HILFERUF – Das Grauen in Syrien – DOCH KEINE (!) Rettung

[Oliver]

Hallo,

hier gibt es ein paar Infos und Berichte über Syrien, die nicht so auf die Mainstreamberichte aufspringen: http://www.sarsura-syrien.com/

Viele Grüße
Oliver

[Anne]

Hallo,
gibts was neues?

[Oliver]

Hallo Anne,

ich kann Dir nichts hierzu im Detail sagen, aber soviel aus direkter Quelle aus Syrien, dass es gerade sehr kriegerisch zugeht. Es muss ziemlich heftig sein in den letzten Tagen. Also keine Entwarnung.

Viele Grüße
Oliver

[Anne]

[quote="Oliver"]Hallo Anne,

ich kann Dir nichts hierzu im Detail sagen, aber soviel aus direkter Quelle aus Syrien, dass es gerade sehr kriegerisch zugeht. Es muss ziemlich heftig sein in den letzten Tageno. Also keine Entwarnung.

Viele Grüßcc
Oliver[/quo
Das versteht sich von selbst, das ist ja gerade auch in den internationalen Medien sehr gut zu verfolgen, .z. in derx englischsprachige Variante von Al Jazeera. Es geht hier ja um einen speziellen Einzelfall.

[Der Juergen]

Basel schreibt regelmäßige Posts (auf Arabisch) in Facebook, ich habe aber im Moment keine Chat-Korrespondenz, auch weil ich nicht die immer gleiche Frage stellen möchte. Mir persönlich käme das im umgekehrten Fall so vor als wolle jemand so eine Art "private Live-Berichterstattung" von einem Menschen, der in Todesangst lebt.
Mag sein, dass er da anders denkt.
Aber er ist Musiker und kein Kriegsreporter.
Ich werde ihn noch mal in Bezug auf seine Harfen und seine Familie fragen und das Interesse an seinem Schicksal mitteilen.
Liebe Grüße
Jürgen

PS: Al Jazeera ist wirklich ein Fels im engagierten Journalismus, seit der Berichterstattung vom Tahrir-Platz in Kairo vor gut eineinhalb Jahren habe ich ein "Like" in Facebook platziert.

[Der Juergen]

Leider gibt es aus Syrien immer nur noch schrecklichere Nachrichten und Bilder.

Basel hat gerade ein Foto aus seiner Heimatstadt Homs in Facebook veröffentlich, dazu sein Kommentar:

Yes this is My city (Homs) Yes it is. http://sphotos-c.ak.fbcdn.net/hphotos-a ... 8211_n.jpg

Übrigens hatte ich noch mal Chat-Kontakt mit ihm, zu seiner Verzweiflung kommt nun noch ein diffuses Unverständnis gegenüber dem Ausland, den Menschen nicht zu helfen.

Dear Jürgen, I need a help to get out, I wrote about that in the harpcolumn, but sympathy is all. News is very horrible, all the TV stations show what happening, what is the result, the whole world is watching . Sorry my dear I do really feel bad.

Leider habe ich keine Idee, wie man ihm jetzt noch wirklich helfen kann, beim letzten »Versuch« mochte er ja dann doch lieber bleiben.

Ich denke, wenn man das sieht und von den Massakern an der Bevölkerung liest, hat man keinerlei Recht, auch undifferenzierte Sichtweisen zu be- und schon gar nicht zu verurteilen.

[Moira]

Wenn er JETZT auf seine Harfen zu gunsten seines Lebens verzichten kann, dann wird es einen Weg geben. Dann kann er versuchen sich über die türkisch/ syrische Grenze zu schaffen. In der Türkei kann man ihm dann Geld oder was er braucht über die Deutsche Botschaft zukommen lassen. Ich habe einen Bekannten beim Auswärtigen Amt. Da kann ich schauen, was möglich ist. Aber er MUß seine Harfen loslassen. Bei der Flucht gehen sie kaputt und im Haus auch (selbst wenn er da bleibt) DAS muß er einfach akzeptieren. Wenn nicht, dann ist es besser und gesünder für UNS hier den Abstand zu wahren, denn egal wie schrecklich das Unheil dort ist, WIR dürfen uns nicht aufrauchen für jemand, dem nicht zu helfen ist! Wir können Mitfühlen, nicht MitLEIDEN.

Liebe Grüße
Moira

[Aoi]

Sehe das genauso wie Moira. Loslassen ist der einzige dünne Faden den er hat um
eine winzig kleine Chance zu haben dem zu entfliehen.
Die Zustände dort sind gerade noch vergleichbar mit denen die unsererEltern und
Großeltern im zweiten Weltkrieg erlebten.

Auch sie haben Alles hinter sich lassen und von Neuem Anfangen müssen. Aber
Vergessen werden/haben sie nie.

Schrecklicher Weise hat der Witschaftliche Faktor heute noch mehr an Macht
gewonnen oder wird als Druckmittel mißbraucht, so das Weltweit Allen die
Hände gebunden sind und über Alle bestimmt.

[Der Juergen]

Ja, Moira und Aoi,

ich sehe das genauso, hier obliegt jedem Menschen die Notwendigkeit selbst über sein Leben zu entscheiden, wenn es denn überhaupt eine autonome Entscheidung gibt (die Neuro-Wissenschaftler sind sich da ja nicht alle einig …).

Es ist definitiv nicht so, dass ich mir selbst das auflaste, es hatte mal eine Freundin aus Berlin vermutet, die das letzte »Mal« in die Sache involviert war.

Etwas, das ich immer mal wieder im Leben als ein Herausreißen aus dem eigenen Trott empfinde, die plötzliche Erweiterung des Blickwinkels, möchte ich mit anderen Menschen teilen. Es ist so gesehen zunächst nur eine zwischenmenschliche Information. So etwas tue ich übrigens häufig, auch in weniger prekären Dingen. Hier war es gekoppelt an das Begehren des syrischen Harfenisten Basel.

Leider lassen sich solche Hilfeangebote nicht beliebig auf Eis legen und wieder auftauen, wenn die Lage von dort gerade anders aussieht, dazu sind die Hilfewilligen viel zu sehr in ihre eigenen Bezüge eingebunden. Auch ich!

Wenn ich ein wenig »Luft« habe, werde ich ihm noch mal schreiben, in dem Sinn, wie es Moira sieht.
Danach müsste ich es aber wahrscheinlich aus der Hand geben, denn durch eine zwischengeschaltete »Relais-Station« wird eine solche Hilfe meist nicht effizienter, im Gegenteil braucht das zusätzliche Energie und vor allem Zeit.

Wärst du, Moira, denn willens das zu übernehmen, sollte er mir(!) ein klares "Ja" ohne Bedingungen signalisieren?
Das kannst du mir gerne per Mail kommunizieren.

Liebe Grüße
Jürgen

[Der Juergen]

Nun ist es schon über zwei Jahre her, seit ich das letzte Mal in diesem Thread, Neuigkeiten mitteilte.
Vielleicht haben es die meisten auch schon wieder vergessen oder sind einfach zu neu im Forum.

Ich bekomme jedoch über Facebook sozusagen täglich mit, wie es dem syrischen Harfenisten geht.
Ich weiß nicht genau, wie viel meine Rolle in verschiedenen Zusammenhängen dazu beigetragen hat, aber er ist mittlerweile über Facebook mit sehr vielen sehr hochrangigen Harfenisten und Harfenistinnen befreundet, die ihm zumindest über diesen Kanal immer ein bisschen Kraft geben konnten.

Die erleichternden Nachrichten kamen schon vor ein paar Wochen!
Er ist jetzt in Schweden in Sicherheit!

Dort hat er auch (temporären?) Zugang zu einer Harfe, hatte jetzt eine Probe …

Er schreibt:
feeling very tired after the yesterday rehearsal, Oh God a long time didn't play, the war destroyed something inside of me, and don't know how to recover

Verständlich!

Das nur zur Information.