Musikempfehlungen für Harfe und Ehrenamt

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Irmtraud
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Re: Musikempfehlungen für Harfe und Ehrenamt

Beitrag von Irmtraud »

Hallo,
hört sich gut an, Dein Bericht. Es scheint für Dich eine gute Erfahrung gewesen sein und ich weiß aus eigener Erfahrung, das trägt einen weiter und weiter. Herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Freude.

Irmtraud
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Cecilia
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Re: Musikempfehlungen für Harfe und Ehrenamt

Beitrag von Cecilia »

Hört sich doch gut an. Offensichtlich macht es allen Spaß!
Oliver

Re: Musikempfehlungen für Harfe und Ehrenamt

Beitrag von Oliver »

Hallo Murgröna,

da hast Du eine wunderbare Erfahrung gemacht! Das freut mich. Es ist sehr oft so, dass wir unseren Anspruch viel höher ansetzen als die Menschen, die uns zuhören. Sehr schnell können sie verzaubert sein von den Klängen der Harfe oder der ein oder anderen bekannten Melodie. Sie erfreuen sich an unserer Musik und lächeln.

Ich hatte in der Hinsicht bisher nur ein wunderliches Erlebnis, bei dem einer Frau meine Musik offensichtlich nicht gefiel. Ich hörte dann nur eine Bemerkung von ihr beim Weggehen diesbezüglich. Offensichtlich lag es wohl daran, dass ihre Ohren Harmonien jenseits von Dur und Moll noch nie gehört hatten :-D

Ich kann nur jeden ermuntern, der seine Musik in die Welt hinaus tragen will, dies auch zu tun. Z. B. in Altenheimen zu spielen, finde ich eine tolle Idee. Auch wenn manch alter Mensch schon sehr verwirrt ist, findet man oft noch einen Zugang zu ihm über die Musik.

Liebe Grüße
Oliver
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Yoshi
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Re: Musikempfehlungen für Harfe und Ehrenamt

Beitrag von Yoshi »

Oliver hat geschrieben:Auch wenn manch alter Mensch schon sehr verwirrt ist, findet man oft noch einen Zugang zu ihm über die Musik.
Von der Bezeichnung "verwirrt" halte ich nicht viel - wer weiß denn schon, was diese Menschen unter Umständen auf anderen Ebenen erfassen was vollkommen spurlos an unserer durch den allgegenwärtigen Alltagslärm abgestumpften Wahrnehmung vorbeirauscht? "Verwirrt" heißt doch nur, daß sie nicht in unser angelerntes Schema passen... umso wichtiger ist es bei solchen Gelegenheiten für mich, "authentisch" zu sein.

Sehr schöner Spielbericht übrigens, und das "verhaspeln" ist oftmals sehr viel lieber gesehen als eine technisch perfekte Einlage. Es geht immer um Menschen und die Fehler die wir so lieben :-)

LG

Yoshi
...und dann bat mich der Dirigent, etwas höher zu spielen...
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Hedwig
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Re: Musikempfehlungen für Harfe und Ehrenamt

Beitrag von Hedwig »

Hallo, liebe Forianer und SpielerInnen in Altenheimen!

Vor Weihnachten hatte ich zwei Engagements für Weihnachtsfeiern im Altenheim.
Zwei Tage vor Heiligabend habe ich in einem Altenheim gespielt, das auf drei Ebenen
unabhängig, aber zeitgleich Weihnachtsfeiern ausgerichtet hatte, zu denen ich halbstündig
nacheinander meine kleine Doppelpedalharfe zum klingen brachte. Im Erdgeschoss waren die
fittesten Bewohner mit ihren Angehörigen bei Kaffee und Kuchen versammelt.
Eigentlich war ich für Zuhörmusik engagiert, doch der Gesprächsbedarf war dort höher,
als der Wille, eine halbe Stunde lang zuzuhören.

Ganz besonders nachhaltig hat mich das Vorspiel im zweiten Stock bewegt. Dort hatten
sich die leichteren Fälle der Demenzerkrankten zusammen mit ihren BetreuerInnen
auf dem Gang versammelt und mir ganz andächtig gelauscht. Manche HeimbewohnerInnen
nahmen die Hand ihrer Betreuerin und wisperten "oh, wie wunderbar". Hier spürte ich
am intensivsten ein Band zwischen meiner Musik und den Lauschenden.

Die dritte Weihnachtsfeier im Haus wurde im dritten Stock bei den sehr fortgeschrittenen
Dementen von meiner Pedalharfe besucht. Hier empfing mich zunächst anhaltenes Schreien
aus den Zimmern. Ich dachte, dass meine zarten Harfenklänge (bekannte Weihnachtslieder)
Ruhe hineinbringen könnten. Tatsächlich schaffte ich es, eine kleine Weile Ruhe hineinzubringen.
Doch dann setzte wieder das Schreien ein. Die BewohnerInnen, die am Kaffeetisch saßen,
hörten zu, jedoch gab es eine Dame, die offensichtlich mit Harfenklängen nichts anfangen
konnte. Sie rief hin und wieder : "Kann man das nicht abstellen?"
Die BetreuerInnen baten mich, weiter zu spielen. Nicht ganz leicht, wenn so eine unruhige
Atmosphäre einen umgibt.

Fazit: 3 Ebenen im Altenheim, drei ganz unterschiedliche Situationen und eine meiner nachhaltigsten
Auftrittserfahrungen.

Vor 10 Jahren hatte ich eine Weile in einer psychatrischen Einrichtung meine Harfe zum Klingen gebracht.
Mit den BewohnerInnen dort habe ich ähnlich intensive Vorspielerfahrungen gemacht.

Liebe Grüsse
Hedwig
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Kamelino
ganz schön fleißig
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Re: Musikempfehlungen für Harfe und Ehrenamt

Beitrag von Kamelino »

Liebe Murgröna,

dein Bericht liest sich sehr entspannend und macht mir Mut, nun endlich auch meinen Vorsatz umzusetzen und im Pflegeheim meiner Schwiegermutter zu spielen. (Auch wenn sie zur Zeit wieder etwas zickig ist.) Sie kann sich - wie viele andere alte Menschen - nicht mehr lange auf eine Sache konzentrieren. Da ist es sicher besser, so wie Du, einen Ort im Heim zu finden, wo jeder nach Lust und Laune kommen und gehen kann.
Ich denke, im Februar werde ich es packen.

Liebe Grüße
Kamelino
Oliver

Re: Musikempfehlungen für Harfe und Ehrenamt

Beitrag von Oliver »

Irmtraud hat geschrieben:"Die Vergütungspflicht entfällt für Veranstaltungen der Jugendhilfe, der Sozialhilfe, der Alten- und Wohlfahrtspflege, der Gefangenenbetreuung sowie für Schulveranstaltungen, sofern sie nach ihrer sozialen oder erzieherischen Zweckbestimmung nur einem bestimmt abgegrenzten Kreis von Personen zugänglich sind. Dies gilt nicht, wenn die Veranstaltung dem Erwerbszweck dient."

(…)

Auf meine Frage, ob ich gemafreie Musik anmelden MUSS, hat sie mir gesagt, sie würden sich freuen, wenn ich das täte!!!! Daraus habe ich den Umkehrschluss gezogen, dass ich nicht anmelden muss, und eine Freude muss ich der GEMA doch wirklich nicht machen.
Hallo Imrtraud,
hallo zusammen,

diesen Rückschluss würde ich nicht ziehen. Da war wohl ein Neuling mit der Anfrage beschäftigt. Jede musikalische Veranstaltung - egal ob gema-pflichtige oder -freie Musik gespielt wird - ist meldepflichtig! Selbst wenn es sich um eine Veranstaltung, wie im ersten Abschnitt beschrieben, handelt. Eine Befreiung von der Vergütungspflicht zieht nicht zwangsweise auch eine Befreiung von der Meldepflicht nach sich.

Ich erhielt die Tage eine Antwort von der Gema auf eine Frage. In der Antwort hieß es sinngemäß, dass praktisch jede Situation, in der zwei oder mehr Personen gemeinsam Musik hören, öffentlich sei. Zudem sei der Begriff der Öffentlichkeit sehr weit ausgelegt. Selbst geschlossene Veranstaltungen können als öffentlich gewertet werden.

Letztlich bedeutet das für mich, dass ich mich schon strafbar mache, wenn ich im Park spazierend ein Liedchen trällere und mir zwei oder mehr Zuhörer stillschweigend folgen… Wo soll das nur enden?

http://www.ikid-d.de/

Viele Grüße
Oliver
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Cecilia
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Re: Musikempfehlungen für Harfe und Ehrenamt

Beitrag von Cecilia »

Das wird, glaub ich, keinen abhalten, mal ein paar Lieder im Park zu spielen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das für Gema-freie Musik gilt. Wenn ich mir selbst was arrangiere, dann auch?
Oliver

Re: Musikempfehlungen für Harfe und Ehrenamt

Beitrag von Oliver »

Hallo Cecilia,

ja, im Prinzip auch dann!

Auf der Webseite der GEMA findet man Folgendes:
Musiknutzer
Wer in Deutschland in der Öffentlichkeit Musik abspielen oder aufführen möchte, wird damit im Regelfall Kunde der GEMA.
Weiter findet man:
Sie müssen die Musiknutzung in Ihrem Unternehmen vorab anmelden. Falls dies bisher nicht geschehen ist, melden Sie Ihre Musiknutzung bitte umgehend an. Wenn Sie Musik abspielen oder aufführen, ohne die entsprechenden Nutzungsrechte einzuholen, kann dies zu Schadenersatzforderungen führen, die in der Regel das Doppelte der normalen Vergütung betragen.
Dort findet man auch eine Erklärung für die sog. GEMA-Vermutung. Danach muss jeder, der angibt bei einer Veranstaltung ausschließlich GEMA-freie Musik dargeboten wurden, dies auch noch beweisen.
Aufgrund der GEMA-Vermutung muss jeder, der angibt, bei einer Veranstaltung oder für einen Tonträger ausschließlich Werke genutzt zu haben, bei denen die Rechtewahrnehmung nicht durch die GEMA geschieht, dies für jeden einzelnen Fall konkret darlegen und gegebenenfalls beweisen. Dies kann zum Beispiel dadurch geschehen, dass ein Veranstalter ein vollständiges Musikprogramm für die betreffende Veranstaltung vorlegt.
Viele Grüße
Oliver
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Harfenjule81
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Re: Musikempfehlungen für Harfe und Ehrenamt

Beitrag von Harfenjule81 »

Ich möchte dieses Thema mal wieder hervorholen, weil auch ich plane, demnächst mal im Altenheim zu spielen. Ich habe immer noch großes Lampenfieber und hoffe, dass es damit etwas besser wird. :_shocked_: Leider komme ich immer raus, wenn ich ein Lied begleite und mitgesungen wird. Außerdem kenne ich, außer Weihnachtsliedern, keine bekannte Volkslieder. Meint ihr, ich soll es trotzdem mal mit irischen bzw. Unbekannteren Liedern versuchen? :_huh_:
Egal, wie alt Du bist, ein Eierschneider ist immer eine Harfe. :_grin_:
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