Corona und Harfe

Du hast etwas schönes, ärgerliches, spannendes, trauriges mit deiner Harfe erlebt? Erzähl uns davon.
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Vera
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eine Gosewinkel Harfe
Dann ist da noch Fröschlein, eine kleine, recht alte Harfe, hab ich mit Unterstützung von Karsten "renoviert" und nochmal zum Klingen gebracht
Ein weiteres Schätzchen wartet noch auf seine Aufarbeitung
Aber wie ich mich kenne ist das noch nicht das Ende der
(Harfen) Geschichte
Oder doch?

.
Wohnort: Frankreich in der Nähe von Saarlouis

Re: Corona und Harfe

Beitrag von Vera »

Danke Merit und Bastian für die Tipps.

Es war auch mein Impuls erstmal nicht mehr zu spielen.
Stimmen geht noch (wenngleich ich den Klang nicht mehr so schön finde wie noch vor kurzem.)
Und um mir nicht zu viel Druck zu machen (und um die negativen Impulse nicht noch mehr zu pushen ) habe ich die Harfe, wie schon geschrieben in den Keller geräumt.

Der Entschluss die Camac zu verkaufen hat mich irgendwie befreit. (Es bliebe mir ja noch die Gosewinkel und Fröschlein)
Das heisst nicht, dass ich das Hobby an den Nagel hängen möchte... aber es tut mir gerade nicht gut zu spielen. es frustriert mich, macht mich traurig
Wie schon geschrieben. .. es kam von einem auf den andern Tag, und mich zum Spielen zu zwingen hätte glaube ich eher einen negativen Effekt.

Jetzt wollte ich mich heute abend für einen Onlinkurs bei Nicole einloggen... Nicht mitspielen, aber zusehen/hören, in der Hoffnung, dass es mich ein wenig von meiner negativen Schiene runter holt.
Da hat mein PC gestreikt. ..,irgendwelche Sicherheitsprobleme, neue Versionen, die dann aber nicht geladen werden konnten... sollte wohl nicht sein

Ich befürchte nur, dass ich, falls ich in ein paar Wochen oder Monaten doch wieder einen Zugang bekommen sollte, alles verlernt habe.
Bisher war es so, dass ich alle Stücke mindestens 1x pro Woche gespielt habe, sonst waren sie weg, und ich muss wieder von vorne anfangen.

Vor vielen Jahren spielte ich mal Klavier... dann zog das Klavier mit meiner Tochter um , und als ich mit einem Keyboard wieder anfangen wollte war ich wieder bei 0... es war gar nix mehr von dem da, was ich mal spielen konnte.
Ein Neuanfang hatte mich damals entmutigt, aber das war dann der Weg zur Harfe (ich sagte mir, wenn ich wieder bei 0 anfange, dann mit einem neuen Instrument)

Nun ich warte einfach mal ab... dümpel in meiner freien Zeit irgendwie rum (da wird mir bewusst wie viel ich doch gezupft hatte... da sind jetzt doch einige leere Zeitfenster.)

Und damit es nicht ganz so langweilig ist hab ich was ganz Neues angefangen

Ich lerne Schwedisch
Reich ist, wer mehr Träume im Herzen hat, als die Realität zerstören kann
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Ollerhaken
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von Ollerhaken »

Hallo Vera,

oh, das klingt für mich schon sehr traurig oder auch ggf. nach einer Überforderung durch die besonderen Umstände.

Klar, Pausen dürfen und müssen sein, sind aber bei einem Instrument immer auch kritisch, weil Fertigkeiten doch sehr schnell den Bach runter gehen und der Wiedereinstieg dann seine Härten hat - was auch nicht gerade motivierend ist. Deshalb weiß ich nicht, ob der Keller der richtige Ort für Deine Harfe ist.

Ich habe mal eine zehnjährige Zwangspause auf dem Klavier einlegen müssen. Der Wiederbeginn war zäh, der ganze Unterarm war steif, der Sound zum Weglaufen, ich habe mir dann eine Lehrerin genommen und davon auch sehr profitiert. Aber es war sehr mühsam, und nur der Ehrgeiz, meiner Lehrerin etwas beweisen zu wollen, hat mich anfangs durchhalten lassen.
Auch mit der Querflöte mußte ich eine längere Pause büßen: Keine Zwerchfellspannung mehr, die Mundmuskulatur weg, die "Gosch" tat weh, die Arme machten schlapp. Nicht lustig.

Die Harfe hat, wenn es ein Herzensinstrument ist, einen großen Vorteil gegenüber anderen Instrumenten: Ihr Ton allein ist schon Balsam für die Seele.
Wenn ich müde bin, einen schlechten Tag habe, mich ärgere, weil's nicht läuft, dann mache ich einfach nur technische Übungen, die ich bereits gelernt habe und die mir nicht schwer fallen, und lausche dem schönen Klang der einzelnen Töne. Aber ganz ausfallen lasse ich meine Übungszeit nie.

Ich glaube, Du hast nicht die Liebe zu dem Instrument verloren, sondern nur Deine Energie, und dann kannst Du die Erwartung an Dich selbst nicht erfüllen und überträgst den Frust auf die Harfe. Könnte das stimmen?

Mein Tipp wäre: Schaff sie nicht aus, sondern in die Augen. Schau sie einfach an und fordere nichts von Dir. Ich möchte wetten, die schleicht sich wieder an und möchte, daß Du ein paar Akkorde auf ihr spielst, einfach nur so. Das wird schon wieder.

Verkaufen würde ich jedenfalls keine, falls Du nicht wirklich denkst, eine falsche Wahl getroffen zu haben.

Liebe Grüße
Iris
HarfenEla
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von HarfenEla »

Liebe Vera,

so etwas kannte ich auch schon einmal und es macht mich traurig, zu lesen, dass es Dich bedrückt.

Aber: dass Du nun darüber schreibst, lässt mich vermuten, dass Du mit dem Thema eben noch nicht abgeschlossen hast und hoffentlich nichts übereilst.

Es wäre so schade, dass etwas, was Dir über lange Zeit Freude gemacht hat, einfach wortwörtlich im Keller verschwinden sollte.

"Druck rausnehmen" ist auch mein Gedanke. Vielleicht auch daran erinnern, wie viel Freude es Dir schon bereitet hat?

Ich drücke alle Daumen, dass die Freude am Harfenspiel zurück kommt. Und wenn Du gerade Schwedisch lernst, könntest Du, wenn die Spielfreude zurückkehrt, vielleicht "Vem kan segla fortan vind" singen und auf der Harfe begleiten.

Bei mir zeigt die Corona-Situation gerade gegenteilige Wirkung. Erstens spiele ich zum Ausgleich zur vielen Mehrarbeit auf der Arbeit abends so viel wie nie und zweitens wird der Harfen-Stall kontinuierlich fast monatlich größer. Auch etwas spooky...

Liebe Grüße in das Saarland!
Ela
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mygga
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von mygga »

@ Ollerhaken:

Das mit dem Verlieren der Fähigkeiten muss nicht stimmen. Ich habe 10 Jahre lang keine Geige mehr angefasst, und als ich dann wieder eine in der Hand hatte, konnte ich auch innerhalb von zwei Wochen oder so wieder flüssig spielen. Es braucht wieder ein bisschen Erinnerungszeit, aber es geht.

Noch was für alle, die im Moment nicht mit "schöner" Musik und wohltuenden Klängen klar kommen, aber die Finger bewegen wollen:

a) Nutzt die Zeit, ganz bewusst "nur" Fingerübungen zu machen. Schaltet das Gehirn auf "das ist Technik, nicht Musik. Es muss weder klingen noch wirken." Bringt: Ihr habt gefühlt etwas getan, auch für später (wenn ihr denn wieder Musik möchtet, sind eure Finger bestens drauf vorbereitet) und ihr achtet nicht auf den Klang, seid also relativ "sicher" davor.

b) Spielt etwas richtig Dummes, was garantiert nicht "emotional geladen" ist. Die Frösche am See, Michel, Pippi Langstrumpf, Herzilein. Für die Chromatiker: Mexican Hat Dance, Schiffsjungentanz. Letzterer geht auch für die Nicht-Chromaten, ihr müsst dann aber in der Begleitung etwas pfuschen. ;)

Jemand Lust auf eine Sammlung dummer Ohrwürmer? ;) (Müsste dann aber in eine eigene Diskussion bitte.)
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von HarfenEla »

@mygga: Ja bitte!! :-)
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Anatker611
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von Anatker611 »

Dumme Ohrwürmer find ich auch ne super Idee, bitte her damit :_grin_: (gar nicht mal so sehr wegen Corona...)
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merit
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von merit »

@mygga: :-) :-) Sehr sehr sinnvoll, wie ich finde.

Ich werfe hier auch mal die Idee "Weniger Erwartungen, mehr Pragmatismus" ins Rennen - zum drüber Meditieren ....

Generell ist das meiner Meinung nach für den Umgang mit Musikinstrumenten einen guten Ansatz. Diese Einstellung haben bewußte oder unbewußt fast alle Musiker, die ich bewundere.

Herzliche Grüße, Merit Zloch
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Tinka Bell
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von Tinka Bell »

Hallo Ihr Lieben,

da ich ursprünglich diesen Thread eröffnet habe, melde ich mich nun auch nochmal.

Phase 2 : Corona und Harfe mit "erschwerten Bedingungen"

Ja, uns hat es erwischt. War aber zu erwarten, denn mein Mann ist am Puls des Geschehens.
Er ist nun seit 12 Tagen krank, ich seit 7 Tagen nach Symptombeginn. Aber wir haben doch unterschiedliche Symptome.
Unsere Kinder sind soweit "gesund" und gehen uns aus dem Weg. Die haben jetzt das beste Leben: verdonnert zum Faulenzen! :_wink_: Zum Glück geht das hier ganz gut.
Heute Morgen fühle ich mich erstmals wieder einigermaßen okay. Ich bin froh, dass ich im Vorfeld meinen Großeinkauf gemacht habe. Und diese Woche bekomme ich wenigstens Getränke geliefert und das ein oder andere. Es macht wirklich Sinn, sich vorzubereiten. Vor allem, wenn einen niemand versorgen kann oder man ein großer Haushalt ist wie wir. Denn von jetzt auf gleich ist Quarantäne.
Auf Harfe hatte ich in den letzten Tagen gar keine Lust, meine Kopfschmerzen waren zu heftig und die ständige Müdigkeit. Auch das Kümmern um die Hunde ist mir alles andere als leicht gefallen. Vor allem, da wirklich wenige Tage vor Krankheitsausbruch noch vierbeiniger Zuwachs ins Haus stand......Macht Spaß, wenn man dann nachts raus muss :_tongue_: Aber Langeweile hat man nicht und das vergeht auch alles.
Wenn es besser geht, werde ich wieder loslegen. Irgendwie freue ich mich schon verhalten drauf und die Lebensgeister erwachsen. Ist auch ein tolles Gefühl. Vielleicht gibt das ja auch neuen Motivationsschub.
Ich hatte ja gehofft, dass der Spuk nun bald vorbei ist, aber dann hat es uns auf der Zielgraden doch erwischt. Na ja, ist halt so. Dafür sind wir ja jetzt zumindest erst mal immun. :_wink_:

Lasst es euch gutgehen und bleibt vor allem gesund! :_smile_:
Direkt aus dem Kopf auf die Saiten, ganz ohne Kopfnuss :_grin_: - Entspannung pur!
Azurit
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von Azurit »

Ich wünsche dir gute Besserung!!!! Erholt euch gut :_kiss_: :_kiss_:
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Irmtraud
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Re: Corona und Harfe

Beitrag von Irmtraud »

Hallo Tinka Bell!
Ich wünsche dir und deiner Familie eine gute Genesung und drücke die Daumen, dass die Nachwirkungen gering ausfallen bzw. sogar ganz ausbleiben.
LG
Irmtraud
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