Wie viele Saiten bei Volksharfe?

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Ollerhaken
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Wie viele Saiten bei Volksharfe?

Beitrag von Ollerhaken »

Hallo, Ihr Lieben,

vor zwei Monaten habe ich mich hier vorgestellt als wahrhafte Späteinsteigerin mit sehr langjähriger, allerdings verstaubter Klaviererfahrung.

Die Harfe hat mich sofort in einen Rauschzustand versetzt. Nach drei Wochen sehr intensiven Übens, in denen verstaubtes Wissen reaktiviert und Saitenabstände vertraut werden mußten und ich vor allem mit dem Vorpositionieren der Finger so mein Gestrick im Gestrüpp hatte :_grin_: , hat es plötzlich im Hirn "Klick" gemacht, und jetzt tummle ich mich schon im Mittelalter herum :_grin_: . Die Sucht ist ganz fürchterlich, ich komme überhaupt nicht mehr weg von der Dame, Haushalt liegt flach .... :_rolleyes_:

Aber zum Punkt:

Eigentlich mag ich die Fischer Hakenharfe, habe allerdings zunehmend das Gefühl, daß mir eine etwas höhere Saitenspannung und Pedale mehr liegen würden. Ich hatte immer schon kraftvolle Hände, und wenn ich z. B. ein bißchen Crescendo spielen möchte und dabei in diese schlabbernden Bässe greife, will ein Unbehagen nicht weichen.
Die Haken andererseits sind mit Gleitsichtbrille ein bleibendes Wagnis für mich. Sicher läßt sich da noch vieles automatisieren, aber ich habe hier irgendwo im Forum ein Video einer Virtuosin auf dem Gebiet des "Hebelns" gesehen und gefunden, daß die Interpretation des Stücks durch das Gezappel doch arg gelitten hat. Jedenfalls würde ich ganz gern nicht meine Hand von den Saiten nehmen müssen.

Ich bin eigentlich jetzt schon ziemlich sicher, daß hier bald eine Volksharfe einziehen wird, und ich werde bei nächster Gelegenheit nach Traunstein fahren, um welche anzuspielen. Wäre ich jünger, würde ich mich sogar an eine kleine Konzertharfe wagen, aber das verschiebe ich doch lieber aufs nächste Leben .... :_tongue_:

Zwei Fragen hätte ich aber im Vorfeld an Euch:

Wie viele Saiten "braucht" man denn so? Mir ist klar, weniger Saiten heißt handlicher und leichter, was für mich ja nicht unwesentlich ist, auch wenn ich überhaupt kein "Reisetyp" bin. Andererseits möchte ich mich spielerisch nicht einschränken müssen. Bei Fischer haben die Volksharfen 37 bis 39 Saiten, Mürnseer bietet 40 und Schroll sogar bis zu 44 Saiten an. Wieviel ist denn gut zu haben, wenn man eher alte Musik und andere Klassik spielen möchte?
Ich habe hier auch irgendwo gelesen, daß die Harfe zur Anatomie passen muß - ich bin nur 163 groß.

Die zweite Frage, die ich mir stelle ist: UND oder ODER? Zwei Harfen brauchen mehr Platz, und der ist nicht üppig, aber es wäre notfalls machbar, zwei hinzustellen. Ich habe öfters gelesen, daß sich Hakenharfen empfehlen, wenn man keltische und alte Musik mag. Kürzlich habe ich ein Video gesehen, auf dem ein Dowland auf einer Aoyama-Konzertharfe gespielt wurde und fand das klanglich überhaupt nicht verkehrt. Bei Keltisch sieht's natürlich etwas anders aus ...
Ich bin gespalten, gerade weil die Hakenharfe bisher nur gemietet ist. Ich habe ja noch bis April Zeit für meine Entscheidung, ob ich "umschwenken" oder dem Luxus-Motto "nimm zwei" folgen soll. Von den Vergleichen Haken versus Einfachpedal hatte ich hier schon gelesen.
Ich weiß, daß ich diese Frage letztlich nur selbst entscheiden kann, aber Euer Löffelchen Senf dazu würde mir helfen.

Liebe Grüße
Iris
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Maira
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Re: Wie viele Saiten bei Volksharfe?

Beitrag von Maira »

Schau mal bei Riedel im Musikwinkel / Vogtland.
Die haben eine etwas kleinere Volksharfe mit ausreichend Saiten und geringerer Größe.
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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Max
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Re: Wie viele Saiten bei Volksharfe?

Beitrag von Max »

Hallo Iris,

ich kann Dir sehr empfehlen einmal bei Franziska Kolb in Mittenwald vorbei zu fahren. Sie baut die Doppelhalsharfen (Einfachpedal) von Otto Zangerle weiter, der sich langsam aus dem Harfenbau zurückziehen möchte. Derzeit hat Franziska vier dieser Harfen (fast?) fertig, so dass man, nach Absprache, vorbei fahren und anspielen könnte. Qualitativ und klanglich, meiner Meinung nach, deutlich besser als eine Fischer, aber das ist natürlich Geschmackssache. Es ist das Modell "Wilde Kaiserin" von Otto Zangerle: http://zangerle-harfen.at/html/modell_w ... rin_de.htm

Franziskas Webseite, die aber noch nicht viele Infos enthält: https://www.kolb-instrumente.com/harfen ... LP2XxifLa0

Ihr Profil bei Facebook, wenn Du da etwas runter scrollst, findest Du Bilder von den vier fast fertigen Harfen:
https://www.facebook.com/kolbinstrument ... 170nvpZtFM


Dann würde ich an Deiner Stelle noch Mürnseer, Petutschnigg und Kröll ins Auge fassen. Allerdings haben Mürnseer und Petutschnigg ca. ein Jahr und Kröll ca. zwei Jahre Wartezeit.
http://www.muernseer.at/de/harfe/
http://www.petutschnigg-harfen.at/
http://www.harfenbau-kroell.at/


Was die Zahl der Saiten angeht, würde ich sagen: So viele wie möglich. Tiefe Basssaiten sind einfach was Tolles.


Für eine Konzertharfe ist man nie zu alt! Wenn so ein Instrument für Dich finanziell im machbaren Rahmen liegt, warum nicht? Du hast chromatisch viel mehr Möglichkeiten, als mit einer Einfachpedalharfe. Eine Einfachpedalharfe kann von den Tonarten und der Chromatik her nicht mehr als eine Halbtonklappenharfe, nur mit dem Vorteil der Pedale, was aber nicht immer ein Vorteil ist, weil Du nicht einzelne Töne "umschalten" kannst.
Fahre doch einfach mal zu Glissando oder Fischer und spiele ein paar Doppelpedalharfen an, das kostet ja noch nichts :_wink_: .

Liebe Grüße
Max
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bastian
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Re: Wie viele Saiten bei Volksharfe?

Beitrag von bastian »

Tatsächlich ist die reine Anzahl m.E. nicht entscheidend. Der Tonumfang macht die Musik. Meine Fischer hatte mit 39 Saiten mehr Saiten als alle Harfen, die ich vorher hatte. Aber... unten trotzdem eine zu wenig für die Stücke, die ich so gespielt habe. Hohe Saiten waren mehr als genug da. Aber bei der Harfe war für meine Baggerschaufelhände einfach zu wenig Platz zwischen Hals und Decke, als dass ich die bequem hätte erreichen können.

Als unteren Richtwert würde ich 40 sagen. Aber wie beschrieben, auf die Details achten.
Ein Leben ohne Harfe ist möglich, aber sinnlos.
Harfenkind
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Re: Wie viele Saiten bei Volksharfe?

Beitrag von Harfenkind »

Am unverbindlichsten bist du bei Fischer oder Riedel, bei beiden kannst du die Harfe wieder zurückgeben, falls sie dir nicht gefällt.

Wenn du eher Darmsaitenklang magst, bist du mit einer Riedel-Darmsaitenharfe oder einer Mürnseer mit Darmsaiten richtig.
Natürlich kannst du auch Konzertharfe spielen, wenn du die Möglichkeiten der Pedale nicht voll ausnutzen möchtest. Es ist letzlich eine Frage der Sympathie. Probiere eine aus und du wirst wissen, ob du eine Harfe dieser Größe und Saitenspannung spielen magst.

Ich bin 1,59m groß und fühle mich an einer kleinrahmigeren Harfe wesentlich wohler als an einer großen- ich spiele also selbst gerne Riedel sowie eine kleinere Kröll und mag die 36-saitige von Mürnseer. Dagegen empfinde ich für mich eine große Kröll und eine große Mürnseer überdimensioniert und würde sie nicht gerne spielen wollen. Da liegen mir die oberen Töne unangenehm weit oben. Klanglich haben sie allerdings deutlich mehr Volumen. Am besten, probierst du das mal aus.

Welcher Tonumfang Sinn macht, kommt auch auf die Musik an, die du spielen möchtest. Bei keltischer Musik sind 34 Saiten normalerweise völlig ausreichend, für klassische Musik sind 38 nicht verkehrt bei Hakenharfen. Spiele ich Volksmusik, genügen die 36 Saiten auf der Volksharfe völlig, das Contra B, das man sonst eher nicht braucht, ist hierzu auch sehr sinnvoll; spiele ich Musik des 18. und 19. Jahrhunderts bin ich sehr dankbar für die 40 Saiten der Riedel-Harfe. Grundsätzlich schadet es nie, eher mehr Saiten zu haben.

Übrigens verleiht Mürnseer auch Harfen zur Probe und für die Zeitdauer, bis deine bestellte Harfe fertig ist. Frag nach, das habe ich mündlich von Fr. Mürnseer erfahren, auf der Homepage steht das nicht.

Viel Erfolg beim Harfe finden.

LG
Harfenkind
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Ollerhaken
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Re: Wie viele Saiten bei Volksharfe?

Beitrag von Ollerhaken »

Ganz lieben Dank für Eure Antworten, das hat mir jetzt doch geholfen. Ich weiß jetzt, daß ich wohl an 40 Saiten denken sollte.

Was das Fabrikat angeht, da gefällt mir von dem her, was Videos so hergeben, die Mürnseer sehr gut, die Kröll nicht so. Irgendwer hier im Forum hatte auch die Schroll-Harfen sehr empfohlen, die sind ja wie Fischer in Traunsstein, was sehr praktisch für mich ist. Die aktuelle und frühere Harfenistin der Münchener Symphoniker sollen eine Schroll-Harfe haben, da kann die also nicht schlecht sein. Auf dem Video klingt die auch sehr ansprechend.

Riedel ist zu weit weg, ich wohne ja nahe der österreichischen Grenze und denke auch daran, daß die Werkstatt nicht zu weit weg sein sollte, wenn mal was ist.

Danke, Harfenkind, für den Hinweis zur Mürnseer und dem Verleih. Das ist sehr interessant für mich. Was den "Wohlfühlfaktor" bei der Größe angeht, das muß ich für mich noch rausfinden; das ist wahrscheinlich sehr individuell.

Max, danke für all Deine Infos; Du machst mir aber jetzt den Mund wässrig mit der Konzertharfe :_grin_: . Eine kleine Salvi oder LH wäre ggf. drin, wenn auch nicht sofort, sondern frühestens in einem Jahr. Neben der Finanzierbarkeit und dem Motto "Lebe deinen Traum" darf ich aber auch nicht außer Acht lassen, daß das Teilchen dann 27 bzw. 28 kg wöge, so schwer wie unsere Fellnase, die mein Mann zwar ins Auto hebt, wohingegen ich aber eine Rampe verwenden muß. Heißt, für die DPH bräuchte ich immer einen "Butler", wenn sie mal zur Wartung muß. Mit der leichteren Volksharfe wäre ich unabhängiger. Das sind halt lauter so Überlegungen eines reifen Frauchens, das von Jahr zu Jahr jünger und stärker wird :_grin_: .

Ich werde aber einem Test nicht widerstehen können, wenn ich bei Fischers bin, allein schon, weil ich wirklich mal wissen will, wie hoch der Kraftakt bei der DPH tatsächlich ist und wie groß der Unterschied zur Volksharfe. Nach diesem Versuch bin ich dann entweder rettungslos verloren oder froh, daß es Volksharfen gibt :_grin_:

Jetzt geh ich erst mal tapfer weiter üben, damit ich mich beim Testspielen nicht sauber blamiere :_grin_:

Liebe Grüße
Iris
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Max
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Re: Wie viele Saiten bei Volksharfe?

Beitrag von Max »

Ollerhaken hat geschrieben: Di 4. Dez 2018, 12:39 Max, danke für all Deine Infos; Du machst mir aber jetzt den Mund wässrig mit der Konzertharfe :_grin_: . Eine kleine Salvi oder LH wäre ggf. drin, wenn auch nicht sofort, sondern frühestens in einem Jahr. Neben der Finanzierbarkeit und dem Motto "Lebe deinen Traum" darf ich aber auch nicht außer Acht lassen, daß das Teilchen dann 27 bzw. 28 kg wöge, so schwer wie unsere Fellnase, die mein Mann zwar ins Auto hebt, wohingegen ich aber eine Rampe verwenden muß. Heißt, für die DPH bräuchte ich immer einen "Butler", wenn sie mal zur Wartung muß. Mit der leichteren Volksharfe wäre ich unabhängiger. Das sind halt lauter so Überlegungen eines reifen Frauchens, das von Jahr zu Jahr jünger und stärker wird :_grin_: .

Eine Doppelpedalharfe (DPH) transportiert man mit einer Harfenkarre, z.B. so einer: https://www.fischerharfen.de/harpo
Das geht auch ohne Kraft und Körpergröße und sogar über Treppen ganz gut. Am Auto kippt man die Harfe dann über die Kante und schiebt sie rein. Zur Regulierung muss man ja nur recht selten.
Ich würde Dir eh eher eine Semigrande, als eine der 40-saitigen DPH´s empfehlen. Die wiegt zwar noch ein paar Kilo mehr, aber da Du die Harfe ja nicht hochheben musst, spielt das dann auch keine Rolle mehr. Eine Semigrande klingt voller, hat einen größeren Tonumfang und bei den 40-Saitigen finde ich das Bedienen der Pedale während des Spielens wegen der geringen Beinfreiheit sehr unkomfortabel als Erwachsener, obwohl ich nur 1,68cm "groß" bin.
Neben einer DPH würde ich allerdings immer eine handliche Halbtonklappenharfe haben wollen, die man schnell auf die Rückbank legen kann, um ohne Aufwand zu Workshops, Treffen und anderen Anlässen mit Harfe aus dem Haus gehen zu können.

Zu Bastians Anmerkung bezüglich seiner Baggerschaufelhände: Ich habe ziemlich kleine Hände und fand die Fischer EPH im oberen Bereich auch sehr unkomfortabel eng, weil Hals und Klangdecke in dem Bereich sehr breit sind und der Abstand gering ist. Das empfinden einige, mit denen ich darüber gesprochen habe, so.

Aber jetzt würde ich Dir erst einmal empfehlen, alles anzuspielen, was Du in die Finger bekommen kannst, um Dir ein Bild zu machen und dann grundsätzlich zu entscheiden, in welche Richtung es gehen soll.

Liebe Grüße
Max
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Re: Wie viele Saiten bei Volksharfe?

Beitrag von Tinka Bell »

Es wird grade aktuell eine Mürnseer angeboten bei Ebay-Kleinanzeigen. Allerdings knapper Text, sie steht in München und ist 50 Jahre alt...… Ob das gut oder eher schlecht ist, können andere besser beurteilen bzw. da müsste jemand mit Ahnung dann genau schauen.... . Vielleicht lohnt ein Anruf, damit vergibt man sich ja noch nichts?
Direkt aus dem Kopf auf die Saiten, ganz ohne Kopfnuss :_grin_: - Entspannung pur!
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Re: Wie viele Saiten bei Volksharfe?

Beitrag von Harfenkind »

Mit Harfenkarre die Harfe zu transportieren ist natürlich bequem, sofern du ein großes Auto hast, in das zu sie flach hineinschieben kannst. Und für gelegentliche Transporte diese Ausgabe tätigen willst.
Willst du mit der Harfe öfter außer Haus vorspielen? Dann hat die Transportabilität eine andere Gewichtung als wenn du sie ausschließlich zur Wartung außer Haus bringen willst. Da gibt es auch Möglichkeiten, daß ein Harfentechniker ins Haus kommt, so daß du die Harfe überhaupt nicht transportieren mußt.
Ich trage meine 16kg-Kröll-Harfe problemlos selbst, denn sie ist gut austariert. Bei meiner Riedel bin ich über Hilfe froh, da geht mir nach kürzeren ebenen Strecken die Luft aus. Eine Harfenkarre ist demnach auch für größere Einfachpedalharfen sinnvoll, wenn frau sie alleine transportieren will.

40-saitige DPH haben übrigens das Manko, dass das Kontra A und Kontra H (die beiden tiefsten Saiten) nicht per Pedal umgestellt werden können! Solltest du in verschiedenen Tonarten diese Saiten mal als B und als H bzw. als A und As brauchen, ist der Stimmschlüssel gefragt. Oder du lässt die Töne weg. Da ich in meiner klassischen Musik dauernd die Tonarten (auch oft mit drei b´s) wechsle und diese Saiten auch zwischendrin mal so und mal so brauche, bin ich mit meiner Riedel-Harfe besser dran als ich es mit einer Daphne 40 wäre (die mir ansonsten wirklich gut gefällt und gegen die ich ohne dieses Manko meine 46-saitige sofort tauschen würde).

Die Optik ist das eine, der Klang das andere und leider nicht auf Bildern zu sehen. Kröll und Mürnseer Harfen (v.a. mit Darmsaiten) klingen sehr verschieden. Mürnseer möchte ein eher klassisches Klangbild bei seinen Harfen, Kröll hat ein traditionell volkstümliches, der Baß klingt länger nach. Es ist allerdings unmöglich, das mit Worten zu beschreiben. Ein Klangbild von Kröll vermittelt vielleicht dieses Video:
https://www.youtube.com/watch?v=w8x1RDlo1b0
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Re: Wie viele Saiten bei Volksharfe?

Beitrag von Ollerhaken »

Guten Morgen,

vielen Dank für Eure weiteren Hinweis, ich sehe, die Wünsche weiten sich womöglich aus ...uff :_tongue_: :_grin_:

Das Wägelchen hatte ich schon in Planung. Wir haben die Haustür ein Stück weg von der Straße, da dächte man auch bei einer Volksharfe gern an ein Helferlein dieser Art. Ich hatte nur gedacht, daß das "über die Ladekante kippen" einer schwereren Harfe auch nicht so einfach sein könnte. Wir werden sehen, wie das Schicksal spielt :_grin_: . Auto ist jedenfalls groß genug.
Ansonsten, nein, ich habe nicht vor, mit der Harfe herumzureisen. Bin eher der Typ Donna immobile :_grin_: und am liebsten zu Hause.

Über den "Flaschenhals" der Fischer und manch anderer Harfe hatte ich auch schon gelesen und werde das im Auge behalten. Auch bei meiner Fischer-Keltin wird's in der oberen Oktave schon eng, aber nicht kritisch. Ich werde sie dann wohl behalten, denn im Grunde mag ich sie ja, und für keltische Musik ist sie genau richtig.

Danke für die Hinweise zur 40-saitigen Konzertharfe, das ist gut zu wissen! Falls die DPH mich einfangen sollte, wird's dann mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine Salvi 47 SE, denn die LHs klingen mir zu dumpf, soweit ich das Videos entnehmen kann. Schaumermal :_grin_:

Danke, Harfenkind, das Kröll-Video kenne ich und habe daraus geschlossen, daß es die wohl nicht wird. Es gibt leider nichts vergleichbar breit Angelegtes zur Mürnseer, aber der kurze Einspieler in deren Werbevideo hat mich gleich sehr hellhörig gemacht. Es gibt auch noch ein anderes Video, wo sie zu identifizieren ist, und auch da gefällt sie mir sehr gut, trotz des Stücks, das mir überhaupt nicht zusagt.
Trotzdem werde ich mir auch die Schroll-Harfen bei Traunstein ansehen. Das liegt ja alles ganz nah und ist nicht weit weg von uns.

Danke auch für den Hinweis zum Gebraucht-Angebot einer Mürnseer. Da bin ich allerdings sehr eigen, denn lieber backe ich kleinere Brötchen und sparhungere bei Brot und Wasser :_grin_: , als bestimmte Dinge gebraucht zu kaufen. Ich bin da einfach viel zu mißtrauisch. Auch möchte ich mein Instrument gerne anschauen, d. h. es soll auch den Stil und die Farbe meiner Wahl haben.

Es hülfet jetzt alles nix mehr, gelle, ich muß probieren und schauen, was das Harfenleben mit mir vor hat. Wenn ich bedenke, daß ich gerade mal seit zwei Monaten spiele, komme ich mir schon etwas verrückt vor. Trotzdem bin ich sehr sicher, daß ich mit der Pedalharfe auf dem richtigen Kurs bin.

Liebe Grüße
Iris
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