Kelten und Christen

Hat gar nix mit Harfen zu tun, aber du willst es trotzdem unbedingt loswerden? Dann mal los.
Gast

Beitrag von Gast »

Peter Seitz hat geschrieben:Und gerade weil ich die Dinge etwas von hinten aufrolle, komme ich zu ganz neuen Ergebnissen und werfe alte Thesen um und schneide alte Zöpfe ab. Daraus ist natürlich auch meine Streitsucht begründet. Ich liebe Lutter.
Hallo, Peter,

grundsätzlich gebe ich Dir Recht, es ist immer hilfreich, Dinge aus einer anderen Warte zu sehen. Obwohl Martin Luther ursprünglich keine "alten Zöpfe" abschneiden, sondern einen neuen Bezug der Kirche zur Schrift herstellen und Mißstände sowie Glaubensmißbrauch anprangern und "seine" Kirche verbessern wollte. Davon abgesehen war auch er ein Kind seiner Zeit.
Leider sind viele Theologen keine Theologen mehr und dadurch, dass sie verbeamtet sind als Pfarrer fehlt vielen auch der Mut gegen die Hand von der sie gefüttert werden an zu gehen. Und das ist eigentlich mein ganzer Ärger.
Theologen und Pfarrer sind nicht das gleiche. Ich verstehe das Argument aber trotzdem nicht:

Entweder meinst Du Theologen (evtl. akademisch lehrende), dann sind sie Beamte und geniessen die Freiheit der Lehre. Es kürzt ihnen also keiner die Bezüge, wenn ihre Bücher und Vorlesungen unbequem ausfallen.

Oder Du meinst Pfarrer - die haben zwar einen "Quasi-Beamten-Status", werden aber nicht vom Staat bezahlt, sondern von ihrer Kirchengemeinde (= deren Anteil am Kirchensteuereinkommen) via Umlagesystem der jew. Landeskirche(n). Auch denen kürzt niemand die Bezüge, wenn sie unbequem predigen (was die Pfarrer, die ich kenne, auch tun - zu Recht).

Was also ärgert Dich nun daran?
Verstehe ich nicht.

Und wieso hast Du so ungenaue Kenntnisse darüber, wenn Du doch (wie ich las) mit einer Pfarrerin zusammen konzertierst? Sie müßte das doch eigentlich alles wissen?

herzlich grüßt
cantanova
Gast

Beitrag von Gast »

Cantanova:
Und wenn Du schon in dieser oft scharfen, kernigen Form Angriffe führst, dann sollten die Fakten schon stimmen.
Meine Bühnenpartnerin ist eine Examinierte Theologin ohne Ordinariat, denn damit hätte sie eine Pfarrei unter der Knute der Kirche, deren Politik sie nicht vertritt. Ich übrigends auch nicht, aber das juckt hier niemanden.
Hallo, Peter,
ich führe keine Angriffe, auch keine scharfen, das verstehst Du miß. Ich stelle Fragen, die sich m. E. aus Deinen Ausführungen ergeben.

Was Deine Bühnenpartnerin nun genau macht, war mir so detailliert nicht bekannt. Zumindest könnte sie aber das kirchliche Besoldungsrecht kennen, auch, ohne selbst Pfarrerin zu sein.

Quote:
Ich habe ausreichende Kenntnisse, aber so wie es scheint verstehst Du nur das was Du verstehen willst. Das ist aber typisch für die Katholiken. Kleiner Seitenhieb.
Bei uns sagt man im Volksmund:" Des is aw e katholisch Sara", was soviel bedeutet, katholisch = heimtückisch und Sara = falsch. Diese Redewendung hat sicher protestantischen Hintergrund. Ich glaube manchmal zu recht.


heimtückisch und falsch, aha. Na, Du mußt es ja wissen. "Kleiner Seitenhieb", schreibst Du und wirfst mir gleichzeitig Angriffe vor....:_grin_: :_grin_:

Hast Du nicht (wie Du schriebst) Albert eine PN zukommen lassen bzgl. des Tones, der angeblich die Musik mache? Wie wäre es, mit gutem Beispiel voranzugehen, anstatt immer nur die anderen maßzuregeln?

Dein letzter Abschnitt ist wirklich zu albern, um darauf zu antworten....
:_cheesy_: :_cheesy_:

amüsierte Grüße
cantanova
Zuletzt geändert von Gast am Mo 26. Sep 2005, 17:19, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

Peter Seitz hat geschrieben:Gerne verstehe ich Deine Angriffe mis, denn dadurch kommt Würze in die Suppe.
Siehst Du, das unterscheidet uns -
ich möchte meine Gesprächspartner gerne richtig verstehen, damit ein Austausch möglich ist, nicht nur profilierungshungriges Geschreibsel ...:_grin_:
Wie isch schon schrieb war dieser Seitenhieb ein Scherz und wenn Du keine Scherze verstehst, dann hast Du keinen Humor.
Du meinst, wenn ich DEINE Scherze....:_grin_: ,
klar, so kann man Frechheiten auch verkaufen. Und wenn sie dann nicht so toll ankommen "haha, war nur ein Scherz!! Hast eben keinen Humor!!"

Sorry, aber das ist ein bißchen - nun ja - albern. Oder?

Quote:
Unserem evangelischen Gott hat es gut gefallen, er hat sehr gelacht.
Der hat wenigsten noch Humor.


Ja - wie jetzt? Ich dachte, die Kelten haben eigene Götter? Und davon eine ganze Menge?? :_grin_:


Quote:
Lieber Tritte unter der Tischplatte(...)


Quod erat demonstrandum.
:_grin_: :_grin_: :_grin_:

causa finita.

cantanova
Zuletzt geändert von Gast am Mo 26. Sep 2005, 21:17, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

Hi Cantanova !

Schön, daß Du Dich selbst mal wieder damit deklassierst, daß Du was ich schrieb als profilierungshungriges Geschreibsel bezeichnet hast. Ich hoffe der Smilie sollbedeuten, dass das ironisch gemeint war. Dann ist es ja ok.

Ich versuche stets nur frech und nicht beleidigend zu sein.
Das ist nicht albern, das ist eine Art der Provokation, die zulässig ist. Ich hoffe der Smilie sollbedeuten, dass das ironisch gemeint war. Dann ist es ja ok.

Nun um ehrlich zu sein, ich glaube, daß die Kelten nur einen richtigen Gott hatten, und das war deren Göttin, der Rest war Beipack. Außerdem bin ich persönlich Protestant und versuche nur den keltischen Glauben wieder zu finden für unsere beschädigte soziale Kultur.

Hui Latein können wir auch ! Die Schlagworte habe ich auch schon in Asterixheften gelesen.

Mein Leitspruch ist immer:
Pudor est nesciere sagitas.

Und die Pfeile dürfen auch Worte sein.

Kleiner Gag noch am Rand: Was heißt auf Latein:
Wo ist der Baumarkt ?
Ubi est Obi ?

Peter
breizhatavpilamiks

Beitrag von breizhatavpilamiks »

Lieber Peter,
Kleiner Gag noch am Rand: Was heißt auf Latein:
Wo ist der Baumarkt ?
Ubi est Obi ?
DAS soll der Humor sein, der deine Postings gegenüber meinen auszeichnet und dir das Recht gibt, mich per PM (die übrigens nicht angekommen ist) zurechtzuweisen, aber selbst Beleidigungen auszuteilen?

lg
A

PS: Weil wir schon beim Lateinischen sind: Si tacuisses...
curmisagios

Beitrag von curmisagios »

hm, dipl.ing.für produktionstechnik. so in etwa hab ich mir das vorgestellt.

übrigens: wie schon öfters und von verschiedenen seiten bemerkt, theologen sind wissenschaftler, per definitionem, sie müssen ja nicht in der lehre sein. leute, die sich mit religiösen themen befassen und so einen schund wie "das sakrileg" oder sowas schreiben, sind keine theologen. es mag dich treffen, aber auch nicht jeder, der sich für die kelten interessiert, ist ein keltologe.

weiters:lieber peter, jemand, der permanent austeilt und leute beleidigt, sollte etwas vorsichtiger damit sein, andere maßzuregeln.
jemand, der in dieser diskussion mitllerweile fast jedes argument (sei es nun von theologischer, keltologischer oder sonstiger seite) zerlegt bekommen hat, sollte überhaupt vorsichtiger sein.

da du cantanova geantwortet hast, daß du sie gerne mißverstehst, damit du streiten kannt, disqualifiziert du dich als gesprächspartner.

dein humor ist grauenhaft und beleidigend, das ist mir schon beim begrüßungsthread von breizhatavpilamiks aufgefallen (wortspiele). du bist nicht lustig.

wir werden bei deiner kelten- und kulturgeschichtsauffassung sicher wieder aneinander geraten, aber an dieser diskussion beteilige ich mich jetzt nicht mehr.

j.
breizhatavpilamiks

Beitrag von breizhatavpilamiks »

Peter Seitz hat geschrieben:Wir pflegen unsere Namen in diesem Forum auszuschreiben, bzw. mit Bild, bzw. ID etc. zu versehen.
Hm? Ich verstehe nicht ganz. Was meinst du mit ID? Meinen Namen habe ich in meinem Vorstellungsposting angegeben, und ich poste auch nicht als "Anonymer User" (siehe Posting in diesem Thread vom 15.09.2005, 19:24). Wo gibt es da Raum für Mißverständnisse?
Ich werde mal heute Abend mit Eleonore telefonieren und sie bitten Dich etwas mehr dem Stil des Forums anzupassen. Vielleicht hat sie ja einen guten Einfluss auf Dich.
:_huh_:
Was hat denn die arme Eleonore damit zu tun? Sie ist ja nicht meine Gouvernante.

Im Übrigen finde ich es wirklich schräg, wie du einerseits wie wild um dich schlägst und andere beleidigst, es nachher abstreitest und gleichzeitig, wenn du selbst angegriffen wirst, gemeinsame Bekannte anrufen willst, die deine Gegner "dem Stil des Forums anpassen" sollen, wie du so schön schreibst. Bitte versuche, das Verhalten anderer und deines mit dem gleichen Maßstab zu messen. Selbst auszuteilen, dabei aber nicht einstecken zu können, ist absolut unfaires Diskursverhalten.

Ich schlucke gerne Baldrian, um mit gutem Beispiel voranzugehen.
Albert
Zuletzt geändert von breizhatavpilamiks am Di 27. Sep 2005, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
Eleonore

Beitrag von Eleonore »

äähhm...
tja,...

@ Albert:
Albert, darf ich vorstellen: Peter! Ein ganz Lieber, mit einem ausgeprägten und sehr eigenwilligen Sinn für Humor, welchen man wahrscheinlich als Österreicher erst mal kennen lernen muss, bevor man ihn - wie ich - sehr zu schätzen lernt. :_kiss_:

@Peter:
Peter, darf ich vorstellen: Albert! Auch ein ganz Lieber, den man nur nicht in seinem Wissenschaftsgebiet reizen sollte! :_grin_:

So, jetzt habe ich euch einander ollizief vorgestellt - und nun vertragt euch endlich wieder sonst gibt's haue!!! :_wink_:

Eleonore
breizhatavpilamiks

Beitrag von breizhatavpilamiks »

Hallo Peter,

nachdem unsere Gouvernante uns mit Hilfe der guten alten schwarzen Pädagogik (Androhung von Schlägen - war das ein Versprechen? :_grin_: ) auf Linie gebracht hat, können wir ja endlich weitermachen, ohne einander an die Gurgel zu springen.

Das Grundproblem ist wahrscheinlich wirklich, daß der Begriff "Kelten" und seine Ableitungen für uns unterschiedliche Bedeutungen haben. Ich werd einmal versuchen, zu definieren, was ich mit welchem Terminus meine:

1. Kelten

sind für mich Menschen, die im Alltag eine keltische Sprache sprechen. Für die Antike gibt's da noch die Erweiterung: da die nachgewiesenermaßen keltischsprachigen Regionen Europas in der Eisenzeit als Materialkultur den La Tène-Stil pflegen, fallen für diese Zeit auch Gruppen unter den Keltenbegriff, die diese Materialkultur teilen, und bei denen eine keltische Sprache als wahrscheinlich angenommen werden kann. Jedenfalls provisorisch bis zum Gegenbeweis. Abstammung oder Religion spielen keine Rolle.
Für die Gegenwart gilt nur die sprachliche Definition.
Beispiele:

Ein Ire, der sein armseliges Schulgälisch wieder vergessen hat, ist kein Kelte, auch nicht, wenn er z.B. Harfe spielt. Ein irischer Informatiker, der daheim Gälisch spricht, ist ein Kelte.

Einer meiner bretonischen Freunde ist in Bombay geboren und von einer bretonischen Familie adoptiert worden. Man sieht ihm seine indischen Eltern recht deutlich an. Er spricht Bretonisch und ist ein fanatischer Sprachaktivist. Natürlich ist er ein Kelte.

Ein österreichischer neopaganer "Druide", der monatlich Misteln schneidet und keine keltische Sprache im Alltag spricht bzw. auch nur einigermaßen beherrscht, ist wiederum kein Kelte.

So, das war in etwa die Kelten-Definition, wie wir sie an der Wiener Keltologie handhaben. Sie ist natürlich genauso arbiträr wie andere Varianten, hat aber den Vorteil, nicht auf schwammige Bereiche wie das persönliche Empfinden zurückgreifen zu müssen.

Ich hoffe, daß jetzt klarer ist, warum ich mich über Begriffe wie die "keltische Musik" wundere, denn das ist für mich jede beliebige Musikrichtung mit Texten in einer keltischen Sprache. Englischsprachige IRA-Lieder sind für mich irische, aber keine keltische Musik usw.

2. Keltologen

sind Leute, die an einer Universität die Fachrichtung Keltologie betreiben, von der es eine deutsche (Bonn, Marburg) und eine österreichische Ausformung gibt. Die deutsche ist primär philologisch-linguistisch, die österreichische bezieht Gebiete wie Archäologie und Keltenzeption der Neuzeit als Forschungsgebiete mit ein. Druidischer Neopaganismus ist für uns also zwar ein keltologisch relevantes Thema (moderne Rezeption, Ideologiegeschichte), aber nicht keltisch.

3. Keltomane

ist ein Vertreter der romantischen "Kelten"nostalgie, die es in Europa seit dem 18. Jahrhundert gibt. Im Normalfall jemand, der sich als Kelte fühlt, ohne dem keltologischen Keltenbegriff zu entsprechen. Wobei ich zugeben muß, daß ich der romantischen Schwärmerei deswegen ziemlich feindselig gegenüberstehe, weil die politische Ausformung der esoterischen Germanennostalgie unseren Kontinent in Schutt und Asche gelegt hat. Ich befürchte eben, daß ähnliche, einer idealisierten Vergangenheit zugewandte Schwärmereien wie die der Romantik wieder katastrophale politische bzw. gesellschaftliche Folgen haben könnten.

4. Keltenforscher

sind Leute, die sich (meistens) wissenschaftlich mit Kelten (je nach zugrundeliegender Definition) beschäftigen, aber keine Keltologen sind. Also z.B. Althistoriker, die übers Regnum Noricum schreiben.

5. Keltendarsteller

sind Reenactor, die entweder keltomanisch oder keltologisch motiviert sind. Die beiden Gruppen haben, was öffentliches Auftreten angeht, oft ziemlich deutlich abgesteckte Territorien. Das Keltenfest Mitterkirchen ist primär keltologisch, das in Schwarzenbach primär keltomanisch besetzt.

Wahrscheinlich wird's das beste sein, wenn ich in Zukunft bei Kelten-Diskussionen zunächst einmal nachfrage, was gerade mit "Kelten" gemeint ist. Sonst schreiben wieder alle aneinander vorbei und es fliegen wieder sinnlos die Fetzen, wenn die Kommunikation im Thread deswegen bald auf die persönliche Ebene kippt.

lg
A

PS:
Ich weiß nicht ob ich meinen Witz mit Ubi est Obi erklären muß ? Ist ein Hieb gegen Urbi et Orbi !
Das habe ich schon verstanden, aber ich reagiere oft verschnupft auf Antiklerikalismus und besonders Antikatholizismus, zumal ich der sehr katholischen Sozialisation durch meine Eltern viel verdanke. Ich wäre, ohne über sie hinauswachsen zu können, nie der Linksradikale geworden, der ich heute gerne bin. Und viele ideologischen Richtungen, denen ich meinen heutigen Lebensstandard verdanke, vom Humanismus bis zu Marx, sind ohne dieselben jüdischen Wurzeln, die auch das Christentum auszeichnen, nicht denkbar.
Zuletzt geändert von breizhatavpilamiks am Do 29. Sep 2005, 19:09, insgesamt 1-mal geändert.
Sally

Beitrag von Sally »

Hallo Albert,
breizhatavpilamiks hat geschrieben:1. Kelten

Für die Gegenwart gilt nur die sprachliche Definition.
Ich kann deine Definition nicht nachvollziehen. Ich bin auch keine Chinesin nur weil ich chinesisch spreche oder Engländerin, weil ich englisch spreche, also kann ich auch keine Keltin sein, weil ich gälisch spreche.
Aber ich werde deine Definition für andere Diskussionen im Hinterkopf behalten.

Herzliche Grüße
Sally


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