Gänsehautmomente

[Koko P.]

Irgendwie - wodurch nur - wurde ich heute an ein Konzert in der Kölner Philharmonie erinnert, das mir wegen eines "Gänsehautmomentes" in Erinnerung geblieben ist. Die Kölner Philharmonie ist wie ein Amphitheater aufgebaut. Ich sitze gerne oben, weil es dort meistens dunkler ist und ich mehr in die Musik eintauchen kann. Gegen Ende eines Stückes stand da plötzlich dieser Mann im Gang neben mir. Und dann fing er an zu spielen und ging mit langsamen Schritt den Gang runter zum Orchester. Ich wusste nicht mehr den Namen des Stückes und wann das war, habe es aber in meiner kleinen Sammlung der Begleithefte gefunden: Peter Maxwell Davies, "An Orkney Wedding", 2004, WDR Sinfonie Orchester unter der Leitung von Ari Rasilainen, Solist: Antero Perttunen, Dudelsack. 13 Jahre her, aber ich erinnere mich noch an das Gefühl, als wäre es letztes Jahr gewesen. Ich habe es mir nochmal auf Youtube angesehen. Konserve ist nichts. Eines von den Stücken, die man live hören muss.

Solche Gänsehautmomente kennt ihr doch auch, oder?

[Maira]

Klar , Schwansee, immer wieder gut.
Oder Maurice Ravel, Bolero, superb.
Oder Bilder einer Ausstellung , Modest Mussorgski,
immer ein Kino im Kopf, brilliant.

[Harfenjule]

Rimskij-Korssakovs Sheherazade - live gehört vom WDR Sinfonieorchester, unter der Leitung eines Dirigenten, der in den Augen des Orchesters eher schlecht als recht war. Die Kommunikation des Orchesters mit dem Konzertmeister, der seine Soli wahnsinnig berührend vortrug (Gänsehaut pur!), funktionierte aber hervorragend und so war der Abend ein voller Erfolg.

[Maira]

Das is ja 'n Ding.
Eben gab es im TV bei Arte eine Doku : Applaus.
Und was das mit den Applaudierenden und den Beklatschten macht.
Wenn das jemand als Filmlink hier einstellen könnte,
das wäre sehr hilfreich für so manchen um zu verstehen,
warum man zuweilen solche Auftrittsangst bis hin zur Panik hat.
Ich hab wieder was gelernt das mir weiterhelfen sollte.

[Mandy]

https://www.arte.tv/de/videos/050280-000-A/applaus/

Liebe Maira,
mich würde es interessieren, was genau dir weitergeholfen hat

[Maira]

Die Aussagen von Michael Bohne UND die Aussagen von Charle Ramond.
Obwohl sie eigentlich konträr sind treffen beide genau zu.
Am wichtigsten jedoch fand ich die Feststellung, daß man NICHT den Anderen übertragen soll,
einen gut zu finden. Das sollte man bei sich lassen.
Und dann noch das mit dem Vorspielen und den 80 %.
Das finde ich einen sehr nützlichen Hinweis der mir helfen wird.

[ysa]

vor vielen vielen jahren (hihi) war ich mal auf einem soloabend mit ivo pogorelich, beethoven-sonaten.
der saal war stockdunkel, nur er war beleuchtet und spielte die sonate "der sturm". das werde ich nie vergessen, das war unbeschreiblich schön.

[Mandy]

@Maira:
Ja, das stimmt, danke Maira, das sind gute Erkenntnisse :D

[Arwen]

Und ich hatte heute mein Gänsehautmoment, und zwar im Unterricht. Zu meinem 4 jährigen Harfenunterrichtsjubileum bekam ich von meiner Lehrerin eine CD, gespielt von Nicanor Zabaleta, dann haben wir uns das Konzert von Weidenseil angehört und dann fragte mich die Lehrerin: " Wie findest Du den 2. Satz? Den spielst Du im Juni öffentlich vor. Mit Orchester ".

[Der Juergen]

Und ich hatte heute mein Gänsehautmoment, und zwar im Unterricht. Zu meinem 4 jährigen Harfenunterrichtsjubileum bekam ich von meiner Lehrerin eine CD, gespielt von Nicanor Zabaleta, dann haben wir uns das Konzert von Weidenseil angehört und dann fragte mich die Lehrerin: " Wie findest Du den 2. Satz? Den spielst Du im Juni öffentlich vor. Mit Orchester ".

Wow … Gratulation!

(du meinst aber vermutlich »Wagenseil« )