Hallo,
vor Jahren habe ich mir so ein Instrument mal aus Peking mitgebracht. Das war alleine schon ein Abenteuer für sich - wegen der Größe. Da ich es entgegen meinen damaligen Vorstellungen denn doch nicht spielte, hängt es jetzt als Schmuck an der Wand ( bei meinem Avatare auf der linken Seite eben noch zu erkennen ). Weil ich es aber damals spielen lernen wollte, hatte ich mir auch gleich alle greifbaren Informationen mitgebracht, wie Lehr-Video-CD und Notenbücher.
Auf der Video-CD konnte ich mühsam die gleiche Aussage entziffern, wie sie auf Bernhards Bild zu erkennen ist. Grundstimmung D E F# A H usw. mit A in grün.
Da für dieses Instrument die gleiche Physik gilt, wie für die Harfe, empfielt es sich meines Erachtens also nicht, die Stimmung bei gleichbleibenden Saiten über ein gewisses Maß hinaus zu verschieben.
Die fehlenden Zwischentöne werden dadurch erreicht, daß man auf der linken Seite, wo nicht gezupft wird, die Saite durch herunterdrücken spannt. Damit kann man den Ton dann um bis zu 2 Halbtöne erhöhen. Die Kunst ist, den gewünschten Ton auch zu treffen. Ob deshalb so viele vibrierende Töne ( Fachausdruck weiß ich nicht ) in der chinesischen Musik gespielt werden
Interessant ist auch die Notenschrift, auf Bernhards Bild ganz rechts zu sehen. Bei mir hat es 2 Jahre gedauert, bis ich herausgefunden habe, wie die funktioniert. Die Tonart wird angegeben, indem der Ton für 1 definiert wird, z.B. 1 = D 2/4 oder 1 = G 4/4. Der Rest sind Zahlen von 1 bis 7 ( obwohl es nur 5 Saiten gibt ), mal mit Punkt oben drüber oder unten drunter, oder auch mit 2 Punkten unten drunter ( Oktavangabe ), mit einem, zwei oder gar keinem Strich unten drunter ( 8-tel, 16-tel ) und jede Menge Häckchen verschiedenster Art ( Spielanweisung ). Glück hatte ich noch, daß ich Bücher mit Zahlen gefunden hatte, die eigentliche oder vielleicht auch nur ältere Notendarstellung sind richtige chinesische Schriftzeichen
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Ich hatte mir mal von einer Chinesin die Titel des einen Notenbuches übersetzen lassen. Sie hatte mir freudestrahlend erklärt, daß es sich dabei um ein Kinder-Liederbuch handelte.
Grüßlies
Dieter