Noten lesen und Harfe spielen

Du hast etwas schönes, ärgerliches, spannendes, trauriges mit deiner Harfe erlebt? Erzähl uns davon.
Lenanshee
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Die Harfe aus Westeros, der Sterndrache (Saira in Ahorn von Detlev Lampe)

Daneben tanzt eine Bühnenerfahrene E-Bassgitarre aus Esche, Ovangkol und Riegelahorn aus der Reihe, aber im Takt.

Re: Noten lesen und Harfe spielen

Beitrag von Lenanshee »

Als Fazit könnte man wohl ziehen: Noten gut lesen können hilft auch noch ungemein... klar, dann müssen wir ja nicht auch noch überlegen, was unsere Noten bedeuten, bevor die Finger sortiert werden müssen.

Das kann man eigentlich nur immer weiter üben... bei mir klappt es gut, sowohl im Violin-, als auch Bassschlüssel die Noten ohne nachdenken gleich zu erkennen, was dann das Ursprungsproblem des threads erleichtert... :_lipsrsealed_:

Da ist das umschreiben/ selbst schreiben wie Maira sagt, echt ideal.
"I stood on the edge of that abyss between man and beast and played my harp for you, checking each note, one by one, to see if it would reach you."
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Koko P.
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Re: Noten lesen und Harfe spielen

Beitrag von Koko P. »

@ Merit: Also.... musste mich mal an die Harfe setzen und es an einigen Stücken verschiedener Spielgrade ausprobieren. Ganz klares sowohl als auch. Erst lerne ich das Stück nach Noten, Note für Note, dann fange ich an Muster, Akkorde und Griffe zu suchen, dann spiele ich es nach Noten, dann geht der Blick immer kürzer in die Noten und mein Hirn weiß schon, was jetzt kommen sollte. Manchmal nehme ich mit einem kurzen Blick gleich die nächsten ein bis zwei Takte auf. Und dabei helfen die Farbcodierungen. Manche Phrasen gehen auch auswendig, aber eben nicht das ganze Stück. Dann geht der Blick zwar zu den Saiten, aber oft nicht, um die nächste zu suchen, sondern einfach nur so. Das sind dann die Momente, in denen man in die Musik eintaucht.

Mairas Vergleich mit den Buchstaben passt ganz gut. Kinder lesen am Anfang auch Wörter Buchstabe für Buchstabe, später nimmt man ganze Wörter auf einen Blick auf, oder auch ganze Satzteile, weil das Hirn schon im Voraus Sätze vervollständigt.

Beispiel Waterkilpie (aus U. Laars Harfenschule): In der dritten Zeile gibt es zwei dunkelblaue "Echte Vierer". Also waren das zuerst zwei Blicke, wo die Vierer jeweils anfangen. Inzwischen hört mein Hirn schon voraus, dass es dieselben Töne sind, vom langen Ton zuvor ausgehend. Auch die linke Hand weiß manchmal schon vorher, wo sie anfangen soll, und den Griff kann ich inzwischen blind. Eine Zeitlupenkamera würde wahrscheinlich feststellen, dass der Ringfinger links ein ganz klein wenig vor den anderen eingelegt wird. Ob das "klassisch" normal oder schlecht ist, ist mir eigentlich egal. Bei mir klappt es.

Beispiel "La Biche Blanche" (aus hm3). Da gibt es einige "echte Vierer" und der am Ende der ersten Reihe liefert sozusagen kostenlos gleich den ersten Ton der zweiten Reihe mit. Es gibt auch mehrfach den Griff rechts 1-2-Lücke-3 (Finger). Die sind hier grün angemalt. Am Anfang zeigte mir das im Voraus den Griff - auch wenn die Tonlängen unterschiedlich sind. Inzwischen ist das Stücke in der Phase, dass ich nur noch kurz zur Orientierung in die Noten schaue, meistens für die linke Hand (Buchstaben!).

Da ich als Kind Akkordeon gespielt habe, wo man links ja meist nach Buchstaben spielt, ist Bassnoten lesen für mich immer wie Simultanübersetzen. Von daher bin ich froh, dass links oft nach Mustern gespielt wird, von denen man nur den 1. Ton finden muss. Buchstaben!

@ Madame Pling: Freut mich, wenn ich dir eine kleine Hilfe geben konnte.
Heute ist ein guter Tag für einen guten Tag!
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merit
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Re: Noten lesen und Harfe spielen

Beitrag von merit »

Liebe Koko P. , alles klar! Ich verstehe jetzt, wie Du die Noten beim Spielen von Stücken einsetzt. Das Prinzip "Lesen" nehme ich auch immer wieder als Beispiel, wenn es darum geht, Notenlesen zu erklären. Danke!
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