wird nicht mal so eben 75000 Euro und mehr für eine Thurau Konzertharfe oder auch nicht 40000 Euro und mehr für eine Horngacher auf den Tisch legen können.

Von daher kaufen viele Harfenisten nicht nur mit den Augen und den Ohren, sondern auch mit dem Geldbeutel.

Und besser als gar keine Konzertharfe ist die Fabrik-Konzertharfe dann letztlich doch.

Wenn ich einmal das Geld übrig haben sollte, können wir uns sehr gerne über Ihr Bauhausmodell oder die Javelot de Gabriel unterhalten.
Bis dahin muss ich mich leider damit begnügen immer mal wieder Ihre Webseite anzuschauen und auf meiner "Salvi-Fabrik-DPH" zu spielen.

Herzliche Grüße
Max
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ralf
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Re: Konzertharfen Camac / Lyon&Healy

Beitrag von ralf »

Max hat geschrieben: Do 24. Mai 2018, 08:02 Wenn ich einmal das Geld übrig haben sollte, können wir uns sehr gerne über Ihr Bauhausmodell oder die Javelot de Gabriel unterhalten.
Bis dahin muss ich mich leider damit begnügen immer mal wieder Ihre Webseite anzuschauen und auf meiner "Salvi-Fabrik-DPH" zu spielen.
Das geht hier vermutlich allen so. Trotzdem finde ich es schön zu wissen, bis in welche Sphären sich die Harfe als Instrument und Idee bereits manifestiert hat, auch wenn ich die Qualität eines Meisterinstrumentes vielleicht selbst gar nicht erkennen oder nutzen könnte.
Einstweilen bleibt es mir, auf meiner vom o. g. Harfenbauer perfekt instandgesetzten Aoyama zu spielen. :_smile_:

(Und irgendwann klappt's ja vielleicht mit dem Euro-Jackpot. :_cheesy_: )

Gruß,
Ralf
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Maira
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Re: Konzertharfen Camac / Lyon&Healy

Beitrag von Maira »

Liebe Leute, man kann lange Äpfel mit Birnen vergleichen,
auf ein allgemeingültiges Ergebnis wird man da nicht kommen.
Die von Könnern angefertigte Meisterharfe hat ihren Preis, wohl auch gerechtfertigt.
Das können sich dann auch die wenigsten leisten, auch wenn man das gerne hätte.
Da bleibt es dann oft bei einem Kompromiss.
Wenn ich an mein Metier denke : Ich möchte auch nicht für 3-5 Cent die Stunde arbeiten.
Daher kann ich, was Preise angeht, nicht mit der Konkurenz aus inzwischen wohl Namibia
wetteifern. Die Leute dort werden ausgebeutet wie vorher die aus Tunesien, Bulgarien,
Indien, Bangladesh und China.
Da haben die Harfenbauer noch eher Glück daß die ,, Harfen von der Stange" auch teuer sind.
Mit Oberbekleidung sieht das ganz anders aus.
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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