Geige mal anders

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Katty
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Re: Geige mal anders

Beitrag von Katty »

Heute habe ich mir zwecks Abpolsterung der Kinnstütze bei dm ein Paar Samt-Schuhpads gekauft (von Balea), he die sind super! :_cheesy_:
Das sind Geleinlagen mit einem samtigen Überzug, und sie haben exakt die Form der Kinnstütze! Sind nur ringsum wenige Millimeter größer, aber das kann man sich ja zurecht schneiden. Ich finde, das fühlt sich so deutlich angenehmer an. Notfalls klebe ich ein zweites Pad darauf. :-)

Meine Finger kommen auch schon ein wenig in Bewegung. Habe ein Heft mit vielen guten Übungen für links und rechts erstanden: "Basics" von Simon Fischer. Das ist ziemlich teuer, aber ich habe es auf 5 Eur reduziert erwischt und zugeschlagen. Daraus übe ich jeden Tag etwas, vielleicht 15 bis 20 Minuten, mehr schaffe ich gerade nicht. Das bringt mir viel!
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Katty
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Re: Geige mal anders

Beitrag von Katty »

Sagt mal... je länger und öfter ich probiere, habe ich das Gefühl, dass die Saiten ganz schön hoch stehen... Kann es sein, dass der Saitenabstand zum Griffbrett größer ist als bei einer "normalen" Geige? Ich habe leider keine mehr da zu Vergleich.
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Re: Geige mal anders

Beitrag von mygga »

Simon Fischer ist ein heißer Tipp. Ich habe es jetzt auch bestellt.

Es kann sein, dass die Saiten tatsächlich höher liegen als bei akustischen Geigen. Ich habe irgendwo bei den Rezensionen zu der Geige gelesen, dass der Steg sehr hoch sein soll. Normalerweise passt ein Geigenbauer den Steg so an, dass die Saiten in einem bestimmten Abstand zum Griffbrett liegen. Aber das hier sind halt industriell gefertigte Geigen, da haben sie vermutlich einfach den Standard-Steg aus dem Regal gezogen und draufgemacht.

Ich hab mir das bei meiner angesehen und kurz überlegt, ob ich ihn runterschnitzen soll, aber ich bin mit dem Saitenabstand so zufrieden wie er ist.

Was mich ab und zu stört, ist ein Klirren beim Spielen. Bislang nicht nachvollziehbar, woher das kommt. Die Schulterstütze spielt mit rein, irgendwie, aber als Hauptursache vermute ich einfach miese Bogentechnik. :)
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Re: Geige mal anders

Beitrag von Meeresbrise »

Ich habe jetzt schon öfter gehört/gesehen/gelesen, dass E-Geigen mit ganz schlecht angepasstem Steg (quasi Rohling) ausgeliefert werden. Wenn dir das bei deiner Geige so vorkommt, lass doch mal einen Geigenbauer draufschauen. Ein gut eingerichtetes Instrument macht einfach viel mehr Spaß.
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Katty
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Re: Geige mal anders

Beitrag von Katty »

Hallo,

tatsache, ich habe das jetzt auch gelesen, dass einige den Steg etwas bearbeitet haben, weil die Saiten ziemlich hoch stehen. Der Steg hat ja auch noch so einen Unterbau aus Kunststoff, vielleicht erhöht der die Saiten. Wohmöglich ist das aber nur ein Rahmen, wozu auch immer das gut sein soll. Vielleicht weil diese lackierte Oberfläche so glatt ist.
Wenn mir die Geige nun dauerhaft wieder Spaß macht, gehe ich mal zum Geigenbauer. Selbst trau ich mir das wohl nicht zu.

Klirren tun meine Saiten beim Spielen eigentlich nicht. Allerdings denke ich nun schon über einen Satz von besserer Qualität nach. Das würde sicher noch schöner klingen.
Mir kommt auch der Bogen bissel kurz vor. Kann eigentlich nicht sein... Aber ich stoße regelmäßig oben an, wenn ich mit ganzem Bogen streiche...
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mygga
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Re: Geige mal anders

Beitrag von mygga »

So, ich hab meine Geige gestern mal zum Musikgeschäft meines Vertrauens geschleppt, dem Verkäufer auf den Tisch gelegt und gesagt: Jetzt ist hier Ponyhof. ^^

Das war dann eine äußerst spannende Stunde. Der Laden verkauft E-Streichinstrumente von der Geige bis zum Bass (so ein E-Bass sieht schon so cool aus, dass ich ihn mir durchaus ins Wohnzimmer stellen würde), und hat ein Spektrum von Stagg und Steinbach bis zu Yamaha und einer Firma, die relativ neu ist.Wenn ich das richtig gesehen habe, bauen die auch Geigen mit wirklich ausgefallenem Design. Minimaler, aber richtig extravagant gestalteter Korpus. Der Preis ist allerdings, dass man nur noch spezielle Schulterstützen unten einstecken kann, und von der Form her schienen das Kun zu sein. Die sind mir einfach zu schmal, und ich mag mehr Einstellungsmöglichkeiten.

Schulterstütze: Die Wolf Forte Secondo hält bei mir wie angegossen. Rückfrage an Katty: du hast geschrieben, deine wackelt, wenn du sie hochstellst. Bei meiner Wolf war ein Anleitungsblatt dabei. Danach müsste man einerseits die großen Gewinde rausschrauben können. Machst du das, und wird es dann bei dir instabil? Laut Prospekt kann man aber auch noch die Füße unten aus dem großen Gewinde ein Stück rausschrauben. Dann muss man sie mit einem Abstandhalter stabilisieren, der darübergeschoben wird, so ein dickes schwarzes Plastikröhrchen. War das bei dir auch dabei?

Der Bogen: Schrott laut Verkäufer. Ich denke, er hat Recht. Er ist ein oder 2 cm kürzer als ein Standardbogen. Die Stange ist extrem hart, und bei mir lässt er sich nicht gut spannen. Ich habe jedenfalls kein Gefühl damit. Hab mir gestern für rund 40 € einen ganz einfachen Brasilholzbogen zugelegt, der kommt im Ton langsam, und damit habe ich viel mehr Kontrolle über den Ton. Einen aus Karbon hatte ich auch in der Hand, allerdings nicht angespielt. Gefiel mir auch, ich war aber nicht risikofreudig genug. :) Das ist für später angedacht.

Zum Steg: das dicke Schwarze unten ist keine Halterung - da drin sitzt der Tonabnehmer. Die Saiten bringen den Steg zum Schwingen, und der Tonabnehmer greift die Stimmung ab. Ich bin mir noch nicht sicher, ob der traditionelle Geigenbauer an den Steg dran kann bzw. muss. Er sieht für mich zwar auch komplett unbearbeitet aus, insbesondere ist er oben noch viel dicker als ich es von den akustischen kenne. Aber das lässt sich vielleicht verbessern, auch ohne dass du zum Geigenbauer gehst. Ich habe jetzt diesen Steg hier gekauft: http://www.arc-verona.de/Zubehoer/Stege ... 0wodWQMChA Den gibt es auch woanders, nur, dass du siehst, welcher das ist. Wichtig ist: er hat bewegliche Füße, die sich an die Decke anpassen, ohne dass man selber dran muss, und oben ist er schon mal standardmäßig vorbereitet, also abgeschliffen und mit den Kerben für die Saiten. Wo ich aber noch unsicher bin: packt das der Tonabnehmer, oder ist der auf den stärkeren, stabileren Steg angewiesen, weil sonst zu wenig übertragen wird, das er verstärken kann? Ich tausche den Steg übernächste Woche mal aus, wenn ich Urlaub habe. Vielleicht magst du warten, bis das passiert ist und ich dir sagen kann, ob es was bringt.
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Katty
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Re: Geige mal anders

Beitrag von Katty »

Hallo mygga,

das klingt ja alles interessant! Ich muss mal schauen, ob es auch in meiner Umgebung so einen Laden gibt.

Zur Schulterstütze: Ich besitze leider keine Anleitung, da die Schulterstütze bei der Geige dabei war, habe sie quasi so dazu bekommen. Ja, ich habe die dicke Schraube heraus gedreht. Die dicke Schraube hat ja ein Innengewinde, darin steckt die dünne lange Schraube, an der die "Greifer" befestigt sind. Die Instabilität entsteht, wenn die dünne Schraube etwas weiter heraus gedreht wird. Das wackelt dann. Ganz unten, an dem Winkel, in dem die dicke Schraube steckt, klemmt bei mir ein ca. 5mm breiter schwarzer Gummiring. Aber sehr straff. Habe mich schon gefragt, wozu der gut ist. Muss der nach oben geschoben werden zwecks Stabilisierung? Das dürfte ziemlich "fummelig" sein.

Mit dem Bogen habe ich mich dann doch nicht geirrt? Ok, dann steht bei mir eventuell auch ein Ersatz an, denn dieser scheint für mich wirklich zu kurz zu sein.

Danke auch für den Tipp bezüglich Steg. Da bin ich wirklich gespannt, ob dieser funktioniert. Ja, ich kann mir eigentlich auch vorstellen, dass die Schwingungen anders übertragen werden, wenn der Steg nicht aus einem Stück besteht.

Wir verreisen auch demnächst. Ich mache jetzt eh nichts mehr an der Geige, will sie aber mitnehmen. Ich lese hier gern weiter mit, was du berichtest, kann aber eventuell nicht antworten, je nach verfügbarer WLAN-Verbindung.

Liebe Grüße
Katrin
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Re: Geige mal anders

Beitrag von Katty »

So... jetzt habe ich mir mal einige Anleitungen zur Wolf Schulterstütze auf YouTube angeschaut. Ich habe schon alles richtig gemacht. Wahrscheinlich besitze ich eine ältere Stütze, bei der die Gewinde schon etwas "ausgeleiert" sind. Das kann ich mir ja auch mal in einem Geschäft ansehen. Im Moment habe ich aber eine gute Höhe gefunden, und es schein auch zu halten.
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Re: Geige mal anders

Beitrag von mygga »

Heute noch mal an der Geige rumgeschraubt. Genauer gesagt: Den Steg ausgetauscht.

Drauf ist jetzt ein Aubert mit beweglichen Füßchen, der sich an die Geige anpasst. Oben war er schon fertig geschliffen, ich hab ihn also erst mal so draufgesetzt, wie er war.

Das bringt das Instrument um Längen nach vorne. Der Klang ist viel satter und weicher. Kann ich nur empfehlen.
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Re: Geige mal anders

Beitrag von Markus Schönfelder »

Die meisten Steg-Rohlinge sind deutlich stärker und weniger ausgearbeitet als sie sein könnten/müssten.
Ein Erfahrener Geigenbauer kann den Klang des Instrumentes stark beinflussen indem er Material an den Backen/Herzechen und in der Stärke des Steges wegnimmt.

Den Steg einmal ordentlich anspassen zu lassen kann also durchaus eine lohnende Investition sein.

Liebe Grüße
Markus
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