Stimmgerät Kaufberatung

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Teleri

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Beitrag von Teleri »

Hätte ich gewusst, dass es so schwierig sein kann, ein Stimmgerät für eine Harfe zu bekommen, hätt ich doch Gitarre gespielt.. oder.. naja.. wahrscheinlich doch nicht :_grin_:

Auf was sollte ich da beim Kauf achten? Chromatisch, das ist klar, mit Mikro, das macht auch Sinn, aber weiter?
Ich hätte gern eins, bei dem ich den Ton selbst einstellen kann, und das Teil sagt mir dann, ob ich zu hoch oder tief bin, damit ich in der Zeit bis zu den Halbtonklappen auch mal vom ewigen C-Dur wegkomme. Aber wie nennt sich dieses Feature im Fachjargon?
Macht eins zum anklemmen Sinn? Oder bringt das nichts, weil an der Harfe keine Stelle vorhanden ist, die dünn genug für die Klemme wäre?

Mir wurde jetzt das Ibanez GU30 empfohlen. Ist das gut?

Am liebsten würd ich das ja vor Ort ausprobieren, aber die Harfe bis mit nach Darmstadt oder Aschaffenburg zu schleppen, ist mir doch etwas zu blöd..
klaus
schon länger da
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Beitrag von klaus »

In der Einstiegsklasse finde ich das Korg Ca-40 gut.
wenn´s laut drumrum ist, gibts da auch ein Ansteckmikro.
Gruss, Klaus
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Harfenjule
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Beitrag von Harfenjule »

Von meinem Harfendealer habe ich von KORG das Gerät "Chromatic Tuner CA-30" zur Harfe dazubekommen, ist recht klein und angenehm zu handhaben.
Nach dem Einschalten kann man jede Saite anspielen, das Gerät zeigt im Eck den Ton an und auf der digitalen Ausschlagsskala, wie weit man vom Ton abweicht. Man muss also während des Stimmens nichts mehr am Gerät machen und kann es ablegen oder in der Hand halten.
Man kann die Frequenz verändern und außerdem kann man sich Referenztöne 'vorspielen' lassen.

Der Preis liegt - glaube ich - so um die 20 EUR.

Ob es gut ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, so fein ist mein Gehör nicht, aber mit dem Stimmergebnis war ich bislang immer sehr zufrieden. Ich höre es zwar, wenn meine Harfe verstimmt ist, aber nach Gehör zu stimmen, traue ich mir noch nicht zu - zumal es mit Stimmgerät sehr viel schneller geht.
Uli

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Beitrag von Uli »

Hallo Jule,

das Stimmgerät habe ich auch, wenn ich mich nicht täusche und bin damit sehr zufrieden, das Klemmmikro ist durchaus sinnvoll, wenn man auftritt. Zuhause ist es meistens ruhig genug das das eingebaute Mikro sauber arbeitet, sobald jedoch Hintergrundgeräusche, wie von quassenden Menschen :-) da sind macht stimmen ohne Klemmmikro fast keinen Sinn mehr. Anklemmen kann man es am besten in eins der Schalllöcher.

klingende Grüße
Uli
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Andreas
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Beitrag von Andreas »

Hallo,

ein paar Worte zum Thema Stimmgeräte.

Die „normalen“ Stimmgeräte, wie sie hier auch genannt werden, haben technisch bedingt eine Genauigkeit von +/- 5 Cent (ein 5 hundertstel Ganzton). Das ist praktisch unabhängig vom Preis sondern liegt an der Art und Weise in der die eingebauten Chips arbeiten. 5 Cent klingt wenig, ist aber hörbar und macht sich vor allem im Gesamtklang der Harfe mit der Resonanz aller Saiten (die dann „breit“ intoniert sind) bemerkbar. Das ist der Grund, warum viele nach Gehör stimmen oder nachstimmen, weil sie mit dem Ergebnis des Stimmgerätes nicht zufrieden sind. In einer lauten und stressigen Umgebung (z.B. vor einem Konzert) braucht man aber ein Stimmgerät.

In dieser Kategorie der Stimmgeräte bieten die Geräte von Korg (CA-30, CA-40) nach meinen Erfahrungen ein hervorragendes Preis/Leistungsverhältnis. Auch teuere Geräte bieten dann kaum mehr. Für laute Umgebungen ist ein Kontaktmikro sehr sinnvoll.

Nun zu einer anderen Kategorie Stimmgeräte, den Geräten die auf dem Prinzip eines Stroboskops basieren. Hier wird der Ton intern mit einem genauen Referenzton verglichen und die Schwebung als laufende Stroboskopbänder dargestellt. Diese Geräte haben eine wesentlich höhere Genauigkeit von +/- 0,1 Cent (einem tausendstel Ganzton). Und das hört man tatsächlich. Hinzu kommt, daß diese Geräte oft auch das sogenannte „Stretch-Tuning“ beherrschen, bei dem die tieferen Saiten nicht auf den exakten, gemessenen Ton, sondern etwas tiefer gestimmt werden, um physikalische Effekte an den Saiten auszugleichen. Interessante Informationen dazu sind hier im Forum in dem Thread über das automatische Gibson Tuningsystem zu finden. Diese Stimmungsart ist bei Klavieren ein Muß, kann aber auch schon bei Harfen relevant sein. Stroboskoptuner werden von Profis auf der Bühne sowie von vielen Klavier- und auch Harfenbauern eingesetzt. Die Geräte sind teuer, aber nicht unerschwinglich und wer etwas wirklich gutes haben will, sollte sich einmal damit beschäftigen. Mehr Infos dazu z.B. bei www.petersontuners.com

Andreas.
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ralf
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Beitrag von ralf »

Bisher habe ich mit den Geräten des US-Herstellers "Sabine" sehr gute Erfahrungen gemacht. Dort zittert keine Nadel mehr oder weniger zufällig um einen Nullpunkt, sondern es werden die Schwebungen gezählt, die dann in der entsprechenden Frequenz aufblinken. Ich schätze die Genauigkeit dieses Systems in der Praxis auf +/- 2 cent, der Hersteller sagt +/- 1 cent. Vorteil: Kostet nur 50.-$ und ist sehr zuverlässig (bei mir seit 14 Jahren im Einsatz). Nachteil: ist vielleich nicht ganz so genau, mir persönlich reicht's aber und bisher hat sich bei mir auch noch kein Zuhörer oder CD-Käufer über schiefe Stimmung beschwert.

Die Oktavspreizung mache ich nach Gehör, da hab ich so eine ganz persönliche Stimmkurve gefunden, die ich vielleicht irgendwann mal veröffentliche, wenn ich sie quantifiziert habe. Das wiederum geht nur mit einem Stroboskop-Stimmer... :_wink_:

Beste Grüße,
Ralf
Zuletzt geändert von ralf am Do 22. Feb 2007, 00:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Andreas
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Beitrag von Andreas »

Hallo Ralf

Du hast geschrieben:
"Die Oktavspreizung mache ich nach Gehör, da hab ich so eine ganz persönliche Stimmkurve gefunden, die ich vielleicht irgendwann mal veröffentliche, wenn ich sie quantifiziert habe. Das wiederum geht nur mit einem Stroboskop-Stimmer..."

Ich kann Dir anbieten das auf dem Harfentreffen (falls Du da bist, wovon ich aber ausgehe), zusammen mit meinem Peterson VSAM zu machen. Interessiert mich nämlich auch.

Gruß,
Andreas.
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ralf
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Beitrag von ralf »

[quote="Andreas"]Da findet sich bestimmt eine Gelegenheit. Und natürlich bin ich auch beim Harfentreffen dabei! :_smile_:
Gruß, Ralf
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Beitrag von Andreas »

Peter Seitz hat geschrieben:Ich bringe auch eine Stimmgabel mit ....
Bitte eine Feile und etwas Blei zum Löten mitbringen! Wir trimmen die dann auf "gespreizte" Stimmung. :_wink_:

Gruß,
Andreas.
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Beitrag von ralf »

Bernhard hat geschrieben:Hallo Ralf,
mir fällt da der Link ein zum "Instrument Tuner" http://www.instrument-tuner.com/download_de.html
Siehe unten!
Auf Softwareebene (leider für Dich) für die Windowsplattform.
Ich habe ja XP auf meiner Zweitpartition (Intel-Macs leben in beiden Welten); ich fasse es aber nur an, wenn ich muss :_wink_:

Quote:
Ja, aber... Wenn Du für Deine Harfe eine Oktavspreizung festlegst, ist sie doch nicht übertragbar auf andere Harfen mit anderer Mensurierung ...wenn ich mich nicht täusche ?
Es geht ja um das, was die Harfenklänge in meinen Ohren bewirken. Eine andere Spreizungs-Skala bräuchte man vielleicht, wenn eine andere Harfe auffallend mehr oder weniger Obertöne bei den hohen Tönen produzieren würde.

Quote:
die "Großen" Peterson haben es mir wirklich angetan...vieleicht habe ich ja mal einen Wunsch frei
Ich seh gerade, dass es die Stimmgeräte auch als Plug-in gibt. Und noch einige andere Stroboskop-basierte Plug-in-Tuner, die teils auch deutlich weniger kosten als die Peterson-Dinger. Ich sage das dazu, weil die meisten hier ja nicht so in den Euros schwimmen :_wink_:

Liebe Grüße,
Ralf
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