Sich selber mit Harfe zweistimmig aufnehmen - Tutorials auf YouTube

[Susanne Globisch]

Hätte jemand eigentlich Lust auf einen Thread, in dem jeder seine eigenen Videos posten kann? So wie Christof /Graf Zahl das angeregt hat? Ich fände das echt bequem, dann muss man sich nicht alles auf YouTube, Vimeo o.ä. zusammensuchen (auf Soundcloud habe ich mich z.B. noch gar nie getummelt). Ich fände das echt interessant, einige von den Leuten hier auch mal spielen zu hören/sehen, und könnte mir vorstellen, dass da jede/r ne Menge Anregungen für sich selber finden könnte.
Was meint ihr dazu?
Lg von Susanne

Ach ja, hab noch mal genau aufs H1 geschaut beim Aufnehmen - man kann es schon ein bisschen höher aussteuern, -6 dB oder sogar noch ein bisschen drüber geht schon (ich mache mit dem H1 nur meine "kleinen" Zwischendurch-Aufnahmen; bei meinen bisherigen YouTube-Videos habe ich 2 Brauner Phantom (Großmembran) und einen externen Apogee Duet Wandler benutzt, aber das ist dann eine andere Preisklasse. Ich habe das H1 für das Tutorial benutzt, weil das Gerät für den aktuellen Preis von um die 100 Euro doch sehr brauchbare Aufnahmen liefert und ich das mal zeigen wollte).

Wenn jemand an einem solchen Video-Posting-Thread Interesse hat - ich bin dabei :-)))

[Maira]

Ich habe mit dem H1 eine CD erstellt.
War echt lange dran , weil ich eben nicht mit dem PC arbeiten kann.
Also mußte jedes Stück ,, am Stück " aufgenommen werden.
Das ist schon doof , mit jemandem , der schneiden und zusammenfügen kann , ist es sehr viel leichter.
Bei der Aufnahme bin ich auf 45 runtergegangen , damit es nicht übersteuert.
Nachbearbeitet hat das dann ein Bekannter , es wurde eine brauchbare ,,Arbeits - CD "
mehr aber auch nicht.

[GrafZahl2]

Zum Aussteuern: Das mach ich mit meinem billigstmicro so:
Ich stelle das Micro halbwegs optimal in die Nähe des Großeierschneiders. Ich packe es einfach auf einen Stuhl, dann zeigt die Mikrokapsel im unteren 1/3 Richtung Basssaiten.
Einmal hatte ich Brummen mit drauf und gemerkt, daß die Stuhllehne den Tisch berührte, auf dem der Laptop steht.
Das Brummen war der Laptoplüfter, dessen Schwingungen über die Tischplatte und die Stuhllehne (beides aus Nadelholz massiv ... also 'ne Art Tonholz) übertragen wurden. Sicherheitshalber packe ich dann manchmal zwischen die Stuhlsitzfläche und das Mikro noch ein stück Moosgummi oder Schaumstoff(kissen) zum Entkoppeln.
In Audacity gibt es dann eine Funktion "Normalisieren" mit der man die gesamte Aufnahme in der Amplitude anheben kann (z.B. auf -5dB). So etwas gibt es sicher in allen anderen Aufnahmetools auch.
Zu Audacity und den einzelnen Funktionen und Techniken gibt es im Netz jede Menge Tutorials.

Zum mehrspurigen Aufnehmen: Da würde ich auch gerne direkt eine Spur abspielen und die 2. dazu aufnehmen wie oben beschrieben.
Dummerweise benutze ich eine normalen Laptop. Die Teile haben lausige Soundkarten, die nicht für Audio/Studiotätigkeiten optimiert sind. Schlagwort "Latenz" - dazu gibt es auch im Netz zig Diskussionen und Informationen. Grob gesagt geht es darum, daß es "gleichzeitig" nicht gibt - also hier Abspielen Spur 1 und Aufnehmen Spur 2.
Der Rechner muß ja die digitalisierte Aufnahme von Spur 2 über DA Wandler erst mal wieder in Schwingungen für die Lautsprecher/Ohrhörermembran umwandeln und gleichzeitig das analoge Signal vom Mikro in digitale Signale für die Aufnahme um wandeln. Das kann der Rechenknecht nicht

Offtopic:
... der tut wie alle Jungs immer nur eins nach dem anderen - Den Mädels wird ja nachgesgt, daß sie multitasking können... also können Rechner nicht weiblich sein

Nun kann man in der Aufnahmesoftware auch eine Latenzzeit einstellen (in ms), um im Prinzip das Nacheinander bei der Aufnahme zu berücksichtigen.

Da - zumindest mein - Rechner aber immer noch zig andere Sachen treiben (nur die NSA weiß, was er da eigentlich immer so macht ... aber in der Taskliste des Taskmanagers stehen immer zig Einträge von Services uns sonstwas, die die Kiste gerade so beschäftigen ), die mal vorangig mal nicht laufen, ist die Latenzzeit bei der Aufnahme eben nicht ideal gleichmäßig.
Das resultat war bei mir bisher immer, daß die noten nicht ganz genau zusammenkamen. Fällt bei Langsamen Stücken/Langen Noten kaum auf, aber sobald man mal z.B. einen Lauf mit Terzeversatz in 16tel einzeln aufnimmt, wird es sehr unlustig für den Zuhörer.

Eine echte Lösung sind da, soweit ich weiß, nur:
-2 Rechner benutzten (einer spielt die Aufnahme Spur 1 ab, der andere macht die Aufnahme) und die Aufnahmen dann abmischen
- einen PC mit 2 Soundkarten benutzen. Am besten dafür vorgesehene Studiosoundkarten. Die haben sehr gute, präzise getimte DA/AD Wandler, einen HiFi Frequenzgang etc. pp. und kosten so viel wie meine Harfe

Wer sich mit der Materie näher beschäftigen will: z.B. Musiker Board gibt es dazu ein eigenes Forum und im Netz noch viele weitere
Gruß, Christof

[Maira]

Offtopic:
Fachchinesisch ? ! ?

[Susanne Globisch]

Hi allerseits,
was das Thema "Latenz" betrifft - das war bei meinem Setup wie im Tutorial gezeigt (also über interne Soundkarte) eigentlich kein Thema, aber je nach Computer kann das schon Ärger machen...
Generell bin ich am Anfang einer Aufnahmesession immer noch ein bisschen out of time, und je mehr ich dann "runterkomme", desto besser wird's. Ehrlich gesagt weiß ich nicht ob das bei mir daran liegt, dass ich mich auf eine (dann aber bewusst kaum wahrnehmbare) Latenz eingroove oder einfach mein Timing dank mehr innerer Ruhe besser wird.
Eine preisgünstige Möglichkeit wäre noch, die 1. Spur (wenn nötig mitsamt Klick als Einzähler) zu exportieren, auf einen tragbaren mp3-Player zu ziehen, sich in die Ohren zu stöpseln (ein Ohr reicht vielleicht auch schon) und die 2. Spur dann wieder mit dem Computer dazu aufzunehmen. Hab ich schon gemacht und hat gut geklappt!

Und an alle, die sich noch nicht so recht rantrauen ans Aufnehmen: Es ist wirklich nicht so kompliziert, man muss nur einfach mal anfangen, ein paar Tutorials zur Software angucken und einfach rumprobieren. Das schlimmste, was passieren kann, ist die Erkenntnis, dass das eigene Timing nicht so gut ist wie gedacht, aber das wird dann durch die Übung beim Aufnehmen auch besser!

Nochmal die Frage: wie sieht's aus mit einem Thread für aktuelle EIGENE uploads? Es muss hier doch noch ein paar mehr Leute geben, die sich selber mal aufnehmen? Ich fände das total schön und es würde sicher eine Menge Spass machen!
Ich würde so einen Thread ja eröffnen, aber wenn da nur ich was poste, finde ich das langweilig... Also, wer was hat und Lust drauf - bitte melden oder am besten gleich nen Thread anlegen :-)))

Lg von Susanne

[Maira]

a) ich trau mich nicht
b) ich kann kein PC

[Nea]

Ich finde Deine Idee mit einem neuen Thread, über eigene Uploads zu machen und ggf. zu beschreiben, mit welchem Setup man sich aufgenommen hat, sehr gut!

Das Thema würde auch mich sehr interessieren, sowohl das Set-up als auch dessen Ergebnisse. Wenn nämlich so ein Thread erst einmal besteht, können so nach und nach andere ihre Ergebnisse mitposten, wann immer sie Zeit haben und etwas zum Posten haben. Ich würde mir dann auch mal vornehmen, so etwas zu machen. Denn dann gibt es ja den Thread, den es zu befüllen gibt!

Ich nutze zurzeit ein Zoom H4n (= Mirkofone und externes Audiointerface in einem) und dann das bereits von einem Mitforisten (GrafZahl2) erwähnte Audacity zum Bearbeiten/Mastern der Aufnahmen. Das von ihm erwähnte "Normalisieren" nutze ich auch. Mit Audacity komme ich irgendwie gut klar. Für mich ist das Programm intuitiv bedienbar. Bis jetzt habe ich probeweise nur jeweils eine Spur aufgenommen und in Audacity bearbeitet (Enden schneiden und Normaliseren). Ich denke, dass auch die Position des Mikros im Vergleich zur Harfe bei der Aufnahme eine Rolle spielt.

Mein Set-up ist ebenfalls Windows-basiert. Ich würde mich sehr über einen Vergleich beider Ansätze und natürlich über deren Ergebnisse (= aufgenommene Stücke) freuen! Ich bin jedenfalls dabei, wenn es einen solchen Thread geben sollte.

[Susanne Globisch]

@ Nea:
Na, dann machen wir das! Entweder ich oder falls jemand anders schneller ist, gerne auch! Freu mich schon!!!

@GrafZahl:
dank Neas Post ist mir klargeworden, woran es wahrscheinlich liegt, dass ich keine Probleme mit Latenzen habe: Das H1 ist ja auch ein Audiointerface, das die Umrechnung intern vornimmt. Ich würde Dir raten, einfach mal die 100 Euro zu investieren und es auszuprobieren (bei einem großen Musikversand, der mit T anfängt, gibt es ja auch die Möglichkeit, 30 Tage lang auch benutzte Ware zurückzugeben, wenn es nicht funktioniert wie erhofft (Money back Garantie).

@ Maira:
mit dem Nicht-Trauen kenn ich mich schon auch aus. Ich habe irgendwann einfach mein Herz in beide Hände genommen und bin "in die Höhle des Löwen" spaziert bzw. habe mich vor's Mikro gesetzt. Und siehe da - ich lebe noch... Dasselbe hat sich vor dem ersten upload noch mal wiederholt, mit demselben Ergebnis :-)))
Übrigens mache ich das sehr viel lieber hier daheim als in einem Studio, da ich dort schon unsägliche Sprüche von Toningenieuren anhören musste, die einfach keine Ahnung von Harfe haben - es war alles dabei von "Harfe kann man nicht schneiden" über "Harfe ist kein Stereoinstrument" über "spiel doch mal schön" (der Herr hatte ein Mikro 5 cm neben meiner Hand platziert und wunderte sich darüber, dass er hauptsächlich Anschlaggeräusche aufnahm) - über "Harfe ist immer out of time" (der Herr kapierte trotz mehrfacher Erklärungsversuche meinerseits nicht, dass ein Arpeggio auf dem Schlag fertig ist und daher vor dem Schlag anfangen muss).
Deshalb habe ich mich irgendwann lieber autark gemacht.

Und was den Umgang mit dem PC betrifft: Du unterrichtest doch, oder? Hast Du nicht eine/n Teenager-Schüler/in (oder sonstige Bekannte), die Du da mal um Hilfe bitten könntest? Für die meisten der digital natives -Generation dürfte das kein Problem sein, und der/die betreffenden würden sicher vor Stolz ein paar Zentimeter wachsen, wenn sie Dir was zeigen dürfen! Und wenn man es mal verstanden und ein paar mal gemacht hat, ist es wirklich nicht schwer.

[Maira]

@ Susanne : Das mit dem zu Hause und alleine kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ja , Harfe aufnehmen widerspricht so gut wie Allem , was sonst beim Aufnehmen von Instrumenten und Gesang
üblich ist. Als mein Bekannter meine ArbeitsCD mischte klang das , was zuerst herauskam , eher wie
ein Hackbrett mit überschwänglich zugemischtem Hall , fürchterlich.
Es braucht ne Menge Überzeugungsarbeit , ihn dazu zu bringen , eigentlich nichts dazuzumischen sondern eher was rauszufiltern.
Es gibt leider noch nicht sehr viele ,,Studios " die sich mit Harfe aufnehmen auskennen.
Positiv herausragend ist hier ralf , er spielt selbst Harfe und weiß wirklich , was er macht.
Aber das hat halt , völlig zu recht , seinen Preis.
Als Laie überlegt man dann schon , ob und wie man das bezahlen kann.

[Karlchen]

...Als mein Bekannter meine ArbeitsCD mischte klang das , was zuerst herauskam , eher wie
ein Hackbrett mit überschwänglich zugemischtem Hall , fürchterlich.
Es braucht ne Menge Überzeugungsarbeit , ihn dazu zu bringen , eigentlich nichts dazuzumischen sondern eher was rauszufiltern.

Ach ja, das Problem hatten wir bei der ersten Aufnahme mit Harfe auch; erste Reaktion bei Abhören war "Warum haste da denn so viel Hall reingemacht?" - gefolgt von "Habbich gar nicht, da ist überhaupt kein Effekt drauf!"

(siehe auch hier )
(Seufz)