Aktualisierte EU Regelung für Musikinstrumente aus Tropenholz

Benutzeravatar
Ladev
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 428
Registriert: Fr 16. Apr 2010, 00:36
Postleitzahl: 38640
Land: Deutschland
Wohnort: Goslar
Kontaktdaten:

Re: Artenschutz: Verkaufsverbot für Instrumente aus Rosenholz, Bubinga, Palisander und Kosso

Beitrag von Ladev »

Hallo Merit,

Zwetschge / Pflaume bekommst du eigentlich immer
im Tonholz Apothekershops wie Espen oder Cropp $$$$.
Am besten anrufen da im Netz nicht alles gelistet ist.

Wenn man regelmäßig bei ebay reinschaut findet man auch da manchmal
ein paar Angebote.
z.B.
http://www.ebay.de/itm/Zwetschge-Pflaum ... SwcUBYRFtW

http://www.ebay.de/itm/Tonholz-ZWETSCHG ... Swt5hYbqkW

http://www.ebay.de/itm/Baumstamm-Drechs ... SwopRYcNGZ



Wie sind denn die Mindestmaße die Matthias benötigt, falls mir mal
was vor die Füße fällt oder ich es bei ebay sehe?

LG
Detlev
Benutzeravatar
merit
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 1358
Registriert: Do 24. Feb 2005, 18:01
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): Böhmische Hakenharfe von Pepe Weissgerber, Baujahr 2009;
Böhmische Hakenharfe von Eric Kleinmann, Baujahr 2005
Kontaktdaten:

Re: Artenschutz: Verkaufsverbot für Instrumente aus Rosenholz, Bubinga, Palisander und Kosso

Beitrag von merit »

Lieber Detlev, danke! Ich frag mal. War nicht ganz so easy. Grüße, Merit
Jeanni
schon länger da
Beiträge: 42
Registriert: Fr 6. Jan 2017, 21:05
Postleitzahl: 38100
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): Seit einer Weile eine kleine Rosenholzharfe, ganz neu 04.'17 eine 6/6er von der Klangwerkstatt. (Bild folgt, wenn ich mit schnitzen fertig bin, dazu war der Bukurs zu kurz ;0) )

Re: Artenschutz: Verkaufsverbot für Instrumente aus Rosenholz, Bubinga, Palisander und Kosso

Beitrag von Jeanni »

Danke für den Hinweis, ich habe mir im letzen Frühjahr eine gekauft.

Bin heute wegen meines Rosenholshärfleins bei unserer Unteren Naturschutzbehörde gewesen (die ironischerweise ganz oben im 10 Stock residiert).

Fatzit:
Noch ist die Schutzbestimmung von der EU als Gesetz nicht ratifiziert und deshalb ist die Registrierung noch ziemlich undramatisch.
Dem tiefenentspanntem Sachbearbeiter genügte ein Sommerphoto der Harfe auf der Veranda, dass ich zufällig auf dem Handy hatte. Zwischen dem ganzen Blüh- und Grünzeugs musste das Bild im letzen Jahr gemacht worden sein, also 2016 eingeführt. Das ganze einmal offiziell als formlose Mail mit Bild als Anhang - fertig.
Sobald die Verwaltung entschieden hat, wie die Registrierungsbescheinigung für die Instrumente aussehen wird, bekomme ich Post und dann können wir in der EU rumreisen.
Am Ende wird alles gut - meistens anders als geplant, aber gut.
Benutzeravatar
merit
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 1358
Registriert: Do 24. Feb 2005, 18:01
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): Böhmische Hakenharfe von Pepe Weissgerber, Baujahr 2009;
Böhmische Hakenharfe von Eric Kleinmann, Baujahr 2005
Kontaktdaten:

Re: Artenschutz: Verkaufsverbot für Instrumente aus Rosenholz, Bubinga, Palisander und Kosso

Beitrag von merit »

Lieber Detlev, hab eben kurz die verlinkten ebay-Angebote angeschaut. Das Brett ist für die "Qualität" obszön teuer, die kleinen furnierartigen Brettchen kann ein Blasinstrumentenmacher leider nicht brauchen und der Stammabschnitt ist zu kurz.....Trotzdem danke, aber ich glaube, ebay kann man immer mal gucken - aber mit wenig Hoffnung....
Meeresbrise
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 802
Registriert: Do 21. Feb 2013, 15:36
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): Meine Harfe hat 8 Löcher und ist eine Blockflöte.
Wohnort: Rhein-Main

Re: Artenschutz: Verkaufsverbot für Instrumente aus Rosenholz, Bubinga, Palisander und Kosso

Beitrag von Meeresbrise »

merit hat geschrieben:
Offtopic:
Gesucht: Eine Alternative zu dem, was im Handel unter Grenadill läuft. In konkreten Fall für Zierringe und Co., ganze Instrumente gibt es ab sofort nicht mehr aus dem Material. Ebenholz fällt flach (splittert zu stark, bereits 3 Augenverletzungen, zwei davon trotz Schutzbrille).
Offtopic:


Verschiedene Flötenbauer verwenden Horn für Zierringe, das gibt es in verschiedenen Farben, von fast schwarz bis bernsteinfarben, gemustert usw.

Schau mal hier:

[img]http://wenner_floeten.s3.amazonaws.com/assets/82/oberlender_detailD.jpg[/img]

[img]http://wenner_floeten.s3.amazonaws.com/assets/84/oberlender_detailF.jpg[/img]

Bilder von: Martin Wenner, Flötenbau

Vincent Bernolin in Frankreich verwendet auch ein schwarzes Kunstharz (Resin) mit sehr ansprechender Optik, falls es eine "vegane" Lösung sein soll:

Bild

https://www.bernolin.fr/german/resin.htm

Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit, anderes Holz (z.B. Birnbaum) dunkel zu beizen, eine Technik, die sich "Ebonizing" nennt.
Birnbaum wird gern genommen, weil seine feine Struktur der von Ebenholz/Grenadill nahe kommt. Walnussholz geht auch und hat den Vorteil, dass es von sich aus viel Tannin enthält. Alternativ grundiert man mit Tannin (z.B. aus schwarzem Tee).
Eisenacetat (hergestellt durch Einlegen von Stahlwolle in Essig) reagiert mit dem Tannin zu einer schwarzen Farbe.
Diese Methode wird auch gern verwendet, um die Einlagen von Streichinstrumenten schwarz zu färben.

Mehr Infos hier:
https://www.wwgoa.com/article/ebonizing-wood/
https://www.youtube.com/watch?v=PgV3nRpeKgQ
Markus Schönfelder
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 257
Registriert: Di 22. Nov 2011, 16:14
Skype-ID: DaMarkiM
Postleitzahl: 08248
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): jeden Tag eine Auswahl aus hundert Haken- und Pedalharfen ;)

Re: Artenschutz: Verkaufsverbot für Instrumente aus Rosenholz, Bubinga, Palisander und Kosso

Beitrag von Markus Schönfelder »

Espen find ich persönlich auch ziemlich gut, aber die Preise bei den typischen Onlinehändlern sind doch meistens deutlich über dem was man zahlt wenn man direkt zu einem Tonholzhändler fährt und sich da ab Lager was aussucht. Wenn ich so zurück denke wie wir während der Ausbildung zu den Holzhändlern gefahren sind und für wenige hundert Euro ein volles Auto hatten würde ich mal schätzen dass man da gut 50-70% unter dem liegen kann was ich jetzt im Onlinehandel zahle.

Gerade große Bretter sind einfach unglaublich teuer. Manchmal hat man Glück und hört halt davon dass gerade irgendwo etwas abgerissen wird (haben z.b. mal spottbillig 30 Jahre abgelagerte Mahagonleisten bekommen die als Stoßschutz in einem alten Krankenhaus verbaut waren) - aber meistens geht sowas ja an einem vorbei.
Einen bezahlbaren Bezug größerer Stücke ist halt echt Gold wert. Freue mich also falls Jemand wen kennt. Die meisten Holzhändler haben leider eine ziemlich kleine Auswahl an Sorten (da wiederum ist Espen z.b. ziemlich gut).

Das mit dem Birnbaum müsste man mal ausprobieren. Bei Zebrano weiß ich aus Erfahrung dass die Textur des Holzes am Ende ganz gut hinhaut für einen Palisander-Look. Das Blöde an der Methode ist, dass das mit der Zeit abgreift. Das hat man ja gerade bei Griffbrettern ganz gerne gemacht und leider mit weichem Holz. Im Ergebnis sehen die Instrumente nach 10 Jahren alle aus wie S*u.

Büffelhorn kann ich aus persönlicher Erfahrung auch empfehlen wenn es nicht nach Holz aussehen muss. Geschliffen sieht es matt Schwarz aus - wenn man es aufpoliert bekommt man (je nach Stück natürlich) einen leichten Bernsteinlook. Tiefschwarz, mit helleren dunkelgoldenen Einschlüssen.
Er verarbeitet sich nur eben nicht so schön leicht wie Holz (ist von der Konsistenz wie Knochen. Daher auch ab und zu für Ober- und Untersattel verwendet).

liebe Grüße
Markus
Benutzeravatar
Anne
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 1315
Registriert: Sa 24. Dez 2011, 00:48
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): - Matia Mou (Klangschiff, Lutz Bönisch) aus Birne und Esche, 44 Saiten CC-d4, Nylon/Carbon, Säulenhöhe 172cm
- Athanasos (Klangschiff, Lutz Bönisch) aus Walnuss und Esche, 34 Saiten C-a3, Nylon, Säulenhöhe 125cm
- mein 27-saitiger asiatischer Reiseparvenü

Re: Artenschutz: Verkaufsverbot für Instrumente aus Rosenholz, Bubinga, Palisander und Kosso

Beitrag von Anne »

@Markus
In Sachen Birne könntest du dich mal mit Lutz Bönisch kurzschließen, der verbaut das glaub ich relativ häufig, meine Matia ist zb auch aus Birne.
Meeresbrise
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 802
Registriert: Do 21. Feb 2013, 15:36
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): Meine Harfe hat 8 Löcher und ist eine Blockflöte.
Wohnort: Rhein-Main

Re: Artenschutz: Verkaufsverbot für Instrumente aus Rosenholz, Bubinga, Palisander und Kosso

Beitrag von Meeresbrise »

Anne hat geschrieben:@Markus
In Sachen Birne könntest du dich mal mit Lutz Bönisch kurzschließen, der verbaut das glaub ich relativ häufig, meine Matia ist zb auch aus Birne.
:_huh_: Markus war ja nicht derjenige mit Interesse an geschwärzter Birne - und ich wüsste auch nicht, dass Lutz Bönisch mit geschwärzter Birne baut.
Ansonsten ist Birnbaum für Blasinstrumente (siehe ursprüngliche Frage) ein sehr weit verbreitetes Holz.
Benutzeravatar
merit
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 1358
Registriert: Do 24. Feb 2005, 18:01
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): Böhmische Hakenharfe von Pepe Weissgerber, Baujahr 2009;
Böhmische Hakenharfe von Eric Kleinmann, Baujahr 2005
Kontaktdaten:

Re: Artenschutz: Verkaufsverbot für Instrumente aus Rosenholz, Bubinga, Palisander und Kosso

Beitrag von merit »

Liebe Meeresbrise, danke! Mattis sitzt mir gerade gegenüber, da konnte ich ihn gleich fragen, was gegen Einfärben spricht (zu Räuchern siehe unten, das war ja schon ganz vorn auf der Ideenliste, wurde aber wieder verworfen).

Er sagt, daß Färben jeglicher Art beim Kratzern, Abgreifen und Co. hellere Stellen macht und oft vergraut.

Bei Horn funktioniert die Methode mit dem "vom Meter ZIerringe machen" nicht, die Mattis einsetzt. Und alles, was mehr Arbeitszeit frißt, erweitert die schon erwähnte 7-Tage-Arbeitswoche :-)

Lieber Markus, meinst Du geräucherte Espe? Ist wahrscheinlich das gleiche Problem wie bei anderen geräucherten Hölzern - es hält die Farbe nicht so richtig und wird heller.

Ich schick hier jetzt mal einen link zur Dudelsackmanufaktur, damit Ihr auch mal seht, um wen es hier eigentlich geht :-)

www.dudelsackmanufaktur.de

Herzliche Grüße und vielen Dank für die Tips! Merit
Benutzeravatar
merit
nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 1358
Registriert: Do 24. Feb 2005, 18:01
Land: Deutschland
Meine Harfe(n): Böhmische Hakenharfe von Pepe Weissgerber, Baujahr 2009;
Böhmische Hakenharfe von Eric Kleinmann, Baujahr 2005
Kontaktdaten:

Re: Artenschutz: Verkaufsverbot für Instrumente aus Rosenholz, Bubinga, Palisander und Kosso

Beitrag von merit »

So, jetzt nochmal Maße für Zwetschge/Pflaume:

Kanteln sind ideal (vorgelagert, siehe auch Anmerkung zur Arbeitszeit in meinem vorherigen Beitrag :-))

-Kanteln mit 35 mal 35mm, 45 mal 45mm, 70 mal 70 mm, Längen zwischen 90 und 600 mm

-Bretter so, daß man die oben aufgelisteten Kanteln daraus sägen kann (48er Bohlen bzw. 52 Bohlen)

Also, falls da noch jemand was liegen hat....:-) oder einen bezahlbaren Händler weiß (momentan wird bei Hutzelmann bestellt).....

Herzliche Grüße, Merit
Antworten