Ich kann es kaum erwarten, dass es endlich losgeht! Ich träume von der Harfe schon fast jede Nacht.ysa hat geschrieben:arwen, gib dir zeit, du fängst doch erst an! das lernst du schnell!!!
Meine Frage an Pianisten unter Euch
-
- nicht mehr wegzudenken
- Beiträge: 332
- Registriert: So 8. Dez 2013, 20:27
- Postleitzahl: 64291
- Land: Deutschland
- Meine Harfe(n): Lyon and Healy, Chicago Concertino seit 5.04.2018
- Wohnort: Darmstadt
Re: Meine Frage an Pianisten unter Euch
- Cecilia
- nicht mehr wegzudenken
- Beiträge: 593
- Registriert: Sa 30. Okt 2010, 22:36
- Land: Deutschland
- Meine Harfe(n): Böhmische Harfe (C-g3, Andre Schubert)
Re: Meine Frage an Pianisten unter Euch
Als ich angefangen hab, Harfe zu spielen, hatte ich nicht die Befürchtung, dass meine Klaviertechnik darunter leidet. Ich dachte, die Finger werden so auch trainiert und wenn ich zwei Wochen ordentlich Klavier übe, läuft es wieder.
Nach längerer Vernachlässigung des Klaviers (auch aus anderen Gründen) war ich dann total schockiert, dass meine Technik wirklich weg war. Zwei Wochen vier Stunden am Tag üben brachten mich nicht auf den alten Stand . Ich habe zwar die ganze Zeit in meinem Klavierunterricht vierhändig gespielt (ich gebe auch Klavierunterricht), aber das war halt nicht technisch anspruchsvoll.
Jetzt übe ich seit Juli wieder viel Klavier, mindestens 3-4 Stunden (dafür nicht mehr Harfe) und bin immer noch nicht wieder auf dem alten Stand. Mein Fazit: Vergess das Klavier nicht ganz. Wenn du gar keine Lust hast, spiel wenigstens mal eine halbe Stunde pro Tag Etüden für die linke Hand (öde Hanonetüden sind doch effektiv) oder was Polyphones von Bach. Bei mir betraf es vor allem die linke Hand, die war total steif.
Nach längerer Vernachlässigung des Klaviers (auch aus anderen Gründen) war ich dann total schockiert, dass meine Technik wirklich weg war. Zwei Wochen vier Stunden am Tag üben brachten mich nicht auf den alten Stand . Ich habe zwar die ganze Zeit in meinem Klavierunterricht vierhändig gespielt (ich gebe auch Klavierunterricht), aber das war halt nicht technisch anspruchsvoll.
Jetzt übe ich seit Juli wieder viel Klavier, mindestens 3-4 Stunden (dafür nicht mehr Harfe) und bin immer noch nicht wieder auf dem alten Stand. Mein Fazit: Vergess das Klavier nicht ganz. Wenn du gar keine Lust hast, spiel wenigstens mal eine halbe Stunde pro Tag Etüden für die linke Hand (öde Hanonetüden sind doch effektiv) oder was Polyphones von Bach. Bei mir betraf es vor allem die linke Hand, die war total steif.
- Hedwig
- nicht mehr wegzudenken
- Beiträge: 251
- Registriert: Do 11. Aug 2005, 13:26
- Postleitzahl: 22089
- Land: Deutschland
- Meine Harfe(n): bilden ein Trio aus 2 Pedalharfen und
einer Hakenharfe - Wohnort: Hamburg
Re: Meine Frage an Pianisten unter Euch
Harfe kann sehr wohl legato...
Aber es gehört eine Menge Feinmotorik dazu, es auch hinzubekommen, gerade bei
häufig wechselnden Melodieverläufen. Ich bemerke immer wieder, dass es den SchülerInnen
meist sehr schwer fällt, wirklich legato zu spielen und die Finger im richtigen Moment aufzusetzen,
damit der Ton nicht "abgewürgt" wird. Ganz besonders beim Pendeln zwischen zwei Tönen oder einen
Richtungswechsel mit vier Fingern.
Viele Grüße
Sabine
Aber es gehört eine Menge Feinmotorik dazu, es auch hinzubekommen, gerade bei
häufig wechselnden Melodieverläufen. Ich bemerke immer wieder, dass es den SchülerInnen
meist sehr schwer fällt, wirklich legato zu spielen und die Finger im richtigen Moment aufzusetzen,
damit der Ton nicht "abgewürgt" wird. Ganz besonders beim Pendeln zwischen zwei Tönen oder einen
Richtungswechsel mit vier Fingern.
Viele Grüße
Sabine
-
- nicht mehr wegzudenken
- Beiträge: 102
- Registriert: Sa 17. Sep 2011, 12:00
- Land: Deutschland
- Meine Harfe(n): Klingt besonders schön, wenn Sie von Kindern bespielt wird.
Re: Meine Frage an Pianisten unter Euch
Liebe Arwen,
- Durch einen Hundebiss bekam ich vor einigen Jahren eine Autoimmunerkrankung der rechten Hand und konnte vom Handgelenk herauf die Hand und die Finger nicht mehr bewegen. Das Klavierspielen ging gar nicht mehr. Training mit der Harfe funktionierte, wenn auch anfänglich sehr anstrengend mit großen Behinderungen und schmerzhaft. Erst durch das täglich mehrmalige Spielen auf der Harfe und Arbeiten mit Bällen, sowie Kohlensäurebäder, konnte ich
nach eineinhalb Jahren wieder richtig die Hand bewegen und fing im Zeitlupentempo an, Klavier zu spielen. Verklebungen lösten sich langsam auf, nicht zuletzt auch durch die sehr gute medizinische Behandlung und Betreuung. -An dieser Stelle, großer Dank an das Team und Dr. Bernateck aus der MHH.- Sowie meiner Physiotherapeutin Zoya. Ich merkte, wie durch das Harfentraining andere Muskulaturbereiche der Hände angesprochen wurden, die ich sonst nie beim Musizieren genutzt hatte.
Als ich auf dem gleichen Leistungsniveau wie vorher war, ging das Spiel auf dem Klavier technisch plötzlich viel fließender. Ich fühlte außerdem, wie die Quermuskulatur sich entwickelt hatte und ihren Beitrag dazu leistete. Erst vorgestern habe ich wieder gelesen, daß beim Klavierspielen vorwiegend die Längsmuskulatur genutzt wird. ( Wie seht Ihr das, beim "großflächigen" Greifen und schnellem Spiel mit Akkordfolgen, wenn die Hand fächerartig gedehnt wird ?!?)
Bei mir hat die Harfe sehr
positiv auf den Wiederherstellungsprozess der Bewegungen der Hand eingewirkt und dazu beigetragen, daß sich meine Klaviertechnik merklich verbessert hat.
Nochmals herzliche Grüße, Arwen.
Lillyfee
- Durch einen Hundebiss bekam ich vor einigen Jahren eine Autoimmunerkrankung der rechten Hand und konnte vom Handgelenk herauf die Hand und die Finger nicht mehr bewegen. Das Klavierspielen ging gar nicht mehr. Training mit der Harfe funktionierte, wenn auch anfänglich sehr anstrengend mit großen Behinderungen und schmerzhaft. Erst durch das täglich mehrmalige Spielen auf der Harfe und Arbeiten mit Bällen, sowie Kohlensäurebäder, konnte ich
nach eineinhalb Jahren wieder richtig die Hand bewegen und fing im Zeitlupentempo an, Klavier zu spielen. Verklebungen lösten sich langsam auf, nicht zuletzt auch durch die sehr gute medizinische Behandlung und Betreuung. -An dieser Stelle, großer Dank an das Team und Dr. Bernateck aus der MHH.- Sowie meiner Physiotherapeutin Zoya. Ich merkte, wie durch das Harfentraining andere Muskulaturbereiche der Hände angesprochen wurden, die ich sonst nie beim Musizieren genutzt hatte.
Als ich auf dem gleichen Leistungsniveau wie vorher war, ging das Spiel auf dem Klavier technisch plötzlich viel fließender. Ich fühlte außerdem, wie die Quermuskulatur sich entwickelt hatte und ihren Beitrag dazu leistete. Erst vorgestern habe ich wieder gelesen, daß beim Klavierspielen vorwiegend die Längsmuskulatur genutzt wird. ( Wie seht Ihr das, beim "großflächigen" Greifen und schnellem Spiel mit Akkordfolgen, wenn die Hand fächerartig gedehnt wird ?!?)
Bei mir hat die Harfe sehr
positiv auf den Wiederherstellungsprozess der Bewegungen der Hand eingewirkt und dazu beigetragen, daß sich meine Klaviertechnik merklich verbessert hat.
Nochmals herzliche Grüße, Arwen.
Lillyfee
Zuletzt geändert von lillyfee am Mi 2. Apr 2014, 13:54, insgesamt 1-mal geändert.
-
- ganz schön fleißig
- Beiträge: 81
- Registriert: Do 2. Jan 2014, 01:25
- Postleitzahl: 04229
- Land: Deutschland
- Meine Harfe(n): Große keltische Harfe von Pepe Weissgerber(Kontra-G bis a''')
Kleine keltische Harfe "Kairos" von Pepe Weissgerber (F bis a''')
Paki (c bis c''') - Wohnort: Leipzig
Re: Meine Frage an Pianisten unter Euch
Ich hatte auch lange Klavier gespielt, als ich mit Harfe anfing. Meine Klaviertechnik war nie besonders hochgezüchtet, und Harfe hab ich mir auch selbst beigebracht und dabei technisch jeden Fehler gemacht, den man als Klavierspieler vielleicht automatisch macht: Nix vorbereitet, Daumen mal oben, mal unten ...
Jetzt nach einiger Zeit würde ich sagen, dass es zumindest grundsätzlich keinen schädlichen Effekt geben sollte (vorausgesetzt man hat einen guten Lehrer). Immerhin begreift der Kopf schon mal den Aufbau, was sehr hilfreich ist; du hast, finde ich, eine ähnliche Spannung im vorderen Fingergelenk (auf der Harfe soll das nicht wegknicken, und am Klavier versucht man ja auch, die "Hämmerchen" zu bewahren); für beide Instrumente sind kurze Fingernägel besser ... auch das mit dem Verhallen des Tones ... ich sehe da eher Ähnlichkeiten als Unterschiede. Der Ton wird halt einmal angeschlagen/gezupft, dann verklingt er allmählich, außer du dämpfst ihn. Ist ja am Klavier prinzipiell nicht anders - nur dass du dich dort eben entscheiden musst, nicht zu dämpfen (Pedal) und nicht andersherum wie bei der Harfe dich fürs Dämpfen entscheiden.
Oben wurden auch die "Chromatiker" angesprochen, zu denen ich seit einem guten Monat gehöre, daher geb ich da auch mal meinen Senf dazu. :-) Die Kreuzharfe ist als Instrument nun wirklich so anders, dass man keinen allzugroßen Bezug mehr feststellen dürfte. Es dauert deutlich länger, bis man sich da reingefuchst hat; allerdings hilft die Erfahrung auf dem Klavier einem dabei, gefühlsmäßig zu verstehen, warum die "schwarzen Tasten" so wichtig sind und die zusätzlichen Saiten, wenn man es nur schafft, sie zu finden, so wertvoll.
Ich meine, auf der diatonischen Harfe habe ich mich die ganze Zeit eingeschränkt gefühlt und gedacht: Was, schon wieder hebeln? Wo ist meine dritte Hand? (Wenn du Konzertharfe spielst, machst du das ja mit den Füßen, da muss man wenigstens in den Händen nichts weglassen.) Und wenngleich die Ebenenwechsel einen vor fingersatzmäßige Herausforderungen stellen, erinnert man sich doch noch deutlich genug an seine zahlreichen Tonleiterübungen auf weißen und schwarzen Tasten, um zu wissen, dass es 1.) eben nicht anders geht und 2.) irgendwann besser wird.
Jetzt nach einiger Zeit würde ich sagen, dass es zumindest grundsätzlich keinen schädlichen Effekt geben sollte (vorausgesetzt man hat einen guten Lehrer). Immerhin begreift der Kopf schon mal den Aufbau, was sehr hilfreich ist; du hast, finde ich, eine ähnliche Spannung im vorderen Fingergelenk (auf der Harfe soll das nicht wegknicken, und am Klavier versucht man ja auch, die "Hämmerchen" zu bewahren); für beide Instrumente sind kurze Fingernägel besser ... auch das mit dem Verhallen des Tones ... ich sehe da eher Ähnlichkeiten als Unterschiede. Der Ton wird halt einmal angeschlagen/gezupft, dann verklingt er allmählich, außer du dämpfst ihn. Ist ja am Klavier prinzipiell nicht anders - nur dass du dich dort eben entscheiden musst, nicht zu dämpfen (Pedal) und nicht andersherum wie bei der Harfe dich fürs Dämpfen entscheiden.
Oben wurden auch die "Chromatiker" angesprochen, zu denen ich seit einem guten Monat gehöre, daher geb ich da auch mal meinen Senf dazu. :-) Die Kreuzharfe ist als Instrument nun wirklich so anders, dass man keinen allzugroßen Bezug mehr feststellen dürfte. Es dauert deutlich länger, bis man sich da reingefuchst hat; allerdings hilft die Erfahrung auf dem Klavier einem dabei, gefühlsmäßig zu verstehen, warum die "schwarzen Tasten" so wichtig sind und die zusätzlichen Saiten, wenn man es nur schafft, sie zu finden, so wertvoll.
Ich meine, auf der diatonischen Harfe habe ich mich die ganze Zeit eingeschränkt gefühlt und gedacht: Was, schon wieder hebeln? Wo ist meine dritte Hand? (Wenn du Konzertharfe spielst, machst du das ja mit den Füßen, da muss man wenigstens in den Händen nichts weglassen.) Und wenngleich die Ebenenwechsel einen vor fingersatzmäßige Herausforderungen stellen, erinnert man sich doch noch deutlich genug an seine zahlreichen Tonleiterübungen auf weißen und schwarzen Tasten, um zu wissen, dass es 1.) eben nicht anders geht und 2.) irgendwann besser wird.
- ysa
- nicht mehr wegzudenken
- Beiträge: 1273
- Registriert: Mi 16. Mai 2012, 11:47
- Postleitzahl: 70197
- Land: Deutschland
- Meine Harfe(n): Arnica von Martin Gust, 34 Saiten
Iona von Bernhard Schmidt
Die Häussler-Harfe von Pepe Weissgerber ist wieder zurück beim Erbauer... - Wohnort: Stuttgart
Re: Meine Frage an Pianisten unter Euch
ich habe am wochenende seit langer zeit mal wieder 2 beethoven-sonaten gespielt. witzig war: meine kleinen finger schwächeln total! klar, die werden an der harfe ja nicht gebraucht! ansonsten hat eigentlich nichts gelitten. außer dass ich eben fast nur noch harfe spiele und am klavier ziemlich aus dem training bin..... (beethoven ist ja auch bissi konditionssache)