Re: Sprung in die Pedalharfenwelt gewagt
Verfasst: Fr 5. Apr 2019, 08:11
Dann greife ich dieses schöne Zitat von Max mal auf und spinne den Faden weiter......Max hat geschrieben: Ich finde, dass der, der nur immer darauf achtet, dass alles wie neu aussieht, das Leben verpasst.
Bei uns war es in den letzten Wochen sehr turbulent.
In der Ruhe vor dem Sturm (worauf ich hier aber nicht weiter eingehen möchte) entdeckte ich ein ganz altes Harfen-Schätzchen hier fast um die Ecke.
Da ich dieses Modell noch nie selbst angespielt habe, bin ich noch zum Probespielen an dem Abend hingefahren. Bis dato war ich einfach nur gespannt und hat nichts weiter auf dem Schirm. ABER bei den ersten Tönen war klar: die kann ich hier eigentlich nicht so stehen lassen!
Na ja, das haben wir leider ja alle schon so gedacht und nicht machen können.
Ich habe dann eine ganze Zeit für mich alleine spielen dürfen und angesichts des DANN vorgeschlagenen Preises (noch einiges unter angegebenem Preis!) hab ich gedacht, dass ich sie - auch wenn ich kein Pedal benutzen könnte - nur aufgrund ihres Klanges schon nehmen müsste. Ich würde mich wirklich in den Allerwertesten treten, wenn ich das ablehne.
Die Harfe ist eine wirklich alte Dame, hat auch einige optische Macken und wirkt eher wie antikes Möbelstück. Zudem hört man das ein oder andere Pedal mal leicht knarzen, ist aber geregelt reguliert und "gewartet" worden und finde ich gar nicht schlimm. Die langjährige Harfenistin geht nun in den Ruhestand und gibt das Harfenspiel endgültig auf, deshalb der Verkauf. Diese Harfe hat ihr all die Jahre treu gedient und es gab nie eine andere. Im Orchester spielte sie eine Horngacher.
Kurz: ich hab sie dann genommen, MUSSTE ICH ! Die Harfenistin hat auch beim Abholen eine Träne verdrückt, was ich wirklich sehr gut verstehen kann! Da zieht nochmal ein ganzes "Harfenleben" an einem vorbei.
Es ist eine Salvi Diana in Nussbaum und sie hat noch keine Verzierung auf der Klangdecke, worum ich jetzt nicht traurig war. Die Macken erzählen natürlich die Geschichte der Harfenistin, das ist ja nicht unser Weg sozusagen. Aber das ist ja für mich eine Ehre und hier hat sie nun einen Gnadenplatz und wird auch nicht mehr viel bewegt werden. Zudem stelle ich fest, dass man nach einiger Zeit gar nicht mehr drauf achtet.
Morgen kommt meine Harfenlehrerin und wir werden einige Saiten gemeinsam aufziehen, die sind nämlich teilweise ganz schön aufgeraut und oll. Das wird der Harfe nochmal guttun. Ich hoffe, dass sie so noch einige, viele Jahre gut durchhält. Klanglich ist das jedenfalls absolut Klasse!
Bin gespannt, wie meine Harfenlehrerin den Klang findet. Ich werde berichten