Harfen in Romanen

Du hast etwas schönes, ärgerliches, spannendes, trauriges mit deiner Harfe erlebt? Erzähl uns davon.
Avaru
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Harfen in Romanen

Beitrag von Avaru »

Es gibt sicher nicht viele Romane, in denen Harfen eine Hauptrolle oder zumindest wichtige Rolle spielen. Aber ich stelle fest, dass es eine gibt, die mir sehr im Gedächtnis geblieben ist:

Die Harfe des Barden Flewddur Flam aus den Taran-Büchern von Lloyd Alexander. Er musste ständig die Saiten flicken, weil die Harfe magisch war und immer wenn er etwas zu sehr übertrieb mit seinen Geschichten, riss eine Saite. Trotzdem war es eine Harfe, die überaus schön klang. Und am Ende rettete sie der Gruppe von Helden in größter Not sogar das Leben. Die Szene möchte ich jetzt nicht spoilern (leider gibt es ja keine Spoiler Funktion im Forum), falls jemand diese phantastischen Jugendbücher noch lesen will, aber ich muss jedes Mal heulen dabei.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lloyd_Alexander
annunziato
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Re: Harfen in Romanen

Beitrag von annunziato »

Patricia McKillip: die "Riddlemaster"-Trilogie (der Rätselmeister von Hed) - hier kommen Harfen, geheimnisvolle Harfner und die unbedingte Bindung zur Harfe zentral vor (mit der sehr schönen Beobachtung, dass mensch dazu tendiert, irrationale Dinge zu tun, um an Harfen zu kommen oder sie zu halten ;-)).
Frau McKillip hat übrigens auch einen Fantasy-Roman geschrieben, der durch "Lady of Shalott" von Loreena McKennitt inspiriert wurde.

Die deutschen Übersetzungen sind (soweit vorliegend) ordentlich, aber ich empfehle sehr die Originalverisonen, die Sprache besitzt ihre sehr eigene Magie.
Nur durch Harfe spielen lernt man Harfe spielen. (Aristoteles)
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Mäusedudler
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Re: Harfen in Romanen

Beitrag von Mäusedudler »

Ruth Nestvold - Flamme und Harfe

Eine Nacherzählung der Tristan und Isolde Sage. Die Harfe steht für Tristan, der ein begnadeter Harfer ist (allerdings auch ganz schön viele Schlachten schlagen muss).
Am Anfang muss man sich erst reinfinden (gälische Namen etc.), aber absolut spannend und empfehlenswert.
LG, Kirsten
Oliver

Jack and the Beanstalk

Beitrag von Oliver »

Hallo!

"Jack and the Beanstalk" - http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_und_die_Bohnenranke ist auch eine Geschichte - nicht unbedingt ein Roman - in der die Harfe eine wichtige Rolle spielt. Übrigens auch verfilmt, wer ein wenig sucht im www, wird sicher etwas finden.

Viele Grüße
Oliver
Sally

Re: Harfen in Romanen

Beitrag von Sally »

Hi,

die Rhapsody-Bücher (Tochter des Feuers, der Erde usw.) von Elisabeth Haydon. Die ersten drei sind klasse, die letzten beiden lohnen sich nicht so wirklich.

Lieben Gruß
Sally
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merit
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Re: Harfen in Romanen

Beitrag von merit »

Hallo, liebe Lesefreunde, gab es das Thema nicht schon einmal?

Und dürfen es auch sogenannte Klassiker sein?

Dann werfe ich hier mal die "Gefährlichen Liebschaften" (1782, Choderlos de Laclos) ins Rennen - hier dient die Harfe bzw. ihr Inneres dem unauffälligen Überbringen von Liebesbriefen. Das Instrument wurde sicher nicht umsonst gewählt. Eine Violine etc. hätte es auch getan, aber die Harfe hat schon einen hohen erotischen Symbolgehalt, bzw. sie hatte es zumindest bis weit ins 19. Jahrhundert hinein. Tolles Buch übrigens!!

Und dann "Mansfield Park" (1814, Jane Austen): "Eine junge, hübsche, lebhafte Frau mit einer Harfe, die so elegant war wie sie selbst, beide in der Nähe eines Fensters plaziert, das bis zum Erdboden reichte und auf eine Rasenfläche hinausging, die von Büschen in üppigem sommerlichen Laub umgeben war - das genügte, um jedes Männerherz Feuer fangen zu lassen."
Ein Spruch, sich goldgerahmt über den Küchentisch zu hängen :-)!!

Die Spielerin versetzt in dieser Szene dem Herzen des "Haupthelden" den Todesstoß. Allerdings ist auch ihre stille "Konkurrentin" völlig fasziniert von dem Harfenspiel und nutzt jede sich bietende Chance, sich vorspielen zu lassen.
Wie weit dies allerdings noch geht und welche Früchte es trägt, weiß ich noch nicht - ich bin noch lange nicht am Ende mit meiner Lektüre.

Viele Grüße, Merit Zloch
:-)
Deirdre
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Harfen in der Literatur

Beitrag von Deirdre »

Hallo allerseits,

dachte, ich mache mal einen Thread zu Harfe in der Literatur auf. Ja, ich weiß, das Thema ist nicht ganz neu, es gab schon

"Harfe in Romanen"
viewtopic.php?f=15&t=2484

und Harfengedichte: Frühling lässt sein blaues Band
viewtopic.php?f=15&t=4136&start=10

viewtopic.php?f=15&t=886

und wunderschöne Harfensagen:

viewtopic.php?f=15&t=809
viewtopic.php?f=15&t=882

aber ich bin auf eine schöne Stelle in Hesses "Ein Wintermärchen" gestoßen, die ich teilen wollte:

"Ein kleines Harfenmädchen sang
Sie sang mit wahrem Gefühle
Und falscher Stimme, doch ward ich sehr
Gerühret von ihrem Spiele."

http://www.deutschestextarchiv.de/book/ ... _1844?p=24

Und in der Edda - in einer eher blutigen Geschichte - spielt Gunnar die Harfe mit den Füßen, um sich vor Schlangen zu schützen...

http://gutenberg.spiegel.de/buch/die-edda-4321/38
- Primum nil nocere -
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Anne
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- Athanasos (Klangschiff, Lutz Bönisch) aus Walnuss und Esche, 34 Saiten C-a3, Nylon, Säulenhöhe 125cm
- mein 27-saitiger asiatischer Reiseparvenü

Re: Harfen in der Literatur

Beitrag von Anne »

In "Harry Potter an the Philosopher's Stone" wird Fluffy durch eines verhexte, von alleine spielende Harfe in den Schlaf gespielt....
Ich habe den englischen Originaltitel verwendet, weil es in der Anglistik nicht diese zwei Klassen Gesellschaft von Belletristik und Literatur gibt wie in der Germanistik.... :_wink_: :_grin_:
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Maira
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Re: Harfen in der Literatur

Beitrag von Maira »

Da hab ich schon genau hingehört .
Das geht nur mit Pedalharfe zu spielen .
Schade. :_sad_:
Mach doch , was Du willst. Ich mach auch , was ich will.
Aber ich mach das wirklich.
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KaPunkt
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Re: Harfen in der Literatur

Beitrag von KaPunkt »

Das Lied des Basilisken von Patricia McKillip (Song for the Basilisk)
Ein wunderschöner Fantasy Roman voller Musik.
Die Hauptfiguren habe eine große Liebe für das Picochet (k.A., ob es das wirklich gibt), während vor allem ein Ausbilder immer wieder versucht, den Helden mit der Harfe zu versöhnen und für sie zu begeistern, aber die Harfe bringt unter den fingern der Hauptfigur nur Feuer und Leid hervor.
Oder so ähnlich. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, selbst zu lesen. :_smile_:

Zitat, frei aus dem Kopf: Barde Trefon trug seine Harfe auf dem Rücken wie den Flügel eines Schmetterlings.

Und natürlich das Silmarillion vom guten Tolkien.
Besonders die erste Begegnung zwischen dem Elben Finrod Felagund und den Menschen verzaubert mich jedesmal wieder.

Und wenn jemand wissen will, wie Elben so wirklich drauf sind, muss man nur die Geschichte lesen, in der der Elb Fingon auf der Suche nach seinem Freund Maedhros den Thangorodrim ersteigt, die Bergfestung Morgoths (Vorgänger und Ausbilder von Sauron, nur so zur Verortung) und dabei eine Harfe mitschleppte.

Liebe Grüße,
KaPunkt
Wenn ich mich noch weiter von der Realität entferne, nähere ich mich ihr von hinten.
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