Warum so wenige Harfner?
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Warum so wenige Harfner?
Die Harfe ist hierzulande ja ein ziemlich exotisches Instrument und ich Frage mich warum das so ist. Von der Sache her kann sich die Harfe ja ganz gut zwischen anderen Instrumenten einordnen die man seine Kinder gerne lernen lässt (z.B. Geige, Klavier,...). Bei der Harfe sehe ich im Vergleich sogar eine Menge Vorteile:
Weniger sperrig als ein Klavier
Klingt schon nach den ersten Stunden schön. Kann man von einer Geige ja nicht immer sagen.
Sehr motivierend am Anfang
Sehr Nachbarschaftsverträglich
Usw...
Trotzdem sind wir eine recht seltene Spezies. Wie erklärt ihr euch das?
Weniger sperrig als ein Klavier
Klingt schon nach den ersten Stunden schön. Kann man von einer Geige ja nicht immer sagen.
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- Der Juergen
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Re: Warum so wenige Harfner?
Es gibt mit ziemlicher Sicherheit mehr, als dir vermutlich bewusst ist.
Wenn du dir allein anschaust, wie viele Harfen in den letzten Jahrzehnten in Baukursen der Klangwerkstatt fertig wurden (etwa 18 Kurse pro Jahr, je schätzungsweise 9–10 Harfen) und dann die ganzen einzelnen Harfenbauer und »Manufakturen« hinzunimmst, dann die Importe, die durch Händler vertrieben werden … das allein ohne die »Klassikerszene« mit ihren Doppelpedalharfen …
Ich bin seit 2000 in der Szene »dick drin« und finde gar nicht, dass die Harfe so selten ist
Wenn du dir allein anschaust, wie viele Harfen in den letzten Jahrzehnten in Baukursen der Klangwerkstatt fertig wurden (etwa 18 Kurse pro Jahr, je schätzungsweise 9–10 Harfen) und dann die ganzen einzelnen Harfenbauer und »Manufakturen« hinzunimmst, dann die Importe, die durch Händler vertrieben werden … das allein ohne die »Klassikerszene« mit ihren Doppelpedalharfen …
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Jürgen Steiner
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Re: Warum so wenige Harfner?
Jein. Sicher gibt es mehr als ich mir vorstellen kann. Andererseits sind mir im Laufe meines Lebens eine Menge Leute begegnet die eine Ausbildung an Klavier oder Geige genossen haben, Harfner habe ich aber nur sehr wenige getroffen und die auch erst seit dem ich selbst aktiv bin.
- Der Juergen
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Re: Warum so wenige Harfner?
Klar, jeder schaut durch seine Augen, mir sind vergleichsweise wenige Geiger und Pianisten begegnet, letztere häufiger, weil sie außer Harfe im Studium auch Klavier spielten.
Verbreitet wie die Gitarre in allen ihren baulichen und spielerischen Ausprägungen ist die Harfe freilich nicht.
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Re: Warum so wenige Harfner?
Harry1984,
ich glaub einfach, dass die Harfe im "musikalischen Bewusstsein" der Menschen noch nicht so angekommen ist bzw. nicht mehr. Die meisten kennen die einsame Harfenistin an der großen Pedalharfe, wissen aber gar nicht so recht, was sie spielt und schielen etwas ehrfürchtig rüber. Oder man denkt sofort an "Ulme" - das ist dann die Blutgrätsche.
Instrumente wie Klavier, Geige, Gitarre, Trompete.... sind uns geläufig und werden normalerweise an Musikschulen unterrichtet. Bei der Harfe sieht es da schon anders aus. Zudem wissen viele nicht, dass man mit der Harfe auch ganz andere Sachen spielen kann als Klassik und es überhaupt auch Hakenharfen gibt!
Ich wollte als Kind unbedingt Klavier lernen, denn wir hatten immer Klaviere zuhause. Ich liebe das Klavier immer noch, da es einfach vielseitig ist.
Ich weiß aber nicht, ob ich mich nicht genauso an die Harfe gesetzt hätte, WENN sie denn dann schon dagewesen wäre bzw. überhaupt einen Platz in meinem Bewusstsein gehabt hätte - ich kannte einfach niemanden, der Harfe spielt!
Insofern ist es wichtig, dass man die Harfe in den Vordergrund rückt und Kinder überhaupt mit ihr in Berührung kommen durch Aufführungen in der Schule usw.
Die Reaktion - wenn jemand meine Harfe stehen sieht - ist eigentlich immer die gleiche: Staunen, Verwunderung, leichte Ratlosigkeit....... "man" weiß nicht so recht, was man damit anfangen soll.
Ich glaub aber, dass sich das allmählich ändert.
ich glaub einfach, dass die Harfe im "musikalischen Bewusstsein" der Menschen noch nicht so angekommen ist bzw. nicht mehr. Die meisten kennen die einsame Harfenistin an der großen Pedalharfe, wissen aber gar nicht so recht, was sie spielt und schielen etwas ehrfürchtig rüber. Oder man denkt sofort an "Ulme" - das ist dann die Blutgrätsche.
Instrumente wie Klavier, Geige, Gitarre, Trompete.... sind uns geläufig und werden normalerweise an Musikschulen unterrichtet. Bei der Harfe sieht es da schon anders aus. Zudem wissen viele nicht, dass man mit der Harfe auch ganz andere Sachen spielen kann als Klassik und es überhaupt auch Hakenharfen gibt!
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Ich weiß aber nicht, ob ich mich nicht genauso an die Harfe gesetzt hätte, WENN sie denn dann schon dagewesen wäre bzw. überhaupt einen Platz in meinem Bewusstsein gehabt hätte - ich kannte einfach niemanden, der Harfe spielt!
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Ich glaub aber, dass sich das allmählich ändert.
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Re: Warum so wenige Harfner?
Ja, das deckt sich mit meiner Erfahrung. Interessant ist da natürlich warum die Harfe nicht in der allgemeinen Wahrnehmung vorhanden ist.
Was meinst du mit Ulme?
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Re: Warum so wenige Harfner?
Na, DER Ulme:
Hab jetzt kein besseres Beispiel gefunden Aber DEN Harfenspieler kennt jeder!
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Re: Warum so wenige Harfner?
Na, »jeder« ist vielleicht übertrieben, dieses Kerlchen dürfte einer der nicht so vielen sein, den ich noch nie gesehen oder davon gehört habe.
Vielleicht liegt es auch daran, dass er keine Harfe spielt, und in der Leierszene bin ich nicht ganz so firm
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Re: Warum so wenige Harfner?
@Der Jürgen, wirklich nicht? Ulme von "Wicki und die starken Männer" - eine Kinderserie, wurde auch verfilmt. Na ja, wer ein entsprechendes Alter hat oder Kinder hat.... Bin wohl zu alt.
Ja gut, eine Harfe ist das mehr oder minder strenggenommen nicht, aber jeder sagte damals "der Wikinger mit der Harfe".
Und DA wären wir wieder beim Thema: die Harfe ist einfach zu wenig bekannt.
...Hab ich den Bogen nochmal gekriegt
Ja gut, eine Harfe ist das mehr oder minder strenggenommen nicht, aber jeder sagte damals "der Wikinger mit der Harfe".
Und DA wären wir wieder beim Thema: die Harfe ist einfach zu wenig bekannt.
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- Anne
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Re: Warum so wenige Harfner?
Ich würde sagen, da kommt neben der fehlenden Unterrichtsdichte noch die finanzielle Komponente dazu. Während es für Geige oder Gitarre durchaus eine hohe Dichte an preiswerten Einsteigerinstrumenten gibt (ob die klanglich alle so prickelnd sind steht auf einem anderen Blatt), ist dies bei Harfen nicht der Fall ist. Zu den hohen Einstiegskosten kommt dazu, dass wenn es Harfe an einer Musikschule gibt, das Unterrichtsziel oft die Konzertharfe ist, was die finanzielle Hürde nochmals deutlich höher legt. Die reinen "keltischen" Harfner sind da ja eher selten aktiv.