Gotische Harfe (zum Leihen/Antesten) für eine blutige Anfängerin!

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himbeerui

Gotische Harfe (zum Leihen/Antesten) für eine blutige Anfängerin!

Beitrag von himbeerui »

Hallo!

Bin selbst ganz frisch hier im Forum und habe nach ca. 6 Jahren entschieden, die Harfe erneut zu lernen.
Ich würde gerne auf einer gotisches Harfe anfangen, da ich (hier im Forum :)) gelesen habe, dass sie an sich eher hohe Töne hat und das ist meine Sache. Zudem suche ich übrigens jederzeit nach Klangbeispielen oder Stücken, also nur her damit!
Nun würde ich gerne wissen, was der Unterschied beim Spielen zu anderen Harfen ist?

Zweiter Punkt wäre eine Leihharfe! Da ich als Schülerin das Geld derzeit leider nicht aufbringen kann suche ich nach einer Alternative, dem Instrument wieder näher zu kommen. Ich wohne im Bereich Bayern, Oberfranken, Selb, pendle jedoch meist zweimal im Monat für ein Wochenende nach München.
Natürlich nehme ich auch günstige Angebote wahr und Tipps für ein gutes Buch, um sich das Instrument selbst beizubringen, man möge sich einfach per Email bei mir melden :_cheesy_:

Ich freue mich schon auf Antworten,
eure Rui.
Zuletzt geändert von himbeerui am So 21. Sep 2008, 18:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Lady_Morgana
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Beitrag von Lady_Morgana »

hallo rui,

bei glissando in 91187 Röttenbach - Mühlstetten würd ichs mal versucen, , da kannst du dir ne harfe leihen...
...und manchmal trifft man dort unverhofft auf forenmitglieder, die einem aber gaaar nicht verraten wollen, wer sie im forum sind...
:_grin_: :_grin_:

grüssle

annette
Oliver

Beitrag von Oliver »

Hallo Rui,

erstmal von mir ein herzliches Willkommen im Harfenforum!

Du schreibst, dass Du das Geld nicht aufbringen kannst. An welcher Summe orientierst Du Dich dabei denn? Die Spanne ist riesig. Es gibt Harfen für weniger als 1000,- oder welche, die soviel wie ein Mittelklassewagen kosten.

Große Harfengeschäfte bieten häufig die Möglichkeit, eine Harfe zu leihen. Wenn man die Harfe später kauft, wird die bis dahin entrichtete Miete meist voll auf den Kaufpreis angerechnet. Glissando macht das, glaube ich.

Ansonsten schau Dich mal bei Harfenbauern um. Bernhardt Schmidt hat mit der "kleinen" Iona eine wundervolle Harfe zu einem sehr günstigen Preis entworfen.

Wenn Du selbst bauen möchtest, gibt es verschiedene Harfenbauer und die Klangwerkstatt, die Baukurse anbieten, wo Du teilweise für ca. 1000,- Deine eigene Harfe bauen kannst.

Und natürlich: durchforste mal das Forum! Du bist nicht die einzige, der der Euro nicht so locker in der Tasche sitzt und die nach einer günstigen Harfe sucht! Dort findest Du schon einige Beiträge zu dem Thema.

Ach ja: Pakistani-Harfen... die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Über das Thema gibt es schon lange Diskussionen hier im Forum. Aber lies selbst.

Viele Grüße
Oliver
Avaru
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Beitrag von Avaru »

Gotische Harfen haben meist relativ enge Saitenabstände (Das ist aber nur Gewohnheitssache) und die kleinen, die ich kenne, haben eher eine geringe Saitenspannung.
himbeerui

Beitrag von himbeerui »

Und was bedeutet das für eine Anfängerin?
Kann es sein, dass einfach die Art des Spielens auf einer gotischen Harfe der einer keltischen Harfe unterscheiden und man sonst unter keinen Nachteilen zu 'leiden' hat (vom eventuellen Umsteigen mal abgesehen)
annunziato
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Beitrag von annunziato »

"einfach die Art des Spielens unterscheiden" - genau da liegt der Hase im Pfeffer. Wenn mensch die gotische Harfe mit der Musik und vielleicht ein bisschen "historisch" (das erläutere ich gern mal anderswo, kann etwas ausufern) spielen möchten, dann unterscheidet sich das nicht nur ein bisschen:
Mit den engeren Saitenabständen und der geringeren Spannung ist die angemessene Handhaltung eine sehr andere als bei "heutigen keltischen" Harfen. Daraus folgen auch andere Fingersätze.
Wenn Du mit Schnarrhaken spielen möchtest, um mehr Klang und die interessante Färbung herauszuholen, ist die Anschlagtechnik auch nochmal anders und wird zu leicht für eine keltische.
Durch das Fehlen kräftiger Bässe werden die Arrangements anders, abgesehen davon, dass der "klassische Dreiklang" zur Zeit der gotischen Harfe noch nicht erfunden war.

Last but not least ist das Stimmsystem ein anderes, man kann auf der gotischen gut pythagoräisch anfangen, hat dann aber (was eben mit der Musik der Zeit auch korrespondiert) keine gut hörbaren Durterzen.
Also: Es hängt von der Art der Musik ab und wie Du sie spielen möchtest (und nach welchen Klängen Du Dich sehnst), welche Harfenart für Dich wirklich die richtige ist. Um das Prinzip zu lernen, hilft eine gotische sicherlich, aber wenn Du aus dem zeitlichen Bereich heraus willst oder stärker folkig und mit Akkorden arbeiten möchtest, solltest Du doch besser an einer keltischen rumüberlegen. Es sei denn, Du bist beispielsweise so experimentierfreudig wie Ralf :-)
Es gibt auch halbwegs gute kleine kostengünstige "keltische" / "ungotische" Harfen.
Besten Gruss vom südlichen Rheinknie
a.
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annunziato
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Re: Gotische Harfe (zum Leihen/Antesten) für eine blutige Anfäng

Beitrag von annunziato »

Die "relativ weite" Wartburg von Frank Sievert hat ca. 12 mm Abstand, andere (und insbesondere solche, die sich recht eng an historische Vorbilder anlehnen) haben noch kleinere Abstände, 9 mm sind keine Seltenheit. Saitenspannung ist z.T. locker die Hälfte von "gewöhnlichen" Hakenharfen. Beides wirklich Welten von der Pedalharfenwelt entfernt.
Das führt zur Notwendigkeit einer anderen Handhaltung als das, was derzeit gemeinhin so bei Hakenharfen gelehrt wird. Mit "Daumenrauf" kommt man hier i.a. nicht weiter, Finger können nicht "eingesetzt" werden, und wenn man nicht aufpasst, sind die Finger einander im Weg... ;-). Gute Inspirationen sind spätmittlealterliche Engel- und Harfenistenbilder, auch was den Ort des Fingers an und auf der Saite angeht.
Frohes Ausprobieren annunziato
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Der Juergen
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Re: Gotische Harfe (zum Leihen/Antesten) für eine blutige Anfäng

Beitrag von Der Juergen »

Habe da - aus anderem Anlass - vorgestern ne Seite gesehen:
http://www.harpspectrum.org/historical/ ... hort.shtml

Liebe Grüße
Jürgen
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