Verstärker

[Eve]

Hallo,

ich möchte mir einen kleinen Combo-Verstärker zulegen, um in Pubs oder Restaurants zu spielen. Am besten einen, an den mein Freund seine Smallpipe gleich mitdranhängen kann.
Die Auswahl ist riesig und die Entscheidung fällt schwer. Ist ein Verstärker für akkusische Gitarre oder für E-Gitarre besser? Mit 2 Eingängen oder mit 3? 50 Watt 100 oder wieviel braucht man eigentlich? Und mehr als 200 € sollte es natürlich auch nicht kosten das Gerät.
Dieser gefällt mir eigentlich schon ganz gut: http://www.thomann.de/de/artec_a50d.htm
Was sind eure Erfahrungen? Was funktioniert gut für Harfe und ist empfehlenswert???

Vielen Dank schon mal und liebe Grüsse
Eve

[Maira]

Hi Eve, schön, mal wieder was von Dir zu hören.
Also, ich bin jetzt auch nicht DER Technikfreak, aber ich denke, wenn Du verstärken willst,
sollte es ein Akustischer sein, und ausprobieren ist nicht schlecht, wegen Rückkopplungsgefahr
/ Feedback. So wahnsinnig viele Watt wirst Du gar nicht brauchen ( außer Du planst Größeres; Z.B. Open Air )
Bislang haben mich die Kleinen Akustischen immer positiv überrascht , so 20 Watt und echt viel Sound.
Vor Allem : Für ne kleine Bühne reicht oft die Harfe alleine, meine Beiden zumindest sind recht laut
Ein kleiner Verstärker mit wenig Watt macht, richtig plaziert, auch nicht so viel Ärger mit Feedback.
Und wenn es dann mal richtig groß kommt ( á la Fischerchöre ) , dann langt ein kleiner
allemal als Vorverstärker, weil die alle Line-out haben.
Und wer was von Verstärkern versteht, stellt eh ein Mikro vor der Verstärker und kein Line-out.
Hoffe , das hilft Dir weiter.
Besuche den Musikladen Deines Vertrauens, die helfen Dir dort weiter, weil sie selber selten eine Harfe
als Kunde haben, und selber neugierig sind, wie das geht. Grüße Maira

[Ladev]

Hallo Eve
wenn du nur 200 Euro ausgeben möchtest, dann
liegst du mit dem Verstärker schon ganz richtig.
Im Internetzeitalter kann man die Geräte ja auch
zu Hause testen und Notfalls zurückschicken.

Du Solltest dir vielleicht noch die beiden mal
genauer anschauen oder anhören.
Sind allerdings etwas teurer und etwas schwehrer.

Marshall AS50D war früher mein Soundfavorit in der Unteren Preisklasse.
http://www.thomann.de/de/marshall_as50d.htm

Behringer ACX900 bzw. 1800 mit 7 / 9 Band Grafik-EQ für Harfe sehr hilfreich.
http://www.thomann.de/de/behringer_acx1800.htm


Ansonsten ist meine 1. Empfehlung immer Aer Compact 60 oder Domino

2 oder 3 Eingänge
Was und wie wollt ihr eigentlich abnehmen ?
Wenn ihr noch Gesang oder Ansagen dabei habt,
benötigt ihr noch einen 3. Eingang/Kanal.
Der CD oder Aux Eingang ist dafür nicht geeignet.

Gruß
Detlev

[Eve]

Vielen Dank für eure lieben Tipps.
Die von Detlev vorgeschlagenen sind mir doch zu fett und mein Technikverständnis ist zu gering - weiss leider nicht, was 9 Band Grafik-EQ ist und was man damit machen kann
Vom Dudelsack (Smallpipe) wollten wir die Drohnen und die Chanter abnehmen - deshalb die 2-3 Eingänge.

Liebe Maira, ich weiss auch nicht was line-out ist......aber grosse Bühnen und Open Airs haben noch etwas Zeit die Fischer Chöre sowieso

Diesen hier habe ich von der Firma Thoman noch vorgeschlagen bekommen:

http://www.thomann.de/de/kustom_sienna_65_b_stock_4.htm

Scheint auch gut zu sein.

Wenn ich ein Gerät im Laden teste, ist es dann nicht doch wieder ganz anders, wenn man dann damit im etwas grösseren Saal steht und dann erst mal richtig hört, wie es klingt?


Ach ja, und spielen möchte ich erst mal am Valentinstag bei uns im Restaurant, dann an St. Patricksday im Nachbarort im Pub. Da hatte ich letztes Jahr schon gespielt mit Geige und Bratsche. Die hatte ich nur begleitet. Gerne hätte ich auch was alleine gespielt, aber die Leute waren einfach zu laut und mit einem kleinen Verstärker hätte es sich bestimmt gut angehört. Als später schon ein paar Leute gegangen waren und es nicht mehr so laut war, so dass man mich gehört hätte, hatte ich leider schon zu viel Guinnes getrunken und die Finger haben gemacht was sie wollten
Dann ist ein kleiner Liederabend in einer Kirche geplant, ausserdem wir meine Mutter 70 und feiert im Restaurant, da möchte ich natürlich auch spielen. Und dann im Sommer wieder auf unserm Motorradtreffen, das war letzte Jahr auch viel zu leise und man hat die Harfe schlecht gehört.....also doch schon Open Air
Also ein Gig jagt den nächsten - und gute Vorbeireitung ist doch bekanntlich alles

[Hedwig]

Vor einer Woche habe ich bei Henrik Schupp (Harfenbauer in Hamburg http://www.henrikschupp.de ) zwei Verstärker gesehen, die
sich gut für die Harfe eignen und auch für Harfe-Normal-Spielerinnen geeignet sind, die nicht zu viel mit Technik am Hut haben.
Es lohnt sich bestimmt, ihn zu kontaktieren.
Viele Grüße Sabine

[ralf]

Hallo Eve,

einen Verstärker zu finden, der gut zu Dir passt, ist nicht ganz leicht; die einzige Antwort ist eigentlich, selbst zu vergleichen und verschiedene Modelle auszuprobieren. Vielleicht bist Du auf einem der kommenden Harfenfestivals im Frühjahr/Sommer 2014? Dort gibt es immer reichlich Gelegenheit zum Anhören und Testen. Und vielleicht gibt es ja sogar hier und da einen Kurs oder Workshop zum Thema...

Gruß,
Ralf


_______
P.S.: Persönlich habe ich mich ca. 10 Jahre mit zwei JBL-Control-1 Aktivlautsprechern durchgeschlagen und damit erstaunlich große Konzerträume beschallen können. Inzwischen benutze ich eine HK Audio "Lucas nano 300" Mini-Anlage, die sehr gut klingt, aber nicht ganz billig war.

[Maira]

Siehst Du Eve, wie es einem geht, der sich unter die Profis wagt.
Du kriegst jede Menge guter Ratschläge, und bist am Ende
so schlau wie vorher.
Und dann stehst Du doch alleine da, wenn Du die Technik bedienen mußt
( ging mir 6 Jahre lang so, mit Mischpult und dem dazugehörigrn Gedöns )

Klar kannst Du das mit Thomann probieren, aber jemanden zu Seite haben,
der sich auskennt und Dich einweist, ist nicht mit Gold aufzuwiegen, das hab ich ausprobiert.
Da Du einige Leute kennst, findet sich vielleicht ein Knöppe-Dreher in der Nähe, der Dir zeigen kann,
worauf das ankommt.

Ich wünsch Dir viel Erfolg und noch mehr Geduld bei Deinem Projekt Maira

[Eve]

Vielen Dank für eure tollen Ratschläge und Empfehlungen
Dieses Jahr wollte ich nochmal aufs Harfentreffen kommen, da kann ich mich sicher mit dem einen oder anderen mal unterhalten.
Im Netz habe ich auch gefunden, dass Frank Sievert diesen hier empfiehlt:

http://www.idealo.de/preisvergleich/Off ... ology.html
siehe:
http://www.fingerpicker.de/index.html?h ... 0c5664e37e

Sprengt halt ein klein wenig meinen finanziellen Rahmen

Was Ralph benutz hört sich auch richtig gut an, vielleicht, wenn ich tatsächlich mal mit meinem Harfengeklimper Geld verdienen sollte, dann kann ich es gleich wieder investieren - aber es soll ja Hobby bleiben . Und ist ja jetzt alles noch im kleinen Kreis.

Als Resultat der Überlegungen habe ich mir jetzt mal den http://www.thomann.de/de/artec_a50d.htm bestellt. Den werde ich dann gleich im Restaurant ausprobieren ( sobald ich ihn habe, nicht erst am 14. Feb.) und dann entscheiden, ob ich ihn fürs Erste behalte oder ob er doch nicht passt.

Ausserdem hat der liebe Jürgen mich angerufen und mir darüber hinaus auch noch Tipps zur Positinierung gegeben und mir empfohlen einen guten Tonabnehmer dazu zu nehmen.
Also gibts den http://www.muziker.de/studio-pa/mikrofo ... g-C-411-PP
jetzt noch dazu.
Nicht, dass vom Weihnachtsgeld womöglich noch was übrig bleibt
Er hat mir auch geraten, dass ich mir für den Soundcheck richtig viel Zeit nehme, dass alles an der richtigen Stelle sitzt und steht. Ausserdem den Verstärker eventl. auf einem Ständer zu plazieren.
Da der bestellte Verstärker sogar schon ein Gewinde bestizt, war es noch ein Grund mehr, ihm mal zu Testen anzufordern

Sobald alles da ist, werd ich euch natürlich informieren, wie es so klingt und ob ich damit zurechtkomme und es behalte.

Nochmal recht herzlichen Dank an euch!!!!
So long
Eve

[Yoshi]

Hallo Eve,

Das mit der Verstärkerei ist so eine Geschichte... ich befasse mich schon länger damit und bin - wie so schön formuliert wurde - höchstens so schlau wie vorher
Aber man feilt halt weiter am Klang und an der Technik, schließlich erweitert man dadurch das Spektrum nicht unerheblich.

Bezüglich Gitarren-/Comboverstärkern:
Da ist der persönliche Geschmack entscheidend, jeder Amp klingt anders, und das ist gut so. Ich habe mich bisher in der Richtung noch nicht endgültig entschieden, deswegen benutze ich mit meiner Hakenharfe einen sog. Modeling Amp (Roland Cube 80XL), der kann in erstaunlich guter Qualität gängige Amps simulieren. Der kostet allerdings mehr als besagte 200€ - was meiner Meinung nach ein etwas zu niedriges Budget ist. Auf der sichereren Seite bewegt man sich, wenn man Neupreise mit Wiederverkaufspreisen vergleicht und etwas möglichst wertstabiles erwirbt (kann man ja gut auf eBay nachschauen).
Um einen Amp/eine Anlage kennenzulernen empfiehlt sich außerdem ständiges Aufnehmen und Abhören, so kann man sich wirklich selbst hören und einschätzen, was wie klingt.

Tonabnehmer:
Die bisher besten die ich in den Harfen hatte sind die vom Ralf... und die kosten nichtmal die Hälfte von denen mit irgendwelchen Namen drauf. Das von Camac propagierte ischell System klingt auf Aufnahmen hervorragend, konnte ich bisher aber noch nicht testen. Liegt preislich allerdings schon eher in der Liga von amtlichen Kondensatormikrophonen...

Soundcheck:
Jetzt wird's fies.
Alleine geht das nämlich schlicht und ergreifend nicht.
Das einzige, was man machen kann ist, die Anlage halbwegs auf den Raum einzumessen und nach persönlichem Geschmack/Erfahrung hier und dort leicht die Frequenzen anzupassen (heller, fetter usw.). Danach klinkt man sich am besten völlig von der Verstärkerei aus und spielt, als ob alles akustisch wäre - sonst kriegt man nämlich innerhalb kürzester Zeit einen Anfall

In der Praxis ist der Weg der geringsten Schmerzen - wenn man alles allein machen muß - wohl der, den Amp wie schon angesprochen leicht angeschrägt auf einem Ständer zu plazieren und in's Publikum zeigen zu lassen. Ob/wieviel man von diesem Sound selbst hören will ist auch wieder persönliche Vorliebe.

Die saubere Vorgehensweise:
Immer jemanden dabei haben, der sich in diesem Gebiet halbwegs auskennt bzw. sich einarbeitet. Der kann dann nämlich schön gemütlich die Anlage aufbauen/verkabeln, während die Harfe gestimmt wird und dann innerhalb weniger Minuten den Soundcheck durchpusten. Der steht dann nämlich auch an den richtigen Stellen im Saal und kann alles dahingehend korrekt einpegeln/entzerren. Und noch viel wichtiger - er kann während des Auftrittes eingreifen, wenn sich die Einstellungen ändern müssen (wir kennen das... leerer Raum klingt toll, alles ist schön hell und klar - kaum sitzen Leute drin fühlt man sich wie in einer schalltoten Kabine).

Anlage/Amp:
Auch noch eine Frage, die man berücksichtigen sollte. Wenn Du ausschließlich allein spielst spricht nichts gegen einen Amp. Sobald noch jemand dazu kommt geht kaum etwas an einer "echten" Anlage vorbei... der Grund: alle Amps färben und haben - s.o. - einen eigenen Charakter. Was dann für die Harfe toll klingt und das Instrument strahlen läßt kann am Gesangsmikrophon richtig grottig klingen.
Grundbesteck wäre dann:
- kleine PA (Subwoofer mit zwei Satelliten)
- graphischer Equalizer (damit stellt man die Anlage richtig ein bzw. kann sie überhaupt erst an örtliche Gegebenheiten anpassen)
- kleines Mischpult mit ausreichender Kanalanzahl (Reserve!)

Das alles zusammen liegt, wenn man ein wenig Recherchearbeit investiert, bei deutlich unter 1.000€, und man ist bestens gerüstet. HK Audio wird's damit zwar nicht - aber solide auf jeden Fall.

Das soll jetzt bitte nicht abschreckend wirken - im Gegenteil! Dieser Aspekt der Harfe ist noch ziemlich neu und unglaublich spannend, wir haben dadurch die Möglichkeit, völlig neu auf unseren Klang einzuwirken. Und es macht einen Riesenspaß, damit herumzuspielen und neue Möglichkeiten zu entdecken


LG

Yoshi

[Maira]

Hi Eve, das mit dem hochstellen, das ist richtig, das bringt viel.
Es kommt auf die Gegebenheiten an.
Professionell mit einem Stativ, für Laien reicht schon mal ne leere Colakiste,
bei Bedarf mit einer schönen Tischdecke/Bettuch zugehängt.
Willst Du das richtig gut machen, achte drauf, daß der Lautsprecher
über den Köpfen der sitzenden Zuhörer platziert ist, dann wird es selten zu laut und
man kann sich noch unterhalten ( Bier kost 1.50 )
Der Amp sollte nicht von hinten in die Harfe zeigen, Feedbackgefahr.
Besser neben Dir, noch besser halb schräg von einer Ecke diagonal zur andern.
Jetzt werde ich bestimmt gleich von den richtigen Profis in der Luft zerrissen,
aber das nehm ich mit Humor. Das sind so meine Erfahrungen im Umgang mit der Technik
Verstärkte Grüße Maira