O-o, das wird jetzt länger… (hab mal in einem Forschungsprojekt zum Thema „Umweltschutz/Umweltpsychologie“ gearbeitet…)
Aufschlussreich ist es, mal den Check vom UBA oder so machen!
http://www.uba.co2-rechner.de/de_DE/
Das Ding hat zwar seine Schwächen, aber gibt einem doch eine ganz gute Einschätzung. Mir hat er gerade bescheinigt, eine um ca. 50% bessere CO2-Bilanz als der bundesdeutsche Durchschnitt zu haben. Freut mich, aber da ist immer noch Luft nach oben.
Ideen für größere/mehrtägige Veranstaltungen:
- wenn Verpflegung inklusive ist, einfach nur Gerichte ohne Fleisch anbieten. Punkt. Wer das für ein paar Tage nicht aushalten kann oder will, soll daheim bleiben. Vegan gerne als zusätzliche Option.
- möglichst nur Lebensmittel aus regionalem, saisonalem und bio-Anbau verwenden. Macht mehr Arbeit und ist i.d.R. auch teurer. Was aber durch den Verzicht auf Fleisch bis zu einem gewissen Grad ausgeglichen werden kann.
- Wasserspender statt Flaschen (selbst Mehrweg-Flaschen, auch aus Glas, haben eine schlechtere Umweltbilanz als ein Wasserspender mit gefiltertem Leitungswasser)
Die Sache mit dem Harfentransport:
Schwierig. Meine gotische Harfe und die County Kerry kann ich per Rucksacktasche auf dem Fahrrad transportieren, aber schon mit der Hermine geht das nicht mehr. Ich habe immer mal wieder über einen Fahrradanhänger nachgedacht, aber beim Bamberger Kopfsteinpflaster wäre das immer noch sehr gefährlich für die Harfe. Dazu wegen ordentlicher Steigung nur noch mit E-Bike machbar, das dann wieder Strom braucht… Und für die meisten Auftritte brauche ich einfach die großen Harfen, da führt am Auto leider kein Weg vorbei.
Mein Beitrag: kein eigenes Auto, sondern Carsharing. Geht natürlich nur da, wo es so was gibt, funktioniert bei mir aber hervorragend. Und ist auch für Auftritte gut, da ich die Fahrtkosten einfach weitergebe und kein Fahrtenbuch führen muss.
Früher hatte ich manchmal den Eindruck, dass das „uncoole“ Carsharing-Auto etwas kritisch beäugt wurde. Aber auch das scheint in den letzten Jahren besser zu werden. Einige Leute sind sogar ganz angetan von der Idee und möchten es auch ausprobieren.
Und wenn man nicht „sowieso“ ein eigenes Auto vor der Tür stehen hat, setzt man sich automatisch öfter auf’s Fahrrad. Da ich in Bamberg auf einem der berühmten Hügel wohne, spart mir das dann auch das Abo im Fitness-Studio :-)
Längere Strecken (sofern keine Harfe transportiert werden muss) fahre ich grundsätzlich mit dem Zug. Mit etwas Glück sogar sehr preisgünstig. So bin ich damals nach Rügen und zurück (wo ich die Bilder für „Schiff am Horizont“ aufgenommen habe) für 80 Euros gekommen.
Ideen fürs Private (die keinen Anspruch auf „von jedem umsetzbar“ erheben):
- ich habe den letzten Monate auf einen Kühlschrank verzichtet. Der alte ging im Herbst kaputt, und für mich als 1-Personen-Haushalt war es völlig problemlos, zu kühlende Lebensmittel einfach vors Fenster zu stellen.
Positiver Nebeneffekt: ich habe in der ganzen Zeit kein einziges Lebensmittel weggeworfen, weil ich immer nur so viel eingekauft habe, wie ich zeitnah verbrauchen konnte.
Jetzt wo es wärmer wird, werde ich mir mal eine (passive) Kühlbox besorgen, ein Nachbar hat mir freundlicherweise angeboten, in seinem (sowieso laufenden) Kühlschrank Kühlakkus zu lagern. Mal sehen, wie weit in den Sommer ich damit komme!
- Nachdem ich über Jahre hinweg einfach unser allerdings sehr kalkiges Leitungswasser getrunken habe (da Fllterkartuschen aus Tischwasserfiltern auch alles andere als umweltfreundlich sind), habe ich mir vor einiger Zeit eine (stromfrei arbeitende) Umkehrosmose-Anlage geleistet. Erhöht zwar den Wasserverbrauch etwas, aber bei meinem Modell nur recht geringfügig, und die Kartusche muss nur 1x pro Jahr gewechselt werden. Damit sind alle „Gesundheits“-Argumente gegen Leitungswasser vom Tisch, und der Tee ist seitdem zu einem echten kulinarischen Erlebnis geworden.
- Öfter mal im „Unverpackt“-Laden einkaufen, Milch nur in Flaschen und möglichst in der Nähe abgefüllt, KEINE Plastiktüten andrehen lassen, sondern was eigenes dabeihaben. Hat bei mir zu insgesamt ca. 1 kg Plastikmüll in 4 Monaten geführt. Und das ist meiner Meinung nach immer noch zu viel.
- Nicht mehr benötigte, aber noch verwendbare Sachen trage ich gern in den „Umsonst“-Laden, wo sie andere wiederum umsonst mitnehmen können. Für Bücher gibt’s hier ein Bücherfach, wo man seine nicht mehr benötigten reinstellen und andere mitnehmen kann. Das Angebot ist manchmal sogar richtig interessant.
- Im letzten Jahr mit der großen Trockenheit habe ich das Umweltfreundliche mit dem Angenehmen verbunden, indem ich mir eine Saisonkarte für’s Hainbad besorgt habe (das Flussbad in Bamberg, das ich auch in dem Video zu „Der letzte Tanz der Sonne“ verewigt habe ;-) In der Regel habe ich es geschafft, da 1x am Tag reinzuspringen (morgens vor dem Unterricht, in der Mittagspause oder abends). -> viel weniger Leitungswasserverbrauch daheim, und deutlich mehr Fitness dank natürlicher Gegenstromanlage. Und klar, mit dem Rad hingefahren.
- im Winter ca. 19-20 Grad in der Wohnung, in Küche und Bad weniger. Aber da, wo ich Harfe spiele, geht bei mir unterhalb von 19 Grad nichts, sonst wird’s mir beim weitgehend unbeweglichen Hinter-der-Harfe-Sitzen zu kalt.
- Gegen Flugreisen haben mich 6 Monate in St. Petersburg (per Zug) und vor allem die 15 Monate, die ich in Ägypten verbracht habe, gründlich immunisiert. Ich fühle mich in unserem relativ geordneten, friedlichen und demokratischen Land seitdem sehr viel wohler als vorher. Wahrscheinlich, weil ich andere Länder nicht nur aus Touristensicht kennengelernt habe, sondern dort gearbeitet und dabei gründlich hinter die Kulissen geschaut habe.
Letztes Jahr kam doch mal wieder die Lust auf’s Tauchen. Per MFG zu dritt im Auto bin ich mit einigen Leuten nach Krk gefahren. War auch schön.
- last but not least: irgendwie muss man es schaffen, mit der Tatsache fertig zu werden, dass man sich individuell, im Freundeskreis und politisch noch so sehr engagieren kann - und sich die Dinge trotzdem nicht halb so schnell verändern, wie sie es müssten. Dass es keineswegs sicher ist, dass wir den „turnaround“ noch schaffen. Und dass es immer wieder Leute geben wird, die einen für bescheuert halten, wenn „Gewinnmaximierung“ nicht ganz oben auf der Prioritätenliste steht. Hier hilft mir am meisten: Meditieren. Dabei erlebe ich eine Ebene, auf der Zufriedenheit nicht mehr durch „Haben“ zustande kommt, sondern durch ein tieferes „Sein“.
Vielleicht ist ja für den/die eine*n oder andere*n was dabei!
Liebe Grüße von Susanne