Harfenkarre = Sackkarre?

Harfentaschen, Sitzmöbel usw.
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Shadia
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Harfenkarre = Sackkarre?

Beitrag von Shadia »

Hallo zusammen!

Ich habe noch nie eine Harfenkarre aus der Nähe angeschaut und weiß daher nicht, ob sie über irgendwelche speziellen Gemicks verfügt. Also hier mal ne ganz blöde Frage: Kann man dafür nicht einfach eine normale Sackkarre verwenden? Die gibt es ja auch in verschiedenen Größen, Ausstattungen und Bereifungen. Und mit einem Gurt könnte man doch auch eine Harfe als Packstück sicher daran festschnallen. Oder hab ich irgend etwas dabei nicht bedacht?

Die Harfenkarren, die ich im Netz gefunden habe, fand ich ziemlich teuer. Aber je nach Gelände und zurückzulegenden Wegen fände ich einen Karren schon recht praktisch. Spricht bei seltenem Gebrauch irgend etwas gegen eine normale klappbare Sackkarre?
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Harfenjule
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Re: Harfenkarre = Sackkarre?

Beitrag von Harfenjule »

Hallo Shadia,

die Frage, ob nicht eine Sackkarre (ggf. auch umgebaut) als fahrbarer Harfen-Untersatz dienen könnte, habe ich mir auch schon gestellt... der Unterschied zwischen einer handelsüblichen Sackkarre und einem Harfen-Transportteil besteht in erster Linie darin, dass der Winkel zwischen Auflagefläche und "Rückseite" unterschiedlich ist - bei der Sackkarre rechtwinklig, beim Harfenwagen ist es ein stumpfer Winkel, da der Resonanzkörper der Harfe ja nicht vertikal ist, sondern schräg nach hinten verläuft. Harfenkarren haben dann oben ja auch noch als Stütze einen (gepolsterten) Aufsatz, in den sich die Harfe "schmiegt".
Das sind jetzt so für mich, die ich noch nie eine reale Harfenkarre eingehender betrachtet habe, die grundlegendsten Unterschiede; ich weiß nicht, ob die in deine Überlegungen mit eingeflossen sind.

Viele Grüße,
Julia
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Der Juergen
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Re: Harfenkarre = Sackkarre?

Beitrag von Der Juergen »

Hi liebe Katja,

das was Julia schreibt, ist schon ein wesentlicher Unterschied, ich würde mir, besäße ich Harfen, allerdings auch eine Sackkarre nehmen, diese jedoch entsprechend modifizieren, was unter Umständen einige Schweißarbeiten, jedenfalls Metallarbeiten einschlösse. Da mir aber mal so was beigebracht wurde, wäre es kein riesiger Aufwand. :_wink_:

Wesentlich ist, dass der Schwerpunkt der zu transportierenden Last (hier Harfe) möglichst leicht genau über die Achse zu kippen sein sollte und sehr tief liegt, sonst wird das Ding schnell instabil im Fahrverhalten, Auch sollte die Länge der Achse, also der Abstand der Räder recht groß sein, sonst kippelt dir die Harfe bei Unebenheiten seitlich weg! Große Räder mit weicher Bereifung (eher Luftreifen, als Vollgummi) helfen auch bei Unebenheiten. Das sollte man nicht unterschätzen!
Ich würde auch eine gepolsterte U-förmige Stütze oder entsprechend profilierte "Schale" hinter der Harfe vorsehen, aus dem gleichen Grund, dass die Harfe seitlich einen festen Halt hat, gut gepolsterte Haltegurte zusätzlich.

Insgesamt sind das schon einige Arbeiten, die gemacht werden wollen, aber sonst wäre es mir mit Abstand zu unsicher.
Es gibt aber bestimmt Zeitgenossen, die das auch mit weniger Sicherheitsdenken handlen :_wink_:

Liebe Grüße
Jürgen
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Shadia
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Re: Harfenkarre = Sackkarre?

Beitrag von Shadia »

Aha, danke für Eure Hinweise. Meine Harfe ist deutlich kleiner und leichter als eine Konzertharfe. Da die Idee gar nicht mal so abwegig zu sein scheint eine normale Sackkarre zu nehmen, probiere ich demnächst mal aus ob ich meine Harfe (in der Tasche) auf einem kleinen Klappkarren mit einem Gurt ausreichend sichern kann. Die Tasche ist von allen Seiten gut gepolstert. Ich würde die Harfe quer draufstellen, dann hab ich schon mal kein Problem mit dem Winkel. Ich berichte dann wie´s war.

Hm, wär vielleicht auch noch ne Idee für die Taschenprofis an kleinen und mittelgroßen Harfentaschen ein "Rollkoffersystem" zu integrieren...
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glencoe
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Re: Harfenkarre = Sackkarre?

Beitrag von glencoe »

Tach auch,

bin selber Benutzer eine Sackkare, da ich kein Auto habe und wenn, ich dann mit der Bahn unterwegs bin. Das mit dem Winkel/Schwerpunkt kann ich bestätigen. Er stimmt nicht. Packe meine so auf die Sackkarre, das der Harfenrücken zum Griff zeigt und dann wird das ganze mit einem Spannngurt mit Ratsche fixiert. Dadurch steht sie niemals auf ihren eigenen Füßen weil sich der Rücken dann natürlich an die Griffseite anschmiegt. Man muss schon ein bißchen aufpassen, wenn man sie irgendwo abstellt, da es schon ein bißchen kippelig ist. Vorteil eine Sackkarrre ist allerdings,je nach Modell, kann man sie zusammenklappen. Solltes du direine besorgen, achte darauf, dass die Räder auch einklappen. Ungemein praktisch wenn man so Kombinationen macht, dass man einen Teil Bahn fährt und dann irgendwo aufgesammelt wird. Eine Klappkare bekommst du immer verstaut. Das seitliche kippeln bekomme ich bei mir in den Griff indem ich beim ziehen einmal über die Harfe drübergreife und sie damit zwischen Arm und Körper habe, wenn es denn dann mal kippelt.
Das einzige was mir bei der ganzen Sache immer etwas Sorgen macht ist, dass du mit den Gurten „relativ viel“ Druck aufwenden musst, damit sie sich nicht seitlich wegdreht. Da hilft nur zwischendurch ein bißchen nachzuspannen um die Druckbelastung möglichst gering zu halten, was sich aber mit der Ratsche realtiv gut dosieren lässt. Unpraktisch ist es auch bei holprigen Untergründen, bzw Bordsteinen. Gehe dann immer relativ langsam, da ich keine Luftbereifung habe und die Eschütterung zu minimieren.

Im Geammtfazit bin ich aber mit der Konstruktion recht zufrieden. Günstiger und platsparender als eine Originalkarre und für die paar Mal, die ich sie brauche, nehme ich die Nachteile gerne in Kauf.

Grüße,
Andreas
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Der Juergen
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Re: Harfenkarre = Sackkarre?

Beitrag von Der Juergen »

glencoe hat geschrieben:Das einzige was mir bei der ganzen Sache immer etwas Sorgen macht ist, dass du mit den Gurten „relativ viel“ Druck aufwenden musst, damit sie sich nicht seitlich wegdreht. Da hilft nur zwischendurch ein bißchen nachzuspannen um die Druckbelastung möglichst gering zu halten, was sich aber mit der Ratsche realtiv gut dosieren lässt.
Lieber Andreas,
deswegen sprach ich die U-Form an, die sich zusätzlich möglichst seitlich an den Harfenkorpus anschmiegen sollte, ne genaue Bauzeichnung habe ich natürlich nicht im Kopf :_wink_:
Bei der Ratschengurtgeschichte hätte ich Bedenken, nicht allen Harfenkonstruktionen unserer Harfenbauer würde ich dies zumuten wollen.
Liebe Grüße
Jürgen
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Oliver

Re: Harfenkarre = Sackkarre?

Beitrag von Oliver »

Hallo!

Also ich glaube, wir sollten hier mal unterscheiden zwischen einer handelsüblichen Sackkarre, die man im Baumarkt bekommt, die relativ massiv gebaut und meist aus Stahl gefertigt ist, und diesen kleinen klappbaren - ich nenne sie mal - Kofferkulis, die aus einer Kombination aus Alu und Kunststoff gebaut werden, also relativ leicht sind.

Bei einer Sackkarre hätte ich keine Bedenken, eine Harfe zu transportieren. Sie ist für ein wesentlich höheres Gewicht ausgelegt, massiv gebaut, hat Schlauchreifen und steht relativ stabil. Die Auflagefläche für die Lasten sind jedoch relativ kurz, das Gewicht der Karre ist vermutlich höher als das der Harfe.

Bei den Kofferkulis werden meist Reifen aus Kunststoff verwendet, die keinerlei Federeigenschaften haben. Zudem sind sie wesentlich kleiner. In Größe und Form gibt es unzählige Varianten, so dass man hier sicherlich eine passende Karre finden könnte. Für kurze Strecken ist das sicher eine gute Idee, bei längeren Wegstrecken möchte ich meiner Harfe das Gerüttel jedoch nicht zumuten.

Wenn man die Harfe mit dem Rücken an die Sackkarre heranzieht, wird man sehen, dass sie unten nicht vollständig aufliegt. Der Winkel zwischen Boden und Klangkörper ist eben nicht 90°! Ich denke, man könnte das durch ein entsprechendes Stück Holz, was keilförmig zugeschnitten ist, ausgleichen. Dadurch ließe sich auch die Auflagefläche vergrößern, wenn man den Keil mit der Karre verschraubt. Das erspart Schweißarbeiten.

Viel Spaß beim Basteln!
Oliver
glencoe
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Re: Harfenkarre = Sackkarre?

Beitrag von glencoe »

Bei der Ratschengurtgeschichte hätte ich Bedenken, nicht allen Harfenkonstruktionen unserer Harfenbauer würde ich dies zumuten wollen.
Werde ich dir nicht widersprechen. habe da auch immer ein schlechtes Gewissen. Deswegen zwischendurch das vorsichtig nachspannen und überprüfen der Sapnnung um möglichst wenig Druck auszuüben. Sie zieht sich halt auf der Wegstrecke mehr oder weniger immer mehr mit dem Rücken ran. U-Form wäre schön, aber meines Erachtens würde es schon reichen, den 90 % Winkel der Karre so zu verbiegen, das er den ungefähren Winkel des Korpuses hat. Wäre eindeutig Standstabiler. Druckminderung ja, aber nicht viel, da man den Druck auch gegen das seitliche verdrehen brauch. U-Form wäre natürlich schöner, aber mir ging es bei der Sache auch darum, das ich sie zusamenfalten und ins Auto packen kann, ohne viel Platz wegzunehmen.
Dadurch ließe sich auch die Auflagefläche vergrößern, wenn man den Keil mit der Karre verschraubt.
Bringt nichts. Duch das verspannen, bekommt die Harfe den Boden der Sackkarre als Fuß, der bei den Klappkaren relativ groß ist. Das Problem liegt darin, das sie dadurch, das sie sich mit dem Rücken ranzieht nach vorne gekippt und damit der Schwerpunkt nach vorn verlagert wird. Wenn es windiger ist, oder der Zug einfährt stehe ich schon direkt daneben, damt sie nicht evtl. Richtugn Säule fällt.
Ich würde die Harfe quer draufstellen
Von der Befestiugn einfacher, aber ich musst sie halt so platzieren,da sie nicht mit den Saiten gegen den Griff der Karre kommen, sondern mit Holz (Man brauch halt eine Auflagefläche) und dann war das Gewicht so ungleichmäßig verteilt, dass es keinen Sinn mehr machte eine Karre zu bneutzen. Es war kippelig und ich musste sehr viel Kraft aufbringen um die Harfe überhaupt im Gleichgewicht zu halten. Bei einer kleinen mag es vielleicht hinkommen, das es eher geht.
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Urmeli
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Re: Harfenkarre = Sackkarre?

Beitrag von Urmeli »

Hallo Schadia,

mein Versuch mit Sackkarre und Co. ging ziemlich daneben, daher habe ich mir selber einen Harfenwagen gebaut. Materialkosten 60,00€ und einen Samstag Arbeit. Durch den gepolsterten Bügel hält die Harfe ganz von selber wenn man den Wagen kippt ohne umzufallen. Riemen habe ich bis jetzt nicht gebraucht. Selbst meine kippeliges Pferd bleibt drauf stehen.

Grüßle vom Urmeli
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Victor Marie Hugo
Benutzer gelöscht

Re: Harfenkarre = Sackkarre?

Beitrag von Benutzer gelöscht »

Ich grabe diesen Thread wegen "Schwangerschaft" mit einer Harfe mal wieder aus. :_grin_:

Auf dem Harfensommer 2011 gab es eine Dame mit einer selbstgebauten Harfen-Karre. Das besondere war, dass unten eine (Holz-)Kiste befestigt war, in der man Dinge verstauen kann und die Harfe oben drauf stand. Kennt jemand die Dame und kann mir ihre Email/Telefonnummer (per PN) mitteilen?
Es wäre ja praktisch, wenn man auf einer Karre alles transportieren könnte, statt mit Karre plus diversen Taschen anzurücken. Klasse, wenn man auch einen Klappstuhl noch daran befestigen könnte. (Wer gerne herumbastelt - Stichwort U-Form und Winkel - und so etwas bauen würde kann mich auch gerne kontaktieren, allerdings sollte es deutlich preiswerter als der Harpo sein.)

Ansonsten: Welche unter den tausenden "massiveren" Sackkarren wäre denn empfehlenswert? Ich habe schon gehört, dass es auch viele ganz schlechte geben soll. Und wie sieht es bei den Gurten / Spannseilen aus? Falls da jemand eine perfekte Kombination gefunden hat, möge er es mich wissen lassen.
Ich habe letztes Jahr einen Koffertrolli-Untersatz erworben und bin damit auf Dauer nicht so zufrieden. Auch meine beiden Gurte sind jetzt leider ziemlich angeschlagen und geben bald den Dienst auf. Mir schwebt also etwas stabileres vor, das aber möglichst keine 10 kg wiegt und teilweise klappbar ist. Wichtig wären mir auch größere Reifen mit Dämpfungsfunktion.
Zuletzt geändert von Benutzer gelöscht am Di 17. Apr 2012, 14:36, insgesamt 1-mal geändert.
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