was hat es mit dem "Boing" auf sich?

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funstrumentalist
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Re: was hat es mit dem "Boing" auf sich?

Beitrag von funstrumentalist »

Lorrypet hat geschrieben:Da kommts also nicht auf die Härte sondern eher auf die punktgenaue Anregung der Saite an.
Maira hat geschrieben:Also , den ,, schönsten " Klang zu erzeugen , da ist die ,, Mitte " richtig .
Die "punktgenaue Anregung der Saite" am zweiten und dritten Flageolett-Ton erzeugt, gut getroffen, auch einen schönen Ton. Nur sind diese Stellen an der Harfe durch die schnelle Verkürzeung der Saiten schwerer zu treffen wie z.B. an der Gitarre.

An der Gitarre kann man sogar beide Richtungen nutzen. Am Griffbrett Flageolett-Töne erzeugen und mit der Schlaghand wahlweise näher ans Schallloch - weicher und wärmer, näher am Steg ( höhe zweiter Flageolett) anschlagen - härter, lauter und metallischer.

Ich habe vor vielen Jahren mir mal ein Monochord gebaut, da hat man allein durch die Länge der Saiten noch mehr die Möglichkeit, Flageolett-Töne in noch höheren Ebenen anzuspielen. Für mich ein spannendes Thema, denn die Obertöne sind ja immer da, auch wenn man sie nicht wahrnimmt.
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Lorrypet
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Re: was hat es mit dem "Boing" auf sich?

Beitrag von Lorrypet »

ja, letztendlich zählt ja das Klangerlebnis. Ich hate mal ne original Gärtnerleier, da war es sehr einfach in diesem Bereich zu spielen aber bei meiner großen und bei der Harfe entscheiden Milimeter über "hui" & "pfui" (übertrieben gesagt).
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Der Juergen
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Re: was hat es mit dem "Boing" auf sich?

Beitrag von Der Juergen »

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Lorrypet
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Re: was hat es mit dem "Boing" auf sich?

Beitrag von Lorrypet »

also das mit dem Flageolett habe ich hier sehr beeindruckend gesehen/gehört

https://www.youtube.com/watch?v=xAhUMkpY9_8

aber warum die Saite einer Harfe/Leier in der Mitte angeregt einen ganz besonderen Ton erzeugt muss was anderes als Ursache haben.
Meine Theorie bewegt sich in folgenden Gedankengängen:
Wenn die Saite genau in der Mitte ausgelenkt wird, und man sich die Saitenbewegung dann über die ganze Saite anschauen würde, dann hat das was symetrisches, wellenförmiges.
Der Abstand der kleinsten Teilchen nimmt in der Mitte zu, nach außen hin immer weniger.
Dann wieder ab und zwar symetrisch über die ganze Länge. So stoßen die kleinsten Teile exakt von beiden Seiten wieder zusammen und dass macht dann "Boing", bzw. diesen glockigen Klang, weil beide Seiten mit der gleichen Energie zurückschwingen.

Wenn man aber außerhalb der Mitte anregt, dann hat die eine Saite mehr Rückschwung und übertönt dann den Rückschwung der anderen.

Tja, aber was solls, anscheinend gibts da keine einfache Erklärung.

Das wichtigste ist ja eh der Klang und wie man ihn erzeugt, und das klappt bei mir jetzt auch mit der Harfe immer besser. (trotzdem hab ich mir ne Klangschale bestellt und werde mich weiterhin mit der Erzeugung von schönen Tönen beschäftigen :_wink_: )
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Der Juergen
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Re: was hat es mit dem "Boing" auf sich?

Beitrag von Der Juergen »

Lorrypet, nimm doch mal diesen ganz speziellen Klang auf, damit wir das auch hören können, was du genau mit glockig meinst.
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Re: was hat es mit dem "Boing" auf sich?

Beitrag von Lorrypet »

Der Juergen hat geschrieben:Lorrypet, nimm doch mal diesen ganz speziellen Klang auf, damit wir das auch hören können, was du genau mit glockig meinst.
ja, sowie ich ein Mikrofon habe (mein Stimmgerät kriegt bald eins) mache ich das.

Derweil kann aber jeder mit nem Zahnstocher oder Fingernagel das selbst hören, wenn er einfach eine recht straffe helle Saite in der Mitte anzupft. Einfach mal zupfender Weise die Mitte suchen, man hört den Unterschied im Klang sehr deutlich.
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funstrumentalist
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Re: was hat es mit dem "Boing" auf sich?

Beitrag von funstrumentalist »

Lorrypet hat geschrieben: aber warum die Saite einer Harfe/Leier in der Mitte angeregt einen ganz besonderen Ton erzeugt muss was anderes als Ursache haben.
Die Flageolettöne nennt man auch Glockentöne und da ist der erste davon immer in der Mitte einer Saite, egal wo sie sich befindet. Würde mich wundern, wenn du ausser dem Glockenton noch einen andern Glockenton auf deinen Saiten hättest. Wenn deine Ohren hören würden, was für Nebentöne jeder einzelne Ton noch so erzeugt würdest du dich wundern...

Die Theorie dazu kann ich dir nicht liefern, aber die kann man auch überall nachlesen. Auf alle Fälle "spiele" ich schon seit über 25 Jahren mit Obertönen und mir sind noch keine anderen daneben aufgefallen die auch glockig tönen, aber keine "Glockentöne" sind.

Vielleicht bist du ein "Obertonhörer" und hast dazu noch gute Ohren, da hört man nämlich so manches, was andere nicht unbedingt wahrnehmen. Nicht umsonst fragte mich ein Musiker einmal, ob ich auch vom absoluten Gehör "geplagt" bin, denn es kann eine Plage für einen Musiker sein "zu gut" zu hören. :_rolleyes_: . Bin ich zum Glück nicht, aber ich höre trotzdem sehr gut und differenziert und so manches, was meine Frau als nicht hört. Da gibt es eine interessante Studie der Uni Heidelberg dazu:

http://www.musicandbrain.de/fileadmin/g ... 12_web.pdf
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Re: was hat es mit dem "Boing" auf sich?

Beitrag von Lorrypet »

So nun habe ich mal mit Harfe und Leier diesen Ton eingefangen. Man hört schwach den Unterschied zwischen Außermittig/dumpf und Mittig/Glockig

:_huh_:
Hochladen geht nicht
wav ist zu groß
mp3 ist nicht erlaubt

Ich schick die beiden mp3s mal per mail
geht auch nicht (keine anhangsfunktion)

Also wer die beiden Aufnahmen mal haben will, einfach ne normale Mail an mich(at)gmx.de, bzw. per PN ne Mailadresse
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Re: was hat es mit dem "Boing" auf sich?

Beitrag von funstrumentalist »

Du kannst die Mp3s hier kostenlos hochladen, kann man ohne Anmeldung nutzen,
aber auch für umme ein Konto anlegen mit eigener Verwaltung: http://filehorst.de/

Da bekommst du links zum Download angeboten nach dem hochladen
und die kannst du einstellen wie z.B. hier:

http://filehorst.de/d/bEthbjdD

Datei von filehorst.de laden

beide links führen zu der selben Mp3 die ich schnell mal hochgeladen habe zum zeigen wie es funzt :_grin_:
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Re: was hat es mit dem "Boing" auf sich?

Beitrag von Lorrypet »

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