die perfekte Harfe

Du hast etwas schönes, ärgerliches, spannendes, trauriges mit deiner Harfe erlebt? Erzähl uns davon.
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Reidun
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Re: die perfekte Harfe

Beitrag von Reidun »

Saitenwickler hat geschrieben: Mi 16. Jan 2019, 09:06 Ich habe mir mittlerweile ja auch das ein oder andere an Harfen angeschaut. Solche wie beschrieben kleineren Probleme und Auffälligkeiten ließen sich dabei durchaus hier und da erkennen, schon wahr. Was sich meiner Meinung nach auf eine relaxte Endkontrolle zurückführen ließ.

Schön ausgeschnittene Schalllöcher auf der Rückseite, die Kanten aber nicht besonders toll nachbearbeitet. Geschwungene Hälse, beim Drübergleiten mit der Hand erkennt man Unebenheiten. Saiten, die ungleich lang und teils spitz abgeschnitten sind. Lockere Stimmwirbel und bereits im Neuzustand durch rustikalen Zusammenbau vermurkste Schraubenköpfe.

Das alles könnte man meist durch eine längere Verweildauer der neuen Harfe beim Harfenbauer noch ausgleichen, und/oder durch höherwertige Verfahrensweisen bei der Produktion. Fand ich jetzt auch teils etwas kurios wenn man sich anschaut, welche jahrelange Erfahrung und welchen eigenen Anspruch manche Harfenbauer haben. Da erwartet man eigentlich handgeschmeichelte Hölzer und liebevolle Verarbeitung samt einer exzellenten Endkontrolle.

Aber vielleicht ist das einfach eine Begleiterscheinung nicht-industrieller Produktion. Dafür haben diese Harfen auch ein gewisses Flair, keine ist wie die andere. Meine ehemalige Salvi Una war dagegen perfekt, was die Verarbeitung angeht. CNC gefräste Tonlöcher, Fasen wie mit dem Lineal gezogen. Aber eben auch dieses Industrie-Flair.

Man kann wohl nicht alles haben. Außerdem machte es mir auch Laune, meine nicht ganz perfekte Kleinhersteller-Harfe etwas nachzuarbeiten ;-)
Stimme zu. Und Splitter will man sich auch nicht in den Finger ziehen wenn man in den Korpus greift...
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ClarSach
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Re: die perfekte Harfe

Beitrag von ClarSach »

Vielleicht habe ich viel Glück gehabt

Meine erste, ziemlich billige und alte Gebrauchtharfe Camac in einem Laden gekauft: alles in Ordnung.

Die Camac Excalibur die ich voriges Jahr kaufe, hatte viel (!) zu lockere Stimmwirbel, aber mit zugleich drücken und drehen, konnte ich das einfach selber beheben.

Meine billige und alte Gebrauchtharfe Salvi Heather die ich in einem Laden gekauft hatte, hat Klappen die manchmal nicht ganz stimmen und was und/oder Laut machen. Aber diese Harfe ist schon mehr als 30 Jahren alt und wann ich ihr damals kaufte, wußte ich nicht daß ich die Klappen im Laden kontrollieren sollte.

Meine L&H Prelude kam nagelneu zu mir. Eine Klappe gab am Anfang ein 'stumpfes' Laut, aber das hat sich nach ein oder zwei Wochen spontan beheben. Danach geschah so was mit nog einigen Klappen aber immer nur vor kürze Zeit. Vor einigen Wochen begann das untere F (Metallsaite) ein bisschen Laut beim Klappen zu machen, aber es sieht aus das auch dies sich spontan wird beheben. Ich denke, die Harfe ist sich noch am setzen.
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Der Juergen
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Re: die perfekte Harfe

Beitrag von Der Juergen »

Reidun hat geschrieben: Mi 16. Jan 2019, 04:38------------------------------
editiert. mygga als Admin.
----------------------------------


Oh mann … :_wink_: Ich habe im hier Gelöschten sogar Verständnis für – manche – Löschaktionen gehabt! :_kiss_:
Zuletzt geändert von Der Juergen am Mi 16. Jan 2019, 12:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: die perfekte Harfe

Beitrag von Tinka Bell »

mygga hat geschrieben: Mi 16. Jan 2019, 11:39 @saitenwickler

Und ich wage mal zu behaupten: Erst dann ist sie wirklich *dein* Instrument.
Na, das siehst du aber äußerst sportlich, mygga :_wink_: Gut - man kann allem etwas Positives abgewinnen. Leider sind dann einige Harfen wohl doch nicht *meins* - ich hatte einfach nix zu werkeln und nachzubessern UND ich bin gar nicht traurig drum. Trotzdem geb ich die nicht ab, ätsch :_tongue_:
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Re: die perfekte Harfe

Beitrag von Tinka Bell »

Wenn ich das alles so lese - grade von dir, Reidun - dann komme ich mehr und mehr zu der Auffassung, dass die Harfe nicht nur dafür da ist, um drauf zu spielen, sondern auch, um sich handwerklich "weiterzubilden" und offensichtlich mit der Harfe keine Langeweile zu haben, auch wenn man gar nicht spielt. :_rolleyes_: Na, das erkläre mal Außenstehenden….. So hatte ich mir das mit Sicherheit als Anfänger (bin ich ja irgendwie immer noch) nicht vorgestellt. Ich will das in der Form für mich auch nicht akzeptieren und bislang geht es ja gut. Jetzt hab ich das so oft gesagt, da passiert jetzt sicher die nächsten Tage etwas..... :_lipsrsealed_:
Ich gebe ja zu, dass ich nicht mal scharf bin auf das Saitenwechseln, was natürlich dazugehört - vor allem, wenn man dann Darmsaiten bevorzugt.

Ich sehe das auch so wie Jürgen - ohne Druck geht es manchmal nicht. Wenn man alles hinnimmt, ändern sich solch beschriebenen Mängel ja nicht.
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Der Juergen
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Re: die perfekte Harfe

Beitrag von Der Juergen »

Tinka Bell hat geschrieben:Ich sehe das auch so wie Jürgen - ohne Druck geht es manchmal nicht. Wenn man alles hinnimmt, ändern sich solch beschriebenen Mängel ja nicht.

Danke, aber das ist leider nicht so einfach … :_wink_:
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Re: die perfekte Harfe

Beitrag von Tinka Bell »

Ja, Jürgen, das war auch nur grob umrissen. "Einfacher" ist es, die Mängel im Kämmerlein selbst zu beheben. Aber dadurch weiß der Hersteller oder Harfenbauer nicht, was sich ändern muss. Und solche Sachen sprechen sich auch rum - einen schlechten Ruf kann sich zumindest kein Harfenbauer leisten, da er sich eh keine goldene Nase mit dem Harfenbau verdient.
Bei den größeren Herstellern könnte sich das alles viel zäher gestalten....
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Re: die perfekte Harfe

Beitrag von Der Juergen »

Sorry, hier hatte ausnahmsweise der Admin einen schlechten Tag. Öffentliche Entschuldigung an Jürgen. Ich hatte Zitieren mit Editieren verwechselt.

mygga

Liebe »mygga«,

zu 100 % angenommen! Danke für die Ehrenhaftigkeit! :_kiss_:
Weißt du, mir passiert das auch immer mal wieder, dass ich die Links verwechsele :_wink_:

Hier also der Beitrag (die Auslassung in eckigen Klammern betrifft eine Bemerkung, die durch eine PN deinerseits obsolet wurde.

=====================================
Ja, Jürgen, das war auch nur grob umrissen. "Einfacher" ist es, die Mängel im Kämmerlein selbst zu beheben. Aber dadurch weiß der Hersteller oder Harfenbauer nicht, was sich ändern muss. Und solche Sachen sprechen sich auch rum - einen schlechten Ruf kann sich zumindest kein Harfenbauer leisten, da er sich eh keine goldene Nase mit dem Harfenbau verdient.
Bei den größeren Herstellern könnte sich das alles viel zäher gestalten....


Liebe Tinka Bell,
leider sind hier wieder Beiträge von der Administration »gelöscht« worden.

Somit wird eine offene Diskussion in meinen Augen unterbunden.
Ich bitte deshalb um Wiederherstellung der Beiträge.
[…]

Gern bespreche ich das aber persönlich mit dir und anderen.

Liebe Grüße
Jürgen
Zuletzt geändert von Der Juergen am Do 17. Jan 2019, 12:49, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: die perfekte Harfe

Beitrag von Saitenwickler »

mygga hat geschrieben: Mi 16. Jan 2019, 11:39 @saitenwickler

Und ich wage mal zu behaupten: Erst dann ist sie wirklich *dein* Instrument.
Interessanter Gedanke. Ja, so könnte man das auch sagen. Wie man schon vielleicht in meinem Kommentar erahnen konnte, meine Salvi Una war eine perfekt verarbeitete Harfe, aber sie hatte unter anderem dadurch auch dieses Industrie-Flair, was das Spiel irgendwie auf Dauer etwas leidenschaftsarm machte. Meine jetzige von oben bis unten individualisierte Harfe ist dagegen recht rustikal, weil mit nicht auf den Millimeter genormter und computergestützter Handarbeit geschaffen, aber dafür „mein“ Einzelstück, das es so nicht wieder geben wird.
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Ume
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Leverharp mit doppeltem Diskant von Norbert Maier

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Re: die perfekte Harfe

Beitrag von Ume »

Auf jeden Fall ist dies ein sehr spannendes Thema.
Es ist doch wirklich interessant, dass es in der Spielerschaft ein- und desselben Instrumentes eine so große Bandbreite an Erfahrungen und Ansichten dazu gibt!
Bildung Ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen.
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